Die Blutige Zeichnung 6

  • Talris teilte einer der Wachen mit, Maeriel das Zimmer von Ancalima zu zeigen sobald sie fertig sei und begab sich ebenfalls dorthin.


    Als er die Tür mit einem stummen lächeln betrat und sie erblickte freute er sich sie wiederzusehen.
    "Sei gegrüßt Schwester." Er verbeugte sich. "Ich hoffe du konntest dich während meiner Abwesenheit gut erholen? Zu lange habe ich dich warten lassen. Ich hoffe ich genieße noch dein Vertrauen. Und ich hoffe das ich bald erfahren darf was dich bedrückt, denn nichts werde ich ausser acht lassen um dir zu helfen."


    Er ging auf sie zu und umarmte sich liebevoll. "Gwathel, eines sollst du wissen, jetzt wo ich dich so vor mir sehe bin ich froh nach Daynon geritten zu sein. Denn dort habe ich vieles erfahren was ich zu finden suchte."


    Sein Blick glitt auf den Boden und verharrte dort eine zeit.


    Dann blickte er Tear an und lächelte erneut stumm.

  • Maeriel, zurück ins Haus gebeten, stand unschlüssig herum. So viel Vertrautheit und sie außenvor. Es störte sie nicht, aber es machte sie verlegen.

  • Talris fiel wieder ein das sie einen Gast hatten.


    "Verzeiht wie unhöfflich ich doch sein kann....." er bat maeriel ein.


    "Maeriel war euer Name nicht wahr? Darf ich euch nun zuerst einmal Vorstellen.....das dort ist Angis Talscharok, mein Berater in Montralurischen Angelegenheiten... das dort hinten ist meine Schwester im Geiste Ancalima, Tearasel kennt ihr bereits. Ich werde euch die anderen bald vorstellen dürfen.


    Nun darf ich euch etwas zu essen und zu trinken anbieten?"

  • Angis wandte sich an Maeriel


    "Verzeiht mir, das ich mich jetzt erst vorstelle, mein Name ist Angis und bin ein Berater des Füsten. Kann ich euch helfen? Ihr seht so verloren aus in dieser Runde."

    Talschrok Montralurs
    Mitglied des Rats der Talscharok
    Berater des Fürsten Talris in Montralurischen Angelegenheiten

  • Maeriel lächelte in die Runde und senkte leicht den Kopf bei jedem Paar Augen, dessen Blick sie begegnete.


    "Erfreut, Euch kennenzulernen. Ja, mein Name ist Maeriel. Ich danke für die freundliche Begrüßung, die mir zuteil wurde."


    Sie nickte Angis zu.


    "Ich wollte mich nicht aufdrängen."


    Sie sah zu Talris und einen Funkeln von Schalk blitzte in ihren grauen Augen.


    "Und etwas zu Essen würde alles perfekt machen, auch wenn es profan klingen mag."

  • Sie sah Talris eintreten...
    "Gwanur, verzeit meine Abwesenheit...aber es ist zuviel für mich geschehen...ich weiß nicht ob ihr mir hättet helfen können...Angis....und...Tear...ihre Worte haben mich zurückgeholt in der Zeit als ihr fort wart....doch nun wird alles wieder gut, so hoffe ich denn ihr seid wieder da..."
    Sie umarmte ihn liebevoll...ja er war wieder zurück..jetzt konnte nur alles besser werden..alle waren wieder vereint..Angis...Tear...sie wusste das diese Vorstellung zu naiv war aber für den Moment mußte sie ihrem Geist deise Vorstellung vorgaukeln...dann erblickte sie die Fremde, ihr Blick musterte sie freundlich und doch erhaben...


    *ihre Ohren verraten das elbische aber der Rest scheint eher dem Menschen zugetan..*

    Sie blickte ihr tief und durchdringend in die Augen...sie sah Unsicherheit..eine Maske hinter der sich Dinge verbargen die nicht unbedingt rein positive Eigenschaften erahnen liessen und doch machte sie auf Ancalima einen vornehmlich freundlichen Eindruck, sie nickte ihr mit einem leichten Lächeln zu...ohne ihren Blick von Maeriel abzuwenden sendete sie scherzend zu Talris...
    #Gwanur, mir scheint ihr zieht die weiblichen Wesen magisch an...#am Ende des Satzes wendete sie ihren Blick zu Talris und ein Grinsen huschte über ihre Lippen...

  • Nachdem Talinor offensichtlich noch in tiefem Schlaf lag, wollte Scrum zurück zum Turm gehen, um mit Darian zu reden. Doch die vielen Stimmen im Haus machten ihn neugierig und er ging hinüber in Talris Wohnraum.


