Malglins Haus 7

  • "Ich brauche keinen Schlaf..." widersprach Aldhayn, "Ich schone mich schon viel zu viel und viel zu lange."


    Dennoch folgte er ihrer Anweisung.


    "Marthiana... es ist nicht, daß ich dich nicht haben wollte, du wirst kein Glück erfahren, wenn ich länger bleibe. Die Zeit wird mich von dir nehmen, in der Schlacht oder im Alter, und du wirst dauern, du wirst bittern... Mein Vater dauerte, als meine Mutter starb und er ins Göttliche aufstieg, und so wird es dir gehen... denn ich werde das Göttliche nicht erreichen..."

  • Marthiana schwieg einen Augenblick und sah Aldhayn traurig an.


    "Aber eine Familie für kurze Zeit zu haben ist doch besser als gar keine Familie, nicht? Ich weiss dass deine Familie auseinander gebrochen ist und das tut mir leid... aber das Göttliche erreichen... was meinst du.. ich kenne deine Geschichte heute immernoch nicht... willst du sie mir endlich einmal erzählen, wo wir mal einen Augenblick zusammen Zeit haben?"

  • Aldhayn nickte und begann, seine Stimme wurde dabei leicht singend.


    "Zuerst war der Schmetterer, Imrans Sohn.
    Dann kam Ulfar dem Ilfar zum Hohn,
    Gandhayn und Muram zur steinernen Furt,
    Pinwem der Weise brachte das Wort.
    Elzar, Bremar und Cordus die Drei,
    brachten den Frieden und machten uns Frei,
    dann kamen die Finsteren Axor und Kuhn,
    Nimril, Fangar, Kampte und Ruhn,
    mit Kampte focht Halwan, mit Halwan Lawayn,
    Lawayn mit Pirruz der konnte bestehn,
    Pirruz den Drachen, Firnwolf und Schlange,
    wurde nur vor Ulfgard noch bange,
    Ulfgard den Pirruz, die Hexe und mehr,
    Gefällt durch den Finsteren der Thron stand lang leer,
    Bestiegen von Latax, der Finstere fort
    Hütete Grundir den heiligen Ort
    Nach ihm kam Halwgar vom ruhmreichen Heer
    Im folgt Aldhayn sein Erbe ist schwer...."


    Aldhayn ließ die letzten Worte verklingen, und sah Marthiana an.


    "Soll ich dir erklären was es bedeutet?"

  • Marthiana gefiel diese Geschichte sehr gut... die Art wie sie verfasst war, die Art wie er sie erzählte...


    Um ihn nicht zu unterbrechen ncikte sie nur auf seine Frage um seinen Worten weiter zu lauschen...

  • Kassandra hat Aldhayns Begleiter untergebracht und sich dann wieder um ihren Haushalt gekümmert.
    Da es nicht so aussieht als ob Marthiana und Aldhayn sich in absehbarer Zeit gegenseitig umbringen werden läßt sie den beiden ihre Ruhe und widmet sich ihrem Sohn. Aus dem Bad am ende des Flurs tönt plantschen und Babylachen.

  • Imran war der alte Gott der Schmiede, sein Sohn brach aus dem Kreis als der erste Krieg ausbrach. Er schwang den Hammer gegen die Feinde und erwarb sich den ersten Sitz auf dem göttlichen Thron der Krieger.
    Man nannte ihn den Schmetterer, da sein Hammer alles vernichtete, was sich ihm in den Weg stellte. Dieser herrschte zweihundert Jahre, dann erwählte er seinen Nachfolger, die Brüder Ilfar und Ulfar waren ebenbürtig in der Wahl, doch Ulfar überlistete Ilfar, so daß dieser in der entscheidenden Schlacht nicht die geforderten Taten vollbrachte und Ulfar allein den Thron bestieg. Ilfar verließ die Heimat und vollbrachte weiter Heldentaten.
    Ulfar vergaß Ilfar nicht und nach nichteinmal 100 Jahren begann er ihn zu vermissen, Ulfar zog aus um ilfar zu finden, doch dieser war bereits vergangen, das dauerte Ulfar und er ging zu Lina der Hexe des Todes, die ihn aus der Göttlichkeit befreite und ehelichte. Mit dieser Ehe fand Ulfar den Tod und ist seither sein mächtiger Gehilfe.


