LARP vs Brutalität

  • Guten Abend,


    Ich habe da mal eine Frage. ?(


    Wo liegen die Grenzen in der Darstellung von Brutalität im Larp?


    Ich bin beim rumsurfen immer wieder auf diesen Streitpunkt gekommen. Einige fordern heftigere Darstellung von Strafen und Gewalt im Spiel, wieder rum andere meinen es wäre schon heftig genug.


    Ich würde gern wissen wie ihr das findet? Was ist eure Meinung dazu?


    Als Anregung habe ich folgenden Con Trailer gefunden...


    Trailer 2



    :wave Wie kommt so was bei euch an ?

  • Nette Choreographie :D


    Hat ziemlich viel Übung erfordert (sieht man auch im Abspann ansatzweise). :kaf


    Sonst in anderen Bereichen des Forums schon lange und breit diskutiert (wie woanders auch).


    Entscheide dich für deinen Weg und meide den Rest.


    Diskussion deshalb hier überflüssig, denke ich, da sonst endlos. :.

    Lehrer (Lehrstuhl für Geschichte und Politik) und Direktor der Nymbrischen Universität zu Mar-Lot-Tor


    ---
    Das Wesen des Feindes ist, dich zu töten! Also zögere nicht!

  • Mal ganz ehrlich, die Talsker Wölfe sind ja hinlänglich bekannt für geniale Kampfdarstellung. Bereits der erst Trailer von denen vor vielleicht gut zwei Jahren zeigte bereits, was die draufhaben.
    Doch das ganze braucht viel Training und außerhalb ihrer Gruppe wird das mit fremden Spielern so nicht darstellbar sein.


    Es ist großes Kino, keine Frage, aber mit dem Ablauf von Kämpfen auf den 08/15-Cons nicht zu vergleichen. Denn dort artet das ja meist in Gestocher nach den Beinen aus. Und Schlagen auf den Kopf sowie Stechen ist ja sowieso geächtet. Da sind die meisten schönen Kämpfe eh eins gegen eins.


    Hingegen die Darstellung von Brutalität ist generell ganz anders zu betrachten. Ich sehe das genauso wie Kakra-Tas. Man muss das machen, was man selber auch vertreten kann. Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass viele Spieler, die mehr Brutalitätsdarstellung fordern, auf der nächsten Con, wo sie so etwas versuchen, schön von der SL zurückgepfiffen werden. Zwar mag es Veranstalter geben, die eine härtere Gangart mögen, jedoch steht das normalerweise auch im Flyer drin. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass der übliche "Durchschnitts-Brutalitätslevel" gut zu verkraften ist. Oft genug sieht man ja, was eigentlich an der Tagesordnung ist, wo mit Drows und Orks Gruppenkuscheln angesagt ist - von Brutalität keine Spur :rolleyes:

  • Ich hab die Talsker Wölfe auf dem Engonien 2 erlebt, da waren sie eher handzah, also keine Spur von Brutalität.


    Brutalität kann nur dargestellt werden, wenn die Leute safe mit ihren Waffen umgehen und der Gegenüber es auch dementsprechend ausspielt.


    Beispiel: Ein SC drischt auf einen NSC, der Vollplatte trägt so ein, dass ich das Gefühl habe die Matte spaltet sich. Sowas ist für mich keine Brutalität, sondern Idiotie, denn der nächste NSC kann schon keine Vollplatte mehr an haben und wer schafft es schon im Adrenalinrausch von extrem harten schlägen auf weich umzuschalten?
    Es ist immer die Frage, wie sicher man es schafft "brutal" zu spielen. Die Orks auf dem DF waren meiner Meinung nach sehr brutal, besonders Freitags nachts, als das graue Lager überrant worden ist. Bei mir hört der Spaß dann auf, wenn ich eine Larpklinge an den Hals gesetzt bekomme und die dann durchgezogen wird (sowas gibt böse OT-Brand- bzw. Risswunden!)! Für mich hört der Spaß auch auf, wenn in einem Stop jemand zu mir kommt, sich neben mich stellt und mir erzählt er würde mich, sobald IT ist, umbringen. Und für mich hört der Spaß auf, wenn jemand mit einer Klinge durchs Lager hüpft und bei 3 Leuten hintereinander Schlafgift 1 ansagt, ohne zwischenzeitlich neues Gift aufgetragen zu haben. Brutalität muss seine Berechtigung haben und dazu gehört nunmal sich an Regeln zu halten!
    In diesem Sinne guten Morgen Larp-Ahr!

