Auf den Staßen Montralurs

  • Aldhayn wirkte seltsam ruhig, fast schon arrogant, als er sich entspannt aufrichtete und selbstbewußt vor dem in die Enge getriebenen Nymbra stand. Er machte nicht den Fehler diesen zu unterschätzen. Bei der ersten Gelegenheit würde er angreifen.
    Doch bis dahin hätte er noch zeit.


    "Es ist mir eine Ehre, Kar´nis, auch wenn mir das Haus Nis unbekannt ist, es sollte kein sonderlich hochrangiges sein..." entbot Aldhayn nickend seinen Gruß. Mit gemessenem Schritt umrundete er den Hockenden und fuhr fort, "Den Namen deines Gottes zu benutzen..." rekapitulierte er hörbar, "Ist Vergodonas nicht vielmehr unser aller Gott, so wie es die 12 anderen sind? Ist er nicht Teil dieses Landes, so wie wir es alle sind? Ist es nicht der Verrat der 12 Völker gewesen, der euch aus seinem Gram erschaffen hat?"


    Der Hüter hatte nun einen viertel Kreis beschrieben.


    "Stört es dich, daß ich die Geschichte deines Volkes wiedergebe, wie ihr es tut? Daß ich in dir nicht den Schatten eines Monsters sehe, sondern ein Wesen wie jedes Andere auf dieser Insel?" fragte er mit einer Stimme die von aufrichtigem INteresse zeugte.

  • Du magst in einem Punkt recht haben, Hüter!
    er Spuckte dieses Wort förmlich aus, und folgte in seiner Drehung der Bewegung von Aldhayn
    Es stört mich, dass du unsere Vergangenheit wiedergibst! Es stört mich, dass du auf unserer Insel bist und es stört mich, dass du mich nicht als das erkennst, was ich bin...
    Mit diesen Worten riss sich Nazral die Maske vom Gesicht. Eine Fratze von Gesicht kam zum vorschein. Das gesamte Gesicht ist von Brandnarben (wohl schon vor langem) entstellt worden. Die weißen Dreiecke auf der schwarzen, vernarbten haut sind kaum noch auszumachen. Gesichtszüge wirken nur verzerrt und ähneln einem Horrorszenario
    ...ein Monster
    Und mit diesen Worten hechtete Nazral nach vorne um Aldhayn die Dolche in den Körper zu rammen. einer zielte dabei auf Aldhayns Herzgegend, der Andere stach in Richtung des rechten Beins, um Aldhayn bewegungsunfähig zu machen

  • Feena hörte den ersten Pfeil heransirren, der aber offensichtlich sein Ziel verfehlte. Dann rannte jemand hinter dem flüchtenden Nymbra her, aber sie konnte nicht erkennen, wer es war, denn was auch immer dieser Schattenläufer ihr ins Gesicht geworfen hatte, es tat seine Wirkung sehr gut.


    Blinzelnd, mit einem dumpfen Schmerz in der Gegend des Brustbeins und immer noch um eine normale Atmung ringend suchte sie ihren Weg zurück zum Lagerplatz. Ein Schwert steckte sie zurück in seine Scheide, das andere behielt sie in der Hand. Den Bogen würde sie später suchen müssen.


    Nach einigen Schritten trat sie durch das Gebüsch auf die kleine Freifläche.

  • Aldhayn kannte Fratzen wie diese, von den sinnlosen Gemetzeln der Nymbra, daher erschreckte sie ihn nicht. Die Gesichter toter und verstümmelter Kinder waren Schlimmer, als alles, was dieser Nymbra ihm zeigen konnte. Als dieser zum Angriff ansetzte, wich er gekonnt aus und nahm behende Abstand.
    Nur um dem Nymbra drohend die Klinge entgegen zu strecken.


