Gasthaus "Zum Singenden Wald" Teil 3

  • Wulfs Faust hämmert mit unglaublicher Wucht auf den Holztisch, so dass die daraufstehen Tonkrüge und der Krug mit dem Saft umfallen. Zorn ist jetzt in seinem Gesicht geschrieben.


    "Ein Missverständnis?!? Ihr glaubt wirklich, dass das alles hier nur ein Missverständnis ist???"


    Langsam aber sicher bekommt Wulf sich wieder unter Kontrolle und schaut zum Boten und dann hinüber zu Dunja.


    "Ihr wollt mir und allen Anwesenden hier weiss machen, dass es sich bei der ganzen Angelegenheit um ein Missverständnis handelt. Doch frage ich euch, werte Dunja Fuxfell oder wie ihr nun auch heissen mögt, warum wollt ihr vor den Augen der Göttin Rondra und der anderen Götter euch verstecken? Warum nehmt ihr einen falschen Namen an? Warum all dieser Lug und Trug? Nennt hier und jetzt die Gründe und glaubt mir, die Götter werden gnädig mit euch sein."


    Wulfs Blick wird etwas weicher, dennoch bleibt er ernst.


    "Die Gerichtsbarkeit eines jeden Landes muss geachtet werden, die Götter sind unfehlbar, die meisten Herrscher der freien Länder sind von den Göttern auserwählt worden zu herrschen und deswegen sage ich euch, verantwortet euch vor diesen Beschuldigungen und euch soll ein fairer Prozeß gemacht werden."

  • Einen Augenblick blitzt es überaus zornig in Dunjas Augen auf, dann jedoch überzieht ein Schatten ihre Züge und eine tiefe Trauer spricht aus ihrem Blick als sie den Geweihten lange ansieht. Schließlich nickt sie und beginnt,


    "Ihr fragt mich nach den Gründen für mein Handeln, Euer Gnaden... Nun gut, ich will sie Euch darlegen!"


    Sie überlegt kurz und beginnt dann,


    "Ich lebte lange Jahre unter den Zigeunern, bei denen es üblich ist, einen Nennnamen zu tragen und so nannte man mich dort Fuxfell. Als ich sie verließ und mich auf die Suche nach meinem Vater machte, behielt ich diesen Namen bei, da ich bemerkte, daß der Name Aarwald allerlei zwielichtes Gesindel anlockte und man mir nicht wohlgesonnen war.
    Nach vielen Jahren, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, traf ich Dargon in Etztamuhl oder Garonfels wieder!"


    Ein wehmütiges Lächeln liegt auf ihren Lippen,


    "Damals war er noch einfacher Hauptmann der Vardenheymer Stadtgarde und niemand ahnte etwas von seiner Herkunft. Wir kehrten gemeinsam nach Thyngary zurück um uns dort dem Wiederstand gegen die Dunklen Horden anzuschließen und den neuen Erzherzog zu unterstützen, welchen die Kaiserin über Thyngary eingesetzt hatte!"


    Wieder lächelt sie, diesmal allerdings liebevoll,


    "Kurz darauf starb Dargons Mutter und offenbarte kurz vor dem Tod ihr lange gehütetes Geheimnis... Dargon Aarwald war rechtmässiger Thronerbe von Thyngary. Nun, bald kam dies auch vor den Erzherzog und dieser bot Dargon seine Zusammenarbeit an, um ihm eines Tages den Thron zurück zu geben."


    Kurz scheint Dunja nachzudenken, dann fährt sie fort,


    "Ich ehelichte den Erzherzog, schien es doch die beste politische Lösung zu sein und so regierten wir Thyngary im Sinne seines zukünftigen Königs, bis dieser schließlich vor vier Jahren, bei der Befreiung Vardenheyms endlich gekrönt wurde und wir abdanken konnten.
    Eine Weile blieben Gisbert und ich noch bei Hofe, doch als sich die Erfüllung einer alten Prophezeiung anbot, war der König zu feige ihr zu folgen und schickte statt dessen den Ersten Ritter in den Tod!"


