Der Weg zur Herrschaftsstadt...oder zurück. Teil 2

  • Dem Ritter blieb dies allerdings verborgen, da er sich just in dem Augenblick umgedreht hatte, um angetstrengt die Gegend zu mustern. Schließlich meinte er:
    "Der Lagerplatz ist ziemlich gut. Offen, aber doch gut zu verteidigen. Wir haben gute Rückzugsmöglichkeiten..."
    Dann gähnte er und sagte:
    "Die Damen müssen auch müde sein? Wie wäre es, wenn sich die Damen etwas hinlegen, Schlaf wird gut tun! Ich halte solange Wache!"

  • Dunja schaut den Ritter etwas verdutzt an,


    "Verzeiht, Herr Berkenbrecht, aber Feena und Sir Leomyr sprachen gerade davon noch auf die Jagd zu gehen... zudem ist noch nicht einmal die Dämmerung hereingebrochen..."


    Sie muß lachen,


    "Mit Verlaub, wenn es Eurer Ritterlichkeit gefällt, würde ich gerne noch aufbleiben...!"


    Dann schaut sie ihn fragend an,


    "Da fällt mir übrigens ein... hatten wir uns bei der Anrede nicht auf Dunja geeinigt? Die Anrede einer Edeldame ist zwar sehr schön, doch in dieser Wildnis wohl eher unnötig oder?"

  • "Mylady," meinte Herr Berkenbrecht, "Ihr berdreht die Wahrheit ein wenig. Wir hatten uns in der Tat auf DFunja geeignigt, aber ich fügte auch an, dass ich Euch wieder als Dame titulieren werde, wenn es sich herausstellt, dass Ihr von Stand seid. Euer Benehmen und einige andere Dinge lassen absolut darauf schließen, Mylady, weswegen ich zumindest bei dieser für Damen geringsten Anrede bleibe. Auch wenn ich glaube, dass ich eine Dame von hohem Stande seid..."

  • Danara sah den Ritter etwas erstaunt an und meinte," Verzeiht Herr Berkenbrecht doch müde bin ich wirklich nicht." Sie lächelt ihn an, so aufgekratz wie sie von diesen ganzen Erlebnisse war könnte sie bestimmt für Tage kein Auge zutuen dachte sie bei sich.

  • Bei des Ritters Ausführungen muß Dunja sich ein Lächeln verkneifen,


    "So, so... und nur weil ich von Stand sein könnte... vielleicht sogar von höherem, zählt mein Wunsch bezüglich der Anrede nicht mehr?"


    Sie hat eine Augenbraue erhoben und schaut den Vinländer abwartend an...

  • Scrum hatte sich beim Ankommen an der Furt etwas zurückgezogen. Ihm war es nach einem Bad, jedoch nicht in der Menge. Schließlich hatte er als Magier einen Ruf zu verteidigen. Also nahm er sich ein Tuch aus der Satteltasche und begab sich ein Stück flussabwärts, um sich an einer Ansammlung Büsche in Ruhe zurückziehen zu können.


    Angekommen bei den Büschen zog er sich komplett aus und begab sich ins Wasser, so dass er völlig ungestört war. Er wusch sich ausgiebig und vergaß auch die Haare nicht. Nachdem er sich wieder sauber fühlte, stieg er aus dem Wasser trocknete sich ab und zog sich langsam wieder an. Jedoch ließ er zunächst die Robe aus, um sich bequem hinsetzen zu können. Ebenso hatte Schuhe und Strümfe ausgelassen, um seinem Element möglichst nahe zu sein.


    Er setzte sich hin und legte Hand- und Fußsohlen auf die von der Sonne erwärmten Erde. Langsam zog er sich in seinen Geist zurück und begann zu meditieren. Die Sonne hatte bereits den Zenit überschritten, aber sie schien dennoch warm auf Scrum herunter und er erfreute sich des angenehmen Gefühls. Er roch intensiv die ausschlagenden Bäume und begann sich weiter zurückzuziehen. In tiefer Meditation ging er alle Zauber durch und rezitierte im Geist einen Zauberspruch nach dem anderen. Bereitete sich innerlich auf kommende Schlachten vor und war gerade beim Feuerballzauber angekommen, als er ein Pferd ganz entfernt aufnahm.


    Langsam stieg sein Geist empor. Er begann wie aus Gewohnheit zu rezitieren. dann hörte er plötzlich eine Stimme. Noch in Trance zwang er sich aufzustehen....aus den Gedanken wurden Worte


    BALISTO FULUMBAR VAS PERDO MAGIA...


    er stand und hielt wie im Reflex seinen rechten Arm vorgestreckt.


    Da bemerkte er Ancalima auf einem Pferd. Schnell riss er seinen Arm nach rechts unten ins Gebüsch...