    "Nicht so schnell, ich denke wir sollten uns noch ein wenig weiter unterhalten." Langsam und ruhig zog er seine Langschwert, "aber wir können das auch gerne auf andere Art beenden... Ich fürchte mich nicht vor dir, keiner im Bärengrund tut das noch. Ihr seid keine Mythen, keine Monster, keine Geister mehr, ihr seid lebende, denkende, fühlende Wesen, die ebenso Angst kennen wie wir.
    Was willst du hier!"


    Kampfbereit, und aufmerksam beobachtete Aldhayn Nazral und seine Waffen, Der Stich zum Bein war unüblich. Entweder wollte der Nymbra ihn an der Verfolgung hindern, oder... Er sah auf die blitzende Klinge, das Metall schimmerte nicht silbrig, es war ein anderer Ton - Gift.


    Für einen Augenblick fuhr sein Blick nach oben, viel Zeit blieb ihm nicht mehr, dann würde das Licht nachlassen und der Nymbra hatte wieder alle Vorteile auf seiner Seite.

  • Noch immer hatte Xanthia außerhalb des Feuerscheins gestanden. Sie war einigermaßen fassungslos. Corridiels Pfeil war in ihren Augen schon sehr gewagt gewesen - ein riskanter Schuss auf ein vages Ziel in der Dunkelheit, ohne wirklich zu wissen, wo nun Freund oder Feind stand - aber die Art von Aldhayns Eingreifen, war ihr unbegreiflich. Um so erleichterter war sie, als Feena wieder auftauchte, dass diese wohl durch des Ritters unbedachtsame Kampfeswut nicht weiter gefährdet worden war.


    Mit einigen schnellen Schritten war sie neben Feena.
    Komm....lass mich mal sehen !


    Irgendwo im Dunkel der hereingebrochenen Nacht war zu erahnen, dass Aldhayn auf den Gegner gestoßen war. Xanthias Augen suchten die Corridiels , dann wanderten sie zu Talris. Sich darum zu kümmern, waren die beiden Elfen weit mehr geeignet, als sie.

  • Ohne den Nymbra oder Aldhayne zu beachten suchte Talris ebenfalls nach Feena. Als sie aus dem Gebüsch kam ging Talris ihr entgegen und stützte sie bis zu Xanthia.


    Als diese sich ihrer Wunden annahm, blieb Talris bei Feena und beruhigte sie sanft.


    Er nahm ein Tuch aus seiner Tasche und befeuchtete es mit klarem Wasser. Ohne Xanthia zu behindern reinigte er die Stellen, die stark verdreckt oder verschmutzt aussahen.


    Weder hass noch mitleid regte sich in seinem Gesicht. Seine Aufmerksamkeit galt der Verletzten Feena.


    Dann wandte er das Wort an Xanthia:
    "Was denkt ihr?"

  • Nazral war nicht darauf gefasst gewesen, dass Aldhayn seinem Angriff ausweichen würde. Doch wie eine Schlange die Zuschnappt und sich dann wieder zurückzieht stand er nun wieder wie vorher in einer halben hock-position vor Aldhayn, außer reichweite der waffen. Nachdem Aldhayn keine Angst oder Furcht vor der Fratze zeigte, die Nazrals Gesicht war, zog er die Maske wieder über um es zu verbergen und um Aldhayn aus den Augenlöchern der Maske anzustarren. Er gehörte noch nie zu den gesprächigen Nymbra. Und ein drohender Ritter konnte ihm nicht genug Angst einjagen, um ihn zum Reden zu zwingen. Und so lang das Licht über ihnen leuchtete war der Ritter eindeutig im Vorteil. Es galt also abzuwarten und durchzuhalten. Der Ritter hatte einen Vorteil, wenn er ihn mit seinem Schwert auf distanz hielt, aber er war nichts weiter als ein schwaches, menschliches Wesen.
    Dann, als Aldhayns blick nach oben wanderte, verriet dieser Blick Nazral, dass der Ritter genauso dachte. So lange das Licht brannte war er im Vorteil und sobald das Licht verlöscht ist Nazral wieder im Vorteil. Und dem Blick von Aldhayn nach zu Urteilen, konnte das Licht nicht mehr allzulang halten. Ein Grund mehr zu schweigen und den Augenblick der Dunkelheit abzuwarten.
    Die Taktik dieses Mannes war unvollkommen. Er hatte einen strategischen Vorteil und nutzte ihn nicht. Schwach sind alle Menschen, dachte Nazral bei sich. Er hätte diese Gelegenheit nicht einfach verstreichen lassen. Gnade war etwas, was ihm fremd war. Und Furcht kannte Nazral nicht, nicht im Kampf gegen einen einzelnen Mensch.


