Gut Bärenfels (Der Treueschwur)

  • Ileaya war ganz überrascht als Marthiana rot wurde. Ileaya kannte ihre kleine Elfe nur zu genau um nicht zu wissen , dass sie nur rot wurde wenn ihr etwas peinlich war und selbst dann auch nur wenn dies im Bezug auf Männern war.


    Marthiana konnte sich ihre Ausrede schenken . Ileaya schmunzelte. Sie erinnerte sich jetzt daran was ihr Marthiana ganz zu Anfang gesagt hatte , als sie sie unerwartet und sicherlich auf die schnellste und unbequemste Art und Weise geweckt hatte.Marthiana hatte etwas von einem Zwischenfall zwischen ihr und Aldhayn erzählt. Ileaya nahm sich vor dies zu hinterfragen , doch war sie eindeutig zu müde um sich wieder irgendetwas auszudenken , was dort wohl passiert sein mag. Sie konnte sich es denken doch verwarf diesen Gedanken , da sie hoffte das sie ihre Rede nicht unsinnig und ihr verschenktes Vertrauen nicht doch ein Fehler war .


    ...Immoment vertraue und respektiere ich Aldhayn voll und ganz. Ich hoffe er hat nichts getan was zur Folge hätte, dass er in diesen Dingen es nicht wert ist ....


    Weil Ileaya nicht mit ansehen konnte wie sehr sich Marthiana gerade lächerlich machte , ging sieh mit besorgten Blick auf sie zu und legte ihren Arm um sie .


    ''Ihr braucht euch nicht zu schämen wenn der kleine Hunger ruft. Ihr hättet vorhin etwas essen können und dem Mädchen dann das Kleid bringen können. Ihr braucht euch wirklich nicht zu schämen . Ich kann mich ja auch kaum noch auf den Beinen halten. Wo ist denn nun das Mädchen ? ''


    Ileaya blickte Aldhayn an.Sie hoffte für ihn dringlichst dass er nach ihrer Rede und dieser Ehre der ihm nun zu Teil wurde , nun keine unüberlegte Bemerkung losließ.

  • Hauptmann Ratul sah, nachdem er aus der Richtung des Tores kam, Sir Aldhayn mit der Frau, die mit ihm gekommen war, und einer ihm unbekannten Person stehen. Als er näher kam beäugte er die Unbekannte misstrauisch: sie hatte spitze Ohren und war etwas seltsam gekleidet wie er fand. Er kam näher und wandte sich ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er eine Unterhaltung unterbrochen hatte an Sir Aldhayn, dabei deutete er eine Verbeugung an.


    "Seid gegrüßt, Sir. Mich freut es, dass ihr wohlbehalten aus Bornfeld zurückgekehrt seid. Ich hatte bisher leider nicht die Möglichkeit mich bei euch zu melden, da ich die Aufräumarbeiten beaufsichtigt habe...


    Er drehte sich halb nach Ileaya um, die immernoch die HAnd auf der Schulter Marthianas ruhen ließ.


    "Und Ihr seid...? Mein Name ist Ratul, ich bin Hauptmann der Bärenklingen vom Bärengrund. Merkt es Euch gut, denn ich werde es Euch nicht noch einmal sagen... Ihr habt euch noch nicht vorgestellt fürchte ich... das nächste Mal solltet Ihr euch an jemanden von Status wenden, bevor Ihr diese Feste betretet... bei Abwesenheit Aldhayns soll das heissen bei mir!"

  • Als Ileaya den Hauptmann schon auf sie zukommen sah ahnte sie schon nichts gutes... dass er sich direkt an Aldhayn wandte und somit das Gespräch unterbrach war ihm gestattet....., doch niemand den Ileaya noch nicht kannte war ihr bislang in solch einem Ton untergekommen!


    Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und ließ von Marthiana ab.Mit einem versteinerten Gesicht , worauf sich ein düsteres Grinsen abbildete und einem zuckendem Nerv am rechten Augenlied , wandte sie sich an Aldhayn.Ihre Gestalt war nicht mehr gebeugt von Schmerzen, Leid und Sorgen. Sie wirkte angespannt, kraftvoll und kampfbereit. Ein leises , ruhiges und düsteres Kichern entwich ihrer Kehle.


    Marthiana zuckte zusammen. Sie wußte dass wenn sich Ileaya ärgerte normal ihre Stimme anhob und verärgert dreinschaute. Doch diese Haltung, diese Gebärden hatte sie noch nie gesehen. So wütend hatte sie sie noch nie gesehen...


    Ileayaschritt auf den Hauptmann zu und blieb einen Schwertstreich vor ihm stehen.Die Augen nun geschlossen fing sie leise und doch in einem für jeden deutlich und wahrnehmbaren Ton an zu sprechen. Sie machte sich nicht die Mühe an dem Hauptmann empor zu blicken . Ihr war seine Statur egal.Alles an ihr schrie plötzlich nach unausgesprochenen Drohungen.


    '' Seid gegrüßt Hauptmann Ratul. Ich bin nicht nachtragend und verzeihe euer Auftreten mir gegenüber. Eine schwere Zeit liegt hinter euch ...doch auch ..hinter mir.Solltet ihr noch einmal die Frechheit besitzen in einem solchen Ton mit mir zu reden, muss ich andere Seiten aufziehen. Ich hoffe wir haben uns verstanden! ... Und weil ich euch ein gutes Beispiel sein möchte antworte ich trotzdem auf eure Fragen,...denn..selbst zu dieser Stunde.. Höflichkeit muss sein , oder ? Mein Name ist Ileaya . Ich komme aus dem fernen Lande Hathaja und reiste durch viele Landen , um am Schluss meiner Taten hierher zu kommen und meine einstige Weggefährtin und einen Freund meinerseits , den ihr auch kennt, Sir Aldhayn einen Besuch abzustatten. Und dies werde ich euch nicht noch einmal sagen, also merkt es euch ! Außerdem habe ich nicht vorgehabt mich bei euch zu melden , wenn doch euer Herr , Sir Aldhayn zugegen ist . ICH HOFFE IHR HABT DAS VERSTANDEN ! ''


    Ileaya hatte die letzten Worte sehr energisch und laut gesagt, doch ohne zu schreien. Sie war es Leid ständig wie ein Tölpel behandelt zu werden , selbst wenn sie bei Freunden war. Für diese Ansprache hatte ihre letzte Kraftreserve noch gerreicht.


