Die Hafenstadt Luskir

  • Snorre hatte sich lange Zeit in der Festlandspräfektur Renascân der Magonier aufgehalten. Er hatte dies und das mit einigen Magoniern bequatscht.


    Irgendwann hatte er noch einen Kaufmann übers Ohr gehauen und war so billig an ein kleines Haus in der Nähe des Hafens gekommen. Stolz hatte er ein Schild mit der Aufschrift:


    „Montralurische Botschaft in Magonien“ an die Tür genagelt und war dann erst mal einen Trinken gegangen.


    Einige Zeit später war er auf einem Seelenverkäufer unbekannter Art aufgewacht. Irgendwie kam ihm so etwas bekannt vor. Na, egal!


    Drei Tage später befreit, den Kapitän davon überzeugt, dass Montralur auch eine schöne Insel ist und dorthin losgesegelt. Die anderen ehemaligen Gefangenen halfen Snorre bei der Kontrolle des Schiffes. Praktischerweise entschieden sich die meisten der Originalbesatzung, in einer Nebelbank mit den Beibooten das Schiff zu verlassen. Auch gut!


    Nach Wochen erreichte das Schiff montralurische Gewässer und Snorre lies die Hafenstadt Luskir ansteuern. Diese lag am nächsten am Waldheimer Land und dort wollte er hin.


    Erschöpft von der langen Reise, aber glücklich, lief man im Hafen von Luskir ein.

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  • INFO-TEXT:


    Luskir


    An Ende der kleineren der zwei großen Buchten der Insel Montralur liegt Luskir, eine Hafenstadt der Menschen. Hier trafen vor hunderten von Jahren die ersten Menschen auf Montralur ein. Dort ließen sie sich nieder und errichteten eine Siedlung.


    Heute ist Luskir eine Stadt wie man sie aus vielen anderen Ländern her kennt. Luskir wird die "Stadt der Tausend Winkel" genannt, da sie in der Tat sehr eng und verwinkelt gebaut wurde. Die Häuser berühren sich in den oberen Stockwerken fast und in der Mitte der Straßen verläuft regelmäßig die offene Kloake, der Abwasserbach. Die Bewohner kippen ihren Unrat praktischer Weise einfach aus dem Fenster. Was fest und essbar ist, holen sich die Schweine, Hunde, Katzen, Ratten und Mäuse. Der Rest rutscht schon irgendwie in die Kloake.
    In den meisten Vierteln der Stadt ist der Geruch nach Rauch von den Feuern, dem Schweiß der Bewohner und ihren Exkrementen fast atemberaubend.


    In Luskir leben hauptsächlich Menschen, doch auch einige Zwerge sind hier daheim.


    Obwohl es sich um eine Hafenstadt mit einem gut ausgebauten Hafen handelt steuern nur wenige fremde Schiffe Luskir an.
    Um so mehr tun dies montralurische Schiffe. Luskir ist einer der wichtigsten Warenumschlagplätze für den Binnenhandel! Es liegt am Schnittpunkt der Strecken in den Süden Richtung des Landstriches Messania, in den Nordwesten Richtung Gerund, Merndil und Eyrin Gador, sowie Richtung Tawred im Nordosten und weiter ins Landesinnere. Zusätzlich bietet es die Möglichkeit, die Waren hier direkt auf Seeschiffe umzuladen.
    So umsegeln die Seefahrer Montralur und sind wahre Meister ihrer Kunst, denn sie schaffen es selbst durch die gefährlichsten Riffe von Montralur zu segeln ohne zu kentern.

  • Froh gelaunt sprang Snorre vom Schiff auf den Kai und fiel vor lauter Wohlgerüchen fast auf der Stelle um.


    "Oh Mann! Das macht ja dem letzten Verlies Konkurrenz", rief Snorre aus und wurde von einer Ratte, die gerade einen runtergefallenen Apfel vom Kai klaute, verständnislos angeguckt. Die Ratte piepte kurz, Snorre guckte verständnislos herunter zur Ratte. Diese zuckte kurz mit den Pfoten drehte sich um und verschwand mit ihrer Beute zwischen einigen Stapeln Wolle.


