In den Gassen von Kephram_01

  • So schnell hatte Lesco gar nicht reagieren können, da war sie schon auf dem Weg und an ihm vorbei. "Bitte... warte doch!"


    'Na toll. Was für ein Scheiß-Tag', dachte er sich und drehte sich um um ihr zu folgen. Er hatte die Wahl zwischen einer möglichen Konfrontation mit Ratte - vorrausgesetzt, die Türe ließ sich von innen öffnen - oder dem Weg durch die Kanäle, die er nicht 100% kannte. 'Grandiose Aussichten'


    Die zweite Wahl, die er treffen musste war: Sie opfern und selbst durch die Kanäle entkommen oder ihr hinterher und vor Dummheiten bewahren oder aus Rattes Händen rette? Seine Beine setzten sich in Bewegung, ohne, dass er wirklich darüber nachgedacht hatte, was er machte. "Warte doch. Da ist noch einer seiner Schläger..."

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • In Windeseile war sie auf dem Gang und verschwand dann in dem großen Zimmer... in dem das unrühmliche Ende einer Diebesbande noch immer deutlich zu sehen war...


    Man hörte ein deutliches Bremsen gefolgt von einem Schrei, dann schlug etwas auf dem Boden auf.

  • 'Verdammter Kuhdreck!", rasch bog Lesco in das Zimmer ein und schwieg. Sein Blick suchte das Mädchen, während er darauf achtete den Eingang nicht zu versperren, um sie nicht zu bedrängen.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • "Kuhdreck... wirklich?!" Der süffisante Unterton in der dunklen androgynen Stimme war mehr als deutlich und gab der makaberen Situation fast eine komische Note.


    Die schwarze Gestalt stand mehr im Dunkeln als im Licht, was einerseits an der mehr als spärlichen Beleuchtung des wüsten Zimmers lag, auf der anderen Seite an einer Eigenartigkeit, die Lesco leichte Kopfschmerzen verusachte... nämlich das Licht- und Schatten nicht an den Orten zu finden waren, an denen sie laut des Lichteinfalls hätten sein müssten.


    Die fremde Gestalt hatte fast beiläufig einen Körper am Arm gepackt und scheinbar, hinter sich hergezogen und hatte diese Tätigkeit eingestellt, als sich ihr ein Mädchen in den Weg... legte...


    Diese war eindeutig bei der wilden panischen Flucht aus dem Zimmer und von Lesco weg, auf dem Blut eines der Opfer ausgerutscht in den Raum hineingeschlittert und war zwei Armlängen vor der beleibe nicht vertrauenswürdigen Gestalt zu Halten gekommen. Im Augenblick rutschte sie unbeholfen auf dem rutschigen Untergrund auf Hosenboden und Ellenbogen wieder zurück.

  • "Scheinbar."


    Überforderung stand Lesco ins Gesicht geschrieben und er wendete den Blick von der Szenerie um die Gestallt ab. "Von welcher Harfe hast du vorhin gesprochen? Was erwartet ihr von mir? Wohin soll ich gehen? Und warum ist das hier alles passiert? Was seht ihr, was ich nicht sehe?" Er brauchte Antworten zu den Fragen, die sich wie aus einem Wasserfall aus seinem Mund ergosse, ohne, dass er über sie nachdenken konnte. Wenn das hier weiterging, brauchte nicht nur das mädchen eine seelische Behandlung. Magie. Davon hatte Lesco schon gehört, sie aber nie wirklich erlebt. Aber das hier, konnte er sich nur mit diesem einen Wort erklären, dass ihn durch die Gedanken schoss: 'Magie'


    Ruhig ging er auf ein Knie und versuchte sich abzulenken, indem er sich um das Mädchen kümmerte. "Ich werde dich jetzt hier rausbringe, Kleine. Du und ich... wir sollten beide zu einem Heiler. Ich kenne da eine Priesterin, der wir vertrauen können."

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Die fremde Gestalt unterbrach ihn kein einziges Mal bei seinen Fragen, noch stoppte sie ihn in irgendeiner Form dabei. Die einzig Reaktion war, dass sie inmitten von Lescos Wortgefasel den Körper fallen lies, ein leichtes Seufzen atmete und über ihn hinwegstieg, als wäre er nichts weiter als eine Unwegsamkeit, die auf ihrem Spaziergang lag.