    Ileaya drehte sich um und ging wieder auf Marthiana zu , die merklich zusammengeschrumpft war.Ihr tat es Leid , dass Marthiana ihren Ausbruch miterlebt hatte. Sie hatte sich eigentlich immer unter Kontrolle, doch das hieß nicht auch immer die Fassung zu behalten. Sie schämte sich nicht dafür und fand es angemessen.


    Ileaya drehte sich auf dem Absatz um , als sie bei Marthiana war , legte ihr aber nicht wieder den Arm um.Sie schaute zu Aldhayn ,noch immer in der selben Haltung und dem Gleichen Gesichtsausdruck. Beruhigen und das völlig, würde sie erst wenn sie zu Bett ginge.

  • Aldhayn beobachtete das Gebahren der diversen Personen mit nicht geringeim INteresse, er ließ jedem seine Zeit um sich in Szene zu setzen und als schließlich alle ihn erwartungsvoll ansahen begann er leise zu lachen, es war ein herzliches und außerordentlich amüsiertes Lachen und seine bislang recht düstere und Sorgenschwere Miene hellte sich auf. Bis plötzlich das Lachen verkling und sein Blick wieder steinernst wurde.
    Zuerst wandt er sein Wort an Marthiana


    "Es mag euch seltsam vorkommen, aber nicht jeder Vertreter der "Männlichen" Rasse ist ausschließlich hinter eurem Rock her. Mir war durchaus bewußt für wen das Kleid ist und ich bin erfreut, daß Mahra schließlich eine neue Mutter gefunden hat. Ich denke und erwarte, daß ihr eure neue Aufgabe mit Stolz und Freude erfüllt. Ihr solltet sie direkt aufsuchen, sie befindet sich beim Brunnen... und ihr Ileya, nun sah er die andere Elbe an, "Egal welche Taten ihr vollbracht habt, welches Unbill euch widerfahren ist oder welche moralischen oder diplomatischen Verpflichtungen euch in den Bärengrund geführt haben. Dieses Land befindet sich im Kriegszustand, und in solchen Zeiten gebührt es sich in jedem Land zuerst dem ranghöchsten anwesenden Militär die Ehre zu erweisen sich und seine Leute vorzustellen. Wenn ihr also genug geruht und euch gelabt habt, werdet ihr Hauptmann Ratûl begleiten und euch und eure Begleiter in das Garnisonsbuch eintragen beziehungsweise eintragen lassen. Ich erwarte, daß dies bis zum Morgengrauen geschehen ist. Im übrigen an dieser Stelle pausierte er kurz, bevor er fortfuhr
    " Im Übrigen Danke ich euch für das ausgesprochene Vertrauen und hoffe daß ich es nicht bereits mit diesem Tadel wieder verspielt habe. Ich erwarte euer Verständnis für die Situation hier. Nun wand er sich ab und sprach zum Hauptmann der Bärenklingen "Ratul, du wirst mir sofort Lagebericht erstatten, sobald die Angelegenheit mit Lady Ileya geklärt ist. Ach und noch etwas bemerkte er, nun jedem gleichberechtigt zugewandt, , an alle Anwesenden; Wer der Meinung ist, der Bärengrund sei ein netter Ort zum Verweilen, an dem man mit ein wenig Spaß und Freundlichkeit ein laues Leben führen kann, der irrt. Und wer hier denkt er könne die Rangordnung des Lagers durcheinanderwerfen, der Irrt. Und vor allem Irren die, die denken, daß der Zustand des Krieges ein Freibrief zum Ablegen der guten Sitten jedweder Art ist. Und das geht an mindestens zwei der hier Anwesenden. Euer Auftreten ist eine Schande und eine Beleidigung - meiner Person und jedem der um den Erhalt unserer Werte gekämpft hat und es noch tut.


    Denkt über mein Worte nach, denn der heutige Abend ist der letzte bis zum Ende dieses Krieges, an dem ich Gedankenlosigkeit vergebe.
    Bis Morgen früh erwarte ich, daß ihr erwachsen geworden seid. Alle!"


    Als er diese Worte gesprochen hatte, schüttelte er den Kopf und ging in Richtung des ausgebrannten Gutshauses, in welchem sein altes Zimmer notdürftig wiederhergerichtet worden war... um zu ruhen.

  • Ileaya hatte sich schon gedacht , dass Aldhayn so reagieren würde. Ihr Gesicht war nun ausdruckslos, ihre Haltung immer noch gespannt. Sie nickte Aldhayn zu als dieser von dannen zog und drehte ihren Kopf um nun doch ins Gesicht des Hauptmannes zu blicken,


    '' Verzeiht meinen Ausbruch. Sir Aldhayn hat recht . Es gibt keinen noch so großen Grund , um in diesen Zeiten all seine Ideale fallen zu lassen.Mein Benehmen war fehl am Platz und so hoffe ich , dass ihr mich nun begleitet , auf dass ich mich in dieses Garnisonsbuch eintragen kann. Des weiteren Entschuldige ich mich , dass ich euren Rang und somit euren Stolz untergraben habe. Doch habt ihr indes auch meine n Stolz untergraben. Ich hatte nicht vor euch jemals in irgendeiner Weise zu beleidigen, doch waren meine Handlungen von der Sorge um diese Elfe beherrscht, als das ich noch irgendeinen anderen Gedanken an Meldung oder das Eintragen in ein Buch verschwendete. In Zukunft werde ich das nie mehr vergessen und mich sofort nach meiner Ankunft melden. Doch sei euch gesagt, dass ich trotz jedweden Grund mich nicht von euch untergraben lasse. Fals ich etwas verkehrt gemacht habe so erklärt mir die Gegebenheiten, da diese Sitten mir jedenfalls nicht bekannt sind . ''


    Ileaya versuchte die Situation mit einem Lächeln aufzulockern und trat neben den Hauptmann darauf wartend , dass er sie zu diesem Garnisonsbuch führen würde. Sie schaute zurück auf Marthiana , die wie angewurzelt dastand. Das Problem mit dem Kind sollte sie mal alleine lösen. Sie würde sich dann später das Ergebnis ansehen.

