Zimmer von Marthiana

  • Der Medicus nickte langsam und setzte sich wieder an das Kopfende.
    "Ihr erinnert mich an eine Adlige die ich mal kannte," er sprach ruhigen Tones, "Sie war die Tochter eines wohlhabenden Barons aus den Mittellanden. Ein Sonnenschein, aber auch traurig... Von zuhause weggelaufen, weil man sie mit einem alten Mann verheiratet hatte. Sie war die erste bei der ich diesen Eingriff je vorgenommen hatte, allerdings war es bei ihr freier Wille und nicht die Notwendigkeit zum Handeln."


    Der Mann nahm sich einen Becher und goß Wasser ein.


    "Den Vater, Mädchen, liebtet ihr ihn? Wo war er als das geschah, warum hatte man euch nicht beschützt?"

  • Marthiana wurde mehr oder wneiger aus ihrer Trance gerissen in die sie sich hineingesteigert hatte als der Medicus sich an ihr Kopfende gesetzt hatte, doch sie hörte ihm aufmerksam zu und versuchte so sachlich wie möglich zu antworten, man sollte ihr ihre Betroffenheit nicht anmerken, nicht schon wieder wollte sie wie das kleine törichte Kind wirken, das sie irgendwo noch war.


    "Nun... der Vater dürfte sich sogar ganz hier in der Nähe aufhalten, genaugenommen ist dies sein Land und ihr werdet ihn zumindest vom Hören schon kennen denke ich. Aldhayn Grauquell vom Bärengrund, der Reichshüter dieses Landes ist... nun er ist der Vater und sollte mich aufrund dessen auch recht bald zur Frau nehmen aber genau das scheint sich ja wohl jetzt erledigt zu haben..."


    Langsam aber sicher brach ihre Fassade und sie konnte sich nicht länger verstecken, gerade solch ein Mann der Medizin würde sie durchschauen, genau wie es auch schon ihr eigener Leibarzt Annyaoresha getan hatte, schon als sie klein war. Eine Träne rollte ihre Wange hinunter, dann erzählte sie weiter.

    "Er ist zugleich eine überaus schlimme Person, man könnte ihn ungespitzt in den Boden rammen, andererseits kann er ein strategisches Genie und noch auf eine andere Art und Weise kann er einbewusster Vater sein. Seine Tochter habe ich shcon vor längerer Zeit als meine eigene Tochter angenommen, damit sie sicherer leben kann, auch sie befindet sich hier in der Herrschaftsstadt, aber ich weiss nciht wie gut es ist wenn Mahra mich so sieht... auf jeden Fall ist es passiert als ich gerade auf dem Weg in die Herrschaftsstadt war, da wir, wie konnte es auch anders sein, einen falschen Weg eingeschlagen hatten. Um Aldhayn gezielt zu treffen entführten mich die Nymbra und nahmen ihm sein eigenes Blut, so drückten sie es aus... ihr Blut für sein Blut..."


    Marthianas Kopf sträubte sich dagegen alles zu erzählen, zu schmerzhaft war diese noch lebhafte Erinnerung, die immer fetzenweise durch ihren Kopf zu fliegen schien...

    "Meine Leibwache hatte im flaschen Moment einen Aussetzer oder sonst etwas, auf jeden Fall konnten sie ncihts dagegen tun dass ich gefangen genommen wurde, somit gaben sie ihm die Schuld und er ist nun eingesperrt, unser Rat wird über ihn entscheiden..."


    Marthianas Kopfschmerz wurde nun zu einer Art Gewitter in ihrem Kopf und es schien ihr fast schwarz vor den Augen zu werden. Wer wollte sich shcon an solche Dinge erinnern? Wie mit einer fremden Stimme sprach sie nun weiter, einer Stimme voller Trauer und zugleich Hass, Hass gegen die Mörder ihres Kindes.

    "Die Nymbras... sie werden bezahlen.. ich werde sie mit meinen eigenen Händen dafür umbringen, das schwöre ich, sie werden hundertfach für das bezahlen, was sie uns allen angetan haben!"


    Keuchend und erschöpft sank sie zurück in ihre Kissen, wo sie sich langsam wieder zu beruhigen schien, doch nun hatte sie geendet und sie wartete auf die Antwort des Medicus. Genug der Reden für sie...