    Ihre Stimme ist leiser geworden und schließlich verstummt. Es dauert einen Augenblick bis sie sich wieder gefangen hat,


    "Ich warf meinem Vater dies vor und bedachte ihn mit harten Worten ob seiner Feigheit und er verbannte mich aus Thyngary..."


    Sie senkt den Kopf, dann jedoch sieht sie den Geweihten wieder ernst an,


    "Das ist der Grund, warum ich meinen alten Namen wieder angenommen habe und meinen Stand verberge, denn außerhalb meiner Heimat ist er wenig wert und selbst dort..."


    Sie bricht ab und zuckt mit den Schultern,


    "Nun urteilt selbst, Euer Gnaden!"

  • Als der Herr auf den Tisch hämmert zuckt Danara zusammen und hält sich ihren Bauch, dann stand sie auf und stellte sich hinter Dunja und legt sie ihre Hand auf Dunjas Schulter.

  • Er schüttelte ungehalten den Kopf. "Sehr rührend, diese Geschichte... wirklich sehr rührend!" Sein Blick war äußerst betrübt. "Wie bedauerlich nur, daß ihr Euch einen Platz erschlichen habt, der Euch nicht zusteht!" Er runzelte die Stirn. "Langsam beginne ich mich wirklich zu fragen, ob der Tod der Prinzessin mehr als nur ein unglücklicher Zufall war!" Er bedachte Dunja mit einem nachdenklichen Blick.

  • Als Dunja Danara hinter sich spürt, läuft ihr ein Schauer über den Rücken und sie wirft der Magistra einen verzweifelten Blick zu.
    Schließlich dreht sie sich zornig zu dem Boten um und ob seiner Worte gibt sie ihm eine schallende Ohrfeige, dann sagt sie mit kalter Stimme,


    "Ich glaube das reicht jetzt! Bis hierher habe ich mir Euer böswilliges Spiel angeschaut, jetzt aber ist Schluß!"


    Mit vor der Brust verschränkten Armen bleibt sie stehen und funkelt ihn böse an...

  • Der Schlag hatte ihn völlig verblüfft und trotzdem sofort reagieren lassen. Er zog seinen Dolch und war kurz davor sich zur Wehr zu setzen, als ihm klar wurde, welche wunderbare Vorlage Dunja ihm soeben geliefert hatte. So senkte er seine Waffe wieder und lächelte ihr böse zu. "Nun, vielleicht genügt dieser Auftritt ja, um endlich zu beweisen, wer und was Ihr seid!" Er steckte seinen Dolch wieder ein und legte seine Hand auf seine Wange. "Tätlicher Angriff auf einen kaiserlichen Boten... die Liste Eurer Vergehen mehrt sich!"

  • Ungläubig hat der junge Ritter den vorgebrachten Anschuldigungen gelauscht und dabei seinen Blick nachdenklich auf Dunja ruhen lassen. Als sie schließlich ihre Geschichte erzählt, huscht ein kleines Lächeln über seine Züge und er erhebt sich. Mit einer ehrerbietigen Verneigung Richtung des Geweihten, spricht er mit fester Stimme, "Euer Gnaden, ich möchte mich für Ihre allerprinzlichste Majestät verwenden und bin gerne bereit für sie zu bürgen!" Seine Worte sind schlicht und einfach, doch es liegt ein großer Ernst darin...

  • Als sie Dunjas Blick gewahr wird, nickt Isdiriel nur kurz, erhebt sich und tritt zu Danara. Leicht legt sie ihre Hand auf ihren Arm und sagt freundlich,


    "Danara, dies ist nicht Euer Streit! Und ich glaube auch nicht, daß Ihr Dunja wirklich mit Eurer Gabe beistehen könnt... kann ich mir doch nicht vorstellen, daß es ihr Wunsch wäre, würdet Ihr davon Gebrauch machen!"