  • "Nun denn, dann will auch ich mich entschuldigen. Mein Verhalten war nicht angebracht, verzeiht."


    Er deutete eine Verbeugung an und wies sie mit einer Handbewegung an ihm zu folgen.


    "Kommt, ich werde euch zeigen, wo Ihr euch und eure Gefährten, die mit euch gereist sind, eintragen könnt."


    Er ging ihr voraus in Richtung des Kommandozeltes, wo sich auch das Garnisonbuch befand und Ileaya folgte ihm. Über Marthiana schmunzelte der junge Krieger nur und sie ließen sie alleine dort stehen um ihr "Kinderproblem" zu lösen...

  • Ileaya war ganz in Gedanken,... wie konnte ich nur so aufbrausend sein. Ansonsten habe ich mich doch unter Kontrolle . Sir Aldhayn hat recht . Selbst wenn ich so viel durchgemacht habe , habe ich noch lange nicht das Recht einen Hauptmann in solcher Weise anzufahren . Als Mitglied der Königlichen Wache in meinem Heimatland habe ich eine noch höhere Position inne , als dieser Ratul. Doch hier gelten meine Ränge nicht . Ich bin Gast in diesen Landen und habe nicht die Befugnisse wie zu Hause. Außerdem ... hat mir Marthiana nicht einmal erzählt das Ratul ein heiliger Name in Aparcia ist , oder so ähnlich. Ich sollte mit diesem Hauptmann Frieden schließen , bevor wir beide einen Zwist in diese Gemeinschaft bringen . Das wäre das Letzte was ich wollte ...


    Ileaya schüttelte den Kopf und dachte über dieses kleine Mädchen nach . Sir Aldhayn denkt wohl , dass Marthiana nun Sorge für die Kleine übernehmen könnte.


    Ileaya war frustriert. Sie musste sich erst einen Überblick verschaffen, ob Marthiana überhaupt für sich selbst Verantwortung übernehmen konnte. Wie sollte sie , wenn dies nicht der Fall war, auch noch Verantwortung für ein kleines Mädchen übernehmen ?


    Ileaya wollte garnicht diesen Gedanken zu Ende denken. Wahrscheinlich müsste sie dann auch noch auf dieses kleine Mädchen aufpassen, obwohl ein Kind ja schon genug ist.Sie fühlte trotzdem Mitleid für dieses Mädchen und versprach sich selbst , egal wie Marthiana diese Angelegenheit auch regelte , sich diesem Ergebnis zu fügen.


    Etwas anderes blieb ihr ja auch nicht übrig.......

  • Ileaya war froh , dass sich auch Ratul bei ihr entschuldigt hatte.Sie folgte ihm und sie trafen dabei auch noch ihre Gefährten, die nach kurzer Bitte sich den beiden anschloss.


    Zusammen erreichte sie den Ort an dem man sich eintragen konnte. Nachdem diese Formalitäten geklärt waren, drehte sich Ileaya nochmals zu dem Hauptmann um und nickte ihn zum Abschied noch einmal zu.Danach wünschte sie ihren Gefährten noch eine gute Nacht und machte sich , wie es auch nicht anders sein konnte , auf die Suche nach Marthiana.

  • Marthiana stand immernoch wie verdutzt, immernoch mit dem Kleid in der Hand da. Alle waren verschwunden und langsam kam ihr der Gedanke, dass sie nun ein kleines Kind hatte um das sie sich kümmern sollte... ein Kind! Erst ein Kuss, dann ein Kind! Das ging ihr alles ein wenig zu schnell... doch wie Aldhayn gesagt hatte, es schien so, als wäre es langsam an ihr erwachsen zu werden. Bei diesem Gedanken musste sie unweigerlich an den Fürsten Talris denken, da dieser etwas jünger als sie war und sein Schicksal, welches von ihrem gar nicht so verschieden war, schon eingenommen hatte... Vielleicht hatte Aldhayn ja Recht... Erwachsen werden musste sie nun, das Kindliche ablegen und sich endlich auf ihre Lebensaufgabe vorbereiten, egal wie viel Angst sie davor haben sollte...


    Langsam setzte sie sich in Richtung des Brunnens in Bewegung, an dem sie das Mädchen glaubte und nicht weit entfernt davon saß sie auch. Alleine, immernoch in dem selben zerrissenen Kleid auf einer Wolldecke mit einer kleinen, alten Puppe spielend.
    Marthianas Herz schien ihr bis zum Hals zu schlagen, sie wusste, dass sie nun die Verantwortung für dieses Kind übernehmen würde, wenn sie jetzt handelte.


    Während sie noch in Gedanken versunken war, bemerkte das Mädchen sie und schaute herüber, was Marthiana sehr plötzlich aus ihren Gedanken riss, doch in diesem Augenblick vergaß sie jegliches Zögern und ging, das Kleid hinter ihrem Rücken verbergend, auf das Mädchen zu.


    Mahra, so war ihr Name, grinste sie frech an und sah wohl einen kleinen Zipfel des Kleides neben ihrem Rücken hervorbaumeln und stand sofort auf und rannte strahlend auf sie zu.


    "Du hast es gemacht, stimmts, du hast mir wirklich ein neues Kleid genäht, hast du, hast du?"


