Das Hospital von Renascân (2)

  • Gut, dann noch eine nicht zu arbeitsreiche Nacht.


    meint Luicatus und geht zurück zum lTempel


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Alanis verabschiedete den Pater und verbrachte den Rest ihres Dienstes mit Lesen. Am frühen Morgen, als man sie ablöste - die Sonne machte noch nicht einmal den Versuch, über den Horizont zu klettern-, machte sie sich frierend auf den Weg zurück zu ihrem Haus.

  • Zwei junge Herren standen etwas verloren im Vorraum des Hospitals und warteten darauf, dass man sich um sie kümmerte. Der eine größere kratzte sich verstohlen im Schritt. Der kleinere dunkelhaarige hatte sich die sonst wild vom Kopf stehende Haarpracht mit Wasser eng an den Kopf angelegt und schien sich tatsächlich gekämmt zu haben. Auch der Bart war gekämmt. Zum Stutzen oder gar Rasieren hatte es aber nicht gereicht. Auch die Kleidung war leidlich sauber zu nennen.


    Hennes und Dorn scharrten etwas gelangweilt mit den Füßen und Dorn machte ein angestrengt überlegendes Gesicht, als ob ihn etwas wirklich umtriebe. Mehrere Male strich er sich widerspenstige Strähnen des trocknenden Haares wieder an den Kopf.

  • Alanis war schon früher an diesem Tag zu ihrer Arbeit im Hospital erschienen und hatte sich bislang damit beschäftigt, einen Nagel aus einer Handfläche zu ziehen und eine Handsehne zu flicken.


    Als sie die Tür des Behandlungszimmers öffnete und den Patienten mit dem gut gemeinten Rat, dass es keine gute Idee war, Frauen mit Schmerzen imponieren zu wollen, entließ, entdeckte sie ihre beiden neuen Patienten.


    "Ah", sagte sie zufrieden. "Da seid Ihr ja. Der Erste kann schon reinkommen, der andere bitte Platz nehmen."

  • Hennes grinste und kratzte sich. Dorn trat einen Schritt vor und hob grüßend eine Hand.


    "Um was gehts denn jetzt eigentlich? Waschen, herkommen und das aber plötzlich... viel Aufwand für..."


    Er unterbrach sich selbst und wischte rasch das dreckige Grinsen aus seinem Gesicht.


    "Ehm.. ja, um was gehts?"


    fragte er betont geschäftsmäßig. Scheinbar nur mit großer Mühe unterdrückte er das Wackeln seiner Augenbrauen und legte stattdessen die Stirn in Falten.

  • "Oh, es geht darum herauszufinden, ob sich einer von Euch bei einer käuflichen Dame angesteckt hat", gab Alanis kühl zurück und machte einen Schritt zurück in den Behandlungsraum, eine behandschuhte Hand auf die Klinke legend.

  • "Äh... hä?" fragte Dorn wenig geistreich.


    Hennes schaute völlig tiefenentspannt in eine Ecke und kratzte sich mit einem glücklichen Lächeln.


    "Tja, ehm... käufliche... nein, nein, was denkst d... denkt Ihr nur?"


    Schon fast entrüstet stemmte Dorn die Arme in die Seite und schaute Alanis vorwurfsvoll an.

  • Alanis schaute völlig unbeeindruckt zurück.


    "Also wenn hier ein Irrtum vorliegt und Ihr niemals - auf die Fünfe geschworen - Verkehrt mit einer käuflichen Frau gehabt habt, dann könnt Ihr natürlich sehr gerne wieder gehen."

  • "Auf die Götter sollte man nicht wegen sowas schnödem schwören. Sonst gehts einem schlecht beim Gericht."


    sagte Dorn und verschränkte die Arme.


    "Wer will das schon?"


    brummelte er noch hinterher und zeigte dann auf die Tür, vermutlich um möglichst schnell aus Erklärungsnöten raus zu kommen.


    "Also.. können wir..?"

  • Alanis lächelte fein.


    "Natürlich können wir."


    Sie machte eine einladende Geste und schloß dann die Tür, um ein Höchstmaß an Diskretion zu wahren. Dann machte sie sich an die Untersuchung.