    Ulfar folgte Gandhayn auf den Thron, er und Muram vollbrachten die großen Schlachten an der steinernen Furt, vierhundert Jahre dauerte ihre Herrschaft, dann suchten sie neue Helden die ihnen folgen würden.
    Es begann der erste Krieg gegen den Finsteren, Pinwem von Carthyn zog aus um das heilige Buch zu finden, daß den Finsteren bannte.
    Sein Erfolg beendete den ersten Krieg und führte ihn auf den Thron.
    Seine Herrschaft endete durch Ulfar, der die Macht besaß Götter zu töten, er begann den zweiten Krieg.
    Dann kamen die heilige Trinität, Elzar, Bremar und Cordus, mit Bogen, Schwert und Lanze bezwangen sie Ulfar und bannten ihn. Sie folgten Pinwem.


    Dann kam das Jahr der großen Lüge, die drei wichen vom Thron und stellten sich einer angeblichen neuen Bedrohung, die niemals kam.
    Stattdessen erhoben sich Axor und Kuhn und durch die Taten die sie als Helden vollbracht hatten, waren die Götter gezwungen sie zu akzeptieren.
    Mit ihnen kam Lüge und Mord, und beide Starben durch Ulfar, der erst Nimril auf den Thron führte.
    Als dieser ihm den Gehorsam verweigerte, ersetzte er ihn durch Fangar, jenen durch Kampte, doch Kampte zog aus um weiter Taten zu vollbringen, und so kam Ruhn. Als Kampte zurückkehrte gab es den ersten Krieg der Götter, und Kampte siegte.
    Kampte erließ das nur jene den Thron von ihm nehmen durften, die sich im Kampf würdig erwiesen, und ein Heer aufstellen.
    Der erste war Kuraz, doch obwohl sein Heer stark war, zauderte er im Kampf gegen Kampte und verlor.
    Doch dann kam Halwan, der Stärkere, und er bezwang erst das Heer und schließlich Kampte.
    Das gesetz jedoch hob er nicht auf, und es dauerte viele Jahre bis Lawayn kam und ihn forderte.
    Lawayn siegte und verlor erst 200 Jahre später gegen Pirruz den Drachentöter. Während seiner Zeit brachte Pirruz den Firnwolf nieder, der mit seienr Brut die Welt verwüstete und er tötete die Schlange von Yamgar. Nichts Lebendes war diesem Gott ebenbürtig, doch er sollte durch LIst sterben, Ulfar der den Namen Ulfgard angenommen hatte, lud ihn zum Turnier und tötete ihn. Da man wußte das nur Ulfar Götter töten konnte, sah man in ihm den Sohn des Ulfar.
    Doch Ulfar hatte sich von Lina der Weissen getrennt, er wollte nicht länger der Verweserin dienen und das Bett teilte er schon lang nicht mehr mit ihr, so nutzte er seine Gabe um Lina zu töten.
    Das Mißfiel dem Finsteren, der nun seinerseits die Macht Götter zu töten nutze um Ulfar zu besiegen.
    Es begann der Letzte Krieg gegen den Finsteren, doch er endete nicht durch die Hand eines Helden, der Finstere war des Krieges Müde und ging in die Fremde, man sagt nach Thaskar.
    Nach ihm kamen 500 Jahre ohne Krieg, in denen das Land keinen Gott benötigte.
    Latax der Ältere kam als der Krieg gegen Thaskar und Torog Nai begann und herrschte 100 jahre, nach ihm folgte Grundir, mein Großvater.


    Mein Vater erwarb sich die Göttlichkeit durch seine Heldentaten vor 150 Jahren, als er das letzte große Heer führte.
    Seither ist der Krieg zuende, doch mein Vater ließ die Weisen meinen Weg erwürfeln und sie sagten daß ich ebenfalls ein Gott werden muss, und diese Göttlichkeit in der Fremde erwerben muss um für den letzten großen Krieg bereit zu sein..."


    Aldhayn sah nach, ob Marthiana ihm noch immer zuhörte

  • Marthiana saß Aldhayn lächelnd gegenüber und hatte ihm aufmerksam zugehört. Eine wirklich sehr interessante und vor allem alte Geschichte, die sie unheimlich fesselte. Als er geendet hatte warf er ihr einen prüfenden Blick zu und sie lachte ihn liebenswürdig an und nickte.

