Die Unterstadt am Hafen

  • Der Mann schaute Mira eine ganze Zeit lang entgeistert an. Dann ließ die Schultern sinken.


    "Ja. Jaja. Ihr...ihr habt ja recht. Dieses Haus ist alles, was ich habe. Beschmiert, sagt ihr? Wer war das? Und...und was steht da überhaupt? Altweiningen???? Auf meinem Haus? Was soll ich damit zu tun haben? Ich bin Hrayländer, was geht mich Alweiningen an?"


    Er hob die Hände und machte langsam ein paar Schritte rückwärts, weg von Gerion und den beiden anderen Gardisten, dann machte er wieder halt und schaute fragend in die Runde. Seine Gesichtsfarbe hatte deutlich an Röte verloren


    "Und jetzt? Wie geht's weiter?"

  • Gerion hatte immer wieder während der angespannten Situation zum Befehlshabenden rübergeschielt. Mittlerweile, war sein Hemd trotz der winterlichen Kälte durchgeschwitzt.


    Aber da nun der Wüterrich sich beruhigt und ein paar Schritte zurück gemacht hatte, senkte er den Bogen und enspannte die Sehne wieder.


    "Wir schaun einfach, dass sich über das Geschmierer keine mehr aufregt, als eh schon passiert. Und das machen wir so wie wir es befohlen bekommen haben."


    Gerion wollte damit nochmal klarstellen, dass sie nur Befehle befolgten.

  • Als sich der Mann von Gerion und den Gardisten entfernte, machte sich Erleichterung in Mira breit. Lautlos ließ sie die Luft aus ihren Lungen entweichen, die sie vor Spannung angehalten hatte.


    Ihr Blick schweift nun weg von dem Mann hin zum Truppenführer.

  • Auch dem Truppführer war anzumerken, dass er die Entspannung der Lage sehr zu schätzen wusste


    "Gut. Also...also bleiben wir alle mal ruhig. Das ist also euer Haus, Herr..."


    "Donnenfeldt. Friederich Donnenfeldt" antwortete der Mann


    "Herr Donnenfeldt, euer Haus wurde Ziel eines Anschlages, wie ihr seht. Es geht...ähm...um die Anbringung von aufwieglerischen Parolen. Wir werden jetzt diese Laken anbringen, um die Parolen einstweilen abzudecken. Das hat jetzt erst einmal Vorrang und ist auch zu eurem Besten. Ihr wollt doch damit nicht in Verbindung gebracht werden, oder? Um...also...um alles weitere kümmern wir uns danach. Ich würde vorschlagen, dass ihr erst einmal in euer Haus zurückkehrt. Wir werden uns in Kürze um euch kümmern, um alles weitere zu klären. Eurem Haus wird nichts geschehen, nur einige Pfeilspitzen im Balken, um die Laken anzubringen. Sonst nichts. Dafür bürgt unser geschickter Bogenschütze. Nicht wahr, Gerion?"


    Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute der Truppführer zu Gerion

  • Der Mann nickte, dann schlich er um die Ecke zurück "Ist ja eh egal. Macht ja keinen Sinn." murmelte er, dann hörte man eine Tür zuschlagen.


    "Das ist ja gerade nochmal gut gegangen." raunte der Truppführer


    "Gute Arbeit. Alle. So, jetzt wieder ran an den Speck...also...an die Laken. Wenn das hier abgedeckt ist, dann gehst du Meldung machen!"


    Er zeigte auf den Gardisten rechts von Gerion


    "Dann muss sich jemand um diesen Donnerdings...Donnerfels...wie auch immer...kümmern. Fühlt ihm mal ein wenig auf den Zahn, ob er wirklich nichts damit zu tun hat. Bringt was über ihn in Erfahrung. Freiwillige? Und letztlich müssen wir rauskriegen, ob diese Schmiererei abgewaschen werden kann. Die Laken sind zwar fürs erste nicht schlecht, aber unauffällig ist auch was anderes."

  • Mira überlegte, ob sie sich freiwillig melden sollte. Alleine wollte sie aber auf keinen Fall zu dem Mann ins Haus. Sie schaute zu Gerion rüber und fragte sich, ob er sie begleiten würde. Sie beschloss erst einmal ab zu warten.

  • Gerion wartete, er hatte auf keier der Aufgaben Lust, schließlich war er gerade im Dienstfrei.