  • Der alte Mann grämte sich bei der Erzählung der jungen Frau. Soviel Leid in so jungen Jahren.
    Mit Verständnis und Sorge tupfte er erneut den Schweiß von ihrer Stirn.


    "Ich kann euch gut verstehen. Ich habe schon einiges über diesen Reichshüter gehört. Als Krieger möchte er wohl ein guter sein, aber als Gesellschafter, als Adelsmann" er lachte, "Ihr müsst ihn mögen, sonst wäre er wohl kaum der Vater... und so wie ihr sprecht, ist es noch mehr... Bedauert ihr, ihn nicht heiraten zu können?"

  • "Nun ja... es ist ein sehr seltsames und viel zu schnelles Hin- und Her. Heriaten, nicht heiraten, Kind, kein Kind... es kommt keine Ruhe in diese ganze Geschichte, nicht einmal sehen könnte ich ihn halbwegs regelmäßig wenn ich es wöllte, da wir beide Pflichten haben... selbst wenn es alles Friede Freunde Eierkuchen wäre würde es nicht funktionieren und genau deshalb lohnt es sich nicht wirklich darüber zu reden..."

  • Der Alte Mann lachte Herzlich bei ihrer Ausführung
    "Und ausserdem ist er ein Gott," spottete er fröhlich, "ja, junge Liebe hat schon ihre ganz besonderen eigenen Probleme. Ich wünschte ich hätte euch besser helfen können, ihr verdient eine Chance...."


    Langsam grübelte er vor sich hin. "Habt ihr es ihm schon einmal gesagt? Ich meine, daß ihr ihn liebt?"

  • Man konnte es praktisch in Marthianas Kopf rattern hören...

    "ääh... nein, warum sollte ich, ich meine ich... es ist ja nicht so dass, man kann doch nciht sagen...."

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • Wieder einmal strich er ihr über die Stirn. Das arme Ding, soviel Ungesagtes und soviel Leid. Ungewissheit vom Scheitel bis zur Sohle.


    "Ihr solltet es ihm sagen," bemerkte er, "ich habe von seinen Heldentaten euretwegen gehört. Er versucht sich vor euch zu beweisen. Er versucht euch zu beeindrucken, euer Herz zu gewinnen.... Kinder, ihr seid so naiv... nutzt die Zeit die ihr habt. In Tagen wie diesen kann es so schnell vorbei sein. Spielt nicht mit einander. Schenkt euch das, was ihr euch sowieso geben wollt und hört auf mit dem ewigen Versteckspiel!"


    Dann stand er brummelnd auf und schlug das Tuch aus, damit er es neu Falten konnte.


    "Aber was erzähl ich euch das. Seit wann hört ihr Kinder auf den Rat eines alten Mannes..."


    Er seufzte und sah sie an. Es gab noch etwas anders zu sagen, und er schien inzwischen ebenso ungeduldig auf Talris zu warten, wie sie.

  • Marthiana war etwas beschämt, da sie ganz genau wusste dass er mit seinem letzten Punkt Recht hatte. Auf einen guten Rat eines älteren Mannes hören? Naja, versuchen könnte man es ja...

    "Nun ja, das Problem ist eben das wir uns sehr wenig sehen können... es ist... einfach seltsam und zehrt an den Nerven. Aber ich werde versuchen eurem Rat zu folgen, schaden könnte es ja nicht denke ich..."


    Marthiana schmunzelte.


    "Gewissermaßen sollte ich mich auch ein wenig um ihn kümmern, er weiss ncoh ncihts von allem, oder? Ich weiss nicht wie ich es ihm sagen soll, wie ich ihm beibringen soll dass er um sein... um unser Kind beraubt wurde..."


    Betrübt sah sie wieder in die Richtung des Medicus.


    "Natürlich liebe ich ihn auf eine eigene Art und Weise, wie sollte es sonst sein... aber ich weiss wirklich nicht wie ich es ihm sagen soll, ich kann ihn doch nciht shcon wieder enttäuschen..."

  • Seine Stirn legte sich in Falten, als Marthiana ihren letzten Satz aussprach.
    Etwas daran gefiel ihm nicht. Zur Sicherheit beschloss er nachzufragen:


    "Was meint ihr damit? Schon wieder enttäuschen?"