    Als er dort eintrat sah er, dass Angis wieder da war. Ebenso Talris und Tearasel sowie - zu seiner Überraschung - Ancalima.
    Er wollte sie gerade ansprechen, als er eine weitere Frau im Zimmer wahrnahm, die augenscheinlich elbischer Herkunft war und die er noch nicht kannte. So hielt er sich zunächst zurück und begrüßte Angis und Tearasel. Danach schlug er Talris freundlich auf die Schulter.


    Es freut mich, dass ich Dich so schnell wieder sehe. Wie es scheint, ist es Dir gut ergangen.


    Danach nickte er kurz der unbekannten Frau zu.


    Sei mir gegrüßt, werte Unbekannte. Willkommen auf Burg Gerund. Mein Name ist Scrum und ich bin der arkane Berater des Fürsten. Möglicherweise ergibt sich die Gelegenheit, dass wir uns bald näher kennen lernen, doch zunächst gibt es andere Dinge, die anstehen.


    Dann drehte er sich so, dass alle Anwesenden ihn sehen konnten.


    Ich weiß zwar nicht, was Euer Thema war, doch möchte ich Euch in Erinnerung rufen, dass vor wenigen Tagen unsere Gafährtin Aleyna verstorben ist. Ich habe sie gestern in ihrer alten Gestalt wieder hergestellt, so dass der Anblick keinen mehr erschrecken muss. Doch finde ich, dass es nun an der Zeit ist, ihr die letzte Ehre zu erweisen.


    Er ging hinüber zu Ancalima und nahm ihre Hand. Scrum meinte kurz einen Anflug von Angst bei ihr zu verspüren, doch möglicherweise täuschte er sich auch.


    Ich freue mich, dass ich Dich so schnell wieder sehe. Nach Talinors Worten hatte ich kaum zu hoffen gewagt, alsbald Deine Gegenwart wieder teilen zu können.
    Ich wollte Dich bitten, die letzte Reise für Aleyna vorzubereiten. Zwar bin ich schon Zeuge einer elbischen Beerdigung gewesen, auch wenn dies möglicherweise die falsche Bezeichnung ist. Doch traue ich mir nicht zu, es selbst durchzuführen, da ich nicht wie ein Elb fühlen kann.
    So hoffe ich, dass Du bereit bist, Aleyna einen würdigen Abschied zu bescheren. Möglicherweise hilft es Dir die Geschehnisse der letzten Tage und Wochen für Dich erträglicher zu machen.

  • Tear`asel lächelte Ancalima offen an, als sie ins Zeltinnere trat und sie auf dem Bett sitzen sah.


    Ehe sie Ancalimas freundliches und begrüßendes Senden beantworten konnte, umarmte sie ihr Bruder und sie ließ ihnen die Freude des Wiedersehens. Auch Scrums Worte ließ sie auf Ancalima einprasseln, innerlich hoffte sie das es für ihre Elbenfreundin nicht zu viel wurde.


    Erst als wieder ein wenig mehr der Ruhe eingekehrt war, die Ancalima eigentlich noch immer brauchte, setzte sich Tear`asel, als wäre es schon immer so gewesen, neben die blondgelockte Elbe.


    *Ich freue mich dich wieder zu sehen liebe Freundin und ich werde nun wieder eine Zeitlang hier verweilen. Vielleicht können wir in Zukunft mehr von einander lernen, die Wege des Schicksals mit der Kraft von Elbenseelen zu beschreiten.*


    sendete sie sanft und ruhig in Ancalimas Richtung, sah sie freundlich an und streckte ihr sanft eine Hand aus.

  • Maeriel nickte Scrum zu und stellte sich ihm mit freundlichen Worten vor. In ihrem Kopf arbeitetet es.


    Unheimliche Wesen im Wald mit einer Macht, die selbst eine Elbin wie Tear'asel fürchtete, die wirklich nicht aussah, als würde sie viel schrecken. Die Schwester des Fürsten, in deren Gesicht sich viel geheimer Schmerz sammelte. Die Geschichte einer Toten, die so furchtbar... . Ein Begräbnis.


    Sie schluckte. Mit einem Male schien ihr Montralur weniger freundlich.

  • Sie verharrte kurze Zeit an Ancalimas Nähe und hoffte wenigstens ein bisschen Freude auf ihr Gesicht zaubern zu können. Dann erhob sie sich und kam wieder zu Scrum und Talris hinüber. Nur ein kurzer Blick in Maeriels Gesicht.


    "Fühlt ihr euch nicht wohl hier?"

  • "Es ist... ."


    Sie suchte nach Worten.


    "Es ist wie mit allem, dessen Schein zunächst freundlichen Frieden verspricht - irgendwann offenbaren sich doch die Abgründe."


    Sie sprach sehr leise, wollte sie doch niemanden mit ihrem Worten brüskieren.