    Also starrte er weiter die Laken an, in der Hoffnung ihm würde keine Aufgabe zu Teil und, dass man ihn zurückschicken würde.

  • Der Truppführer verzog den Mund


    "Gleich so viele? Leute, ich hab' mich auch nicht um den Auftrag gerisssen. Du und du..." er zeigte auf die beiden Laken-Gardisten "...sobald das hängt, kümmert ihr euch um Donner...Donnerswald. Du und Du..." er zeigte auf Gerion und Mira "...ihr prüft, ob das abgewaschen werden kann. Mit Wasser, mit Seifenwasser, wegen mir auch mit Spucke. Was auch einfällt! Besorgt was und probiert's aus. Wenn's funktioniert, dann den Mist entfernen, aber unter den Laken. Wenn's nicht funktioniert, dann Meldung machen. Ich hole mir derweil weitere Order."

  • "Klar."


    Gerion war etwas erleichter, dass er sich hat nicht mit dem Hausbesitzer rumschlagen müssen.


    Dann zu Mira gewand.


    "So am besten du steigst auf meine Schlutern und versuchst da was abzurubbeln. Nimm am besten ein wenig Schnee mit hoch, da haste gleich mal Wasser dabei."

  • Mira starrt Gerion entgeistert an. War das sein Ernst oder machte er Späße?


    "Meinst du das ernst?" fragte sie ihn daher unsicher. "Ich bin mir nicht sicher, ob der Schnee dafür nass genug ist. Sollen wir uns nicht von dem Hausbesitzer einen Eimer mit Wasser geben lassen?"

  • "Ne war eigentlich kein Scherz. Aber wenn du gern reingehen möchtest und den überaus entgegenkommenden und freundlichen Hausherren fragen möchtest. Ich halte dich net auf."


    Sagte er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht

  • Der Truppführer war mittlerweile entschwunden. Die beiden Gardisten, die noch bei den Laken standen, hoben fast zeitgleich die Hände und schüttelten die Köpfe


    "Nee, mit dem werden wir uns gleich genug beschäftigen dürfen."


    "Keine Chance."


    "Ist ja auch ein ganz besonders netter."


    "Nix."


    "Ihr habt euern Auftrag, wir unseren."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Mira gibt sich gechlagen.


    "Na gut, dann versuchen wir es halt mit dem Schnee".


    Sie zuckt mit den Schultern.


    "Und ich soll jetzt also auf deine Schultern klettern?" fragt sie an Gerion gewand.


    Wirklich begeistert ist sie davon nicht. Immerhin wird es sicher wacklig werden und richtig schwindelfrei ist sie auch nicht.

  • Gerion lächelte nun freundlich wie immer.


    "Ich geh hier an die Wand gelehnt in die Hocke, di kletterst auf meine Schultern, kannst die aber die ganze zeit an der Wandfesthalten. Dann steh ich langsam auf stütze mich selbst mit den Händen an der Wand ab und schon wackel ich auch net rum."


    "Keine sorge so ein schlankes Ding wie dich trag ich schon ein paar Augenblicke lang. Und bis dahin wissen wir eh obs mim Schnee klappt, oder der Schnee is eh ganz verieben und wir brauchen neuen."


    Dann ging der Späher mit dem Blick zur Wand in die Hocke und stütze sich an selbiger mit dem Armen ab.


    "Keine Angst, vertrau mir."

  • Mira schloss die Augen, als sich Gerion hinstellte. Vorsichtig schaut sie an die Wand und beginnt mit dem Schnee über die Buchstaben zu wischen. Vorsichtshalber schließt sie die Augen wieder. Sie fühlt sich alles andere als wohl.

  • Gerion hat Probleme, das Gleichgewicht zu halten, irgendwie wackelt Mira unangenehm hin und her - als ob sie gar nicht sehen würde, was sie da gerade machte.


    Währenddessen fühlt Mira, wie ihre Hände schmierig werden. Nass, kalt und...schmierig eben. Die Behandlung des Schriftzuges blieb offenbar nicht ganz ohne Folgen. An der Stelle, an der Mira gerieben hat, war der Buchstabe verwischt, aber immer noch deutlich erkennbar. Gut, zwei Hände voll Schnee waren jetzt auch nicht gerade eine riesige Menge an Reinigungsmittel. Da musste man wohl irgendwie anders ran.