    Marthiana kniete vor dem Kind nieder und sah sie sich genau an. Einen breiten Kratzer hatte sie an der linken Wange und sie hatte einen großen Rußfleck auf der Stirn. Lächelnd wischte Marthiana den Dreck mit einem Teil ihres schwarzen Samtumhangs fort.


    "Natürlich habe ich dir dien Kleid genäht, ich habe es dir doch versprochen. Wir Elfen brechen unsere Versprechen nicht, merk dir das." Sie zwinkerte dem Mädchen bei diesen letzten Worten zu und hielt ihr das Kleid an. "Mir scheint ich habe deine Größe gut geschätzt, wenn du mit mir mit in die Burg kommst, kannst du es direkt anprobieren."


    Das Kind strahlte vor Freunde.
    "Oh danke! Ich habe schon Angst gehabt Mama würde schimpfen wenn ich mein Kleid kaputt mache, aber das Neue ist viel schöner, danke! Mama wird sich freuen!"


    Marthiana stockte und ihr Lächeln gefror. Sie wusste nur zu gut um das Schicksal der Mutter, auch wenn sie nicht daran denken mochte...


    "Aber ich bin doch nicht böse...ich werde nie böse sein bei einem kaputten Kleid, versprochen. Fürchte dich nur nicht zu mir zu kommen, dir soll es nie an etwas fehlen..."


    Marthiana fing an leicht zu zittern und eine Träne lief ihr übers Gesicht. Das Schicksal dieses Mädchens hatte sie erschüttert. Sie wollte ihr eine bessere Welt zeigen, sie wollte dass sie trotz dem Tod ihrer Mutter sicher und behütet aufwuchs, dies machte sie sich zu ihrer neuen Aufgabe. Somit verbanden sich die Schicksale dieses armen, menschlichen, Weisenmädchens und der elbischen Fürstentochter von Aparcia...


    "Warum weinst du denn, alles ist doch gut, die schwarzen Männer sind nciht mehr da. Und warum zitterst du, ist dir kalt? Du hast doch so einen schönen Umhang an..." , das Mädchen beäugte ihren großen, aufwendigen, mit Silberfäden durchlaufenen Samtmantel, "Bist du eine Prinzessin!?"


    Mit diesen Worten nahm Marthiana das Mädchen in den Arm und drückte sie fest, den Umhang legte sie mit um ihre Schultern.


    "Nicht ich bin die Prinzessin, sondern du. Höst du was ich gesagt habe, eine kleine Prinzessin sollst du sien, an nichts soll es dir fehlen, niemals!"


    Sie schaute dem Mädchen in die Augen und fuhr fort: "Deine Mama hat mich gebeten auf dich aufzupassen... sie ist... fortgegangen... weit weg ist sie... eines Tages, wenn du grau und alt bist, wirst du wieder zu ihr gehen, doch vorher sollst du noch viele schöne Dinge erleben hat sie gesagt...versteh es bitte, eines Tages wirst du sie wiedersehen und ich hoffe.... ich hoffe dir ist es Recht, dass du bei mir bleiben wirst..."


    Das Mädchen machte große Augen und schaute sie an. Sie konnte es nicht genau verstehen, obwohl sie dem Tod so nahe gewesen war, hatte ihr kindliches Wesen alles verdrängt was sie gesehen hatte, nichts konnte ihre Träume plagen und es würde keinen Auslöser dazu geben, nicht so lange Marthiana über dieses Kind wachte, das schwor sie sich.


    Sie nahm das Kind alsbald an die, Hand, immernoch liefen ihr Tränen über das Gesicht, doch sie merkte es kaum noch. Wie sie sich schon einmal gesagt hatte, sie durfte nun kein Kind mehr sein, sie musste stark sein und ihre Bestimmung erfüllen, allein schon um diesem Kind eine lebenswerte Zukunft zu schenken... Hand in Hand gingen sie nun, Mahra und Marthiana, in Richtung der Feste, wo Ileaya auch schon auf sie zukam...


    "Das, Mahra, ist eine gute Freundin, so etwas wie meine Schwester. Sie wird nun so etwas wie deine Tante sein, geh ruhig zu ihr und begrüße sie, sie ist ein wundervolles Wesen und wird genau wie ich über dich wachen..."


    Und so schnell sie das gesagt hatte, so schnell war das quirlige Kind auch shcon in Richtung ihrer Gefährtin abgedüst und Marthiana ging ihre letzten langsamen Schritte als Kind und ihre Entwicklung zu einer stolzen, würdigen, zukünftigen Fürstin hatte begonnen...

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • Ileaya ging auf die Feste zu. Sie war müder denn je und so ausgelaugt, dass sie schon garnicht mehr richtig nach Marthiana suchte , sondern nach einem Schlafplatz.Sie merkte garnicht , dass ihre Freundin ihr schon entgegen kam. Für Ileaya hatte sich nun alles geregelt was sie vorgehabt hatte zu regeln. Nun wollte sie wieder die Zukunft erwarten mit seinen unvorhergesehenen Problemen und Aufgaben . Für sie war dieser Tag schon lange vorbei....es war an der Zeit zu schlafen und für zukünftige Probleme ist morgen Zeit genug.


    .... Ein Bett , ein schönes weiches Bett..... mit einem Kopfkissen und einer Decke...mmhh .. wenn es kein Bett gibt dann eben Stroh . Ein schönes weiches Bett aus Stroh ....Vielleicht noch ein bißchen Whiskey ?....


    Ileaya schwelgte in ihren Gedanken , bis sie Marthiana direkt ins Gesicht sah . Sie war noch ungefähr zwanzig Meter entfernt , als sie sich zu einem Mädchen herabbeugte und etwas zu ihr sagte. Ileaya konnte es nicht verstehen und fragte sich , warum sie wieder dieses vertraute Gefühl bekam, gleich wieder in eine von der Elfe herbeigeführte Situation zu kommen, die entweder mit Peinlichkeiten oder Schmerzen zu tun hatte .