    Die Finger, gehüllt in schwarze Handschuhe zogen eine kleine Pergamentrolle aus einem der mehr oder minder schwarzen Löcher an ihrer Kleidung und jetzt, so sie die Rolle noch mit einem dunkelroten Siegel versehen hob und somit ihre Position änderte, flog der mutige Lichtschein einer Kerze über ihr Anglitz. Er streifte eine schwarze Leder oder Stoffrüstung, maßangefertigt, einfach, doch passgenau, Waffen...Taschen... und Rattes regungslosen Körper hinter ihr. Noch immer war kein Gesicht unter der Kapuze zu endecken, die scheinbar mit der Rüstung verbunden war.


    "Tritt von dem Mädchen weg."


    Statt einer Antwort, eine Aufforderung. Eindeutig, ohne Kompromisse und ohne den Wunsch einer Diskussion. Das Siegel auf dem Pergament brach. Papier raschelte, golden schimmernde Schrift erschien.

  • Zwiespalt. Die gestallt, wenn es denn dieselbe Gestallt war, hatte ihm gerade geholfen. Sie sprach von der Lücke zwischen Guten Dingen und der Bekämpfung von Unrecht. Und doch hatte sie fünf Menschen getötet, Lesco zu retten. Doch was war mit ihm? Hat er nicht daselbe für Medina getan, um sie aus dem Loch zu holen? Hatte er nicht Juvre umgelegt, damit es keine Zeugen gab? Um seine Familie zu schützen? Aber die Gestallt kannte Lesco nicht. Sie waren nicht verwandt; glaubte er zumindest. Er war nur eine gute Absicht, gut gedüngter Boden. Doch wofür?


    Lesco blieb, genau da wo er war. Wobei. Nicht ganz. Er rückte etwas mehr zwischen die Gestallt und das Mädchen. "Sie hat hiermit Nichts zu tun. Sie ist Opfer der Bande geworden." Vertrauen? Nach all dem, was passierte? Mitnichten.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Lesco ()

  • Wenn Lesco es nicht besser gewußt hätte, spürte er jetzt, wie sich im Dunkeln irgendwo eine Augenbraue hob. Wirklich sichtbar jedoch war nur die Bewegung eines sich hebenden Kopfes, der seine Aufmerksamkeit von der Pergamentrolle wieder auf den Mann legte.


    Einige Augenblicke lang herrschte Stille, die nur durch das noch immer angsterfüllte Keuchen des Mädchens hinter Lescos Rücken unterbrochen wird.


    "Schön... ," die Gestalt lies die Schriftrolle sinken, wenn gleich ihr Tonfall, sofern überhaupt durch den Akzent und die eigenartige Geschlechtslosigkeit, schwer bestimmbar, merklich ungehalten klingt.


    "Deine Anwandlung rechtschaffen guter Ansichten ist zur Kenntnis genommen aber wie ich anfänglich schon sagte, mir fehlt die Zeit für diesen Scheiss. Deshalb werde ich mich jetzt kurz fassen und danach trittst du zur Seite oder du wirst mit dem Rest dieses Drecks hier... verbrennen?"


    ...


    "Ich werde dieses Mädchen nicht töten aber du wirst mich tun lassen, was ich zu tun beabsichtige... mit ihr. Ist das angekommen?"

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Seele ()

  • Lesco lauschte den Worten, nickte ab und an. Rechtschaffen gute Absichten? Jetzt, wo der Fremde das so sagte, merkte Lesco erst, dass er sich eigentlich grundlos vor das Mädchen bewegt hatte. Es gab Nichts, was er dafür bekam. Aber zeitgleich, spürte er auch, dass diese Geste etwas war, dass durch den Schatten von Kephram und durch die Indoktinierung der Bande in den jahren ins Abseits gedrängt wurde und nun wieder an die Oberfläche tratt. Medina hatte recht, dass da etwas in ihm schlummerte.


    "Du sprachst doch von der möglichst kleinen Lücke zwischen guten Absichten und einem guten Ausgang... und ich... versuche dir jetzt einfach zu vertrauen.", sprach Lesco und fügte gedanklich hinzu: '... und ich hoffe, dass das kein Fehler ist.'


    Damit blickte er kurz nach hinten zu dem Mädchen und erhob sich, um einen Schritt beiseite zu machen.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Das Mädchen, dem Lescos eindeutig vertrauensseeliger erschien, als die andere im Schatten wartende, warf dem Schläger einen erschrockenden Blick zu und kaum, dass sie freie Sicht auf das die schwarze Gestalt hatte, warf sie ihren Kopf in einer eindeutig verneinenden Geste hin und her und wollte durch die Türe zurück in den Gang. Nur der immer noch rutschige Boden machte ihr einen Strich durch die Rechnung.


