Die Hafenstadt Merndil

  • Als der Fischer sie anspricht, wehrt Dunja entschieden ab,


    "Guter Mann, diesmal sollte Euer Dank nicht mir, sondern den Herrn Soldaten gelten, denn ohne sie wäre meine Anwesenheit nicht von großer Hilfe gewesen!"


    Sie lächelt ihn mitfühlend an ob seiner nassen Kleidung,


    "Und hört auf den Rat Bruder Bernhardts, trocknet Eure Kleidung und genehmigt Euch einen heißen Würzwein, bevor Ihr doch noch einer Lungenentzündung erliegt und Eure Frau als Witwe zurücklaßt!"


    Bereits als sich die Züge des Mannes vor ihr erschrocken verziehen und die ersten gestotterten Worte über seine Lippen kommen, dreht Dunja sich erstaunlich schnell um, die Hand an der Seite, fast unwillkürlich nach einem Dolch tastend. Als sie jedoch den Ritter erkennt, fällt augenblicklich alle Spannung von ihr ab und sie bricht in herzliches Gelächter aus. Kurz nickt sie Sir William zu, als Zeichen, daß sie verstanden hat, warum er sich zurückhält und wendet sich wieder an den Fischer,


    "Eure Beobachtungsgabe ist nicht schlecht! Allerdings kann ich Euch beruhigen, der Herr Ritter ist mir wohl bekannt und wird mir keinen Schaden zufügen! Allerdings danke ich Euch für Eure Warnung! Wäre es der Dieb aus der Taverne oder ein anderer Spitzbube gewesen..."


    Sie lächelt ihm dankbar zu...

  • "Aber...My Lady...Der Schreck ...das ist schon zuviel....seid wann lauern Ritter den im Dunkeln rum....Nene...Kann ich euch den gar nichts gutes tun? Keine Suppe .Nein keine gute Idee ....aber ein guter Wein in der Gaststätte ..was halltet ihr davon?.."


    Seine Hand immer noch an der Brust greifend geht der Fischer am Mönch vorbei und schaut zum Ritter.


    "Herr, macht so was bitte nicht noch mal. Ich habe drei Mäuler daheim zu füttern. Ihr hättet mich beinnahe zu Tode erschrocken. Meine Brust schmerzt immer noch......"


    Noch während der Fischer redet beginnen die Beine zu zittern und sein Gesicht erbleicht. Dann geschieht das Unausweichliche. Noch im Wort beginnt sich alles zu drehn, er säuselt nur noch und dann kippt er einfach nach vorne über uns schlägt auf dem Boden auf.

  • Nachdem der Fischer William so lautstark angekündigt hatte,konnte der Waliser auch zu ihnen gehen.Er ging auf den Fischer zu,doch der gute Mann war von dem Geschehen so erschrocken das er vor Aufregung zusammen brach.William bemerkte dies und stürmte auf den armen Mann zu,konnte aber nicht verhindern das er auf den Boden aufschlug.
    William schnallte seinen Schild auf den Rücken und begann den Fischer umzudrehen,er hatte eine große Beule an der Stirn und seine Nase blutete.Der Ritter hob ihn auf und rief den anderen zu.


    "MyLady....werter Herr...wir sollten uns um diesen armen Mann kümmern.Mir scheind er hat für heute schon genug Aufregung gehabt!"


    William ging auf Lady Dunja mit dem Fischer auf den Armen zu.

  • Die Ereignisse überschlugen sich erneut. Eben noch wollte Bruder Bernhardt auf Lady Dunja Frage antworten, als der Fischer sich so erschrak. Er wirkte so als ob er ein Geist gesehn hatte und sein Griff zur Brust war für Bernhardt ein Zeichen das dieses Gebaren nicht gut enden konnte. So stand nun der Waliser vor ihn und machte die Lage nicht besser. Es war Handeln erforderlich und Lady Dunja bedurfte noch einer Antwort.