  • Marthiana erschreckte sich ein wenig als an der Tür geklopft wurde, sie war immernoch in Gedanken gewesen und wurde durch das Klopfen völlig aus ihnen herausgerissen. Bevor sie etwas sagen konnte sah sie auch schonden Mon 'Ta 'Ar eintreten, gefolgt von einem etwas zögerlichen Aldhayn.


    Soweit es Marthiana möglch war nickte sie Talris freundlich zu und schaute dann auch kurz verlegen in die Richtung Aldhayns, dann widerum zurück zum Mon 'Ta 'Ar...


    Das seltsame Gefühl in ihrem Bauch ließ sie abwarten bis jemand anderes etwas sagte, sodass sie nicht gleich in wilde Ausschweifungen geraten würde.

  • Beosrgt trat Talris vorsichtig an Marthianna heran. Sein Blick war betrübt. "Meine Liebe Marthianna, Trauer empfinde ich tief im Herzen und Worte kann ich nicht finden in diesem Augenblick.


    Bitte erzählte mir was Vorgefallen ist. "


    Vorsichtig trat er an ihr Bett und schaute ob es ihr behagte, dasser näher herantrat. Sofern sie es ihm gestattete würde er sich auf das Bett setzen und ihren Worten lauschen.

  • Der Medicus Operatus mischte sich nun in das entstehende Gespräch ein.


    "Zunächst muss ich darauf bestehen, daß Sir Aldhayn das Zimmer wieder verlässt, er kann gleich wieder hereinkommen, wenn ihr in Kenntnis gesetzt seid, und dies für Angemessen haltet."


    Er blickte den jungen Krieger mißmütig an, und betrachtete aufmerksam wie dieser erst zögerte, und schließlich seiner Anordnung Folge leistete.


    Nachdem der Soldat das Zimmer verlassen, und die Türe hinter sich geschlossen hatte, sprach der Medicus weiter.


    Vorher aber nahm er sich einen weiteren Becher Wasser.

    "Nun Mon´tra´ar, die Lage ist sehr verzwickt. Bei einem Nymbraübergriff wurde die Patientin auf rituelle Weise aufgeschlitzt. Beginnend am Brustbein bis zur Scham öffnete man ihren Bauch und ließ ihre Körperflüssigkeiten entfließen." Er beschrieb den Vorgang in der Luft, " So auch das, für das Überleben des Kindes notwendige, Lebenswasser ihrer Geburtsblase. Was zur Folge hatte, das nicht nur die Mutter in Überlebensnot geriet, sondern auch das ungeborene Leben ungeschützt den Einflüssen der Aussenwelt dargeboten lag.
    Vom Schaden für dei Eingeweide der jungen Frau ganz zu schweigen, welche wohl geistesgegenwärtig in ausreichendem Maße gestützt wurden, so das sie nicht in schleimigem Gewürm auf dem Boden vor ihr endeten.


    Was sicherlich tödlich für die junge Frau geendet wäre..."


    Er unterbrach sich selbst um einen Schluck zu trinken, dabei kurz den Gesichtsausdruck des Herrschers prüfend, bis er schließlich fortfuhr.


    "So haben wir dennoch ein Opfer zu beklagen, mein Herr. Das Kind hat die eigentlichen Vorkommnisse zwar überlebt, aber nachdem wir bei der Operation schwerste innere Verletzungen durch unangemessenen Transport festgestellt und es noch dazu während der Behandlung in widernatürliche Krämpfe verfallen war, haben wir uns entschließen müssen, es in Bradars Gnaden zu empfehlen.


    Man sagte mir, das der Patientin gesagt wurde, das Kind wäre schon vorher tot gewesen, aber wer auch immer das getan hat, pfuschte bei dieser Behauptung ebenso wie bei der ungereinigten und fehlerhaften Zusammenfügung der offenen Wunde.


    Hätte man sie liegend transportiert, die Wunden geschont, den Körper in sauberem, leicht gesalzenem Wasser transportiert, wer weiß... das Kind hätte vielleicht gerrettet werden können.... aber so..... "


    Der Medicus sah niedergeschlagen aus, hatte er doch den Ruf, durch seine Operationen Wunder bewirken zu können. Es war kaum hörbar als er leise fluchte "Verdammte Laienheiler... für einen Kratzer ist das vielleicht gut aber...."

