Das Präfekturgebäude

  • ----> Von der Anlegestelle kommend


    Matsumoto betrat das Präfekturgebäude und klopfte an Procurator di Lorenzos Arbeitszimmertür. Als sich nichts tat, nahm im Vorzimmer des Arbeitsraumes des Procurators platz und wartete höflich, bis er eingebeten wurde.

  • --> von der Anlegestelle kommend


    Nachdem Emerald sein Hab und Gut in den privaten Gemächern verstaut und sich frisch gemacht hatte, ging auch er in seine Schreibstube. Glücklicherweise war die Heimreise auf dem Schiff sehr erholsam gewesen nach den Anstrengungen und der Gluthitze bei dem Manöver in Friedland.


    Aber alles hatte sich gelohnt...die gemeinsamen Aktionen mit der Amonlonder Wehr, die Übungen, der Sieg in der Endschlacht, das waren schon grandiose Erfahrungen gewesen. Man hatte gesehen, dass auch weniger organisierte, weniger gerüstete Truppen den Ausgang einer Schlacht maßgeblich beeinflussen konnten, und das Kontingent aus Amonlonde und Magonien hatte sich als höchst ruhmvoll erwiesen.


    Einmal wieder das Kommando über eine größere Truppe im Felde zu führen, hatte Emerald irgendwie gefehlt...und er hatte es sichtlich genossen. Seine Gedanken schweiften zu Cordobayan, den Kommandeur der Amonlonder, und zu Deifontes. Das Kommando hatte ja rotiert, und alle hatten sich als äußerst erfolgreich gezeigt. Ein Umstand, der den Respekt der beiden Procuratoren voreinander doch hatte anwachsen lassen. Und auch die Beziehungen zu Amonlonde würden sich in Zukunft auf einer anderen Ebene abspielen als bisher. Nicht, dass es bisher unfreundschaftlich gewesen war, ganz im Gegenteil, aber nun hatte man gemeinsam im Felde gestanden. Auch wenn es nur ein Manöver war, aber man war näher zusammengerückt.


    Emerald stand auf, ging ans Fenster und blickte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck hinaus, etwas, dass es schon länger nicht gegeben hatte. Er wippte leicht auf den Fußspitzen und sagte leise "Eine runde Sache...wirklich eine runde Sache".

  • Nachdem Matsumoto Emerald in sein Arbeitszimmer hatte gehen sehen, leiss er ihm noch mals einige Augenblicke Zeit und klopfte nochmals an die Tür des Procurators, und wartetet auf eine Aufforderung einzutreten.

  • In Gedanken versunken, musste Emerald ein Klopfen an der Tür überhört haben. Als schließlich ein Gardist die Tür öffnete und vorsichtig hineinsah, führ der Procurator herum.


    Exzellenz, Matsumoto bittet darum, eintreten zu dürfen


    Emerald rückte seine Schärpe zurecht, stellte zwei Becher mit starkt verdünnten Wein auf den Tisch (denn die Sonne brannte heiß in Renascân) und nahm Platz.


    Matsumoto betrat die Schreibstube und Emerald wies ihm einen Platz zu.


    Nun, das ging schneller als ich dachte, Matsumoto-San. Ich habe eine starke Vermutung, was den Grund eures Besuches angeht...


    Der Procurator konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während er eine Schublade öffnete und ein Dokument hervorholte.

  • Matsumoto trat ein, die Schwerter steckten in ihren im Gürtel seines grauen Kimonos.


    Konichi wa Emerald-san. Nun ja, eure Gedanken sind richtig. Ich bin aus zweierelie Grund hier.


    Wie ihr wisst fällt es leichter, auch schwerwiwgende Entschiedungen zu treffen und zum Kampf bereit zu sein wenn man kämpft - Patriotismus ist wohl ein passender Ausruck dafür. Wir haben ja schon darüber gesproochen während des Manövers. Daher möchte ich euch jetzt darum ersuchen, mir das Bürgerecht zu Renascan beziehungsweise zu Magonien zukommen zu lassen und die Formalitäten klären.



