Das Präfekturgebäude (3)

  • "Ratschläge? Nun, auch unser Hinterland ist natürlich nicht mit einem Straßenpflaster und luxuriösen Annehmlichkeiten allenthalben versehen. Wilde Tiere, die Gefahr sich zu verlaufen, unwegsames Gelände, nun ja, derartige Dinge. Selbstverständlich sollte man dort Maßregeln beachten, die man in jedem abgelegenen Gebiet beachten sollte. Jeder Waldläufer dürfte euch in dieser Hinsicht jedoch bessere Ratschläge geben können als ich es vermag."


    Er richtete sich ein wenig in seinem Sessel auf


    "Und was die Siedlung angeht: Genießt es, hier zu sein. Sicher ist Renascân nicht mit großen Städten wie Maranakar vergleichbar. Aber verwechselt Bescheidenheit nicht mit Mangel. Achtet auf die Besonderheiten der Bevölkerung. Renascân ist bunt, und nicht jede Farbe möchte immer mit einer anderen harmonieren. Um so mehr muss man darauf achten, um diese Harmonie besorgt zu sein, diese zu fordern und zu fördern. Gerade als Priesterin. Ihr versteht?"

  • "Harmonie - ich verstehe. Ich hoffe, dass mir das nicht schwerfällt." Johanna legt amüsiert den Kopf leicht schief, hat seinen sonstigen Worten aber mit aufmerksamer und ernster Miene gelauscht. "Dann danke ich Euch sehr."

  • Der Präfekt nickte, sein Gesichtsausdruck blieb förmlich


    "Bitte sehr. Wir sind hocherfreut, dass die hiesige Priesterschaft mit euch einen weiteren Zuwachs erfährt. Und solltet ihr weitere Fragen oder Nöte haben, so steht die Präfektur euch selbstverständlich zur Seite."

  • "Das freut mich. Vielen Dank, ich werde nicht zögern, davon Gebrauch zu machen." Johanna erhebt sich, streicht einige Falten aus ihren Röcken und verneigt sich dann wieder. Sie hofft, dass das leise Knirschen ihrer Backenzähne nicht zu hören ist.

  • Der Präfekt nickte Johanna zu


    "Die Freude war ganz meinerseits, Johanna vom Zweibach", dann gab er dem Gardisten ein Zeichen, auf dass dieser die Tür öffnete und Johanna in den Flur begleitete. Die Tür schloss sich mit einem dumpfen Geräusch.

  • Vor der Tür atmet Johanna erst einmal durch und bemüht sich, ihre Fassung wiederzuerlangen. Schließlich strafft sie die Schultern, und macht sich auf den Weg, die Präfektur zur verlassen und zum Tempel zurückzukehren. Dabei führt ihr Weg sie zunächst einmal auf den Marktplatz.

  • Die beiden Gardisten, die am Haupteingang der Präfektur Wache schoben, hatten am oberen Ende der Treppe Stellung bezogen. Zwischen den beiden stand ein Feuerkorb, der aber nicht entzündet war, warf doch die Sonne auf Geheiß Teldrons gerade vorsichtige Strahlen vom Himmel, die den Eingang des Gebäudes gnädig und sogar schon ein wenig wärmend trafen.


    In der für hiesige Wachen (dies wusste, wer schon einmal mit ihnen Bekanntschaft gemacht hatte) nicht unüblichen Art wurde der Zwerg zweckmäßig, aber nicht unfreundlich begrüßt.


    "Zum Gruße. In welcher Angelegenheit?"

  • "Es geht um den Zweck und die dauer meines Aufenthaltes. Ich würde gerne einen festen Sitz in Renascan erhalten."


    Der Zwerg schritt die Stufen empor und blib bei den Gardisten stehen, die beide mehr als einen Kopf über ihn hinausragten.

  • Die beiden Gardisten machten einen etwas gelangweilten Eindruck


    "Verstehe, ein Ansiedlungsgesuch. Für solche einfachen Vorgänge wird euch der Eingansschreiber zur zuständigen Schreibstube schicken."


    "Gepäck und sämtliche Waffen in der Ecke abstellen, dort sind sie sicher. Zivilisten dürfen die Präfektur nur gänzlich unbewaffnet betreten. Und wir müssen euch ersuchen, kurz euren Umhang kurz abzulegen, damit wir alles überprüfen können. Eine reine Sicherheitsmaßnahme. Ist ja keine Bäckerei hier."