    Er unterbrach sich und kam zurück zum Thema:
    "Auf den Punkt gebracht ergibt sich durch das besondere Verhältnis zwischen der Patientin und eurem Reichshüter nun zusätzlich ein politisches Problem. Daher hatte ich angeordnet, das niemand sie trifft, bevor ihr nicht in Kenntnis gesetzt seid und in die Ereignisse eingeweiht."

  • Nachdem Aldhayn "vertrieben" worden war, hütete er nun die Türe vor dem Zimmer. Es war ihm eigentlich recht gewesen, nicht mit in dem Raum zu sein. Die Situation bereitete ihm Unbehagen. Ein seltsames Unbehagen.


    Auf dem Gang auf und ab schreitend, wartete er nun, was sich ergeben würde. Die Zofe hatte berichtet, was vorgefallen war, aber irgendetwas daran ergab für ihn keinen Sinn. Irgendetwas weigerte sich zu glauben, daß sie Marthiana....


    Der Ritter ging zurück zur Türe und ließ sich einen Stuhl bringen. Lange hörte er die Stimme eines Unbekannten hinter dem stabilen Holz einen Vortrag halten und wartete darauf, daß man ihn vollends aufklären würde.


    Was würde nun geschehen?

  • Talris vernahm die Worte des Medicus und antwortete ihm gefasst. "Werter Medicus. Ob es ein politisches Problem ist oder nicht, tut nichts zur Sache, der Krieg ist im vollen Gange, doch so eine Tat ist gegen jeder Moral eines Ehrenhaften Kriegers. Krieger fordern keine solche Bluttat an einem ungeborenen Kind.


    Doch was ihr da erzählt bestürtzt mich zu tiefst. Es gibt keine Worte die das momentane Gefühl ausdrücken könnten was ich empfinde. Diese Tat ist wohl das grausamste, schlimmste und zugleich wiederwärtigste Verbrechen, von dem ich je gehört habe.


    Trotzdem danke ich euch für die Hilfe die ihr der Jungen Frau habt zu kommen lassen." Er verbeugte sein Haupt und wandte sich gleich ab vom Medicus an Marthianna.


    "Meine Liebe.... Keine Worte dieser Welt, können das Rückgängig machen was dort geschehen ist, geschweige denn den Trost vermitteln, den ihr nun gebrauchen könntet.
    Mein Herz ist voller Trauer wie es noch nie zuvor gewesen ist.....
    Vieles habe ich erlebt in Schlachten.... in Kriegen..... in Gemetzeln.....


    Ich sah Kinder sterben, Frauen, Männer........ Alle Opfer eines Krieges. Doch noch nie zuvor in meinem Leben, hat sich jemand so einer Schandtat, so einem Verbrechen schuldig gemacht. Ein wehrloses Kind im Leibe seiner Mutter zu ermorden auf kaltblütige Art und Weise.


    Ich verabscheue die Person die euch dies angetan hat......."


    Er wandte nachdenklich seinen Kopf zur Seite und hoffte sie würde mit ihm reden.

  • Martin ging den gleichen Weg zurück wie er zu Merenwen's Zimmer gefunden hatte. Er wollte sie nicht noch einmal verlaufen. Bereits hatte er den Speisesaal passiert als der Gang herunter zu dem Zimmer der Edeldame schritt. Dort hockte schon wieder dieser Mann, wessen Gesicht Martin meinte heute bereits mehrfach gesehen zu haben. Der Mann trug immer noch die Farben Montralurs und saß diesmal im Gang vor der Tür und lauschte scheinbar. Martin sich ernste Gedanken über die Reinheit des Trunkes, welchen er heute zu sich genommen hatte. Dies seltsame Bild mochte nicht wahr sein. Ein Ritter lauscht, gab es den so was. Er wollte sicher sein das seine Sinne ihm keinen Streich spielten und erhob die Stimme klar vernehmlich, auf dieses Trugbild sich als Echt erwies.
    Die Hand am Helm zum Gruß und schritt langsam an dem Ritter vorbei.