    Ileaya blieb stehen und schaute zugleich skeptisch und verwirrt dieses Kind an, dass die Hand Marthianas hielt und diese anstrahlte, um dann den Kopf zu drehen und sie anzustrahlen.Ileaya war mehr denn je verwirrt , doch klärte sich nun ein Gedanke ihrerseits . Sie dachte sich nun , dass das wohl dieses Weisenkind war. Dünn , wenn nicht sogar ein bißchen schmächtig , doch von schöner Getalt. Ein Gesicht wie aus Porzellan und ein Lächeln wie gemalt.Ileaya mochte sie schon bevor sie sie kannte . Sie sah und spürte die gute und reine Seele dieses Kindes und dankte ihren Göttern, dass es noch etwas gab , das solche Reinheit besaß.


    Ileaya bewunderte auch dieses Mädchen , da ihre kindliche Psyche sie all diese Grausamkeiten hat verdrängenlassen. Sie sah auch Marthiana an die einen nun erwachseneren Aura verstrahlte. Ileaya konnte sich denken , wie sehr Marthiana sich um dieses Kind sorgte und fand es ehrenhaft von ihr , da sie mit diesem Benehmen ihre Ahnung bestetigte, dass sie nun auf dieses Kind aufpasste. Doch sorgte sich nun Ileaya um beide.


    ...Was ist wenn Marthiana sich übernimmt ? Was ist wenn dieses Mädchen sie als neue Mutter nicht akzeptoert . Sie wird bestimmt nach ihrer Mutter fragen. In diesem Moment steht sie noch unter Schock , durch all diese Geschehnisse, doch was wird in ein paar Tagen sein, wenn der Schock überwunden ist. Marthiana hatte selbst keine Erziehung die ihr beigebracht hätte schon längst für sich selbst Sorge zu tragen ....... Das heißt wenn Marthiana Probleme bekommt diesbezüglich...... und das passiert bestimmt .... Das ist nicht real ! Nun darf ich auf zwei aufpassen ! Das wird ja spaßig. Doch wie schon gesagt , ich beuge mich Marthianas Meinung. Ich gebe nur Ratschläge und passe auf.Hoffentlich trägt dieses Kind dazu bei , dass sich Marthiana nun ihrem Alter entsprechend handelt. Wenigstens diesbezüglich hbe ich eine gute Vorahnung. ''


    Ileaya schüttelte den Kopf und bevor sie sichs versah rannte schon das quirrlige Mädchen auf sie zu mit den Worten ...
    '' HALLO TANTCHEN ! ''


    Ileaya musste das kleine Mädchen auffangen da es sie ansprang mit ausgebreiteten Armen. Sie war völlig perplex und schaute sich nur peinlich berührt und mit offenen Mund um.

  • Ileaya sah verstört ihre Freundin Marthiana an. Sie schmunzelte und seufzte einmal, als sie die Kleine richtig aufnahm und sie auf ihre Hüfte setzte , während sie sie mit beiden Armen umschlang und festhielt.Das Mädchen umarmte sie nach Leibeskräften und sah sie dann mit einem Lachen an.Sie sagte ,


    '' Du bist jetzt mein Tantchen und das da ist jetzt meine Mama. Ich hab jezt wieder eine Familie. Nur ein kleines Brüderchen hätte ich noch gern.''

  • Marthiana sah lächelnd wie Ileaya des Kind in den Arm nahm. So wie es aussah hatte sie nichts dagegen, dass dieses Kind sie nun einen Teil ihrer Reise und somit auch einen großen Teil ihres Lebens begleiten würde.


    *Nun ja... wenigstens wachsen sie schneller auf, als elbische Kinder... sonst müssten wir sie noch in zwanzig Jahren auf dem Arm tragen, doch uz diesen Zeiten wird sie schon erwachsen sein...*


    Der Gedanke, dass dieses Mädchen in zwanzig Jahren schon ausgewachsen war, vielleicht selbst schon Kinder hatte kam oihr seltsam vor... innerhalb dieser zwanzig Jahre könnte sie mehr reifen als Marthiana bis jetzt in den 193 Jahren ihres bisherigen Lebens...
    Plötzlich wurde sie vom Lachen des Mädchens aus ihren Gedanken gerissen, da sie bereits neben Ileaya angekommen war. Sie sah Ileaya mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht an, halb lächelte sie, doch zur anderen Hälfte fühlte sie sich sehr unsicher, was sich auch auf ihrem Gesicht abzeichnete. Sie war sich sicher was sie zu tun hatte und sie wusste dass sie es tun musste für dieses Kind und doch wusste sie nicht was sie über diese Tatsache denken sollte... Als Ileaya sie mit fragendem Blick ansah kam Marthiana noch ein Stück näher, sodass ihre Nasenspitzen sich schon fast berühren konnten...


    "Ileaya... du weisst, dass wir den Fürsten in Bälde nach Sagala begleiten werden, ja?"


    Sie nickte.


    "Danach werden wir eine sehr weite Reise auf uns nehmen müssen, eine wirklich sehr weite Reise..."


    Ihre Gedanken schweiften ab und sie sah Schloss Miralas, ihr Zuhause im schönen Aparcia vor sich. Sie dachte an ihren Vater, ihre kränkliche Mutter... ihren toten Bruder. Ihr Heimweh wuchs in dieser Sekunde bis ins Unendliche und sie wollte plötzlich nichts mehr, als endlich wieder die wunderbaren Gärten Aparcias zu durchwandern und mehr zu sich als zu Ileaya sagte sie leise... "wir gehen nach Hause..."


    Gedankenversunken starrte Marthiana Ileaya an, ihre Gedanken schweiften immernoch in ihrem Heimatland umher, doch wieder wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sie war zurück... im zerstörten Bärengrund...