    Die Gestalt hingegen kommentierte Lescos Worte nicht. Statt dessen hob sie, kaum das Lesco beiseite gegangen war die Schriftrolle und begann laut und deutlich vorzulesen.


    Wohl klingende Worte begannen sich zu formen, verließen den Mund der Gestalt und gewannen an Höhe und gleichsam an einem Echo. Aus dem androgynen erwob sich eine eindeutig weibliche Stimme, klar wie ein Frühlingsmorgen und gleichsam so kühl. Während die nicht verständlichen Worte durch den Raum tanzten und von den Wänden wiederhalten, trat die Gestalt Schritt für Schritt, behutsam und langsam auf das verängstigte Mädchen zu.


    Das letzte Wort ebbte durch das Zimmer und dann ergoß sich ein sanfter Schein von der Schriftrolle, tanzte in Fäden durch die Luft auf das Mädchen zu, bis sie von ihnen berührt und eingehüllt worden war. Prompt war wieder alles in Dämmerung gehüllt.


    Zurück blieb das Mädchen. Offene, starre Augen starrten den Zauberwirker an und hätte man nicht das heftige Atmen vernommen, so hätte man annehmen können, der Zauber oder das Gebet hätte sie getötet.


    Die Gestalt ging weiter und kam schließlich vor dem Mädchen in der Hocke. Jetzt da sie einander direkt ansehen konnten, wandelte sich der panische Gesichtsausdruck der Frau in einen erwartungsvollen Blick. Nicht lauernd, doch verklärt neugierig.


    "Alles... was du hier gesehen und gehört hast, alles was du gespürt hast, wirst du vergessen, nichts mehr hiervon wird in deinen Gedanken und Träumen sein, wenn du wieder erwachst... "


    Das Flüstern huschte ebenso leise wie die Lichtfäden durch den Raum, doch war es wieder tief und geschlechtslos. Ein Mandra, dass sich immer und immer wiederholte, bis das Mädchen schließlich nickte.


    Ein schwarzer Finger hob sich und berührte das Mädchen an der Stirn und die Berührung schloß ihr die Augen, entspannte ihren Körper mit einem leisen Seufzen und ließ es auf den Boden des Flures hinabgleiten. Und da geschah etwas, womit Lesco vermutlich nicht gerechnet hatte. Mit einer Vorsicht, etwas zerbrechliches halten zu müssen, nahm die dunkle Gestalt den Kopf des Mädchens in ihre Hand und bettete es sanft auf die Erde.

  • Unbehagen schlich sich, ob der Reaktion in Lescos Gefühlswelt, die momentan ein Wirrwar aus allerlei Emotionen war. Also tat der Schläger einfach das, was er in all den Jahren so oft getan hatte: Er sah weg, schloss die Augen. Das hatte sogar den Nebeneffekt, dass er sich etwas entspannte und einen Moment Ruhe fand. Tief durchatmen und weghören. Nichts sehen. Verantwortung abgeben. Vertrauen.


    Als der Fremde wieder in einer verständlichen Sprache sprach, öffnete Lesco den müden Blick und war tatsächlich überrascht mit welcher Vorsicht der Schatten das Mädchen absetzte. Sie so da liegen zu sehen, weckte in Lesco den Wunsch ebenfalls endlich wieder zu schlafen. Er lehnte sich an den Türrahmen und schloß erneut die Augen. Resignation war in der Stimme zu hören und der Wunsch nach einem Heiler und einem Bett.


    "Und jetzt? War's das und du lässt mich wieder mit dem zurück, was ich gesehen habe und gehört habe? Oder beantwortest du meine Fragen?"

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesco ()

  • Der Kopf des Fremden oder der Fremden, es schien immer noch nicht klar, wendete sich abrupt in Lescos Richtung, als dieser erneut zu sprechen angesetzt hatte. Die Gestalt erhob sich, wendete agil und kam auf Lesco zu, bis sie vor ihm stand, angstfrei und gut einen Kopf kleiner als ihr Gegenüber.


    Als ihr Kopf sich hob, die Kapuze ein wenig zurückglitt erkannte Lesco, wieso er keine Gesichtszüge ausmachen konnte... es gab schlicht keine. Obwohl Lesco sicher war, dass ein Kopf unter der Kapuze war, sah er nur Dunkelheit. Wabernde dickflüssige Tinte aus Grauschattierungen, die nur ab und zu brachen und eine Maske ebenso dunkel wie die Schatten offenbarten. Nie aber konnte man Augen sehen.


