Auf den Staßen Montralurs

  • Xanthia hatte gehofft, dass Feena sich schnell entschlossen an die Spitze ihres kleinen Zuges setzten würde und war ihr dann einfach gefolgt.
    Kurz hatte sie ihrer Begleiterin ins Gesicht gesehen, ein mal tief durch geatmet und schritt jetzt neben ihr her.

  • Xanthia sah sichtbar nachdenklich zu Feena und dann wieder auf den Weg vor ihr. Leise gab sie ihr zur Antwort:


    " Nichts. Mir schwirrt nur ein wenig der Kopf.... Götter, Gottberufene....Halbgötter. " Sie runzelte die Stirn und machte eine Pause. " Krieg und Vernichtung, Trauer und Gram...."


    Sie zuckte mit den Schultern.


    " ...ich muss mir das Alles erst ein mal ordnen. "

  • Als Nazral die Worte Krieg, Vernichtung, Trauer und Gram vernimmt, reibt er sich im geiste die hände. Jaaa. sie würden all dies erleben... Durch die Hand der Erlösung, die dieses Land von allen seinen "Bewohnern" reinigt und dem angestammten Volk seinen Platz zurückgibt.
    In Gedanken preist Nazral Vergodonas und beginnt der Gruppe, weiterhin im schatten verborgen in außreichendem Sicherheitsabstand zu folgen

  • "Nun," entgegnete Aldhayn anscheinend etwas bedrückt, "ich habe sie jetzt nahezu acht Monate nicht mehr gesehen. Ich war in meiner Heimat und führte Krieg gegen Eindringlinge. Weib und Kind hinterließ ich in Aparcia, in Sicherheit.
    Doch nun da die Schlachten geschlagen sind, und ich wieder ein Stück näher an meine Berufung gerückt bin, kehre ich zurück zu den Meinen."


    Er lächelte ein wenig, ohne wirklich glücklich zu wirken, dann fuhr er fort, "Ich habe es ihm zwar verweigert, aber ich soll dich vom Großwesir Amuans Grüßen, du erinnerst dich vielleicht, Nazir ben Asu ibn Zereb Ali Amuan, er bereiste vor einigen Jahren häufiger Montralur."


    Aldhayn spürte in die Gegend, etwas hatte ihn in seinem Blick, das war unumstößlich, jedoch verspürte er kein Gefühl der Gefahr. Wer oder was es auch immer war, noch hielt es sich weit genug entfernt, um gefährlich zu werden. Vielleicht war es auch einfach nur neugierig.


    Mit einem Male sah Aldhayn direkt in die Richtung aus der er den Blick zu kommen wähnte, er sagte nichts, er deutete nichts weiter an, doch sein Blick war stechend udn eindringlich. Der Blick eines erfahrenen Jägers, der schon zahlreiche Anhänger des vermeintlich überlegenen Volkes gefordert hatte. Unter den Nymbra war sein Name bekannt, und ebenso verhasst wie respektiert. Seine Bärengarde hatte aus den Opferrassen des Südens ebenbürtige Gegner gemacht, eine Herausforderung.
    Aldhayn zu fordern und zu vernichten, wäre ein würdiges Opfer für Vergodonas....