    "Ileaya, wir müssen sie an einen sicheren Ort bringen... ich habe geschworen an der Seite Aldhayns für den Bärengrund zu kämpfen, ich habe eine Schuld beim Fürsten Talris, die ich abtragen muss und so will ich nicht nur für den Bärengrund, sondern für ganz Montralur in der Schlachtreihe stehen. Dieses Kind hat genug gesehen, ich habe Angst, dass ein zweites solches Erlebnis ihr so föhliches Wesen trüben könnte. Außerdem hätte sie ein Zuhause in dem sie alles bekäme, was sie wünschte und meine Eltern hätten wieder jemanden um den sie sich kümmern könnten, ich bin ihr sicher, dass auch ihnen das sehr fehlt. Zumindest so lange sie sich nicht halbwegs selbst verteidigen kann, muss sie an einem sicheren Ort bleiben. Ich werde mit meinen Eltern reden und sie veranlassen Mahra unterrichten zu lassen, in Künsten, in der Geschichte ihres neuen und ihres alten Heimatlandes, doch auch im Kampf soll sie unterrichtet werden. Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr, was noch etwa zehn Jahre vorausliegen dürfte, wird sie behütet bleiben müssen um alles zu lernen was ihr in den Gefahren ihres zukünftigen Lebens begegnen könnte und wie sie es bekämpfen kann. Dann soll sie entscheiden ob sie in Montralur oder in Aparcia beheimatet bleiben will, doch ich bin mir sicher, dass sie beiderorts immer willkommen sein wird... trotzdem ist das Erste was wir tun sollten, Aldhayn und später wenn wir ihn treffen den Fürsten zu informieren..."


    Sie ging einen Schritt zurück, sodass sie wieder direkt vor Ileaya stand und streichelte Mahra über den Kopf.


    "Du hast viel vor dir, meine Kleine."

  • '' Ähh ... wie meinen ? Natürlich ! ''


    Ileaya hatte schon längst die Worte des kleinen Mädchens vergessen , alsdann sie die Worte Marthianas vernahm. So wahr und reif hatte sie noch nie gesprochen. Ileaya fasste sich wieder , obwohl ihr das nicht zur Gänze gelang.Obwohl diese Worte von einfacher Art und die Ausdrucksweise ebenso, hatte die Wirkung in gesmter Sicht, wenn man bedenkt das dies alles aus Marthianas Munde stammte, etwas beeindruckendes und Respektverheißendes.


    Ileaya wußte nicht ob sie vor Freude und Amüsants lachen oder weinen sollte. Sie tat beides und obwohl sie das kleine Mädchen auf den Arm hatte ging sie einen Schritt auf Marthiana zu und umarmte sie auch.


    '' Für wahr Marthiana ! Ihr habt gut gesprochen ..''Ileaya ließ sie los und setzte das Kind ab , das sofort wieder die Hand Marthianas ergriff '' ... Es ist wahr was ihr sagt , die beste Lösung wäre es das Kind nach Aparcia zu bringen. Es wäre in Sicherheit und würde neben alles anderem auch ein weiteres Band zwischen den Menschen und den Elfen bilden. Ein Band der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts.Außerdem könnt ihr dann eure Eltern wiedersehen , die bestimmt hocherfreut dabon wären und .... natürlich auch von eurer Idee. Ihnen täte es bestimmt gut wieder etwas zu haben , um das sie sich kümmern könnten. Eurer Mutter würde es bei ihrer Genesung helfen und euer Vater hätte jemanden dem er sein ganzes Wissen mitteilen könnte . Wunderbar ! Also ist das beschlossene Sache. Fürst Talris wird wahrlich begeistert sein, wie ihr euch gemausert habt und über eure Idee , nicht ganz zu vergessen über eure Treue. Mich deucht , dass Sir Aldhayn auch nichts dagegen haben wird , besonders da er euch die Verantwortung für sie übertragen hat und ihr somit berechtigt seid solche Überlegungen anzustellen. Doch lasst uns explizit , erst morgen darüber sprechen. Dies ist keine Zeit für ein kleines Mädchen noch wach zu sein. Außerdem kenne ich noc mindestens zwei weitere Personen , die sich auch hinlegen sollten. ''


    Ileaya wurde immer aufgeregter beim sprechen und schwellgte nun , nach ihrer Rede ganz in Erinnerungen . Sie sah nicht nur Aparcias Landschaften , die sie erst vor Kurzem durchstriffen hatte , sondern auch ihre Heimat , die sie bei dieser Reise auch Marthiana zeigen könnte , wenn sie denn schon unterwegs waren. Sie hatte nie die Artenvielfalt ihrer Landen gesehen.Die silbernen Trompeten und deren Klang , der von den Mauern der Hauptstadtund der Königsstätte erklingt. Die perlweißen Türme die in der Abendsonne purpur und golden werden.... Das alles und vieles mehr wollte sie Marthiana zeigen. Davon zu erzählen war eine Sache, doch es zu erleben eigentlich unbeschreiblich.


    Sie schrak aus ihren Gedanken und sah das Kind , dass ihren Vortrag langweilig gefunden hatte und stattdessen ihr neues Kleid begutachtet hatte.Doch Marthiana blickte sie mit Wissen und Verständnis an , als hätte sie geahnt was sie dachte .


    '' Nun kommt meine werte Freundin. Wir sollten das Kind zu Bett bringen und uns dann selber zum Schlafen niederlegen. Morgen wird ein anstrengender Tag .. für uns alle. Die Wiederaufbauten müssen vorangetrieben werden und ich werde mein möglichstes tun , um dabei zu helfen.''


    Ileaya lächelte Marthiana an und schritt auf sie zu um eine Arm um sie zu legen und wie in früheren Zeiten , in solcher Haltung drauflos zu spazieren ... doch nun in diesem Falle , ins Bett zu spazieren. Das kind ließ sie sofort zwischen ihnen gehn , da es nicht einsah sich eine Seite auszusuchen.Entweder an der Seite ihrer ' Mutter' oder ihrer 'Tante'. So schritten sie zu ihrer Schlafensstätte......