    Mit unbeeindruckter Miene blickte er zu Emerald hinüber, setzte dann aber ein Lächeln auf.

  • In der Tat...wir haben darüber gesprochen, und ich bin hocherfreut, dass euren Ausführungen nun Taten folgen. Von meiner Seite steht dem nichts im Wege, und ich nehme auch nicht an, dass Deifontes Einwände erheben wird. Ihr seid ein guter, tüchtiger Mann, und wir können uns glücklich schätzen, dass ihr euch Renascân zugewandt habt.

    Er reichte Matsumoto das Dokument herüber, nachdem er einige Vermerke darauf gemacht hatte.


    Füllt dieses Dokument gemeinsam mit Sergeant Damar aus, er wird euch sicher gerne behilflich sein. Schließlich ist er euer Vorgesetzter...wenn er es abgezeichnet hat, lasst es mir wieder zukommen. Der Präfekt und die Procuratoren werden es dann prüfen...abzeichnen...und verkünden. Sorgt euch nicht, falls es etwas länger dauern sollte, es ist einiges aufgelaufen in den letzten Wochen.


    Er nahm einen Schluck aus dem Becher


    Ich bin recht sicher, alles wird seinen Gang gehen!

  • Vielen Dank, Emerald-san.


    MAtsumoto nahm das Dokument entgegen. Er blickte Emrald jetzt mit ernster, fast grimmiger Miene an.


    Und ich habe euer Wort: Keine Befehle von Angriffen auf Unschuldigen und Wehrlosen?
    Ich vertraue euch, Emrald-san, aber ein Vetratuensbruch in dieser Sache würde mein Ehrgefühl zu gewissen Konsequenzen veranlassen, die selbst mit nciht gefallen würfden.


    Nach mehreren ruhigen Augenlicken fügte Matsumoto hinzu:


    Bevor ich es vergesse. Habt ihr eine dieser verdächtigen Silbermünzen für mich, von denen ihr spracht? Und wo genau wohnt denn dieser Münzpräger? Ich werde einmal mit ihm sprechen. Die Mpünze erhaltet ihr selbstversändlich zurück, Emrald-san.

  • Ich mag keine Kriegerausbildung in akademischer Hinsicht genossen haben, aber Angriffe auf Unschuldige und Wehrlose sind in jeder Form gegen die Ehre. Wir erheben das Schwert nur, wenn es notwendig ist. Wir sind Magonier und keine Barbaren.


    Emerald griff in eine Schatulle und nahm eine der fehlerhaften Silberlinge heraus, um sie Matsumoto zu geben.
    Dies ist eine der Münzen...ich wünsche euch viel Erfolg. Garnbold, der Präger wohnt ganz in der Nähe.


    Der Procurator beschrieb den Weg zur Hütte des Prägers und gab Matsumoto zum Abschied die Hand.


    Auf bald, Matsumoto-San!

  • Euer Wort in meinem Munde, emerald-san. Saionara. Wir sehen uns bestimmtz demnächst wieder.

    Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck schüttelte Matsumoto Emeralds han undbegab sich zur Tür hinaus. Er verlies das Präfekturgebäude und ging mit schnellen Schritten zum Haus des Münzprägers.



    ---> Witer in der Münzprägerie

  • Nachdem sich Emerald einigen Dokumenten gewidmet hatte, hielt er inne und verließ seine Schreibstube, um auf dem Dorfplatz etwas Luft zu schnappen. So unangenehm kalt es im Winter gewesen war, so brennend heiß war es nun in Renascân, und es fiel nicht leicht, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.


    So stand der Procurator neben den beiden Gardisten, die am Eingang des Präfekturgebäudes im Schatten standen und unterhielt sich mit ihnen über dies und das, während er dem Leben auf dem Dorfplatz zusah.