  • Intressant, Intressant....


    Es nimmt eine ganz andere Richtung als ich gedacht habe...
    Vieleicht war ich ja zu müde um mich richtig auszudrücken :engel


    Danke erstmal fürs schnelle Antworten :wave


    Ich denke es drüfte klar sein. Welcher Teilnehmer auf einer Veranstaltung OT brutal mit anderen umgeht, weil er seine Hormone nicht im Zaum hat. Sprich andere zu hart schlägt, tritt oder ähnliches hat nichts auf einer Veranstaltung zu suchen. Unfälle passieren aber wer mutwillig sowas macht, versteht den Sinn von Larp nicht.


    Mir ging es eher drum, wo die Grenzen in der IT Darstellung der Brutalität und Gewalt sein sollten. Viele basieren ihr Spiel auf das Mittelalter. Dort war es hart und Strafen wurden mit aller Strenge und sehr brutal durchgeführt. Denkt an Enthauptungen, Rädern und Verstümmeln.
    Mich würde sehr intressieren was ihr meint, noch vertrettbar ist im Larp anzuspielen oder ob man es lieber meiden sollte.
    Welche Strafen kann man im Spiel darstellen? Was emfindet ihr eher als zu heftig oder sogar geschmacklos?


    Besonders würde ich gerne wissen wie die Veranstalter hier damit umgehen. Ob die einzelnen Länder klare Urteile für Straftaten im Spiel haben und wenn ja : Wie sehen die aus ?



    @ Krakra-Tas & Scrum


    Klar ist der Trailer gut gemacht. Gute Stunts und klasse Umsetzung. Finde auch die Jungs haben es gut gemacht. Aber stellt euch vor ein Newbie sieht sowas..Noch nie von Larp gehört vieleicht und sieht das.
    Meint ihr nicht auch das es ein falsches Bild wieder gibt worum es beim larpen geht ?

  • Zitat

    Klar ist der Trailer gut gemacht. Gute Stunts und klasse Umsetzung. Finde auch die Jungs haben es gut gemacht. Aber stellt euch vor ein Newbie sieht sowas..Noch nie von Larp gehört vieleicht und sieht das.Meint ihr nicht auch das es ein falsches Bild wieder gibt worum es beim larpen geht ?


    Klar, wenn man dies rein auf diese Ebene abstellt, könnten da schon in den Köpfen einiger die verrücktesten Ideen auftauchen. Aber das gibt es in vielen Hobbies und so etwas wird sich auch nicht ändern lassen.


    Bei mir ganz persönlich wäre z.B. eine Vergewaltigungsszene ein absolutes "No Go", wenn dies dann wer auch noch (außer kurz und seeehr oberflächlich) länger darstellen will!


    Der Rest wäre m.E. bei unserem pseudomittelalterlichen ( :engel ) Hintergrund wohl von Situation zu Situation zu überdenken und das am besten dann im Team.


    Um auf die Straftaten zurück zu kommen: Das freie Montralur kennt Gesetze mit strengen Regeln die von Auspeitschung (gut und save gespielt für mich kein Problem) bis zur ewigen Verbannung von der Insel gehen.


    Ein falsches Bild ergibt sich m.E. für außenstehende immer dann, wenn etwas aus dem Zusammenhang gerissen wird, vielleicht im Falle des Trailers ohne konkreten Hinweis nicht ganz glücklich gelöst.


    Sonst gilt: Wer nett fragt, bekommt erschöpfende Antworten zum Hobby, wie dies in vielen anderen Hobbies halt auch geschieht. Das sind wir demselben und der "Welt da draußen" schuldig.

    Lehrer (Lehrstuhl für Geschichte und Politik) und Direktor der Nymbrischen Universität zu Mar-Lot-Tor


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  • Ich kann mich Kamika-Tala schonmal in dem Punkt anschliessen, dass Vergewaltigungen absolut nicht sein sollten. Man muss da nur die "falsche" Person dabei haben ... Das ist eine Grenze, die man nicht überschreiten sollte und wer der Ansicht ist, dass diese Realität für den Spielspaß existentiell ist sollte sich mal untersuchen lassen.