    "Vorlautes Miststück", dachte Snorre und wollte weiter in Richtung Zentrum gehen.


    Einer seiner Reisegefährten rief ihm hinterher:
    "Hey, Snorre! Was sollen wir mit eurem Schiff machen? Es gehört rechtmäßig euch."


    Snorre drehte sich um. "Stimmt, Hjaldar", sagte er. "Rechtlich gesehen habe ich jetzt ein Schiff. Hm!
    Aber ich habe doch keine Mannschaft. Es sei denn, du und die anderen wollen die Mannschaft sein."


    "Das geht schon in Ordnung, Kapitän", grinste ihn der Mann an.


    "Ne, ne! Mach du mal lieber den Kapitän! Ich habe eh keine Zeit für so etwas."


    "Gut! Aber ihr erhaltet den Reederanteil von allen Fahrten, die wir machen. Das ist nur fair, wenn ihr uns das Schiff überlast. Rechtlich bleibt ihr dann auch der Eigentümer."


    "Na gut! Schickt das Geld immer zum Gut Waldheim im Waldheimer Land. Und macht keinen Scheiß mit dem Schiff. Sonst zieh ich dir als erstem die Hammelbeine lang, Kapitän", gab Snorre grinsend zurück.


    "Eh, wie soll das Schiff denn jetzt heißen? 'Seelenschlund' ist wohl kaum der richtige Name für ein Handelsschiff. Und da ihr der Reeder seid...?"


    "Ja, stimmt! Klingt ziemlich dämlich. Hm, warte mal! Wie wäre es mit 'Stern von Luskir'? Passt doch zu dem Kahn. Also: Stern von Luskir! So, jetzt geh mir nicht weiter auf den Sack, Kapitän! Ich muss los. Passt alle auf euch auf und mögen die Typen, an die ihr glaubt, euch wohl gesonnen sein."


    Der frisch gebackene Kapitän der Stern von Luskir salutierte noch mal spielerisch und schaute Snorre nach, bis dieser zwischen den ersten Häusern verschwunden war.


    "Nett, aber bekloppt", dachte der frisch gebackene Kapitän Hjaldar und drehte sich erstmal zu seiner neuen Besatzung um.


    "So, Leute! Dann wollen wir mal dem Reeder und vor allem uns die Taschen füllen. Auf, auf! Bringt den Kahn auf Vordermann! Vorher gibt es keinen Landgang."


    Währenddessen ging Snorre stracks zu einem Pferdehändler, zog diesen beim Handeln über den Tisch (dachte er zumindest) und machte sich auf ins Waldheimer Land.


    Auf der Reise dachte er darüber nach, dass er sich eigentlich ein Schiff kaufen wollte, nachdem seine Onkels schon rumgestänkert hatten, er wäre ohne Schiff ja wohl nur ein halber Nordmann. Also hatte er sich, Geld war kein Problem, vorgenommen, ein Drachenschiff zu erstehen. Jetzt hatte er ein..., ja was hatte er da eigentlich???


    Es war nicht schlank genug, um richtig schnell zu sein. Es war zu schmal, um viel Ladung aufzunehmen. Der Tiefgang war in Ordnung, sinken würde es nicht so schnell. Aber sonst? Gut, unter Vollzeug war es ziemlich schnell, aber auch schnell genug, um Piraten zu entkommen?


    "Klar, es war ja ein halbes Piratenschiff gewesen, ich Schussel", faste Snorre sich an die Stirn. Und wenn nicht, konnte er sich immer noch das Drachenschiff kaufen.


    Egal! Das Waldheimer Land rief...

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  • Ein Weißes Segel erschien in der Wetterbucht und fing auf der Höhe des Glafuserlandes an die Segel zuraffen und ruder wurden HErvorgebracht noch 50 Meilen zu rudern. Diese Bucht hieß nich umsonst so, da es die ankommenden Schiffe mit ungünstigen seewärtigen Winden zu tun hatten. Das hieß entweder Rudern oder kreuzen je nach Bootsart.
    Es war ein Drachenboot unbekannter Herkunft, doch der Kapitän schien zu wissen wo er sich befand und was er zu tun hatte.