    MORTIS!


    Ein Feuerball schoss aus Scrums Hand und schlug irgendwo rechts neben ihm in den Boden. Erde flog hoch und ein Busch ging in Flammen auf. Ein verzweifeltes Quieken war zu hören und dann Stille.
    Scrum war vom Druck der aufschlagenden Flammen drei Schritt zurückgewichen und dabei über eine Wurzel am Boden gestolpert. Mühsam erhob er sich und grinste Ancalima schief an.
    Er räusperte sich und sagte dann:


    Ehm, hallo Ancalima. Welch Überraschung Dich zu sehen.


    Er ging schnell zu seinen Sachen und zog Robe, Strümpfe und Schuhe an, packte sein Tuch und ging herüber zu dem verbrannten Busch. Unter dem Busch konnte er einen Kaninchenbau erkennen. Der Feuerball hatte den Busch hinfortgerissen und dabei den Eingang der Höhle erweitert und aufgerissen. Zwei Kaninchen waren am Eingang der Höhle von den Flammen erwischt worden und hatten ihr Leben ausgehaucht. Das verbrannte Fell stank stechend in der Nase.
    Scrum zog seine Augenbrauen in die Höhe und flüsterte:
    Wie peinlich.


    Seufzend nahm er die beiden Kaninchen und ging herüber zu Ancalima.


    Sei doch so nett und folge mir zu den anderen.


    Er ging wortlos an ihr vorüber und gab ihr mit dem Kopf ein Zeichen ihm zu folgen. Langsam schritt er ins Lager zurück. Dort angekommen ging er zu Leomyr und drückte diesem die zwei angekokelten Kaninchen in die Hand.


    Macht etwas schmackhaftes daraus und fragt nicht, wo ich sie herhabe.


    Dann wandte er sich Ancalima zu, die hinter ihm hergekommen war. Er trat neben sie und machte eine einladende Handbewegung.


    Werte Gäste Montralur´s, darf ich Euch Ancalima vorstellen. Die Schwester des Fürsten Talris.

  • Der Vinländer sah Dunja amüsiert an:
    "Rein nach den Regeln der Etikette würdet Ihr gar keinen solchen Wunsch äußern. Denn es wäre gegen die Regeln. Aber mir ist es einerlei... Wenn Ihr wirklich wollt, dass ich Euch Dunja nenne, so werde ich das gerne tun. Allerdings nicht bei größeren Anlässen oder in der Öffentlichkeit. Schließlich bin ich ein Sire mit allen Rechten und Pflichten!"
    Er wollte gerade noch etwas hinzufügen, als Scrum mit Ancalima ankam.


    Der Ritter trat einen Schritt vor und verbeugte sich vor der Elbin und sagte:
    "Es ist mir ein Vergnügen, Fürstliche Hoheit. Ich bin Herr Berkenbrecht Anrulfson aus Vinland und bin Gast in jenem Land, welches Ihr Eure Heimat nennt!"

  • Dunja hört dem Ritter aufmerksam zu. Als Meister Scrum und Ancalima hinzutraten, verneigt sie sich höflich vor der Elbe, wendet sich dann allerdings wieder an den Nordmann. Sie mustert ihn einen Moment nachdenklich und fragt schließlich vorsichtig,


    "Werter Herr Ritter, dürfte ich Euch wohl auf ein zwei Worte zur Seite bitten? Es gibt da ein Anliegen, welches mir auf der Seele liegt und bei dem Ihr mir vielleicht weiterzuhelfen in der Lage seid..."


    Sie schaut ihn ernst an und wendet sich dann kurz an Danara,


    "Mit deiner Erlaubnis, Danara..."

  • Danara war noch bei ihren eigenen Gedanken als Meister Scrum mit Ancalima ankamm , sie dreht sie rum sah Ancalim freundlich an und machte einen höfichen Kniks. Als Dunja sie um Erlaubnis fragte schaute sie etwas verwirrt und nickt ihr zu.

  • Kurz zieht ein Hauch von Verwunderung über Dunjas Züge, dann ruft sie sich scheinbar selbst zur Ordnung. Mit einem feinen Lächeln gibt sie ebenso leise zur Antwort,


    "Verzeiht, Herr Berkenbrecht, Ihr habt natürlich vollkommen recht! Manchmal scheine ich etwas in Gedanken zu sein...!"


    Noch einmal neigt sie gegenüber der Elbe freundlich das Haupt und sagt dann ganz allgemein,


    "Bitte entschuldigt mich..."


    Dann wendet sie sich ab und geht zu ihrer Stute hinüber...