    "Denkst du ich höre dir nicht mehr zu? Ich finde diese Geschichte äußerst interessant... wenn all dies passiert ist dann lasten große Erwartungen auf deinen Schultern... dann hast du eine große Aufgabe zu erfüllen, doch ich bin mir sicher, dass du sie meistern wirst. Im Kriege bist du stets der Fels an dem die Feinde zerschellen und du besitzt die Gabe junge Krieger anzuführen und zu motivieren, sie siegesgewiss und voll Elan in die Schlacht zu schicken... Das ist eine bewundernswerte Gabe die sicherlich nur Wenige die Ihre nennen können..."


    Sie sah ihn schmunzelnd an und drehte sich dann auf Seite, da sie gähnen musste, der Tag war lang gewesen und sie war sehr müde, doch etwas hielt sie davor zurück jetzt schlafen zu gehen... in ihrem Bett schlafen zu gehen, welches sie bereits Aldhayn angeboten hatte. Konnte sie das tun? Jemandem einfach das eigene Bett anbieten und sich dann mit dazulegen? Das war verrückt, unhöflich und vor allem ensprach es in keinster Weise der Etikette... dann dachte sie noch einmal über die Vorfälle nach.... die ganzen Dinge, die geschehen waren in Engonien und davor, die Gedanken die sie sich machte in der letzten Zeit und wie verrückt sie sich und andere gemacht hatte. Jetzt im Augenblick fühlte sie sich unheimlich wohl und der Augenblick kam ihr viel zu kurz vor.


    Sie drehte sich zu Aldhayn zurück, immernoch saß sie auf dem Holzstuhl vom Schreibtisch.


    "Nun... wenn es dir nichts ausmacht... ich meine... es gibt nur ein Gästezimmer, ich werde also auch hier sein. Macht es dir etwas aus wenn ich das Bett herrichte, du musst nur kurz aufstehen..."
    Aldhayn stand wortlos auf und Marthiana deckte das gemütliche Bett auf, legte die Tagesdecke beiseite. Das Kissen, welches auf dem Holzstuhl gelegen hatte legte sie noch zu dem normalen Kopfkissen dazu, dann ging sie ein paar Schritte in die Mitte des Raumes und drehte sich um. In Aparcia hatte sie in ihrem Zimmer stets eine Klappwand hinter der sie sich umziehen konnte, dieses Zimmer war relativ klein und einfach, so etwas gab es hier nicht.


    Sie holte ihr Schlafgewandung aus ihrer Ledertasche und legte die Sachen auf dem Schreibtisch ab, sie war kurz davor ihn zu beten sich umzudrehen, doch wieder dachte sie über die vorangehenden GEschehnisse und es erschien ihr dann doch recht sinnlos, also stellte sie sich einfach in eine Ecke und zog sich so schnell es ging um, wohin er seinen Blick richtete konnte sie nicht sehen.


    Als sie sich wieder umdrehte, jetzt im Nachtgewandt, saß Aldhayn ebenfalls schon bereit um schlafen zu gehen auf der Bettkante und legte seine normale Kleidung beiseite.
    Einen Moment war Marthiana sich ein wenig unsicher, aber dann dachte sie nciht mehr viel nach, löschte die Kerzen, krabbelte auf dem Bett an Aldhayn vorbei und legte sich an die Seite des Bettes, die der Wand zugekehrt war und deckte sich zu...

  • Aldhayn ließ sie gewähren, aber er sorgte dafür, daß stets Stoff zwischen ihnen war. Schließlich aber, gewährte er ihr, daß sie ihren Rücken an seinem wärmte.
    Peinlich darauf bedacht, daß nicht mehr als ein Arm unbedeckt blieb.
    Dann schlief er ein und sann selbst noch einmal über den alten Sang der Krieger. Neben diesem kannte er noch den Sang der Schmiede und den der Hexe, aber nur wenige kannten alle Sänge.


    Aldhayn ließ die Namen der drei Sänge die er beherrschte durch seinen Kopf gehen, und immer wieder fiel ihm die neue Zeile ein, die die Weisen hinzugenommen hatten.


    "Ihm folgt Aldhayn sein Erbe ist schwer...."


    Leise widerholte er den Satz, dann schlief er ein.