  • Deifontes de Bosque war wieder einige Zeit kaum zu sehen, offensichtlich war er schwer beschäftigt gewesen, oder hat es zumindest so aussehen lassen (wer weiß denn schon, was WIRKLICH hinter der geschlossenen Tür eines Procuratorenzimmers passiert?!)
    Aber heute sieht man ihn, wenn auch offensichtlich sehr schlecht gelaunt, oder, besser gesagt, irgendwie besorgt mürrisch, durch die Gänge des Präfekturgebäudes auf und ab laufen, ohne Rücksicht auf Anwesende. Nach einer Weile bleibt er stehen, dreht sich um und verlässt das Gebäude ... und die Schritte führen ihn geradewegs hinaus in die Wälder um Renascan.


    -> Weiter Wälder von Renacan

  • Bei der morgendlichen Post auf dem Tisch des Prokurators di Lorenzo fand sich auch ein Brief mit einem fremdländischen Siegel...


    Doch die Handschrift war eindeutig zu erkennen: eine leichter, geschwungener Stil mit großen Bogen - Diadras Schrift.

  • Emerald di Lorenzo stürzte ins Präfekturgebäude. Die Gardisten an der Tür sahen sich an und wussten nicht so recht, was sie davon halten sollten...schließlich zuckten sie mit den Schultern und machten mit dem weiter, wozu sie da waren: Wache halten und sehr wichtig aussehen.
    In seiner Schreibstube angekommen ließ sich der Procurator auf seinen Stuhl fallen, öffnete eine Schublade und holte einen Stapel Dokumente hervor...gerade als er sie direkt vor sich platzieren wollte, fiel sein Blick auf einen Briefumschlag, der etwas abseits lag


    Wo kommt der denn her...den muss ich wohl vorhin übersehen haben. Seltsam...Moment...das ist doch....


    Er erkannte Diadras Schrift sofort


    So viel Zeit muss sein... dachte er sich und schob den Stapel ein wenig beiseite. Gespannt öffnete er das Siegel (welches er nicht kannte), entfaltete den Brief und begann mit einer hochgezogenen Augenbraue zu lesen

  • "Lieber Emerald,


    drei Wochen sind seit meiner Abreise aus Renascân vergangen, und ich bin inzwischen sicher in Rakutien angekommen. Euch davon zu informieren, ist der Hauptgrund für diesen Brief. Auch wollte ich Euch erläutern, was zu meinem überhasteten Aufbruch geführt hat. Leider hatten wir bei unserem Treffen keine Gelegenheit für ein langes Gespräch.
    Ich weiß nicht, ob Ihr Euch vorstellen könnt, wie es ist, als verlorenes Kind "heim" zu kehren. Zwei Menschen kennen zu lernen, die sich als Vater und Mutter bezeichnen, die einem jedoch nicht im geringsten bekannt vorkommen. Ich fühle mich wie ein Verräter, meinen Eltern gegenüber, aber auch Euch und Renascân, da ich mir meiner Zugehörigkeit zu einem Volk nicht mehr sicher bin. All dies ist schrecklich verwirrend. Ich erfahre über meine Kindheit, meine Vorlieben, mein vorheriges Leben und lausche diesen Geschichten, als würden sie über jemand anderen erzählt. Bin ich das wirklich?
    Meine Eltern haben mir auch berichtet, wie es zu meinem Erinnerungsverlust kam. Dies werde ich Euch jedoch besser persönlich erzählen, um den Umfang dieses Briefes auf einem angemessen Maß zu halten. Weiß ich doch, dass Euer Leben in Renascân auch nicht gerade das Langweiligste ist...
    Ich werde noch einige Zeit hier bleiben und Vergangenheits-Forschung betreiben und das Land erkunden. Wie ich erfahren musste, herrschte bis vor kurzem ein schrecklicher Bürgerkrieg in Rakutien, und nun ist alles im Aufbau - wie in der Siedlung...
    Meine Eltern wollen mich natürlich zum Bleiben überreden. Doch weiß ich, was ich an Renascân vermisse. Daher gehe ich davon aus, dass ich wieder zurückkehre und wir gemeinsam bald einen Humpen Met im Zaunkönig genießen können.
    Zum Schluss möchte ich Euch noch um einen Gefallen bitten. Könntet Ihr jemanden zu meinem Laden schicken, der nach dem rechten sieht? Ich habe einige verwirrende Meldungen von Alina bekommen...