    " Ihr wollt wissen ob ich der Heilkünste mächtig bin. Sagt man uns Leute vom Klerus nicht nach, das wir alle die Heilkunst beherrschen. Jedoch stimmt es in meinen Falle durchaus. Legt den Mann bitte wieder zu Boden. Das einzige was ihr nun bewirkt ist das seine Blutströme aus der Nase in eben welche zurück fliesen und ihm den Atem rauben. Ferner mag er Gebrechen in den Knochen haben. Wie mir scheint habt ihr in eurer Ritterausbildung nicht die Kunst des Heilens erlernt. Hat man euch nicht in den 7 freien Künsten unterrichtet ? Legt ihn bitte wieder langsam herunter. Wachen, holt mir bitte eine Unterlage. Eine Barre, große Planke oder eine Tür wenns sein muss. Dunja würdet ihr mir helfen. Haltet bitte des Fischer Kopf. Er muss ruhig und leicht erhoben liegen. William, ihr könnt den Mann durch euren Mantel bedecken und so warm halten. Ich werde mich um seine inneren Leiden kümmern. "


    Bruder Bernhardt blickte beide an in der Hoffnung, das sie nur das beste für den Fischer wollten.

  • Während der gesamten Zeit ist Dunja erstaunlich ruhig geblieben. Auf Bruder Bernhardts Worte hin nickt sie William zu, so daß dieser seine Last zu Boden legt. Sofort kniet sie sich rasch aber ohne eine Spur von Hektik oder Unsicherheit zu Boden, nimmt ihren Mantel von den Schultern und deckt den Fischer mit einer zügigen Bewegung damit zu. Dann hebt sie vorsichtig seinen Kopf auf ihren Schoß und wischt mit dem immer noch feuchten Tuch das Blut aus dem Gesicht. Schließlich schaut sie abwartend zu Bruder Bernhardt auf...

  • William ließ den Mann zu Boden gleiten und erhob sich wieder.


    "Werter Herr was meine Ausbildung angeht tut hier nichts zur Sache,Mir erschien es angebrachter das jemand anderes als meine Wenigkeit ihm hilft nicht das er wieder erwacht und sieht dann mich.Ihr schein mir seid in diesem Land bekannt und man vertraut euch eher als Fremde aus fernen Ländern.Helft ihm so gut ihr es vermögt und solltete ihr Auslagen haben werde ich sie Euch und eurem Orden ersetzen....mein Herr!"


    William verneigte sich.

  • Als William geendet hat lächelt Dunja ihm verständnisvoll zu und schüttelt leicht den Kopf. Dann sieht sie ihn bittend an,


    "William, könntet Ihr vielleicht dieses Tuch noch einmal ins Wasser tauchen, dann kann ich seine Beule etwas kühlen."


    Nicht ganz sicher ob es angebracht ist den Ritter darum zu fragen, hält sie ihm das Tuch entgegen...

  • Dunja nimmt das nasse Tuch mit einem dankbaren Lächeln entgegen und legt es vorsichtig auf die Beule am Kopf des Fischers. Dann sieht sie wieder zu William auf und sucht dessen Blick. In ihren Augen liegt ein wenig Bedauern über die entstandene Situation.


    Dann wendet sie sich Bruder Bernhardt zu,


    "Werdet Ihr ihm helfen können?"

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • Bruder Bernhardt blickte ungläubig drein als er, sah wie William die Hilfe verweigerte. Jedoch machte er sich sobald an Werk. Noch ehe Dunja ihn gefragt hatte, began Bruder Bernhardt einige unverständliche Worte in Form eines Gebetes aufzusagen. Ferner fühlte er den Leib ab ob außer dem Kopf noch andere Stellen in Mitleidenschaft gezogen waren. Danach griff er in seine Gurttasche und brachte ein kleines Fläschchen mit dunkler Flüssigkeit zum Vorschein. Er öffnete sie und lies etwas von dem Saft in den gereinigten Mund herab fließen.


    Als Lady Dunja ihn fragte, war das Prozedere fast beendet.