  • Als Dunja die Stimme des Vinländers hinter ihr hört, ist sie für einen Moment irritiert, dann jedoch dreht sie sich um und schaut den Ritter zerknirscht an,


    "Es tut mir leid, Herr Berkenbrecht! Ihr hattet tatsächlich Recht mit Eurem Einwand... und ich könnte mich für mein Verhalten selbst ohrfeigen...!"


    Sie seufzt und fährt dann fort,


    "Ich glaube ich habe mich schon zu sehr daran gewöhnt... da vergesse ich manchmal leicht, daß ich nicht zu Hause bin!"


    In dem Blick, den sie ihm zuwirft liegt tatsächlich ein Stück weit Ärger über sich selbst,


    "Mein Anliegen ist nicht von so eklatanter Wichtigkeit, daß es diesen Bruch der Höflichkeit rechtfertigen würde... wir können auch zu einem günstigeren Zeitpunkt darüber reden... so daß Ihr nun zu den Anderen zurückkehren könntet."


    Ihre Züge sind ernst, als sie weiterspricht,


    "Gebt mir nur noch einen Moment, dann habe ich mich soweit gefangen, daß ich mir des guten Tones wieder bewußt bin..."

  • Für einen Augenblick lang schaut Dunja den vinländischen Ritter ernst und prüfend an, dann nickt sie knapp,


    "So lasst uns einige Schritte gehen, dabei fällt es mir leichter mein Anliegen vorzutragen..."


    Sie geht langsamen Schrittes Richtung Fluss hinunter und dort ein Stück weit vom Lager fort. Unterwegs beginnt sie zu erzählen,


    "Ihr habt recht damit, wenn Ihr vermutet, daß mein Stand kein gewöhnlicher ist... nicht mehr... Der Bote, der mich in Merndil aufsuchte, war ein Ritter vom Hofe meines Vaters, der mich ersuchte in meine Heimat zurückzukehren..."


    Einen Moment schweigt sie,


    "Ich lehnte ab... versprach jedoch, so bald als es mir möglich sei, gen Thyngary zu reisen, nur eben noch nicht jetzt sofort!"


    Ihre Worte sind ernst und nachdenklich, ganz entgegengesetzt ihrer normalen Fröhlichkeit. Augenscheinlich geht ihr diese Angelegenheit näher als sie je zugeben würde,


    "Nun scheint es jedoch so auszusehen als ob das Reisen in diesen Landen durch den Krieg mit den Nymbras weitaus gefählicher ist, als zuvor angenommen und ich sehe mich gezwungen mich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen vielleicht gar nicht mehr nach Thyngary zurückkehren zu können..."


    Trotz des wenig erfreulichen Inhaltes ist ihre Stimme fest und wohlüberlegt,


    "Mein Anliegen an Euch, werter Herr Berkenbrecht wäre also folgendes... sollte es tatsächlich geschehen, daß ich in diesen Gefilden zu Tode komme... währet Ihr bereit in meine Heimat zu reisen und meinem Vater davon Kunde zu geben?"


    Der Blick, den sie dem Nordmann zuwirft ist seltsam unergründlich...

  • Herr Berkenbrecht sah sie erstaunt an. Dann sammelte er sich und sagte:
    "Ihr habt einen Ritter, der Eure Farben trägt, Dunja. Daher werde ich diese Bitte Euchwohl abschlagen müssen. Ich hätte es getan, wenn es mir möglich gewesen wäre - aber...? Nein, dass wäre Herrn William gegenüber Unrecht. Zudem wundert mich Eure Anfrage. Ihr hättet jene Eurem auserkorenem Streiter stellen müssen, nicht mir. Ihr kennt mich keine zwei Tage..."

  • Dunja hört dem Ritter ernst zu und nickt dann,


    "Ich dachte mir bereits, daß Eure Antwort dergestalt ausfallen würde, doch nichts destotrotz mußte ich Euch fragen..."


    Sie schaut einen Moment auf den Fluss hinaus,


    "Grundsätzlich gebe ich Euch erneut recht, in diesem Fall jedoch... nach allem was vorgefallen ist, kann und will ich William nicht mit einem solchen Auftrag nach Thyngary schicken. Man würde ihm vorwerfen seine Pflichten verletzt zu haben... und wahrscheinlich noch einiges mehr..."


    Dann dreht sie sich wieder zu dem Vinländer um,


    "Ich danke Euch trotzdem, daß Ihr mich angehört habt, Herr Berkenbrecht und bitte Euch gleichzeitig dieses Gespräch vertraulich zu behandeln!"


    Mit der Hand auf den Rest der Reisegruppe weisend, fährt sie fort,


    "Bitte entschuldigt, daß ich von Eurer Zeit stahl, wollen wir zu den Anderen zurückkehren?"