  • Nazral war sich des stechenden Blickes bewusst und blieb verstohlen. Der Feind KONNTE ihn gar nicht wahrnehmen. Es war vollkommen unmöglich. Er hatte genug Abstand gehalten um sogar die Pferde nicht zu beunruhigen. Doch sollte man nichts für unmöglich halten. Sein Auftrag war kein Mord und Informationen waren zur Zeit wichtiger als jedes Opfer. Also hielt Nazral sich auch weiter zurück. Ein Opfer sollte später gefordert werden, wenn alle Informationen an seinen Bruder gelangt sind. Doch noch ist es nicht die Zeit zu gehen, dachte Nazral bei sich.
    Seine Klingen sind Scharf und Vergiftet. Jeder der ihm zu nahe tritt, würde seine Krank machenden und Eiterwunden hervorrufenden Gifte kennenlernen. Einen Gesunden Menschen würden diese Klingen ein paar fiebernde Nächte und übelste Narben bescheren, die wohl erst einige Monate später richtig heilen werden, doch ein geschwächtes Wesen würde vermutlich an dem Fieber sterben (wenn nicht schon vorher durch seine eigene Hand). Doch er machte sich nur was vor. Er würde diese Klingen nicht brauchen.
    Ohne seine Haltung zu ändern oder sich auch nur ansatzweise zu bewegen machte Nazral sich allerdings gedanklich schon dazu bereit jederzeit zu verschwinden.

  • Der Hüter wußte, was er fühlte. und nun konnte er den Blick des Anderen spüren, er lächelte. Was auch immer hier auf ihn warten würde, er war bereit. Mehr als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seines Lebens.
    Denn er stand kurz davor nach Hause zu gehen, und zuviele hatten sich ihm ihn den Weg gestellt. Dieses eine Mal nicht.


    Gedanken überschlugen sich, in seinem Kopf, jedoch immer auf das Eine Ziel gerichtet, die Heimat.

  • Xanthia schritt neben Feena her. Sie hörte die Männer sich unterhalten, verfolgte deren Gespräch aber nicht wirklich. Statt dessen lies sie, wie schon die Tage zuvor, ihren Blick über die Landschaft gleiten und stellte sich in Gedanken unwillkürlich erneut die Frage, wie die Ebenen wohl aussehen würden, wenn im Spätsommer das Gras kniehoch stand und der Wind sein Spiel mit den Halmen trieb. Ein ungutes Gefühl machte sich plötzlich in ihrer Magengegend breit und sie runzelte die Stirn, während ihre Augen immer noch über die weiten Ebenen wanderten.


    Ist dieses Luskir weit von hier ?“ wand sie sich plötzlich unvermittelt an Feena.

  • Talris bemerkte Aldhayns Regung und erinnerte sich an früher. Das Gefühl dieses Mannes hatte ihn nie enttäuscht. Stets warnte es die Gruppe mit der Aldhayne unterwegs war.
    Auch dieses Mal verstand Talris seine Deutung, jedoch ging er nicht drauf ein. Ein kurzes nicken in Aldhayns Richtung als Bestätigung sollte genügen um keine schlafenden Hunde aufzuschrecken.


    "Ich freue mich das du die Kriege unversehrt bestanden hast. Ich hoffe du zählst keine zahlreichen Versluste?
    Ich wünsche mir sehr das du bald wieder glücklich mit deiner Familie vereint bist.
    Du bist sicherlich ein guter Ehemann und Ehrenwerter Vater."


    Als Talris Xanthias Frage hörte antwortete er "Verzeiht wenn ich mich einmische. Ihr wollt nach Luskir? Ist dies das Ziel eurer Reise?


    Wir kommen sehr nah an die Zackengebirge heran wenn wir den Pfad dorthin begehen....." Er dachte nach... hielten sich dort nicht die Zwerge auf? In ihren prachtvollen Hallen im Berg erbaut?


    "...jedoch... Wenn ich recht bedenke... Ich glaube das ist ein sehr guter Weg. Lange schon wollte ich einst die Zwerge hoch oben in ihrer Steinfestung aufsuchen... "


    Er schien erfreut......

  • "Luskir ist noch ein gutes Stück Weg von hier", hatte Feena geantwortet. "Wir müssen durch den gesamten Usilo-Wald, um dorthin zu gelangen. Ein guter Fussgänger bracht sicherlich an die zwei Wochen."


    Sie hatte Xantia von der Seite her angesehen, etwas überrascht über die Frage.


    Bei ihrer nächsten Frage, schaute auch Feena sich kurz um, richtete ihre Aufmerksamkeit dann aber wieder auf den Weg vor ihnen.