  • Marthiana war glücklich wie gut Ileaya alles aufgenommen hatte und als sie mit dme Kind in Richtung der Burg gingen war sie schon fast glücklich, doch wollte sie, obwohl es schon späte Abendstunde war, noch mit Aldhayn über dieses Thema reden.


    "Ileaya, ich denke ich werde gleich noch mit Sir Aldhayn reden, aber lass sie uns zuerst ins Bett bringen..."


    Sie brachten das Mädchen in eines der wiederhergerichteten Zimmer des Feste, in dem Marthiana die letzten Nächte verbracht hatte. Sie halfen dem Kind aus ihrem kaputten Kleid (welches sie relativ schnell entsorgten) und umwickelten sie mit einer warmen Decke.


    "Du solltest langsam schlafen gehen. Siehst du, die Sonne küsst schon den Horizont, das heisst es ist an der Zeit für solche kleinen Mädchen wie dich ins Bett zu gehen."


    Das Kind rollte sich zusammen in Marthianas notdürftig hergerichteten Bett und sie gab Mahra einen Kuss auf die Stirn.


    "Schlaf gut, Alae Idril."


    "Aber ich möchte noch nicht schlafen..." , sie schaute Ileaya an "warum hast du eigentlich so große Ohren? Mama hat doch auch keine..."


    Marthiana fühlte sich über die runden Ohren, immernoch hatte sie sich nicht ganz daran gewöhnt ohne spitze Ohren durch die Welt zu gehen.


    Ileaya begann dem Kind über ihr Volk zu erzählen und sie hörte gespannt zu. Dabei wollte Marthiana die beiden nicht mehr stören und so winkte sie "ihrem" Kind und ging hinaus in Richtung Aldhaynes Zimmer, das nicht weit entfernt lag. Nach wenigen Augenblicken war sie angekommen und klopfte vorsichtig an der halblosen Holztür, die notdürftig angebracht worden war...

  • Ileaya konnte immer wieder nur über die Unschuld von Kindern schmunzeln.Sie setzte sich auf dieses notdürftige Bett und zupfte noch hier und dort an einem Zipfel , sodass sie sicher sein konnte , dass dieses kleine so verwundbare Wesen auch richtig zugedeckt war .


    Ileaya kicherte über die Bemerkung der Kleinen und nickte Marthiana auffordernt zu . Sie sollte zu Aldhayn gehen und mit ihm reden . Sie wollte später vorbeikommen , wenn das Kind eingeschlafen war. Sie wußte , dass sie wahrscheinlich danach hierher zurückkomnmen würde, um im Zimmer gegen die Tür gelehnt zu schlafen . Eine Form der Nachtwache die sie schon bei Marthiana als nützlich empfunden hatte.Es wäre am besten , wäre sie natürlich wach... doch immoment war es sicher, in gewisser Hinsicht.


    Marthiana würde sich wahrscheinlich zu dem Kind legen , damit es sich viel schneller an sie gewöhnte und auch noch ihre wohltuende Wärme spürte.Ileaya war unbequemes schlafen besser als kein Schlaf und würde diese Form von Wache ausüben. So konnte keiner hinein , der nicht unweigerlich auch sie weckte.Außerdem half ihr noch das zweite Gesicht , falls kein normales Wesen in der Nähe sein sollte.


    Nun durfte Ileaya auf zwei Wesen aufpassen, doch sie tat es gerne und mit Eifer.Doch heute sollte ihr dieser Schlaf gegönnt sein und als Marthiana aus dem Zimmer ging um mit Aldhayn zu sprechen, hatte Ileaya schon längst angefangen, die Herkunft ihrer Ohren zu erklären, was zur Folge hatte dass sie auch von all diesen Dingen sprach von denen sie vorhin in Erinnerungen geschwelgt hatte.


    '' ... Wo war ich stehen geblieben ? Ha .. ich glaube ich hatte noch nicht einmal richtig angefangen ! Weißt du , es gibt sehr viele unterschiedliche Wesen . Sie leben in den unterschiedlichsten Ländern, sehen verschieden aus , haben verschiedene Sitten und verschiedene Sprachen, gar nicht von der Vielfalt an Göttern zu sprechen.Und aus einem dieser Ländereien stamme ich . Es ist eigentlich eine Insel und ist weit entfernt. Sie heißt Hathaja und ist überfüllt mit Wundern . Ich gehöre der Rasse Andianel an. Unsere Vorfahren waren die sogenannten Guarda - Fenn und Amazonen. Sie hatten sich einmal gegen einen sehr bösen und mächtigen Feind vereint und ihn besiegt . Sie wußten , dass sie zukünftig nicht mehr miteinander in Streit liegen können, was ihre vollbrachte Tat natürlich auch bestätigte , also haben sie fortan zusammengelebt und wie du an mir siehst ... vereine ich die Stärken beider Rassen in mir.ZUm einen ist das der Grund warum ich die langen Ohren habe, meine Vorfahren waren schließlich zum Teil Elfen....


    Ileaya streckte ihre Ohren zur Seite und lächelte verschmitzt.Das kleine Mädchen kicherte und gähnte dann herzhaft . Ileaya streichelte ihre Wange und küsste ihre Stirn . Sie erzählte weiter von ihrer Herkunft und dies auch nur für ein Kind sehr verallgemeinert und einfach zu verstehen.Wenn sie älter war würde sie ihr die ganze Geschichte ihres Landes ausführlich erzählen , mit allen Details.


    Es dauerte kaum eine gute Viertelstunde so schätzte Ileaya , als das Kind tief und fest schlief.Sie hatte gewúßt dass es unsinnig gewesen wäre, als gute Nachtgeschichte die KJleine mit Fakten zu langweilen oder mit Details zu sehr in Rage zu bringen, dass sie die ganze Nacht hätte durcherzählen müssen.