    Auch in Dorlónien gibt es Strafen auf Verbrechen, die auf dem Mittelalter basieren und sicher auch gewalttätig sind - aber die schlimmeren Sachen wie Kindesmord wird es sicher nie geben. Da bin ich derzeit zuversichtlich, dass wir das nicht auch zwingend anwenden müssen. Und wenn ja, dann wird man immer OT Möglichkeiten finden, die auch IT stimmig sind, um das zu vermeiden.


    Die einzige Sache, die neben den normalen Kämpfen, im Larp vorkommen sind Verstümmelungen. Mathras hat z.B. schon mal ein Ohr verloren (läuft jetzt mit Metallprothese rum) und auch andere Charaktere können sicher von solchen Erfahrungen berichten. Erstmal gibt es ja einen Zauber und sicher auch einen Trank, um das wieder rückgängig zu machen - und außerdem bietet das Potential im Spiel.


    Es gibt ergo gewisse Grenzen, die man nicht überschreiten sollte, während sonst etliches eine Entscheidung von Fall zu Fall ist. Das hängt dann von der Spielsituation und auch von den Beteiligten ab.

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

  • Da gibt doch eher 2 Themen :


    Das eine sind drastische Darstellungen und das andre ist grobe Fahrlässigkeit


    Mich wunder sowieso warum Orags immer noch so nachlässig darin sind wen es darum geht Leute die nicht die Selbstdisziplin haben mit Risikominimirung und Sorgfalt seinem Gegenüber zu kämpfen, aus der Veranstaltung auszuschließen. In jedem Kontaktsport führt rücksichtloses verhalten sofort zur Disqualifikation. Mich wundert dass, das im LARP noch nicht klappt, immerhin ist in zwischen schon so viel Bürokratie in die Conplanung gewandert.


    Was drastische Darstellungen (Die in Einhaltungen einiger Sicherheitsregeln keine wirkliche Gefahr darstellen) angeht, so sollte man vor beginn der Veranstaltung klar machen das es möglicherweise etwas gröber zur Sache geht.


    Wobei es auch eine menge Papnasige aktionen gibt

    Wieder da:
    www.rabenfels.org
    In der guten alten Zeit verbrannten wir mögliche Ketzer schon auf verdacht.
    Doch jetzt bekommen sie einen fairen Prozess, das läst den Knechten mehr Zeit um Holz zu sammeln.

  • Ich gehe davon aus, dass es, wie oben schon gesagt, auf die Veranstaltung ankommt.


    Wenn ich auf ein Ambiente-, Hofhaltungs- oder Akademie-Con gehe erwarte ich eigentlich keine Brutalität. (Es sei denn Drow, Vampire, oder Illithiden haben geladen.)


    Wenn ich nun auf ein "Standard"-Abenteuer Con gehe ist da schon die ein oder andere meist simpel dargestellte Verwundung gibt.


    Gehe ich nun auf ein Con, welches in den tiefsten Tiefen der Hölle, oder einem Orkverseuchten Wald oder in einem, schon aus dem Text ersichtlichen, grausamen Land spielt, dann kann ich durchaus erwarten, dass man härtere Geschütze auffährt.



    Es ist leider ja schon absolut unterschiedlich, was für jemanden zu heftig ist. Bei einer ängstlichen Person kann schon eine dunkle Gestalt, welche aus dem Unterholz bricht zu realer Angst und Herzrasen führen und Horrorspezialisten wird selbst eine ausgeweidete "Leiche" höchstens ein anerkennendes "Cool" entlocken.


    Man sollte als Organisator klarstellen, was auf die Mitspieler zukommen wird.


    Die Darstellung von Körperstrafen aus dem Mittelalter halte ich persönlich weniger ob ihrer Brutalität für kritisch, als viel mehr ob der schlechten Darstellbarkeit.
    Wie soll man schon mal jemanden Hängen oder wie stellt man ordentlich eine Amputation oder gar Enthauptung dar.


    Im Gegenteil würde ich es anerkennen, wenn eine Orga ihre Gesetzgebung in ähnlicher Weise gut darstellen würde ( unabhängig davon, ob es ein verurteilter NSC oder SC ist ).


