Lazarett auf der Rabengasse_01

  • Lesco seufzte ein weiteres Mal und stellte die Beine auf den Boden. Als er sich drehte bemerkte er, dass der intensive Schmerz mit dem er gerechnet hatte ausblieb. Sein Blick fiel auf den Arm und er weitete die Augen, als er keine Wunde erblickte. Lesco starrte Medina an. "Was... was ist passiert? Wie ist das möglich?" Anscheinend hatte er damit gerechnet Verbände zu sehen. Wunder, wie dieses, kannte er ur aus dem Spiel seiner Kindheit.


    Auf Medinas Frage in, wusste er spontan keine Antwort, außer: "Es gibt auf jeden Fall kein Zurück zu Eshab mehr." Mehr kam ihm nicht über die Lippen.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Sie lächelte ihn an


    Die Gaben Lukranis werden gelegentlich jenen gewährt, die dem Herren treu und ergeben folgen.


    sie entblößte den Arm auf dem sich noch schwach der nachhall jener Wunde abzeichnete die sie lesco abgenommen hatte


    Ich bat um seine Gunst und er gewährte sie mir!


    forschend blickte sie in seine Augen


    Bist Du stark genug Kephram zu verlassen?

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • Lesco betrachtete die Rötung, die die Wunde an Medinas Arm hinterlassen hatte. Die selbe Stelle. Die selbe Größe. Ungläubig schüttelte er den Kopf, doch ihm blieb Nichts übrig, als zu akzeptieren, dass es solche Dinge gab.


    Auf ihre Frage hin, wurde Lesco unsicher. Darüber hatte er sich noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Zumindest hatte er keinen Plan, wie es wirklich weitergehen sollte.


    "Ich weiß nicht. Nach Hause kann ich nicht. Ich kann Mutter und Vater nicht unter die Augen treten. Nicht nach all dem, was passiert ist. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mich der Gerichtbarkeit zu stellen und für all das Grade zu stehen, was ich in den letzten Jahren verbrochen habe... aber... ichh... will nicht ins Gefängniss. Ich bin endlich frei und willl nicht wieder eingesperrt sein."


    Jedenfalls rutschte er von der Liege und stellte sich auf. Das klappte schonmal. Auch die ersten Schritte gingen relativ gut von der Hand.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Medina nickte, auch wenn sie nicht nachvollziehen konnte, weswegen er ihren Eltern nicht unter die Augen treten wollte. Sie überlegte ein wenig.


    Kannst du in einer Stunde auf dem Platz gegenüber der Ordensburg auf mich warten? Es gibt viele Herbergen, dort kannst du erst einmal in Ruhe über alles Schlafen. Ich kann mir zwar kein Zimmer in der weißen Allee leisten, aber für eine der kleineren Herbergen wird es reichen. Ich werde dir frische Kleidung bringen und ein paar Münzen, damit du ein paar Tage zur Ruhe kommen kannst. Einverstanden?

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

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  • "Alles klar."


    Er tastete rein instinktiv seinen Gürtel ab. Den Dolch hatte er natürlich nicht mehr dort. Immerhin hatte er ihn abgelegt. Doch er wollte auch medina nicht danach fragen. Mit einem Unwohlsein im Magen, nickte Lesco ihr dann zu.


    "Danke."

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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • sie bemerkte sein Unwohlsein dennoch:


    Frag bei den Wächtern nach! Hier geht normalerweise nichts verloren.


    es war unklar, ob sie wusste, wonach er getastet hatte, dann ging sie zurück zu den anderen heilern, die sich zum Aufbruch bereit machten.

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • Wieder nickte er. Bei den Wächtern. Na toll. Er blickte Medina nach und rückte dann den Rest der Tunika zurecht, die er trug. Dann machte auch Lesco sich auf den Weg... wohin eigentlich. Er fragte sich bei einigen Leuten durch, um den Ausgang zu finden und öffnete dann die Türe, wenn er nicht schon vorher aufgehalte werden sollte.


    Sein Blick suchte den Wächter vor der Türe.


    "Verzeiht... Ich habe heute Morgen meinen Dolch hier abgelegt und... habt ihr ihn vielleicht gefunden?"


    'Ey. Du da... Dolch her oder Dräsche', war so viel einfacher gewesen.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Der Ordenskrieger wandte seinen wachsamen Blick von der Straße hin zu Lesco, musterte ihn kurz aufmerksam und nickte dann.


    Wenige Augenblicke später hatte Lesco seine Waffe wieder. Die Wache jedoch nahm erneut ihren Platz ein und obwohl, Lesco nicht aus seiner Aufmerksamkeit verschwand, wendet er seinen Blick wieder auf die Straße.