    "Hat dich je jemand zuhören gelehrt?"


    Und während sie fragte, hörte Lesco das Zischen eines gerade in Brand gesetzten Streichholzes und roch den alchemistischen Rauch, der bei diesem Effekt entstanden war... dann fiel das winzige Feuer wie in Zeitlupe zu Boden, direkt in die Lache einer umgekippten Öllaterne...

  • Langsam öffneten sich seine Lider und er blickte runter zu der Gestallt, die da vor ihm stand. Doch dann weiteten sich die Augen von Lesco und er versteifte sich, starrte unter die gesichtslose Kapuze. Dieser Anblick in pure Dunkelheit zu schauen, war zu viel des Guten. Jede Entspannung war verschwunden.


    Lesco schluckte schwer, als der Fremde die Frage stellte, doch er konnte keine Antwort hervorbringen. Erst das fallende Streichholz riss ihn aus seiner Starre. Als das Öl von dem Streichholz entfacht wurde und das Feuer begann sich auszubreiten, begann Lesco zu rennen, ohne Antwort. Einfach nur weg hier. Weit weg... ganz weit weg.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Als Lesco an der Gestalt vorbeitauchte, hob die ihren Kopf und drehte ihn knapp, so dass sie vermutlich aus den Augenwinkeln hinterhersehen konnte.


    Flammen züngelten von der in Brand gesetzten Lache nach oben und tauchten das Zimmer in einen wilden Tanz aus Licht und Schatten. Augenblicklich breitete sich Hitze aus, erfasste das morsche Holz und züngelte über die Dielen.


    Die Gestalt atmete tief durch, drehte sich von dem ausbreitenden Flammenherd weg und trat auf das schlafende Mädchen zu.


    Dann verharrte sie abrupt und sog scharf Luft ein. Einer der schwarzen Hände glitt zu ihrer Hüfte und als sie sie vor ihr Gesicht hielt, tropfte dunkles Blut auf den Boden. Fast schien sie von diesem Anblick so gebannt zu sein, dass sie die immer größer werdenden Flammen hinter sich völlig vergaß.


    Erst als sich die Luft spürbar mit Rauch füllte, die den Sauerstoff frass wie ein hungriges Tier riss sie sich aus dem Anblick und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Mädchen.


    Nun waren ihre Bewegungen in ein Humpeln übergegangen...


    "WILLST DU, DASS ICH SIE NEHME?"


    "Ja, bring sie fort."


    Das schlafende Mädchen wurde aufgehoben, ruhte auf einem Bett aus manifestierter Dunkelheit, während sich langfingrige Klauen um sie schloßen und sie forttrugen.


    Kor'il drehte ihren Kopf über die Schulter und blickte in das verwüstete und von Rauch und Feuer eingefärbte Zimmer.


    "Was habt ihr euch dabei gedacht, eine Rattenfängerin Proudmoores nach Kephram zu bringen... und ihr ihre Flöte zu lassen."


    Sie schob einen Stuhl zur Seite, ging in die Hocke und hob an einem verrosteten Ring eine Holzklappe nach oben. Sofort stieg der Geruch der Kanalisation in ihre Nase, doch sie zögerte nicht lange und sprang in die Dunkelheit.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Seele ()

  • Lesco rannte den Gang hinauf zur Türe, von der er wusste, dass sie nicht mehr bewacht war. Die tatsache, dass er das Mädchen zurückgelassen hatte, wurde ihm erst jetzt bewusst und es war ihm egal. Bloß nicht mehr zurück.


    Seine Beine trugen ihn über die Straße und durch Gassen, bis er endlich zuR Ruhe kam und keuchend in einer Gasse zum stehen kam. Seine Beine drohten den Dienst zu versagen und ihm wurde leicht schwarz vor Augen. Ein Blick zum Verband verriet, dass die Wunde noch immer blutete, zumindest war der ehemalige Tunikaärmel blutgetränkt. Allmählich begannens eine Figerspitzen zu kribbeln.