    Wie es zu erwarten war wehte eine leichte Brise aus dem Landesinneren in die Bucht hinaus. Am Bug hielt sich eine Person am Drachenhal fest und starrte auf sich verengende Bucht zu einem imaginären Punkt. Ein Blick ohne Ziel verlor sich am Horizont.


    Das gleichmäßige Eintauchen der Ruder und das Geräiusch der knarrenden über gefettetem Holz reibenden Riemen erzeugte eine Monotnie, die es einem erlaubte schnell in das Reich seinner Gedanken zu finden.....

  • Die Gedanken kreisten um die Geschehnisse in Sternwasser. Er war mit Snorre, jung Marvin und Yalandro in dieses Gebiet gereist, um von der Schlacht um Forlond sich zu erholen.
    Ein Kometenschauspiel sollte die nötige Zerstreuung brinegn, doch es kam alles anders. Schon wieder mussten sie sich Ihrer Feinde erwehren. Die ganze Gruppe versuchte beim Gesellschaftsspiel Montralurpoly zu entspannen, doch die ständigen angriffe, sorgten dafür, dass sie bald selber zu den Waffen greifen mussten, dmait ihre Mitgäste nicht gänzlich aufgerieben wurden.


    Doch eine Sache ging Ihm nicht aus dem Kopf, wer war der einsame Schatten, den Richard da in der letzten Nacht gesehen hatte. Er hatte sogar mit Ihm gesprochen und sich von Ihm verabschiedet nachdem das Kometen Kind den Niemand erledigt hatte.
    Furcht vor der Dunkelheit kannte er nicht mehr, nur noch dieser ruhige sympatische Schatten erfüllte die Schwärze.


    Ein bestialischer Gestank nach Fäkalien und verottenden Fisch und anderen nicht definierbaren Gerüchen riss ihn aus seinen Gedanken und er übergab sich sofort über die Reling mit dem Wind. :cough:


    Snorre hatte ihm vor dem GEstank gewarnt doch darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Zu seiner verwunderung sah er, das ausnahmlos die ganze Besatzung Tücher vors Gesicht gebunden hatte......


    Er bemühte sich sein eigenes herauszukramen als der Kapitän zu Ihm trat und ihm ein kleines Fläschchen reichte. Er bedeutete Richard etwas auf sein Tuch zu Träufeln. Er tat wie Ihm geheißen und band sich das Tuch vor die Nase. Ein herrlicher Duft nach Sommerwiese durchströmte seine Geruchsnerven und sein Magen entspannt sich wieder ein wenig.


    Nun war er in Luskir.....

  • Viele Wochen waren vergangen er hatte zwischenzeitliche eine Reise mit seinen Brüdern und Feena nach Taron unternommen und er kam wieder nach Luskir und gewöhnte sich sehr schnell an diesen begleitenden Gestank. Er machte sich mit den wichtigsten Menschen in Luskir bekannt und schaffte es ein kleines Lädchen zu ergattern.

  • Das Lädchen wuchs und gedieh und er sandte einen Boten nach Merndil, um die Wellenreiter in diesen Hafen zu verlegen damit die restlichen Waren in Luskir an den Manngebracht werden konnten.. Er verschickte die Einladungen zur Eröffnung seines Kontors in Luskir an die entscheidenden Stellen im Amt. Die Einladung zur Überfahrt auf der Wellenreiter war auch vermerkt.


    In Luskir geschah nicht viel außer einigen Schiffen die mit Neuigkeiten und allerlei Neuigkeiten dem Alltag ein wenig Farbe gaben.