    So entschied sich Nazral zu verharren und zu schweigen. Er hatte keinen triftigen Grund zu reden

  • "Du bist also der Meinung, du solltest deine Chance verstreichen lassen.." bemerkte Aldhayn nickend, als er Nazral die Maske wieder aufzog, "Lass mich dir nur ein kleines Geheimnis mit auf den Weg geben, bevor sich unsere Wege trennen."


    Der Hüter hörte auf ihn zu umrunden, sein Stand wurde fest und bereit,
    "Der Grund warum ihr nicht siegen könnt, damals nicht und auch nicht heute, ist der, daß ihr euch den falschen Gegner gesucht habt. Der, den sich Talris an seine Seite stellte, ist kein Mensch, er mag bluten wie ihr, aber dieses Blut ist göttlichen Ursprungs. Vor euch steht der Krieg, in mir ruht der Sieg, egal was ihr tut und wie sehr ihr mich verwunden mögt, am Ende verliert ihr, denn euer Hass, dein Hass ist die Nahrung meiner Macht!"
    Mit dem letzten Wort entsprang ein Puls von Aldhayns Körper und das Licht verlöschte augenblicklich, eins mit dem Schlag fuhr Aldhayn nach vorne, an Nazral vorbei und seine Klinge glitt an dessen Rumpf entlang, nur kurz den Widerstand an seiner Schulter findend.

  • Nazral, der auf den gleichen augenblick gewartet hatte, sprang gleichermaßen vor und rammte Aldhayn seinen Dolch in den Oberschenkel und wurde danach von dem schwertstreich von Aldhayn zur seite geschleudert. Der Arm, der den Dolch geführt hatte, fiel leblos zu boden. Aldhayn hatte ihm den Arm mit einem Schlag abgetrennt. Nazral stieß lediglich ein Keuchen aus, als das schwert ihm den Arm abtrennte. Den Dolch ließ er im Bein stecken, doch so schnell er konnte, sprang Nazral auf, registrierte die Verletzung, taumelte kurz, fing sich wieder, rannte los und riss dabei den abgetrennten Arm an sich und eilte in die Dunkelheit davon

  • Corridiel sah Xanthia an und zuckte mit den Schultern:
    "Ich habe nichts getroffen, da bin ich mir sicher; schließlich habe ich den Pfeil etwas nach links gezogen, um nicht Feena zu treffen. Wird Sir Aldhayn mit der Gefahr fertig? Ich helfe gerne, doch kenne ich mich hier natürlich nicht aus..."
    Und er wandte sich an Talris:
    "Was meint Ihr dazu?"

  • "Bleibt ihr bei Feena. Sobald es ihr besser geht, kommt rasch zur Hilfe. Diese Nymbra sind gefährlich. Sie verfügen über die Ausdauer und Kraft von 3-4 Männern. Nehmt euch also in Acht."


    Langsam stand er auf und behielt Aldhayne und den Nymbra im Auge...

  • Der große Elb nickte und kniete sich neben Feena nieder.
    "Braucht Ihr Hilfe?"
    Doch Xanthia war schon dabei, Feena zu versorgen, so dass für >Corridiel nichts zu tun war. Schließlich zückte er einen sauberen Lappen und etwas Wasser und reichte es Xanthia:
    "Damit könnt Ihr ihre Augen auswaschen..."

