In den Gassen von Kephram_01

  • Sie hält inne, das in Schatten gehüllte Gesicht wendet sich ihm zu, ein wenig verliert sich der Schleier und er kann einen kurzen Blick auf ihre Augen erhaschen.


    "Nichts davon klingt naiv." Es sind schlichte Worte, die sie spricht und dennoch erfüllen sie ganz und gar ihren Zweck. "Ich bin bei dir, wenn es geschieht... das du Sicherheit bringst," kurz verstummend, fügt sie nach kurzer Zeit an: "versprochen."


    Wieder scheint vergessen, dass sich die beiden eigentlich gar nicht kennen, vielmehr fühlt es sich an, als wären schon Jahre ins Land gegangen, seit sie einander das erste Mal sahen. Ein Umstand, der Kahri kurz die Nackenhaare aufstellt.


    "Ich...was ist mir wichtig...," nachdenklich an sich selbst gerichtet und sie geht weiter. "Die Kinder, die ich rette. Den Menschen ihre Sehnsüchte, ihre Träume zu zeigen, um in ihnen den Wunsch zu wecken zu kämpfen. Mir ist der Tod wichtig, ich will ihn um mich herum spüren, wie eine wärmende Decke, die all jene zudeckt, die sich nicht gegen dieses degenerierende Pack aus Sozoipathen, Sadisten und Psychopathen zur Wehr setzen kann."

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  • Sie deutet ein Nicken an und biegt dann in eine Nebengasse ein, die einen kleinen, dann etwas steileren Anstieg vermuten lässt. Die Häuser lichten sich ein wenig und stehen nicht mehr ganz so eng aneinander.


    Hier und dort hört man das Gezetere eines sich streitenden Paares, eine läufige Katze veranstaltet ein unschönes verbales Spektakel.


    "Nicht meine," entkommt es Kahri dann trocken.

  • Zumindest kann er hören wie sie belustigt Luft aufstößt.
    "An diese Doppeldeutigkeit könnte ich mich gewöhnen. Nett."


    Die Gasse endet auf einem kreisrunden Platz an dessen Ende sich höheres Gebäude befindet, das mit seinen rund vier Stockwerken sichtlich über die anderen erhebt.


    Seitlich von ihm bleibt sie stehen und richtet ihren Blick auf das Dach eines Erkers, der an der oberen Etage angebracht ist.


    "Schließen wir eine kleine Wette darüber ab, wer als erster dort oben ist?"

  • Die Dunkelheit des Gebäudes schluckt beide völlig aber abgesehen davon ist hier sowieso niemand unterwegs.


    "Ja aufs Dach," sie dreht sich ihm zu, so dass er in die undurchdringliche Schwärze unterhalb ihrer Kapuze blicken kann.


    "Das weiß ich nicht... sei erfinderisch," sie löst die schattenhafte Maske vor ihren Zügen und lächelt ihn herausfordernd an.


    Dann werden ihre Augen tückisch...


    "Du darfst diese Nacht tatsächlich bleiben."


    Sie beugt sich noch ein wenig näher zu seinen Zügen, fast wie die verspielte Art ihn küssen zu wollen, doch dann... implodiert ihr Körper binnen eines Wimpernschlags in Miraden schattenhafter Schlieren, die sich in der Höhe ihrer Brust zu einem Punkt zusammen falten und sie vollständig verschlucken.


    Vor Irush liegt nur eine Häuserwand.

  • Irush sieht sich das Gebäude näher an. Mann erkennt einige Vorsrünge und Spalten im Mauerwerk. Gleichzeitig bindet er sich seine Waffe auf den Rücken.


    "Dann mal los"



    Langsam geht er auf die Hauswand zu immer noch dabei eine günstige Ruhte zu erblicken.
    Die letzten drei Schritte beschleunigt er, springt ab, geht zwei Schritte die Wand hinauf und hängt sich an eine Fensterbank im ersten Obergeschoss.
    Einen Klimmzug später steht er auch schon und springt ein zweites mal.
    Diesmal ein wenig zur Seite um an einen verrosteten Fahnenhalter zu gelangen.
    Einmal,Zweimal schwingt er hin und her um sich mit Schwung um den Halter zu drehen.
    Von hier kommt er mit einem großem Schritt zu einer Fensterbank im zweitem Stock.
    Prüfend sieht er sich die Wand einige Sekunden an.
    Dann streckt er sich und seine rechte Hand bekommen Halt in einer Mauerfuge. Er holt tief Luft und zieht sich mit Schwung hinauf.
    Seine linke Hand findet Zielsicher eine weitere Fuge,die breit genug ist für beide Hände.
    Hier verschnauft er ein paar Wimpernschläge lang.
    Sein Blick huscht die Wand entlang die über ihm liegt.
    Jetzt zieht er sich mit beiden Armen hoch und mit einer schnellen Bewegungder rechten kommt er an ein weiters Fensterbrett,diesmal im dritten Stock.
    Mit einem tiefen Ausatmen überwindet er auch diese Hinderniss und sitzt vor dem Fenster.