    Die Gestankglocke über Luskir färbte den Himmel über ihnen in eine gelbbräunliche Aura. An gewissen Stellen der Stadt war das rauchen udn Feuer machen offiziell verboten, dennoch brannte es regelmäßig beglietet von dem ein oder anderen Rums wenn die Brennereien von den Flammen erreicht wurden. Es gab eine freiwillige Feuerwehr die von allen Bürger der Stadt tatkräftig unterstütz wurde.


    Die Methoden hatten sich verbessert und die waren nach dem vierten Flächenbrand aus Stein errichtet worden.


    Richard machte sich auf Yalandro und Snorre auf Ihrem Landsitz zu besuchen.



    Hier gehts weiter

  • ~~~ aus den Wäldern Montralurs kommend ~~~~



    Die ersten Schritte durch die Stadt waren laut und verwirrend. Nach so langer Zeit in den Wäldern, war für Xanthia der Trubel um sie herum schwer zu ertragen. Doch nach und nach, erwachte Ihr Interesse am Leben zwischen den Häusern und in den Gassen der Stadt erneut und sie folgte Feena mit hellen Sinnen zum Hafen.


    Je näher sie diesem kamen, um so unsicherer wurde sie sich allerdings ihrer Gefühle. Sie wusste nicht so recht, ob sie nun hoffen sollte, endlich ein Schiff zu finden, das sie ihrem eigentlichem Ziel näher bringen würde, oder ob sie hoffen sollte, ein solches eben nicht zu finden. Sie versuchte sich allerdings nichts anmerken zu lassen.


    Am Hafen angekommen, erkundigte Xanthia sich nach dem Weg zur Hafenbehörde. Nach einigem Fragen, wies ihr jemand den Weg.


    Mit einem tiefen Atemzug drehte sie sich zu den Gefährten um.


    "Wollt ihr kurz hier warten? Ich würde gerne da drin einige Erkundungen einziehen. "


    Sie blickte zu dem Gebäude, dass ihr benannt worden war


    "Ich hoffe es dauert nicht so lange."

  • Seit sie am Hafen waren, hatte Feena die Führung ganz Xanthia überlassen. Ihr war nicht entgangen, dass eine Veränderung mit der Gefährtin vor sich gegangen war. Sie konnte sich aber noch keinen Reim darauf machen, merkte nur die Unsicherheit, die Xanthia auf einmal umgab.


    Als diese sich zu ihnen umdrehte, schaute sie ihr daher kurz prüfend ins Gesicht. Dann lächelte sie jedoch.


    "Sicher. Geh nur. Wir werden hier warten."

  • Xanthia blicke Feena an und nickte. Ihr Blick wanderte zu Corridiel und sie meinte mit einem leisen Lächeln.


    Ich werde mich bemühen, das die Herrschaften dort drin, nicht allzu lange benötigen, um mir Auskunft zu erteilen.


    Für einen Moment schaute sie über das Wasser, dann drehte sie sich um und ging die wenigen Stufen zum Eingang empor und trat ein.

  • Feena hatte ihr einen Augenblick nachgeschaut. Jetzt sah sie zu Corridiel, der aber sehr schweigsam war.


    Von ihrem Standpunkt aus lies sie den Blick über die Hafenanlage schweifen. Es war noch recht früh am Morgen, aber es herrschte schon reges Treiben auf dem Kai. Sie musterte die Schiffe eines nach dem anderen und vertrieb sich die Zeit damit zu erraten, welches wohl in Xanthias gewünschte Richtung segeln würde und ob überhaupt eines dabei war, dass gen Dunkelmeer fuhr.


    Feena wurde etwas traurig bei dem Gedanken, dass Xanthia nun bald Montralur verlassen würde. In den letzten Wochen hatte sie sich an die ständige Begleitung dieser aussergewöhnlichen Frau gewöhnt, an die Gespräche und Auseinandersetzungen mit ihr. Sie würde sie vermissen. Diese Erkenntnis lies sie dann aber doch innerlich Grinsen. Eigentlich war sie ja der geborene Einzelgänger.


    Ihr Blick glitt weiter über den Hafen und die Schiffe bis hinaus in die Bucht.