    "Seid mir gegrüßt werter Herr. Geht es euch gut? Oder kann ich euch etwas bringen. Vielleicht etwas zu trinken oder zu essen. Ihr seid sicherlich der Leibwächter der Edeldame, sonst würdet ihr hier nicht sitzen.“

  • Aldhayn hob den Kopf um zu betrachten, wer ihn da ansprach. Als er einen Soldaten der Gardehunde sah, und hörte, was dieser sagte, beziehungsweise fragte. Schmunzelte er kurz in sich hinein, und stand dann auf um ihm Antwort zu stehen.


    "Der Leibwächter dieser Dame?" fragte Aldhayn ohne eine Antwort zu erwarten, "Beileibe, nein! Der des Mon´tra´ar schon eher. Aldhayn Grauquell vom Bärengrund zu Montralur, mein Name, Reichshüter von Montralur, und Herr des Bärengrundes..."


    Er musterte den Soldaten kurz, der zackig und gut gedrillt schien, dann hakte er nach: "Und ihr seid wer, junger Kämpe?"

  • Martin nahm leicht Haltung an und verbeugte sich ein wenig.


    „Martin Ohneland. Bote und Gardehund in diensten des Burgvogtes von Drachenstein. Ich bin hier um Kunde zu übermitteln und welche zurück zur Drachenstein zu bringen.“


    Martin lockerte seine Haltung ein wenig und hob den Helm leicht an.


    „Ihr also seid ein Reichshüter. Ich nehme an dies kommt einem Reichritter gleich und euer her der Montraar ist also der besagte Fürst und Herrscher dieser Insel. Ich traf gerade den Hüter Ciryon zu einer Unterredung unter 6 Augen. Er berichtete mir von eurem Herrn und ich ihm im Gegenzug von den aktuellen Geschehnissen des Krieges. Es scheint so als ob man am Hofe noch nicht die neusten Ereignisse kennt. Ist euer Gebieter gerade in dieser Stube drin ?“


    Martin zeigte auf die Tür.


    „Ich hoffe der liebreizenden Edeldame geht es nicht allzu schlecht. Ich bin vorhin kurz bei ihr gewesen. Steht sie in einem besonderen Bezug zu eurem Herren. Ist sie seine Tochter?“

  • Aldhayn zog eine Braue hoch, als Martin seinen Redeschwall begann, dann nickte er langsam und begab sich daran, die Fragen des Mannes zu beantworten.


    "Für einen Boten stellt ihr ungewöhnlich viele Fragen, das muss man euch lassen." bemerkte er treffend, "Aber ja, ein Reichshüter ist einem Reichsritter gleichzustellen. Tatsächlich wird dieser Titel im Ausland auch geführt.
    Zu eurer zweiten Frage, ja Fürst Talris befindet sich in diesem Raum, und nein, ich vermute nicht, daß er bereits Kenntnis erhalten hat von euren Nachrichten.
    Die Dame ist eine Tochter, aber nicht die seine.
    Sie gehört einem befreundeten Adelshaus an, welches ihn um Schutz für sie gebeten hatte, solange sie sich auf Montralur befindet. Ihr versteht die Mißlichkeit der Lage? "

  • Martin verzog das Gesicht.


    "Ja ich mag erahnen was euren Herrn für Kummer plagt. Die werte Dame machte den Eindruck als wäre Sie zu Felde gezogen und die gänzlich ungerüstet. Ich hoffe dies hat keine Schwerwiegende Folgen für das Reich Montralur. In Kriegszeiten muss man auf jeden Verbündeten vertrauen. Hm..mich würde es nicht wunderen wenn diese dreckige Brut der Nymbras ihre Finger da mit ihm Spiel hatten. Diese kaltblütigen Wesen scheinen vor nichts halt zu machen um ihre Ziele zu erreichen. Hinterlist und Tücke scheinen ihre Verbündeten zu sein. Elendes Pack."


    Martin spuckte auf den Boden.


    "Ein Bote der nichts fragt ist ein schlechter Bote, Herr. Was soll ich meinen Herren den berichten, wenn ich zurück kehre. Wir befinden uns bereits im Krieg. Die Schlacht tobt um Nordens End und ich muss meinen Herren doch sagen was in der Herrschaftsstadt vor sich geht. Aber wenn ihr meint die wäre nicht üblich für einen Boten, so mag ich das gleiche an euch zurück reichen. Ihr seid ebenfalls sehr wissbegierig für einen Ritter, werter Herr."


    Martin zeigte zum Stuhl und der Tür.