    Auf einer der letzten Veranstaltungen "Das gastliche Dorf", hat die Orga zum Einstieg einen Zombie auf den Weg gelegt, der hervorragend geschminkt war. Ein Auge war scheinbar herausgerissen und um die Wunde wurden Maden angebracht, sah sehr schaurig aus.
    Und dieser Zombie hat dann auch noch gleich den ihn untersuchenden NSC-Jäger angegriffen und !!! den Bauch aufgerissen und die Gedärme herausgerissen!!!
    Da waren Kunstdärme und jede Menge Kunstblut dabei. Einige Damen haben, wie mir zu Ohren kam, schnell das Weite gesucht.



    Was nun eine andere Sache ist, sind Dinge, welche einem Mitspieler / Mitspielerin geschehen, welche nach heutigen Maßstäben unsinnig, grausam und abartig sind.
    Wird jemand verurteilt und ihm die Hand abgeschlagen, ist das grausam, für manche abartig, aber sinnvoll.
    Wird jemand vergewaltigt ist das sicher nicht sinnvoll.


    Ist es denn zu brutal, wenn nach der Schlacht einige freiwillige Opfer, mit recihlich Kunstblut und Wunden garniert werden, damit die Heilkundigen ein möglichst anschauliches Spiel haben?


    Andererseits kann man auch schon "brutal" werden, wenn man den anderen, durchaus auch in der Rolle, mit Worten niedermacht ( Habe ich leider selbst einmal gemacht. ;( ) und beleidigt und ggf. zum Gespött der anderen Charaktere und auch Spieler macht.


    Ich denke es ist dort zuviel Brutalität, wo ein Großteil der Spielerschaft die Lust am Zuschauen oder mitmachen verliert.
    Einzelne Fans oder Gegner wird es sicher immer geben.

  • Brutalität an sich im Spiel is schon in ordnung solange die Brutalität im Spiel bleibt.


    Vergewaltigung -> also Sexuelle Gewalt
    Hat in einem Spiel in keiner form etwas zu suchen !


    Hatte da mal vor Jahren in einem Threat mit dem "Titel grenzen der Spielbarkeit" Mal was längeres zu geschrieben das jegliche darstellung von Sexueller gewalt unverantwortlich ist und ich in krassen fällen auf den verweis von der veranstaltung desjenigen bestehen würde


    So hab den Link dazu wiedergefunden :


    Grenzen der Spielbarkeit


    Da wurde das Thema Vergewaltigung und Gewalt im Larp recht ausfürhlich besprochen !

    Wieder da:
    www.rabenfels.org
    In der guten alten Zeit verbrannten wir mögliche Ketzer schon auf verdacht.
    Doch jetzt bekommen sie einen fairen Prozess, das läst den Knechten mehr Zeit um Holz zu sammeln.

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  • Es wurde schon alles geschrieben, so wie wir es auch sehen.


    Bei unserem Chaos6 mußten wir aus einem Spieler "die Wahrheit" rausholen. Das habe ich im Vorfeld mit dem Spieler geklärt, wie weit man gehen darf, nicht dass ein bleibendes Probelm bestehen bleibt.
    Der meinte nur: Macht mal, ist alles ok. Und so ist es auch geschehen ...


    Wir haben auch mal ein Splatter Con gemacht. Da war der Name auch das Programm. Ich fand es sehr "nett" als Spieler, wenn wirklich bei jedem Schlag auch Blut äähhh Rote Bette Saft mit Marmelade auf meinen weißen Wappenrock gespritzt ist ...


    Aber im "Allgemeinen" sollte man vorsiichtig sein, wie weit man es treibt. Es ist ja nur ein Spiel und man sollte keine OT-Macken davon tragen.


    Leider haben wir auch mal ein Con erlebt, wo dermaßen auf die Psyche eingehämmert worden ist, unsagbare Ungerechtigkeit, dass wir das Hobby fast an den Nagel gehängt haben. So was muss nicht sein.
    Wenn man als Mensch merkt, dass man ein Barriere überschritten hat, dann muss sofort OT eingegriffen werden, ob alles in Ordnung und wenn dies so ist, dann kann das Spiel weiter gehen, sonst Abbruch der Aktion !!!


    Zu den Videos: Einfach nur hammergeile Aktion, aber nicht als Einführungsvideo für LARPer (oder NSC Einweisung) geeignet.