  • Nachdem Zylo eine Weile still nachgedacht hat


    "Diese Idee klingt gut Malglin sehr gut sogar ich habe mich nie als einen dieser alten Zauberer gesehen die nie vor die Tür kommen also muss ich auch nicht ihe Lehrmethoden übernehmen"


    " seinen Horizont einzuengen bedeutet gefangen zu sein hat mein Vater immer gesagt ich denke ich verstehe nun was er damit gemeint hat

  • "Gut, wenn sonst nichts ist, dann muss ich mich um ein paar andere Dinge noch kümmern. Wie schon gesagt, meldet euch die Tage bei Keela und mietet euch im "brennenden Tisch" ein.


    Wir sehen uns bestimmt noch häufiger die Tage, Zylo."


    Malglin schaut ihn an, ob er noch etwas auf dem Herzen hat.

  • " Danke das ich etwas von euerer Zeit in Anspruch nehmen durfte Malglin ich werde mich dann zuerst um ein DAch über dem Kopf kümmern und zu Maglor gehen"


    "Sobald ich das erledigt habe dann zur Akademie ich werde das mit dem Grund und Boden erst dann machen wenn ich nicht durch den Schnee laufen muss"


    Zylo grinst


    "Das hatte ich in Falkenau wirklich genug, Ach und nochmals Danke für den Tee"

  • Tage später kommt ein Karren vor Malglins Haus gerumpelt, der vollbepackt mit Kisten. Säcken und Truhen ist. Tara springt vom Kutschbock ab und läuft zur Tür, wo sie anklopft.

  • Kassandra hat Ancale schon gut eingepackt und wickelt sich gerade in ihren Mantel.
    Eradil und Tassilo wuchten eine Kiste zu den anderen Sachen auf den Karren währen Kassandra die Bardin knuschelt und sich dann von ihrem Mann und den anderen Mitgliedern des Haushaltes verabschiedet.
    Schließlich klettert sie mit Baby auf den Karren und als der in Richtung Ausgang der Siedlung rumpelt grinst sie Tara an.
    "Jetzt gehts los! Fast wie in alten Zeiten..."

  • Tara winkt Tassilo und Erandil zum Abschied, dann treibt sie Mücke an, der bei so viel Gewicht nicht wirklich aus den Hufen kommt.... doch dann rumpelt der Karren weiter hinunter zum Hafen.


    In der zwischenzeit stelt Tara Teranorinan vor, einen Elfen, der zur Zeit auf besuch für Jyla ist und ebenfalls in Taras Haus lebt.

  • Marthiana verweilte noch ein paar Tage bei Kassandra und Malglin, dann fasste sie den Entschluss endlich in die Herrschaftsstadt zu reisen. Trotz den Warnungen die Aldhayn ihr aussprach wollte sie die Reise wagen, nicht zuletzt weil sie ihren Freunden, vor allem Ileaya, eine persönliche Erklärung schuldete. Dann könnte sie sich auch ein wenig um Mahra kümmern und Anna... nein, Lauraiel besuchen.


    Bald hatte sie ihre Sachen gepackt und sich um die Anheuerung eines Söldnertruppes gekümmert, der sie in die Herrschaftsstadt begleiten würde. Dann hätte selbst Aldhayn wohl kaum noch etwas zu meckern und sie hätte eine Sicherheit auf die sie sich bei guter Bezahlung verlassen könnte.


    Schließlich stand der Söldnertrupp von 15 Mann vor der Tür, Marthianas Meinung nach ein mehr als genügender Aufgebot um sie nach Montralur zu bringen. Sie reichte einem der Söldner ihre Sachen, der sie auf einem der Pferde verstaute, dann ging sie noch einmal ins Haus um sich von allen zu verabschieden. Sie drückte Malglin eine Nachricht mit einem kleinen Dankeschön an Kassi in die Hand und umarmte ihn zum Abschied.


    Letztenendes stieg sie auf ihr Pferd, natürlich schön warm im Mantel eingemummelt, und dann ging die Reise nach Montralur los...


    ~weiter vor den Toren der Herrschftsstadt~

  • Nachdem Malglin und Kassandra wieder alleine sind, scheint der Alltag wieder ein zu kehren.


    Doch wie lange? Kassandra brachte Malglin einen Brief von der letzten Feier in Merseberg mit.


    Er öffnet den Brief und seine Stirn legt sich in Falten.
    "Bruder Bernhardt." und muss innerlich grinsen. "Obwohl ich nicht so ganz verstehe, was Talris damit bezwecken will."