  • Feena war in Gedanken versunken gewesen und zuckte nun fast unmerklich zusammen, als Corridiel sie ansprach. Sie wandte sich ihm zu, einen nachdenklichen Ausdruck im Gesicht, um zu verbergen, wie erstaunt sie war, dass der grosse Elb ihre Gefühle erraten hatte. Dann lächelte sie jedoch und meinte:


    "Ja. Ja, ich denke schon."


    Sie schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort.


    "Es ist eigentlich erstaunlich. Aber dennoch - ich glaube, es wird tatsächlich so sein."


    Sie zuckte mit den Schultern und zog eine kleine Grimasse. Dann wandte sie den Blick wieder hinaus auf's Wasser.

  • Feena wandte sich wieder Corridiel zu.


    "Nun, für gewöhnlich bin ich viel allein unterwegs. Und ich mag es durchaus, allein zu sein. Desweiteren habe ich natürlich auch schon viele Menschen getroffen. Diese Begegnungen waren zum Teil sehr interessant und manchmal auch einprägsam. Es ist mir bislang aber niemand begegnet, den ich wirklich vermissen würde. Auch unter anderen Völkern gibt es niemandem auf den dies zutreffen würde. Ich würde mich freuen, den ein oder anderen eines Tages wiederzusehen, aber vermissen? Nein."


    Sie drehte sich nun komplett zu Corridiel um.


    "Ich bin also so etwas wie ein Einzelgänger und habe das auch immer so angenommen. Das ist es, was ich daran erstaunlich finde."

  • Xanthia trat aus der Tür ins Freie. Ein wenig zögerlich ging sie zur Treppe und kam langsam die Stufen herunter, während ihr Blick suchend zwischen den Schiffen umher ging. Kurz blieb sie stehen und musterte ein Schiff offenbar etwas genauer, ehe sie zu Feena und Corridiel zurückkehrte.


    Da bin ich wieder.“ sprach sie die Gefährten mit einem Lächeln an und nach einem erneuten Blick auf die Schiffe und das Treiben im Hafen, meinte sie weiter:


    Ich weis nicht, wie ihr Corridiel und Du Feena es nun handhaben wollt, aber ich müsste mich noch eine zeitlang hier im Hafen aufhalten. Mir wurden zwei Schiffe genannt, bei denen ich vielleicht Glück haben könnte und nun möchte ich mit den Kapitänen sprechen.


    Sie hob eine Hand und machte damit eine unbestimmte Geste. Ein wenig zögerlich fuhr sie fort:


    Wenn alles gut geht, kann ich aber schon Morgen mit einem der Schiffe los. Daher sehe ich keinen Sinn darin, dass ihr mir nun zuseht, wie ich weitere Reisevorbereitungen treffe.


    Sie machte eine kleine Pause. Man merkte, dass sie sich nicht ganz wohl fühlte. Der Gedanke an Abschied gefiel Xanthia immer noch nicht, trotz aller Sicherheit ihre Reise zum Dunkelmeer nicht weiter hinauszögern zu wollen. Dennoch fragte sie:


    Wollen wir nicht besser hier schon Abschied nehmen?


    Sie sah zu Corridiel und von ihm zu Feena, der sie daraufhin ruhig in die Augen schaute.

  • "Wie Du möchtest, Xanthia!" antwortete Corridiel.
    "Aber wenn Du frühestens morgen fährst, wollen wir nicht heute Abend gemeinsam die Stadt erkunden?"

  • Xanthia sah wieder zu dem Elfen und für Sekunden wurden ihre Augen kühl, als sie seine Anrede hörte. Doch dann huschte ein Lächeln über ihre Züge und sie sah Corridiel einfach nur an. Und während ihr Blick nach und nach wieder ernst wurde, war gut zu erkennen, dass ihr die Antwort auf seine Frage nicht leicht viel. Doch schließlich schüttelte sie langsam, aber bestimmt den Kopf.


