Auf der Nordstraße

  • Kassandra muß lachen.
    "Sylven ist keine Drow", antwortet sie. "Sylven ist Gregors Frau und die beiden sind Gründungsmitglieder vom Handelshaus Rothfeder. Eigentlich ist sie eine ganz Liebe. Aber was ihre Kleider und ihren Schmuck angeht... ist sie eigen. Das was Gregor beim Würfeln verzockt würde sie viel lieber in ihre Gardarobe investiert sehen."

  • Ich hatte auch nicht erwartet, ausgerechnet hier Drow an der Oberfläche anzutreffen. Abr ich glaube ich kann sie etwas verstehen. Wenn die Klamotten schlecht riechen, dann kann einem das schon die Stimmung verhageln. Du glaubst garnicht, in was man auf einem Späherlehrgang alles reinspringen muss. Dann ist man abends froh, wenn man die Klamotten mit einer Kneifzange weit wegwerfen kann.


    Wann und wo würfelt ihr Mann denn? ich kann geld immer gut gebrauchen.

  • Danke für die Warnung, ich werde mich vorsehen. Aber bisher hab ich beim Spiel mehr gewonnen als verloren. Ausserdem würfele ich nicht um hohe Beträge, es soll ja Spass bleiben und keine Existenzen bedrohen.


    Sollte Gregor allerdings Karten spielen wollen, dann muss er sich vorsehen. Da bin ich wirklich gut.

  • "Gregor zeigt gern ein paar Kartentricks", erinnert sich Kassandra.
    "Und er hat ein sehr interessantest Deck. Wenn du die gegen's Licht hälst, siehst du jede Menge... spannende Dinge." Sie grinst.



    Währenddessen rumpelt der Wagen die Nordstraße hoch, der Wald zieht vorbei und die verschiedenen Ausblicke über den Fluß bieten sich wieder dar.

  • Ich gebe zu, diese Art von Tricks beherrsche ich nicht. Aber wenn man gegen mich spielt passiert meistens folgendes. Wenn die anderen Mitspieler ihre Geldbörse nach dem Spiel ggens Licht halten, dann können sie sie Löcher der Nähte am Boden sehen.


    Er grinst breit und leht sich entspannt zurück.


    Ein Jammer, dass wir nichts zu trinken mehr haben.

  • Er lacht laut auf.


    Ja, diese Zeiten meine ich. Allerdings waren einige der Männer nicht hinter mir her, um mich zu verprügeln fürchte ich. In adeligen Kreisen soll ja so manch unnatürliche Praktik Gang und Gäbe sein. Verdächtig wars immer dann, wenn sämtliche Mägde und Zofen des Hauses bei männlichen Gästen Schlange standen. Dann war der Hausherr entweder impotent oder vom anderen Ufer. Im letzteren Fall musste man sich dann die Mägde SEHR genau ansehen, wenn man böse Überaschungen vermeiden wollte.

  • Hatte ich dir nicht erzählt, dass einige der Fächer nicht von Frauen geworfen wurden?



    Glaub mir eines, ich bin wirklich froh darüber, dass Andrash zu der Sorte Adeliger gehört, die häufiger im Krieg als zu Hause sind. Denn die andere Gruppe kommt wirklich auf sehr seltsame Gedanken. Angefangen bei den Tischsitten über die Benimmregeln bis hin zum verhalten im Schlafgemach.


    Und ich schwöre dir, einen solchen Schrecken wie der Kerl in Frauenkleidern hat mir kein Drach oder sonstwas bisher eingejagt.

  • mehr als einen halben Mond später...


    Vor ein paar Stunden war der anhaltenden Regen einem warmen Sonnenschein gewichen und langsam trocknete der Weg durch die Wälder, der sich in ein paar Stunden mit der Nordstraße kreuzen würde. Die Hufe der drei Pferde, deren Reiter schweigend und noch mit vom Regen schweren Mänteln verhüllt waren, wirbelten feuchtes Erdreich auf.


    Erst von Nahen, wären sie nicht alleine unterwegs gewesen, konnte man die filigrane Machart der Mäntel erkennen und die zarten Broschen in Form der Mallorn-Blätter. Hier waren Elben unterwegs.


    Orcrists Rücken trug Ancalima und Falas, während Tear'asel Ancalimas zweiten Sohn Estolad mit auf Alagos genommen hatte. Es schien, als mochte er den jungen Hengst aus den königlichen Herden Elanors, der Tear'asel als Leihgabe für ihre Reisen bereitgestellt worden war.


    Sie hatten nicht viel gesprochen und man sah Falas und Estolad die ereignislosen Stunden an. In Thule hatten sie sich tapfer gegen eine Horde von Nordmännern behauptet, die marodierend durch die Gegend gezogen war und das Sommerfest, auf dem Tear'asel das erste Mal auf Ancalimas Gemahl Ciryon und ihre Kinder getroffen war, gestört hatten. Jetzt, da alle Waffen ruhten und die schwüle Luft ihr Übriges tat, bedurfte es , wie Khel'Anhor fand, einer Abwechslung für die Beiden.