    "Das Wesen im Wald, andere Vorfälle - hier scheint einiges vor sich zu gehen."

  • Maeriel legte den Kopf schief. Tear'asels Lächeln kam ihr seltsam vor, doch sie ließ es unkommentiert.


    'Vielleicht sollte ich als Expertin für Schein und Sein mir gar kein Urteil anmaßen.'

  • Die Elbe sah von Maerial fort hin zu den anderen und ihr Blick verfinsterte sich.


    Wie Fliegen sammelten sie sich um den Fürsten, kaum das er eine Minute wieder hier war. Kein Ort der Ruhe, des Kraft Sammelns, er konnte sich nirgendwo zurückziehen. Nicht einmal mehr in die Einsamkeit ihrer Lichtung oder des Waldes, weil überall Gefahr lauerte.


    Kaum tauchte Talris irgendwo auf, war er umringt von seinen Ratgebern und irgendwelchen schwatzenden Menschen.


    Niemand von ihnen hatte unwichtige Anliegen, das ganz gewiß nicht, aber gerade als Ratgeber sollte man eine gewisse Sensibilität dafür besitzen, wann es Zeit war, seinen Herrn einen Moment der Ruhe zu gönnen.


    Wut machte sich in ihrem Inneren breit, sie wußte zwar nicht, wo gerade jetzt diese Intensivität der Gefühle herührten aber das sie da waren, stand außer Zweifel.


    Sie blickte zu Ancalima hinüber. Selbst der Elbenfrau, der dieses ganze Mühsaal ins Gesicht geschrieben steht und deren Seele nach Ruhe und Geborgenheit schreit wird nicht gehört.


    Sie hatten verlernt die Stimmen des Herzen zu hören...


    Mit einem finsteren Blick wandte sie sich ab und verließ wütend das Zelt.

  • Verdutzt sah Maeriel Tear'asel hinterher, die sichtlich ungehalten aus dem Zelt stürmte. Ihr erster Impuls war es, der Elbin zu folgen, doch sie blieb noch einige Zeit unschlüssig stehen, bevor sie ebenfalls hinausging.


    In der Hoffnung, Tear'asel noch entdecken zu können, sah sie sich um.

  • Die Elbin war tatsächlich nicht weit gegangen, Maeriel entdeckte sie auf der oberen Burgmauer, die den Abschluß, des höher gelegenen Steinhofes bildete. Sie stand mit dem Rücken zum Rest der Gebäude und hatte die Arme um sich geschlungen. Ihr Haar war ein wenig vom Nachtwind verweht und ihren Blick schien sie auf die in der Dunkelheit etwas bizzare Landschaft zu schweifen zu lassen.

  • Maeriel blieb ruhig stehen und beobachtete die einsame Gestalt mit einem leisen Lächeln. Was für ein seltsamer Ort, an dem sie da gelandet war. Ein Ort des nicht Ausgesprochenen, der Leiden und der Gefahr - und doch auch der Freundschaft und Liebe. Sie hatte die Zuneigung in den Blicken der Elben bemerkt und einen kleinen Stich im Herzen gefühlt, nur einen kleinen.


    Es war eine schöne Nacht, nicht kalt und zwischen den am Himmel zerfasernden Wolken lugten einige scheue Sterne hervor.


    Ihr Blick wanderte wieder zu Tear'asel.


    'Sie wird sicher nicht gestört werden wollen.'


    So setzt sie sich im Hof auf eine Tonne und wartet. Entflohen dem familiär wirkenden Gefüge im Haus, das sie unsicher macht.

  • "Ihr irrt euch mit euren Ansichten, denke ich."


    Die Elbenfrau war lautlos wie ein unsichtbarer Schatten die Treppe neben ihr hinuntergekommen und auf dem letzten Treppenabsatz stehengeblieben.


    Der Mond kam gerade hinter ein paar Wolken hervor und offenbarte silberne Schimmer auf der Haut der Elbe, fast wie Zeichnungen aber intentsiver in der Farbe. Tear`asel schenkte dem Mond einen Blick und ihre blauen Augen blitzen kurz auf...

  • "Meinen Ansichten?"


    Maeriels Blick verdunkelte sich, als sie erkannte, dass ihre Gedaken an diesem Ort auch nicht unbedingt sicher waren. Was wusste ihre Reisegefährtin schon und was würde sie erfahren?


    "Was meint Ihr damit, Tear'asel?"

  • "Das Leben ist an vielerlei Ort wie ein zersprungener Spiegel in dem man einige Facetten von sich selbst wiedererkennt, jedoch nicht seine ganze Gestalt."


    kam nur leise als Antwort. Dann schloß die Elbe ihre Augen und sonnte sich im Mondlicht.