"Dorn war - sehr erschrocken. Ein einfaches Gemüt wie ihn könnte meine Diagnose nachhaltig beeindrucken, aber vielleicht auch das genaue Gegenteil bewirken. Er hat versprochen, morgen wiederzukommen und ich bitte Euch, Euch selbst ein Bild von ihm zu machen. Diese ganze Sache erscheint mir so heikel, dass ich ohne Eure Erfahrung ungern weitere Schritte unternehmen möchte."
Grüblerisch strich sie sich eine lose Haarsträhne aus der Stirn.
"Im übrigens wäre es ja auch möglich, dass die Frau sich nicht bei ihrem Ehemann angesteckt hat", gab sie zu bedenken. "Aber gut, bis sie zur weiteren Behandlung wieder hier ist, können wir eh nichts Genaues sagen - oder uns entscheiden, sie aktiv zu suchen. Ich habe von Dorn und seinem Kumpan ja auf jeden Fall schon einmal die Beschreibung der käuflichen Frau, von der sie die Krankheit haben könnten. Ich würde gerne versuchen, sie ausfindig zu machen und sie erst einmal ohne, ehm, nachdrückliche Mittel anzusprechen."
Sie blinzelte kurz, weil sie einen Halbsatz von Edric fast überhört hätte.
"Soll ich einen Bericht für die Obrigkeit verfassen? Wollt Ihr Euch darum kümmern?"
Die Auseinandersetzung mit der magonischen Obrigkeit brachte sie immer an den Rand eines Tobsuchtsanfalls, den sie sich gerade eigentlich nicht leisten wollte. Dementsprechend krauste sich ihre Nase ein wenig.