    Ich hoffe, dass sich alles zum Guten wendet, nicht nur für mich, sondern auch für Renascân.


    In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen


    Diadra Ollanda


    P.S. Ich unterschreibe zum ersten Mal mit meinem Familiennamen... ein seltsames Gefühl."

  • -> von der Anlegestelle


    Ein in einen langen Mann gehüllter Mann betritt in Begleitung von zwei Gardisten das Präfekturgebäude und klopft an die Tür von De Bosque. Da dieser scheinbar nicht da ist und keiner weiß wo er ist, nimmt er auf einem Stuhl Platz und wartet wortlos.
    Den Hinweis der Wache, dass sich allerdings sowohl der Procurator di Lorenzo als auf der Präfekt im Gebäude befinden scheint er zu ignorieren.

  • Als de Bosque wieder in das Präfekturgebäude eintritt wartet ein unbekannter Mann vor seiner Tür. Ein Seitenblick auf den Wachposten verrät auch nichts Neues.
    "Seid gegrüsst. Deifontes de Bosque, Procurator. Mit wem habe ich die Ehre und was führt euch in unsere bescheidene Präfektur?"
    Er schaut den Fremden interessiert an.

  • Überrascht schaut der Reisende auf. Es handelt sich um einen älteren Mann, der vermutlich schon viel von der Welt gesehen hat. Freundlich begrüsst er den Procurator.


    'Oh, so ein junger Mann?! Ich muss sagen, ich bin überrascht... das hat man mir nicht gesagt. Darf ich mich vorstellen?! Garboron von der Buchenplan. Ich bin ein Gesandter der Grafschaft Wolfenhag.'


    Er wartet einen Moment und beobachtet die Reaktion in dem Gesicht seines Gegenübers.

  • "Die Grafsschaft Wolfenhag in den Silbermarken! Seid mir gegrüsst, werter Reisender! Da kommt ihr von fürwahr weit her, wenn ich mich recht entsinne..."


    Mit einem Lächeln und einem Nicken bestätigt der Alte die Frage.


    "Aber lasst uns doch eintreten! Ihr wollt sicherlich erfahren, wie es um unsere Akademie steht, bei deren Betrieb eure Grafschaft sich freundlicherweise erklärt habt, uns zu unterstützen?!"

    "Nun, ich hoffe doch auch ein wenig die Gastfreundschaft eurer Siedlung geniessen zu dürfen?!"

    "Die wird euch sicherlich gewährt!" - der Procurator macht eine Geste in Richtung seines Zimmers. "Aber warum besprechen wir das alles nicht drinnen, bei einen Tee?!"


    Beide Männer betreten den Raum.

  • Nach einer Weile kommen De Bosque und der Gast wieder aus dem Arbeitszimmer hinaus.


    "Und ihr seid sicher, dass ihr euch nicht zuerst ausruhen möchtet?"
    Der Angesprochne lacht.
    "Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen, mein Freund."
    "Recht habt ihr, in der Tat".


    Der Procurator schätzte den Mann auf etwa 70 Jahre, aber trotzdem schien er noch gesund und kräftig zu sein - für sein Alter. Doch es war schon merkwürdig, dass Wolfenhag einen, man musste fast schon sagen, Greis schickte, um die Akademie zu begutachten. Vermutlich war er einfach der Erfahrenste für sowas, immerhin würden die beiden Magier, die die Grafschaft schicken wollte, abgesehen von ihren 10 Begleitsoldaten beinahe schutzlos in einem fremden Land sein, mit sehr beschränkten Möglichkeiten wieder zurückzukommen. Schutzlos natürlich nur aus ihrer Sicht, immerhin würde sich die Präfektur für ihren Schutz verantworlich fühlen, wie sie es für alle Leute tat, die sich dort aufhielten.


    "Nun, wollen wir?"
    Der Procurator weist in Richtung Ausgang.
    "Mit Vergnügen. Ich kann es kaum erwarten!"


    -> Weiter an der Akademie von Renascân