    Sie weist auf den Platz neben sich,


    "Setzt Euch zu mir, ich bitte Euch!"


    Ernst schaut sie die junge Frau an...

  • Danara sieht Isdiriel an und nickt, "Vielleicht ist es sogar besser wenn ich ganz gehe!" Sie streichelt Dunja nocheinmal über die Schulter, "Verzeih das ich dir nicht die Hilfe sein kann die du benötigst." Danara sieht sie betrübt an, bevor sie zu den anderen schaut ihnen nocheinmal zunickt und das Gasthaus verläßt

  • Herr Berkenbrecht hatte das Bad in vollen Zügen genossen, inklusiver einer vitalisierenden Rückenmassage eines sehr kompetenten Baders.


    Nun war er frisch gewaschen, frisiert und rasiert, hatte seinen guten Wappenrock angelegt, sein Schwert um sich gegürtet und betrat gut gelaunt den Schankraum.


    Er sah sich um und steuerte dann auf einen freien Tisch zu, um Platz zu nehmen.

  • Daß die junge Frau und die Magierin den Schankraum verlassen hatten, hatte er mit einem dünnen Lächeln quittiert, den rührenden Versuch des jungen Ritters mit einem verächtlichen Lachen. Als er den Nordmann den Schankraum betreten sah, runzelte er die Stirn und wandte sich wieder dem Geweihten zu. "Herr von Sturmfels, mir scheint, Ihr seid der einzige standhafte Verfechter von Recht und Ordnung hier!" Er schüttelte tief bekümmert den Kopf und wies dann anklagend auf Dunja. "Alle anderen konnte sie mit ihrer mitleidheischenden Geschichte wohl einlullen und ich danke den Göttern, daß sie Euch dagegen immun machen!" Er verschränkte die Arme vor der Brust.

  • Die schlichten Worte des jungen Ritters haben Dunja überrascht und sie wirft ihm einen dankbaren Blick zu, während sie der Magistra nur kurz zunickt und erleichtert registriert, daß sie mit Danara den Schankraum verläßt. Als der Vinländer herein kommt, überzieht eine leichte Röte ihre Züge und als der Bote sich erneut abfällig über ihre Worte äußert, überkommt sie der unbändige Wunsch ihm mehr als nur eine Ohrfeige zu verpassen. Doch sie hält sich mühsam zurück und wartet auf die Reaktion des Geweihten...

  • Xavie war auf seinen Platz sitzen geblieben und hatte sich das Schauspiel nur einfach angeschaut. Als Danara das Gasthaus verließ überlegte er kurz ob er ihr nachgehen sollte, doch sah er das ihm das wohl schon jemand abnahm und so blieb er sitzen. Xavie betrachtet weiter das Schauspiel das sich vor ihm abspielte. Doch blieb ihm nicht verborgen das noch ein Herr den Schankraum betratt. Kurz musterte er ihn bevor er sich wieder dem Schauspiel widmetet.

  • Der große Nordmann warf dem Herren von Hohenlohe einen finsteren Blick zu, den neu angekommen Herren von Sturmfels nickte er aber zu.


    Dann setzte er sich an einen freien Tisch und winkte nach der Schankmaid. Diese eilte an seinen Tisch und der Ritter sagte ihr etwas. Dann verschwand sie in der Küche.


    Zufrieden steckte sich der Vinländer eine Pfeife an.

  • "Gerne! Wenn Ihr einen kurzen Moment warten wollt...!"


    Mit diesen Worten betritt Isdiriel den Schankraum und läßt ihren Blick über die anwesenden Gäste wandern. Als sie die große Gestalt des Vinländers nirgends ausmachen kann, kehrt sie zu Danara in den Flur zurück,


    "Dort ist er definitiv nicht!"


    Sie lächelt etwas entschuldigend...