  • Aus Richtung Stadttorviertel hörte man das Herannahen von Gerüsteten... Dienstwechsel! Die betriebsamkeit im Lazarett nahm zu als aufgeräumt wurde

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • Lesco nickte dem Wächter zu und steckte den Dolch unter seinen Gütel. Er hatte keine passende Scheide für Eshabs Langdolch, sodass das Provisorium ausreichen musste.


    "Danke."


    Das Poltern von Rüstungen ließ Lesco aufhorchen.


    "Und einen schönen Abend noch." Verdächtig freundlich? Jedenfalls machte sich Lesco ohne weiter großes Aufsehen zu machen auf den Weg, weg vom Lazarett, weg von den nahenden Gerüstetet. Er nahm einen Umweg nach Proudmoore.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

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  • Zitat

    Original von Tear
    Der Schlüsseltausch erfolgte ohne Pathos und nachdem alles aufgeräumt war, fand sich die kleine Gruppe umrahmt von Ordenskrieger auf dem schmutzigen und kaputten Straßenpflaster wieder, während die große gefestigte Türe hinter ihnen erst ins Schloss viel und dann zweimal abgeschlossen wurde. Die Wachen hatten sich drinnen positioniert.


    Die Heiler vom Orden der Träne wurden flankiert, hinten und vorn lief jeweils eine Ordenswache und gemeinsam traten sie den kurzen Rückweg durch Kephram in Richtung Stadttorviertel an.


    Sie wurden von niemandem behelligt und wer doch auf die Idee kam, gerade um die Zeit des Wachwechsels die Straße nach Proudmoore zu betreten, überlegte sich beim Anblick der Kommenden schnell wieder anders und ging zurück in die Kascheme oder zu der gerade abgefertigten Hure, bis der Trupp vorbei gezogen war.



    Medina blickte sich um, ging jedoch nicht davon aus, dass sie ihren Bruder erblicken würde... Sie hoffte lediglich, dass er sich wie mit ihr vereinbart treffen würde...


    Hier gehts weiter

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

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  • Sechs Monde nach Beginn seiner Ausbildung hatte Lesco endlich die Erlaubnis etwas freie Zeit zu genießen. Und schon am siebten, lukranisgefälligen Tage der ersten Woche machte er sich kurz vor der neunzehnten Stunde auf den Weg nach Kephram.


    Er trug für den Fall der Fälle seine Ordensrobe und verbarg diese unter einem schwarzen Umhang. Ebenso verbarg Lesco die kleine Pistolenarmbrust seines Vaters unter der Robe. Diese hatte er sich ausgeliehen und die Rabenfedern an dem Bolzen befestigt.


    Nun stand er da in einer Nebenstraße vor dem Lazarett und hielt Ausschau nach einer kleinen Gruppe älterer Kinder.


    "Hey ihr... Ich habe für jeden von euch Dreien zwei Kupferlinge, wenn ihr etwas für mich tut. Es ist auch nicht viel. Ihr müsst nur in 10 Minueten am Lazarett in der Rabengasse sein und die Wachen davor dazu bringen mit euch zu spielen. Wenn ihr dabei laut seit, ist es umso besser. Kriegt ihr das hin?"


    Er zog mit der freien Hand drei Münzen hervor.


    "Eine jetzt... und eine später. Wir treffen uns in 30 Minuten in der Gasse zwischen Elster- und Taubenweg. Und... nicht vergessen..."


    Lesco strich sich mit den Spitzen von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand von rechts nach links über die Lippen. Ein Zeichen, was man im Kephram oft nutzte, wenn man Verschwiegenheit verlangte.

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  • Eines der drei, allesamt Jungen, ein schlaksiger ungewaschener Knabe mit schiefen Zähnen kam herbeigelaufen und schien alle Vorsicht angesichts des versprochenen Geldes zu verlieren.


    "Gibs und wir machen's," schnatterte er und streckte die dreckige Hand nach den Kupferlingen aus. Auch seine zwei Freunde, gut einen Kopf kleiner als er, waren näher getreten und sahen das angebotene Geld erwartungsvoll an.

  • Lesco verteilte das Geld an die Drei.


    "Denkt dran... wenn ihr gleich zur Gasse kommt, kriegt ihr mehr. Da steht ein leeres Fass in der Gasse, schaut später darunter nach, wenn ihr mit dem 'Spiel' fertig seid. Und ihr müsst beide Wachen mit einbeziehen."


    Dann drehte sich Lesco um und verschwand in einen der Zwischenwege. Er wartete einen Moment, um zu prüfen, ob er verfolgt wurde, ehe er sich von der anderen Seite dem Lazarett näherte. Er wusste von einer kleinen, dunklen Gasse, von der er eine gute Schussposition haben würde. Dort ging er in, verbarg sich im Dunklen und wartete.