    “Ich denke diese arme Seele bedarf nicht mehr an Hilfe um zu genesen. Die Blähsuren werden vorerst bleiben aber ihm wird es bald besser gehen. Ich denke sobald die Wache etwas zum Tragen gebracht haben sollten wir ihn in die Schenke bringen. Dunja ich danke dir für deine selbstlose Hilfe. Ich werde sorge tragen das der Fischer nichts davon erfährt und hoffe das du meinen Dank nicht ausschlägst. Ich werde ihn dir sicherlich nicht mit einer Fischkopfsuppe entlohnen. Wohl eher unter ein Gespräch unter vier Augen, was ich für angebracht halte zu dieser Zeit.“


    Bruder Bernhardt warf Sir William eine zwiespältigen Blick zu.


    “Auch euch danke ich Sir William of York. Euer Angebot mich und meinen Orden für meine Arbeit zu entlohnen war sicherlich redlicher Natur. Um euch mit dem Worten eines alten ceridischen Feldpoppen zu antworten: Nicht alles Weltliche mag mit barer Münze entlohnt werden. Manch Tat wiegt ein hundert Fach ihr Gewicht in Golde auf und der Herr gehn Himmel sieht alles und verzeiht.“

  • Dunja lächelt über die Veränderung in der Anrede von Bruder Bernhardt, dann nickt sie zu der Prognose, die er über die Gesundung des Fischers stellt. Seine Worte über Dankbarkeit jedoch quitiert sie mit einem etwas verwirrten Blick,


    "Bruder Bernhardt, wofür Dank? Ich tat, was ich für notwendig erachtet... nicht mehr und nicht weniger! Und ich gestehe, zusehens in Verlegenheit zu geraten, da augenscheinlich jeder hier mir für den kleinsten erwiesenen Dienst unendlich Dankbar scheint..."


    Sie schüttelt etwas hilflos ihren Kopf,


    "Zudem verstehe ich nicht... ein Gespräch unter vier Augen... habe ich etwas falsch gemacht? Ich gebe zu nicht allzu viel Ahnung von der Heilkunst zu haben, alles was mir in der Richtung bekannt ist, habe ich aus den Lazaretten an der Front..."


    Sie verstummt und senkt den Kopf, den Blick abwesend auf das Gesicht des Fischers gerichtet...

  • Es ist bereits seit gut drei Stunden dunkel und Wachen ziehen zu zweit durch die Straßen.


    Hört, hört Ihr Leut und lasst Euch sagen, es hat die zwölfte Stund geschlagen.
    Der Krieg ist fern, die Gefahr ist nah. Herein in die Stube und macht Euch rar.


    Die Wache erreicht auch die kleine Gruppe am Hafen.


    Seit gegrüßt Gäste Montralurs. Die Sperrstunde ist erreicht und Ihr werdet gebeten zügig Euer Quartier aufzusuchen. Auch wenn der Krieg noch nicht Einzug in unsere Stadt gefunden hat, sind die Straßen zur zwölften Stunde zu räumen. Gehabt Euch wohl.


    Mit einem Finger am Helm grüßt die Wache alle Anwesenden und setzt ihren Weg fort.

  • William wanndte sich noch einmal an Bruder Bernhardt.
    "Werter Herr ihr mögt mit euren Worten recht haben,drum sorgt mit dieser kleinen Spend für jene die Hunger leiden!" William übergab ihm einen kleinen Lederbeutel mit ca.12 Kupfermünzen.Der Wachposten kann und erinnerte sie das Sperrstunde war und sie ihre Quatiere aufsuchen sollten.William sah zu Lady Dunja und reichte ihr seinen Arm.
    "MyLady wir sollten uns zu den Schiffen begeben und unser Gespräch beenden,bevor der arme Fischer hier ins Wasser fiel.Werter Herr Bernhardt euch wünsche ebenfalls eine geruhsame Nacht und gute weiter Reise!"
    William neigte leicht den Kopf.