    "Oh Mann ich werde zu alt für soetwas" schießt es ihm durch den Kopf.
    Irush richtet seinen Blick nach oben. Von hier kommt er gut an die Dachkante, und von dort zum Erker.


    Er erhebt sich, klettert aus Dach und geht schwer atmend zum Erker.

  • Mit mehr als nur einem belustigenden Lächeln, hockt sie vor ihm auf dem Dach und sieht zu ihm hinab. Wortlos reicht sie ihm die Hand, um das letzte Stück zu überbrücken.


    "Irush Habran ben Fath, ist es müßig zu fragen, ob du alt wirst?", fragt sie flüsternd und mit sanftem Spott in ihrer Stimme. Ihre Züge sind weiterhin zu sehen.

  • Ihre Hände vergraben sich in der hockenden Position am Rand des Daches und ihn neben sich fast berührend, huscht ihr Blick über das nächtliche Panorama von Kephram.


    Der Schein zahlreicher Fackeln spiegelt sich in ihren Augen wieder, unzählige Geräusche dringen an ihrer beider Ohren. Erst wenn die Sonne untergegangen war, begann in Kephram das eigentliche Leben. Mochte der Tag Freund der Händler und Waschweiber sein, der nicht müßig werdenden Bettler und Straßenkinder oder der streunenden flohverseuchten Hunde, war die Nacht Zeit für weniger amüsante Gesellen, ein Mantel für Tagediebe, Räuber, Huren und streunende Katzen.


    Sie lässt ein wenig Stille einkehren, ehe Irush ihre Stimme wieder vernehmen kann. Ein wenig Wind huscht lauschend über ihrer beider Körper und lässt zumindest Kahri ein wenig frösteln.


    "Ich bin oft hier oben, betrachte diesen Moloch, lausche seinen vielen Stimmen. Manchmal hilft es bei der Jagd, die meiste Zeit jedoch der Entspannung. Von hier aus erscheint man fast wie ein Aussenstehender, ein Träumer über all jenen, die vergessen haben ihren Träumen nachzujagen."

  • Irush zieht seinen Umhang aus und legt ihn Kahri über die Schultern.
    Erst jetzt sieht sie das er darunter eine leicht gepanzerte Lederweste trägt.


    " Hier gehst du hin um zu entspannen?


    Noch die Anstrengung der Kletterpartie in den Knochen kann er sie nicht wirklich verstehen und das zeigt auch die Betonung des letzten Satzes.

  • Sie lächelt müde und dankt ihm für den Mantel mit einem Nicken. Die Nähe zu ihm genießt sie, es scheint als wäre es nie anders gewesen. Dann fährt ihr Blick erneut über das Meer an Fackeln.


    "Ja... hier oben ist man allein, mit sich und seinen Gedanken. Hast du keinen Ort, den du aufsuchst, um...die Wachsamkeit gegen Freiheit einzutauschen?"

  • Ohne zu Überlegen antwortet er grinsend


    "Ich bin nicht immer Wachsam. Mein Kopf ist zwar bei einigen Königshäusern viel wert.......aber.....Ich bin nie lange an einem Fleck......und ich weiß wie ich meine Spuren verwische.
    Und wenn ich Entspannung brauche habe ich einige gute Freunde bei denen ich in Sicherheit bin.


    Ein wenig wehmütig denkt er an die Sommerresidenz die jetzt garnicht mehr so sicher ist.

  • "Soso, dein Kopf ist also etwas wert," verspielt... "Bring mich nicht auf dumme Gedanken."


    Sein wehmütigen Blick entgeht ihr jedoch ebenso wenig... sie fragt nicht mit Worten nach aber da er in ihrem Gesicht sowieso zu lesen vermag, weiß er, das sie Neugierde und leichte Sorge empfindet.

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  • Irush versucht zu lächeln.


    " Kann ich mich freikaufen?"


    Dann sieht er ihren Gesichtsausdruck.


    " Nein mach dir keine Sorgen....Ein Ort wo ich mich viel aufgehalten habe ist jetzt nicht mehr so sicher..Aber das hat einen anderen Grund."

  • " Naja....es hat im Prinzip nichts mit mir.....sondern mit der Situation in ganz Daynon zu tun.Du weißt die dunkle Berohung im Norden und Osten....."


    Irush sieht über die Stadt.


    " Wenn nicht bald etwas Entscheidenes passier ist man auch hier nicht mehr Sicher."

  • Sie schließt ihre Augen und legt die Hände auf ihre Schenkel.


    "Es wird noch sehr viel schlimmer werden, ehe es besser wird. Meine Aufgabe ist es jedoch nicht, diese Bedrohung zu bekämpfen, denn ich habe ihr nicht die nötigen Mittel entgegen zu setzen. Wenn du jedoch kämpfst, werde ich dein Schild sein, wann immer mir das möglich ist."

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