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  • Tatsächlich tat die Gruppe genau das was Lesco sagte, anscheinend hatten sie bereits Erfahrungen mit dem Ablenken von Leuten, was nicht überraschend war, betrachtete man ihren Wohnort und die Zustände, die neben der ach so herrlich leuchtenden Hauptstadt Proudmoore im Glanz des einzig wahren Gottes herrschte.


    Allerdings verstanden die Jungs "mit den Wachen spielen" als etwas völlig anderes, als das, was Lesco sich vielleicht darunter vorgestellt hatte. Aus seiner eingenommenen Position sah er wie die Jungen, noch bevor sie ins Blickfeld der Wachen am Eingang des Lazaretts gerieten, etwas vom Boden aufnahmen, kurz in ihren Händen wiegten und dann ansetzen es in Richtung der Soldaten zu schmeissen.


    Einer der Jungs traf... doch das erwartete Geräusch, wenn grober Pflasterstein auf blankpolierte Ordensrüstungen traf blieb aus. Stattdessen ertönte ein schmatzendes zerplatzendes Geräusch. Sie hatten Kot geworfen und nur mit viel Glück waren die Fäkalien, die eines Tieres... gewesen.


    Der Ordenskrieger sah erst verdutzt, dann mit zunehmend wütendem Gesichtausdruck auf seine Brust hinunter, erkannte dann am Gestank, was ihn getroffen hatte und sah in Richtung des Verursachers. Die drei Jungen grinsten dreckig und piffen frivol, ehe sie sich anschickten erneut Haufen in Richtung der Soldaten zu werfen.


    Diese Provokation reichte. Der Mann bellte einen knappen Befehl zu seinem Begleiter und begann sich dann so schnell es ihm seine Rüstung erlaubte auf die Gruppe Halbstarker zuzulaufen, die ihrerseits die Beine in die Hand nahmen.


    Die andere Wache trat nur einen Schritt aus dem Schatten des Tores heraus, um die etwas entfernte Szenerie besser betrachten zu können, verharrte jedoch in Sicht- und Hörweite seines Postens.

  • Ganz so zufrieden schien Lesco nicht zu sein, als der Junge etwas aufhob und seinen Ordensbruder bewarf. Er wollte niemanden verletzt sehen, aber andererseits würden zuviele Fragen aufgeworfen werden, wenn er offiziell darum bat etwas ans Tor hängen zu dürfen. Lesco schloss die Augen und wartete auf den Aufprall. Doch statt dem Rumpeln ein Schmatzen zu hören überraschte ihn dann doch.


    Seine Lider öffneten sich und er musste leicht schmunzeln, als er den Fleck auf der Rüstung sah. Er zog sich noch etwas in den Schatten zurück und spannte die Pistolenarmbrust, als schon das Scheppern der Rüstung zu hören war. Genug Lärm um den Aufschlag des Bolzen zu überhören. Der Schuss löste sich und das Ziel des Bolzen war die oberste Kante des großen Tores.


    Dann zog sich Lesco zurück und machte sich dran die Kupfermünzen unter dem Fass zu drappieren, dass er den Jungs genannt hatte. In der gegenüberliegenden Gasse legte sich der Mann auf die Lauer, um sicher zu gehen, dass die Drei es geschafft hatten und ihr Geld kriegten, möglichst ohne dabei selbst gesehen zu werden.

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  • Die Scharade gelang und als der Ordenskrieger zurückkehrte, registrierte er nicht, dass der kleine Bolzen eine Nachricht mitgeschickt hatte, die nun weit über den Köpfen der beiden Wachen im schwachen stinkendem Wind des Armenviertels hin und her baumelte.


    Die Jungs holten sich die Münzen, doch anstatt sie untereinander aufzuteilen, schlug der größte der Halbstarken den nächsten Fordernden nieder und veranlasste so, dass der dritte und kleinste im Bunde nicht einmal lautstark sein Verlangen äußerte, die Münzen für ihn zu beanspruchen.


    Irgendwann zogen die Kinder ab und Lesco blieb in der Dunkelheit zurück.

  • Zumindest mit der Verteilung unter den Jugendlichen hatte Lesco gerechnet, auch, wenn er hoffte, dass es Anders laufen würde. Kurz überlegte er einzugreifen, doch er konnte Kephram nicht ändern... nicht von jetzt auf gleich. Vielleicht nie. Und wenn, dann nicht jetzt.


    Lesco wollte schlicht keinen weiteren ärger provozieren und so ging er, um die Armbrust zurück zu legen, in die Richtung von Proudmoore zurück.

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