    Ileaya lächelte und gab dem Mädchen noch einen Kuss auf die Stirn , begutachtete nocheinmal das kleine, in eine dicke Decke eingewickelte, Mädchen und stand langsam auf. Sie dachte bei sich , dass Mahra wie ein kleines Verschnürtes Packetchen aussah und ging schmunzelnt und ohne jedwedes Geräusch aus dem Zimmer und schloss sehr leise die Tür .


    Dann machte sich Ileaya auf den Weg zu Aldhayns Zimmer , um dem Gespräch beizuwohnen und sich bei ihm zuweilen nochmals für ihr voriges Benehmen zu entschuldigen.

  • "Herein..." klang es durch die Tür und als Marthiana eintrat sah sie ihn.


    Aldhayn saß hinter dem alten Schreibtisch vor dem Kamin, wo üblicherweise sein Bogen hing und schrieb an etwas, was den Titel Testamentarium trug. In großen auffälligen Lettern.


    Was dort zu stehen war, konnte sie nicht lesen, da nur der Kopf in dieser großen Schrift geschrieben war. Als Marthiana nahe genug heran war, legte er den Griffel beiseite und legte das Pergament auf einen Stapel mit anderen Schriftstücken.
    Dann hob er den Kopf und sah ihr in die Augen.


    "Habt ihr noch Fragen zu meinen Anordnungen oder seid ihr gekommen um euch wieder einmal herauszureden.... wenn ihr wegen Letzterem hier seid, so muß ich euch enttäuschen. Ich werde Euch nicht von der Fürsorge der kleinen Mahra entbinden."

  • Mehr oder weniger auf den Boden blickend begann sie...


    "Nein... genau genommen bin ich wegen den genauen Gegenteil hier. Ich habe mich der Kleinen angenommen, sie ist wirklich ein wundervolles Kind, doch scheint sie noch nicht ganz zu verstehen, was mit ihrer wirklichen Familie geschehen ist..." , sie seufzte "...aber wie es aussieht scheint sie Ileaya und mich zu mögen und sich schnell an uns zu gewöhnen. Sie liegt jetzt in meinem Schlafgemach, ich habe sie ins Bett gebracht und Ileaya wird ihr noch etwas erzählen, bis sie eingeschlafen ist."


    Sie sah Aldhayn an.


    "Aber wie schon gesagt, ich bin wegen etwas speziellem hier, ich möchte sie gerne in Sicherheit wissen und sie nachdem ich den Fürsten in Sagala getroffen habe mit nach Aparcia nehmen, wo ich sie vorerst in Obhut meiner Eltern geben werde, da ich hier noch Schulden zu begleichen habe und ich möchte sie an einem sichereren Ort wissen als hier. Versteht das bitte nicht falsch, aber in Aparcia kann ihr auf Schloss Miralas ein besseres und sichereres Leben gewährt werden."

  • Aldhayn seufzte: "Dann übertragt ihr also die Verantwortung wieder jemand anderem..." seine Miene drückte Enttäuschung aus. Dennoch schien er sich zu bemühen gefasst und ruhig zu sprechen.
    "Ich dachte eigentlich, ihr hättet mit euren Jahren, in denen ich mein Leben mehrmals hätte führen können doch einmal etwas uneigennütziges getan. WIe stellt ihr euch das vor? Ein Kind braucht seine Mutter. Und da ihr nun seine Mutter seid, ob durch Geburt oder Verordnung ist mir gleich, braucht es euch.
    Wie denkt ihr soll sie in Aparcia leben, wollt ihr dem Mädchen alles geben was sie sich wünscht, wollt ihr sie in ein fremdes Land bringen lassen und zwischen euren Aufgaben, Arbeiten und Verpflichtungen alle paar Monate einmal nach ihr sehen kommen?
    Es tut mir leid, meine fürstliche Hoheit, aber in diesem Falle wäre es besser wenn sie überhaupt keine Mutter hätte...."


    Aldhayn erhob sich langsam und ging einige Schritte durch den Raum, ohne sie dabei anzusehen. er fuhr über die verkohlten Balken, die bis zu einem gewissen grad bereits entrußt worden waren.

  • Versteinert blickte Marthiana Aldhayn an. Was er da sagte konnte sie nicht glauben, sie wollte es nicht glauben. So hatte sie doch gedacht, sie würde endlich einen Weg finden erwachsen zu werden, endlich würde sie vernünftig, doch immernoch schien sie nur an sich zu denken. Eine Träne lief ihr über die Wange, ihr Gesichtsausdruck blieb jedoch steinern.


    "Versetzt Euch bitte in meine Lage! Was soll ich denn bitte tun? Innerhalb von einem Augenblick auf den anderen werde ich Mutter und habe mich um ein kleines Kind zu kümmern, ich habe gedacht ich tue das was mir am logischsten, am sichersten für Mahra erscheint und das ist nunmal sie möglichst weit weg von der Gefahr zu positionieren. Sie sollte nicht noch einmal so etwas sehen. Seht doch selbst, seht! Ihr wisst wie viele gekommen sind um aufbauen zu helfen, aber ihr seht ebenfalls wie sehr der Bärengrund zerstört wurde. Selbst Euer Zimmer ist teils noch voll mit Ruß, könnt Ihr euch vorstellen wie es den normalen Menschen dort geht? Teilweise schlafen sie noch draußen in der Kälte, manche in Zelten. Mir ist klar, dass Ihr euch um diese Leute sorgt, sie sind schließlich Euer Volk, aber habt Ihr nicht auch das getan, was ihr für am besten hieltet? Ihr wart derjenige der mit dem schwarzen Volk einen Pakt geschlossen hat. So wie ihr in einer Situation in dem Ihr das für Eure Schützlinge vorerst kleinere Übel bejahte, fasste ich meinen Entschluss dieses Kind an einen sicheren Ort zu bringen, denn Montralur steht vor vielen Kämpfen udn es wird vorerst kein sicherer Platz mehr für ein Kind sein."