    Ihr Blick glitt über die Schulter und hin zu Ancalima, dann richtete die Elbe ihren Oberkörper auf und nahm die Zügel fester in die Hand.


    „Halte dich gut fest Estolad ion Ciryon!“


    Mit ihren leisen Worten riss sie den Jungen aus der Apathie und wendete Ancalima erneut ihren Blick zu. Sie spürte, wie sich die Hände des Jungen in freudiger Erwartung in ihre Hüften krallten und rief der Elbe neben sich zu:


    „Hon mabathon!“


    Ancalimas Augen ruckten zu der Khel'Anhor hinüber und wurden schlagartig wach.


    Tear'asel senkte ihren Kopf zum Hals des Rappen.


    „Alagos?“


    Die Ohren des Hengstes gingen nach oben.


    Wenn Orcrist seine Ehre gegenüber dem jungen Pferd nicht verlieren wollte und Ancalima auf den kleinen Wettstreit einging, würden die letzten Stunden der Heimreise, zusammenschrumpfen und Falas und Estolad bald wieder mit den Kindern in Kassandras Haus spielen können.


    „Noro lim!“


    Der Hengst ging augenblicklich von einem leichten Trab in den Galopp hinüber und wirbelte die noch feuchte Erde des Waldweges noch weiter auf.

  • Orcrist Nüstern blähten sich und die kraftvollen Beine stießen immer wieder in die Erde, als er gegen Alagos einen Meter nach dem anderen gutmachte. Alagos war jung aber die Elbe, die er trug war stämmiger, als Ancalima und besaß im Gegensatz zu Orcrist nicht die langen Jahre der Erfahrung, die ihm eine außergewöhnliche Kraft und Zähigkeit gelehrt hatten.


    Kopf an Kopf stürmten die Pferde den Weg entlang und ließen in Windeseile Baumreihen, Sträucher und Findlinge hinter sich. Tear'asels Kapuze glitt nach hinten und ihr langes rotes Haar wirbelte umher. Ab und zu blickte sie über die Schulter und erwiderte den Blick ihrer Gefährten. Dann trieb sie Alagos weiter an.


    Die Kreuzung zur Nordstraße kam in greifbare Nähe, je länger und weiter der Wettstreit dieser kraftvollen elbischen Pferde ging. Noch einmal wies die Elbe den Jungen hinter sich an, sich gut festzuhalten, dann zog sie einen der Zügel heran und stemmte ihr Bein in die Flanke des Hengstes. Wie ein Wirbelwind glitt Alagos um die Kurve der Kreuzung und galoppierte weiter.


    „Die Eiche soll das Ziel sein, amin!“


    Flanke an Flanke preschten die Pferde dem Ziel entgegen und Falas und Estolad feuerten ihre jeweiligen Pferde zusätzlich an. Ancalimas Pferd gewann immer mehr an Boden und schließlich kurz vor der Eiche zog sie an der Elbe vorbei.


    Es dauerte seine Zeit, bis Orcrist sich ausgelaufen hatte und Ancalima das Pferd schließlich wendete und neben der Khel'Anhor zum stehen kam. Alagos schnaufte und blies die Nüstern. Er tänzelte, seine Niederlage nicht akzeptieren wollend hin und her, doch schließlich bekam Tear'asel den Hengst wieder gänzlich unter ihre Kontrolle. Mit einem kurzen Schmunzeln und respektvollen Nicken in Richtung ihrer Gefährtin, strich sie sich das verwehte Haar aus den Zügen.


    „Mae amin, möge Alagos einst so stark und ausdauernd sein wie Orcrist.“


    Gemeinsam und nun in einem gemächlicheren Tempo ritten sie die Straße hinunter, bis sie schließlich an Malglins Haus ankamen. Auf Falas und Estolads Zügen lag ein Lächeln und die Elbe konnte das Herz des Jungen in ihrem Rücken schlagen hören. Gut gemacht, hörte sie sich selbst leise in ihren Gedanken flüstern.


    Weiter bei Malglins Haus...

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Kassandra kommt mit Thiran von Malglins Haus. Ins Gespräch vertieft überqueren sie den Marktplatz und wandern an der Akademie vorbei weiter auf der Nordstraße.


    Aufmerksam hört Kassandra zu. Sie merkt, daß Thiran die Geschichte, die er ihr erzählt während des Erzählens noch einmal durchlebt, aber weiß nicht genau, wie sie ihn da rausholen kann.

  • Was die Veränderung auslöste fiel erst spät auf und Liadana war der Grund, das wir es überhaupt herausfanden.
    er seufzt.


    Sie liess alles zurück, als sie schliesslich einen Weg fand durch den Nebel zu gehen und hier her zu kommen um die Artefakte zu finden.

  • Ja antwortet er


    Sie hatten einen Sohn seine Stimme stockt
    Er war einer der ersten Elben, die starben. Sein Greif wurde tödlich von einem Speer getroffen und sie stürzten ab.
    Tränen schimmern in seinen Augen
    Liadana fand ihn schliesslich.


    Er atmet tief ein und Kassandra kann spüren, dass ihn dieser Tod sehr belastet, dort ist etwas, eine Schuld ...