  • "Das Zackengebirge ist die Heimat der Zwerge unter Imran Steinfaust, und ein Bergkönigreich der Nymbra,"
    bemerkte Aldhayn, vor sich hin trottend, "Die direkte Nachbarschaft der beiden Völker ist auch der Grund, warum sich die Zwerge des Zackengebirges bislang nicht offensichtlich in den Krieg eingemischt haben. Oder anders gesagt, unter dem Berg brodelt ein Vulkan von kriegerischer Energie, nur wir hier an der Oberfläche bekommen davon nichts mit."


    Der Hüter zuckte mit den Schultern, "Ich schätze, das ist der Grund warum die Nymbra des Zackengebirges so energisch nach Messania drängen, die Zwerge treiben sie aus dem Gebirge.... Was soll es schon, wenn sie den Bärengrund bedrohen werden sie eben zwischen uns und den Zwergen aufgerieben, sie können immerhin noch zu den anderen Bergkönigreichen fliehen..."

  • Xanthias Blick wechselte von Talris zu Aldhayn. Sie war stehen geblieben, bis sie mit den Männern auf einer Höhe war und ging nun neben ihnen her. „ So liegt Eure Heimat auch in der Nähe dieses Gebirges, Herr Aldhayn ?
    Ihr freundlicher Ton verriet nichts von ihren Gedanken, doch stimmte sie die Antwort des Ritters sehr nachdenklich. Talris und Aldahyn sprachen von dem selben Ort, doch wo hingegen der Elf offenkundig in freudiger Erwartung in Richtung des Gebirges wanderte, führte der Ritter schon wieder Krieg und Vernichtung in seinen Worten.

  • Er nickte Aldhayne zu während er detailiert über das Gebirge Sprach. Doch bei einer Sache widersprach er ihm.
    „Eines hast du nicht bedacht. Das die Zwerge das Gebirge hervorragend bewachen. Sie sind Meister der Verteidigung und insbesonders Imran Steinfaust, lässt sich nicht so einfach von einem Nymbra überrumpeln.
    Ich denke die Festung der Zwerge dürfte einer der Sichersten Orte Montralurs sein.“

  • "Ich kenne Steinfaust und seine Festung," widersprach nun Aldhayn, "Ich habe nicht gesagt, daß wir dort nicht sicher wären, nur daß es in dem Berg brodelt. Ich habe von ausgewachsenen Schlachten in den Stollen gehört, von Höhlen die Blut geweint haben. Und wir alle wissen, wer da gekämpft hat.
    Und sein wir doch einmal ehrlich, wenn die Zwerge sich nicht mit den Nymbra beschäftigt hätten, dann hätten sie ein weiteres Mal den Bärengrund herausgefordert..." Aldhayn klang sich seiner Sache sehr sicher und er schloß auch nicht mit diesen Worten, vielmehr setzte er fort, "Das kleine Volk ist zäh und tapfer, ich glaube fest daran, daß sie dem Bergfürsten der Nymbra einiges an Kopfschmerzen bereiten. und was meine Heimat angeht, Messania liegt südlich des Zackengebirges, deshalb wollte ich auch von Luskir aus per Schiff übersetzen..."

  • Xanthia hatte stumm zugehört und nickte jetzt lediglich, als Aldhayn zum Schluss seiner Worte ihre Frage doch noch beantwortete. Dann meinte sie lächelnd zu Talris:


    Nun, so scheint es, dass Luskir tatsächlich das Ziel dieser Reise sein dürfte, Talris... weil ihr eben danach fragtet... .


    Sie betonte das „dieser“ ein wenig und fügte mit einem Schulterzucken hinzu :


    Was danach kommt, wird sich zeigen !


    Nach einem weiteren kurzen Nicken, schloß Xanthia schließlich mit einigen schnellen Schritten wieder zu Feena auf.