  • Feena lächelte matt, als Xanthia und Talris auf sie zugeeilt kamen, um ihr zu helfen. Sie lies es geschehen und meinte dann mit immer noch etwas rauer Stimme:


    "Habt vielen Dank. Es geht schon wieder. Etwas Wasser zum trinken wird helfen. Dann bin ich dieses Dreckszeug hoffentlich wieder los." Sie nickte dankbar beiden zu.


    Dann blickte sie kurz in die Runde.


    "Aldhayn ist hinter ihm her?" Es klang eher wie eine Feststellung, denn wie eine Frage. " Er wird unsere Hilfe sicher nicht brauchen." Sie blickte zu Corridiel, der offensichtlich etwas unschlüssig war und lächelte auch ihm dankend zu, als er Xanthia half, sie zu versorgen.


    Dann sah sie zu Talris, den etwas zu irritieren schien. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter.


    "Talris?"

  • Xanthia hatte Feena mit Talris erst ein mal zum Feuer gebracht. Dort hattte sie sich den nächst gelegen Wasserschlauch genommen und ihn an Feena weitergegeben.


    Vielleicht solltest Du zuerst ein paar mal den Mund ausspülen, ehe Du trinkst ?



    Nun sah sie Feena prüfend an. Die Rötung ihrer Augen war nicht zu übersehen.
    Mit einem tiefen Atemzug setzte Xanthia sich auf die Fersen zurück und sah dabei zu Corridiel auf, als dieser ihr das Tuch reichte. Mit einem kurzen Nicken, nahm sie es entgegen und hielt es Feena hin, deren Frage nach Talris ignorierend.


    Hier, leg Dir das erst ein mal auf die Augen.


    Dann wand sie sich wieder an den Elfen vor ihr:




    Wenn es Euch nichts ausmacht, Corridiel....dort in meiner Tasche ist ein Kessel. Wenn ihr ihn bitte mit etwas Wasser ins Feuer stellen würdet?

  • "Natürlich macht mir das nichts aus!"
    Und er ging sofort zur Tasche, um den Kessel herauszuholen und Wasser zu erwärmen - zudem hatten nun die anderen Zeit, sich auszutauschen...

  • "Hm."


    Feena nickte Xanthia dankend zu und nahm den Wasserschlauch. Sie spülte sich den Mund und nahm anschliessend einige Schluck Wasser zu sich. Sofort fühlte sie sich deutlich besser.


    Danach nahm sie auch das Tuch an und grinste.


    "Damit ich nicht sehe, was du da fabrizierst?" Sie deutete mit dem Kopf Richtung Topf und Feuer. Dann schloss sie aber doch für einen Moment die Augen und legte das feuchte Tuch obenauf.

  • Xanthia bedankte sich mit einem Blick bei Corriediel, verzog dann aber bei Feenas Bemerkung den Mund zu einen schiefen Lächeln.


    Erraten !" lautete dann ihre trockene Antwort.


    " Aber keine Sorge, mehr als ein paar armselige Ohmblätterblüten, habe ich eh nichts im Angebot. " Xanthia sah kurz nachdenklich in die Dunkelheit und meinte dann wieder grinsend: " Du hast Dir wirklich einen passenden Zeitpunkt ausgesucht, um den Helden zu spielen. "


    Dann beugte sie sich vor und nahm Feenas vorsichtig das Tuch ab, um sich deren Augen noch ein mal genauer an zu sehen.


    " Was ist denn überhaupt passiert ?"

  • Mit einem halben Ohr hinhörend warf Corridiel ein:
    "Öhm, ich habe noch einiges an Kräutern, das meiste allerdings getrocknet..."
    Eer ging schnell zu seiner Tasche, zog dort ein Lederbündel heraus und warf es Xanthia zu.
    "Bedient Euch!"
    Und dann machte er sich wieder über den Topf auf dem Feuer her...