  • Dorn ließ die Untersuchung pflichtschuldigst über sich ergehen. Jegliche Kommentare, die ihm auf der Zunge liegen mochten, verbiss er sich. Richtig wohl schien er sich in dieser Situation nicht zu fühlen.
    Später sollte er Freunden erzählen, dass die Dame im Hospital "so kalte Hände hatte, dass ich glaubte, meine Eier frieren ab. Und der Blick erst... da wollte man gar nicht anfassen.".


    Am Ende stellte er sich aber als sauber heraus. Oder zumindest gesund.

  • Nach erfolgter Untersuchung, geduldig abwartend, dass die Bekleidung wieder richtig saß, öffnete sich die Tür zum Behandlungszimmer wieder und Alanis bedeutete Hennes einzutreten, nachdem Dorn hinausgegangen war.


    "Bleibt bitte noch hier im Vorzimmer", sagte sie Dorn und ließ dann den neuen Patienten eintreten.

  • Immer noch grinsend und beharrlich schweigend trat Hennes ein. Der Größere der beiden folgte brav allen Anweisungen, sagte aber derweil kein Wort. Bei ihm stellte Alanis ähnliche Symptome fest wie bei der Frau zuvor. Eindeutig ein weiterer Fall.

  • Nach dem Ende der Untersuchung wartete Alanis geduldig ab, bis Hennes wieder bekleidet war, dann sagte sie mit sehr ernster Miene:

    "Ihr habt Euch beim Beischlaf eine Krankheit geholt, der man nur schwer beikommen kann. Ich brauche den Namen aller Frauen, mit denen Ihr in der letzten Zeit geschlafen habt, sonst hat diese Siedlung ein ernstes Problem."

  • Hennes schaute etwas kritisch und mümmelte von links nach rechts. Er sagte jedoch nichts. Er zog die Stirn kraus und auch sein Grinsen war verschwunden. Hilfesuchend schielte er zur Tür und schwieg weiter beharrlich.

  • Alanis zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. Ihr dämmerten einige Verdachtsmomente.


    "Also entweder Ihr könnt nicht sprechen oder - Ihr teilt Euch doch nicht etwa die Mädchen, oder?"


    Sie konnte nicht so ganz verhindern, dass in ihrer Stimme Abscheu mitklang.

  • Bei einer der beiden Feststellungen grinste er wieder breit. Direkt darauf zeigte er mit einem "Gaaaaaah..."-ähnlichen Geräusch einen Mund, in dem überraschend viele Zähne waren aber keine Zunge. Er zuckte mit den Schultern und grinste entschuldigend.

  • Alanis schlug sich die Hand vor die Stirn und öffnete die Tür des Behandlungszimmers mit einem Schwung, der etwas über ihre innere Einstellung zu der Sache verriet.


    "Dorn - bitte kommt doch noch einmal rein. Ich habe da noch einige Fragen."


    Ein scharfer Blick hieß Hennes, genau da stehenzubleiben, wo er war.

  • Dorn hopste von dem Tischchen herunter, auf dem er Platz genommen hatte und kam herein.


    "Was gibts denn... oh, ja, das."


    Hennes gab derweil ein paar gutturale Laute von sich, gestikulierte und schaute Dorn dabei an.


    "Du nuschelst." stellte Dorn fest, worauf Hennes nur mit den Augen rollte und ihn fixierte.

  • Alanis sah vom einen zum anderen und konnte sich nicht entscheiden, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie hüstelte.


    "Also, wenn Ihr Euch die Mädchen teilt, dann brauche ich definitiv eine Liste der Frauen, mit denen Ihr geschlafen habt. Oder zumindest eine Beschreibung, falls Ihr die Namen nicht wißt."


    Sie verzog kurz den Mund.


    "Dorn, obwohl Ihr keine Symptome zeigt, heißt das noch nicht, dass Ihr Gesund seid. Daher gilt für Euch beide absolutes Beischlaf-Verbot. Und Hennes - Ihr müßt Euch hier im Hospital behandeln lassen. Es wird dauern und kann sehr unangenehm werden."