    Ein reizvoller Gedanke.“ Sie lächelte wieder, auch wenn es traurig wirkte „Aber ich glaube dies wäre keine gute Idee. Das Gehen fällt mir schwer genug.“ Sie sah kurz zu Feena, wand sich dann aber wieder, diesmal mit festerem Lächeln, dem Elfen zu.


    Zudem wäre ich sicher heute Abend kein guter Gesellschafter, Corridiel. Zu viel geht mit jetzt im Kopf herum. Zuviel von Dingen, die nicht in den Rahmen einer gemütlichen Runde gehören.


    Sie schüttelte erneut den Kopf. Leise, aber mit Nachdruck setzte sie hinzu:


    Nein, besser keine langen Abschiede.

  • Feena hatte gesehen, wie Xanthia aus dem Hafengebäude getreten war und noch ehe diese bei ihnen war, wusste sie, dass die Gefährtin gefunden hatte, wonach sie hier suchte. Sie freute sich für sie aber andererseits wusste sie sehr gut, dass ihr der Abschied schwer fallen würde.


    Als Xanthia wieder bei ihnen stand, hörte sie dem Gespräch zwischen Corridiel und ihr zu. Sie erwiderte Xanthias Blick ebenso ruhig, wenn auch eine Spur Traurigkeit in ihren Augen zu lesen stand.


    "Wir werden es so halten, wie du es wünscht, Xanthia." Ihre Stimme klang ruhig.


    Sie atmete einmal tief ein.


    "So ist der Augenblick des Abschiednehmens also gekommen. Ich freue mich für dich, Xanthia, dass es hier endlich ein Schiff gibt, dass dich dorthin bringt, wohin dein Herz dich schon so lange Zeit zieht. Auch wenn ich weiss, dass die Antworten, die du suchst, sehr schmerzhaft für dich sein können, so wünsche ich dir trotzdem, dass du sie finden wirst."


    Sie lächelte leicht und ein wenig traurig.


    "Ein Stern schien auf die Stunde unserer Begegnung und so hoffe ich, dass wenn dich der Wind wieder einmal nach Montralur weht, sich unser beider Wege nochmals kreuzen werden."


    Dann scherzte sie:"Ich habe da noch ein paar Fragen, die ich gern mit dir erörtern würde."


    Feena ging einen Schritt auf Xanthia zu, um sie zu umarmen.

  • Xanthia drehte sich Feena zu und nickte nur, als diese von Abschied und Antworten sprach. Sie verzog keine Miene, aber in ihren Augen konnte Feena nur zu gut lesen, wie es um Xanthias Inneres stand.


    Doch dann legte sich ein Lächeln auf die Lippen der Frau, als sie Feena weiter lauschte und sie tat einen Schritt auf die Gefährtin zu. Und noch während sie das tat, hob sie die Arme und nestelte etwas von ihrem Hals los. Ein weiterer Schritt, brachte sie Feena ganz nahe und sie ergriff, gegen ihre sonstige Gewohnheit, entschlossen deren Hände, ehe diese sie zu umarmen in der Lage war.


    Es gibt einen alten Brauch in der Heimat meiner Eltern, Feena.“ begann sie.


    Man überreicht dem Freund beim Abschied ein Kleinod, damit er es hütet, bis zum nächsten Wiedersehen.


    Xanthias Lächeln erreichte nun auch ihre Augen und mit einem warmen Blick zu der Halbelfe sprach sie weiter.


    So möchte ich es nun auch halten! Bewahre den für mich auf. Er bedeutet mir sehr viel.“ sagte sie sanft „Und wenn wir uns wiedersehen, werde ich Dir erzählen, warum.


    Sie drehte Feenas Hand leicht und legte einen kleinen silbernen Spiegel hinein, kaum größer, als ein Kupferstück, der an einem Lederband befestigt war.


    Xanthia lies Feenas Hände los und trat zurück.


    Und sicher werden wir dann auch die Zeit finden, gewisse Fragen weiter zu erörtern.“ Scherzte sie nun ihrerseits, um der Situation die Ernsthaftigkeit zu nehmen.