    Fast gewannen seine Augen den Kampf und die Müdigkeit überrumpelte Lesco beinahe. Doch hier durfte er nicht nachgeben. Mit aller Kraft, die ihm noch verbleib zwang er sich dazu weiter zu gehen. Nur noch bis zur Rabengasse. Nur noch zum Lazarett.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesco ()

  • von hier kommend...


    sie hatte das Gefühl, dass sie jemandem dank für Lesco's Leben schuldete, das bisschen, was er erzählt hatte hatte nichts beinhaltet, dem sie hätte folgen können, und doch war da dieses untrügliche Gefühl! Er hatte viel Blut verloren und konnte folglich nicht all zu weit gelaufen sein, er hatte nach Feuer und Lampenöl oder etwas vergleichbarem gerochen und heute hatte es einen Häuserbrand gegeben... es waren Leichen gefunden worden, zum Glück keine Kinder, es wäre ein guter Ort um anzufangen.


    Das Mädchen, von dem er erzählt hatte - sie würde sich an nichts erinnern. Hm rätselhafte Andeutungen und Angst in seinen Augen


    seufzend konzentrierte sie sich wieder auf das hier und jetzt der Umhang schützte sie vor dem uangenehmen Wetter und verbarg zumindest ansatzweise ihre Ordensfarben. Dennoch sie musste vorsichtig sein ihre Flucht war erst 24 Stunden her und wer weiß, wer auf sie warten würde....


    Also begab sie sich zu dem Haus, das heute ausgebrannt war

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Medina ()

  • Es dauerte nicht lange und sie sah die geschwärzte Ruine in der Nähe des kleinen Hafens, der an Kephram anschloß und kaum seinen Namen verdiente. Links und rechts waren die zum Teil baufälligen Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden aber im Gegensatz zu den verkohlten und sich zusammengesunkenen Holzbalken und Schuttresten der Mitte, sahen sie sogar bewohnlich aus.... und wurden es sicherlich auch.


    Die Bewohner der Straße nahmen keinerlei Notiz von der Ruine. Die Aufregung des Brandes hatte sich gelegt und wenn man ehrlich war, hob sich der Haufen Dreck und Asche nicht wirklich vom Erscheinungsbild des heruntergekommenen Viertels ab. Niemand würde hier aufräumen und wenn Herbst und Winter gegangen waren, würde die Natur im Frühling einen unebenen Hügel voller Gräser wie ein Mantel des Schweigens über das Ereignis gelegt haben.

  • Wenn es Antworten gab, dann war der Beginn des Weges, der zu ihnen führen würde, hier zu finden... da ohnehin schon geplündert worden war würde ein wenig länger in den Ruinen suchen sicherlich niemanden stören und so begann sie ihren Instinkten zu folgen und versuchte den Ort der Leichenfunde zu finden...

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • Hätte Medina nicht von Anfang an versucht ihre Ordenstracht mit Kephram-gefälligere Kleidung zu verstecken so hätte es schon ein wenig seltsam angemutet, eine Lukranispriesterin in einem Haufen rußgeschwärztem Schutts nach Dingen suchen zu sehen.


    Leider wurde Medina, was die Leichen anging nicht fündig. Man hatte zwar nichts von den Überresten des Hauses aufgeräumt aber zumindest die Leichen durch die Garde von Proudmoore entfernen lassen. Kephram mochte ein Drecknest sein aber mehrere Leichen in einem Berg an einer gutbesuchten Straße, war selbst für das Armenviertel der Hauptstadt ein wenig übertrieben.


    Recht schnell wurde Medina klar, dass es hier keine Leichen zu finden gab. Als sie einmal mehr ihren inzwischen vom Ruß verdreckten Kopf hob, um ein wenig frische Luft zu holen, erwiderte eine kleine schwarze Katze mit tiefgrünen und manchmal ins Bernstein wechselnden Augen ihren Blick.

  • Medina war von Anfang an klar, dass sie die leichen nicht finden würde, immerhin stellten sie eine mögliche Seuchengefahr dar, und so war es nur sinnvoll sie nicht in dem bewohnten Viertel zurück zu lassen, aber die Körper hätten das unter ihnen verboregene Holz vor den Flammen schützen müssen und so wären Abdrücke oder Umrisse zu erkennen gewesen, dass dies nicht der Fall war konnte nur bedeuten, dass es kein Unfall war und es keine Spuren geben sollte!


    Frustriert darüber nicht weiter zu kommen richtete sie sich auf und blickte in die Augen der kleinen schwarzen Katze. Augen die viel mehr zu sehen schienen, als es möglich sein sollte. Sie streckte der Katze eine Hand entgegen, damit sie daran riechen konnte und entscheiden konnte, wie dieser Mensch einzuschätzen wäre, neugiereig, wie das Tier reagieren würde.

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“