  • Dunja ist ob des Verkündens der Sperrstunde etwas ratlos und auf gar keinen Fall bereit den armen Fischer einfach so liegen zu lassen.
    Zum Glück erscheinen jedoch kurz nach den Ausrufern die beiden Soldaten, die Bruder Bernhardt nach einer Trage schickte, mit einer etwas breiteren Holzplanke, die sie neben dem Fischer auf den Boden legen.
    Erleichtert hilft Dunja den Beiden dabei den Mann auf das Holz zu legen, dann ergreift sie Williams hilfreich ausgestreckten Arm und läßt sich von ihm aufhelfen. Sie schenkt ihm ein dankbares Lächeln, wendet sich allerdings dann noch einmal an Bruder Bernhardt,


    "Wo nun hin mit dem Armen? Vielleicht zu sich nach Hause?"

  • Bruder Bernhardt nahm sprachlos den Lederbeutel an und wunderte nun gar nicht mehr über das Gebaren des Rittersmann. Er hatte mit seinen letzten Worten gezeigt was er im Schilde führte. Bruder Bernhardt wollte dem auch nicht im Wege stehn und richtete das Wort wieder in einem sehr förmlichen Tonfall an Lady Dunja.


    “My Lady. Euer Stand ruft nach euch. Macht euch keine Gedanken um diesen Mann. Ich werde ihn die Nacht auf mein Schiff nehmen und pflegen. Er wird in meinem Zimmer nächtigen und ich werde mich in die Mannschaftsräume zum Schlafen begeben. Es soll ihn an Nichts mangeln. Macht euch keine Gedanken mehr und zieht euch mit ruhigen Gewissen in eurer Nachtlager zurück. Ich wünsche dem Herren aus York und euch, Lady Dunja eine unbeschwerte geruhsame Nachtruhe.“


    Bruder Bernhardt verneigte sich förmlich und wies die Wachen an den Mann auf zu baren.
    Dann wandt er sich zum Schiff und rief den Mannschaften das Kommando zu eine Boot überzusetzen und ihn und den Verletzten zur „EXODUS“ zu bringen.

  • Für einen Moment scheint Dunja von der Förmlichkeit in Bruder Bernhardts Worten überrascht,


    "Bruder Bernhardt, ich danke Euch für die Hilfe, die Ihr dem Fischer zukommen laßt! Aber wolltet Ihr nicht heute noch in See stechen? Was hieltet Ihr davon, wenn wir ihn statt dessen auf die >Dorntal< bringen lassen? Sie wird noch eine Weile hier in Merndil vor Anker liegen bleiben und so könnte der arme Kerl sich in Ruhe auskurieren."


    Sie schaut den Händler fragend an...

  • Bruder Bernhardt drehte sich zu Lady Dunja um.


    "Das ist sicherlich nicht nötig und den Aufwand nicht wert. Seid versichert diese einfachen Gebrechen, die der Gute hat werde ich diese Nacht noch vollende kurrieren. Ich wünsche euch somit eine geruhsame Nachtruhe."


    Bruder Bernhardt drehte sich wieder um und blickte warten auf das kleine Boot, welches von der "Exodus" her auf sie zukam.

  • Beruhigt nickt Dunja,


    "Danke, Bruder Bernhardt... Euch ebenfalls eine gute und erholsame Nacht!"


    Dann wendet auch sie sich ab, tritt zu dem Ritter und macht sich mit ihm auf den Weg Richtung >Dorntal<...

  • William reichte Lady Dunja den Arm und beide gingen wieder in Richtung Kai,dort angekommen standen sie vor dem Steg zum Schiff.
    William drehte Lady Dunja zu sich nach vorne und schaute ihr dabei in die Augen.


    "Nun MyLady da wären wir nun wieder....kann ich noch irgendwas für Euch tuen oder habt ihr einen Wunsch den ich für euch erfüllen könnte!"
    William hob leicht seine linke Augenbraue und lächelte sanft.