  • Der Zwerg öffnete seinen umhang, darunter kam eine einfache Tunika zum vorschein, sowie feste Stiefel und eine robsut wirkende Hose. Alle kleidungsstücke sind in dunklen Farbtönen gehalten. Er selbst trug keine Waffe am Körper abgesehen von dem hammer an seinem Gürtel.


    Er schloss den Mantel und schritt auf die Tür zu um einzutretten.

  • Die Gardisten zeigten auf den Hammer


    "Den Hammer bitter ablegen. Ist zwar keine Waffe im eigentlichen Sinne, aber ihr wisst ja sicherlich um die Wirkungsweise."


    Währenddessen prüfte der andere Gardist sorgsam, ob der Ankömmling sonst noch etwas verborgen haben könnte


    Derweil hatte sich die Haupttüre geöffnet und man sah einen Schreiber an einem Tisch.

  • Was der Gardist ertastete war ein prall gefüllter beutel, den der Zwerg unter seiner Tunika trug. Sollte der Gardist dem Zwergen in die Nähe des bartes greifen würde die Situation augeblicklich eskalieren.


    Der weil zog der Zwerg den hammer aus dem Gürtel während der die Arme ausbreitete.


    "Wo darf ich ihn ablegen ? "

  • Der Gardist vermied es, den Zwergen am Bart zu berühren - auch wenn er schon einmal davon gehört hatte, dass das Glück bringen soll - und zeigt in Richtung einer Nische neben der Tür


    "Dort. Seid unbesorgt, hier kommt nichts weg."


    Dann wurde er zum Schreiber vorgelassen. Weitere Gardisten standen im Inneren, offenbar war man auf Sicherheit bedacht. Der Schreiber, ein älterer Herr mit schütterem Haar, schaute den Zwerg erwartungsvoll an - immerhin eine Begegnung auf Augenhöhe (denn der Schreiber saß).


    "Die Fünfe zum Gruße! Ihr seid hier in einer Ansiedlungsangelegenheit, das habe ich vernommen. Name, Herkunft, Berufsstand und eine Angabe, worum geht es genau geht."

    Er faltete seine Hände und wartete wohl auf eine Antwort, sein Schreibutensil steckte noch in einem Tintenfässchen

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Der Zwerg legte den Hammer wie geheißen ab und trat dann an den Tisch vor.


    "Gimrid Eisenbieger, Süd Scorien, Kriegsmachinist. Ich bin mit meinem Clanbruder hier um einigen Interessen unseres Clans in Renascan nachzugehen. Außerdem sind wir hier um einige Geschäfte zu tätigen die die Stadt Renascan direkt betreffen."


    Gimrid antwortete recht eintönig schon fast gelangweilt. Er wusste, dass das was er anzubieten hatte nicht von diesem Mann zu würden gewusst würde. Aber etwas interessantes für den Zwergen könnte er wissen.


    "Haben schon andere Zwerge hier gesiedelt ?"

  • Der Schreiber befreite nun seine Schreibfeder aus ihrer Tätigkeitslosigkeit und machte sich brummend einige Notizen "...Ansiedlung...zwei...Geschäftstätigkeit..." dann sah er kurz auf


    "Zwerge? Hier? Soweit ich weiß nur eine Zwergin."


    Er machte einige weitere Notizen, winkte einen jungen Burschen herbei, übergab ihn einen kleinen Zettel, und dieser verschwand damit in einem der Korridore. Dann blickte der Schreiber zu Gimrid und sagte (in einem ähnlich eintönigen, fast gelangweilten Tonfall)


    "Dort den Gang entlang, am Ende rechts und dann die zweite Tür links."

  • Auf sein Klopfen folgte eine sonores "Herein!" und kurz danach fand sich der Zwerg in einer nicht allzu großen Schreibstube wieder, die jedoch ganz ordentlich aussah und an deren Fenster sogar einige Pflanzen ein wenig Grün ins Braun der Möbel brachten. Hinter dem Schreibstisch saß ein Mann mittleren Alters mit Bart und einem freundlichen Lächeln, der schon eine Feder und ein Dokument bereit hielt. Der Schreiber war offenbar nicht vertrocknet-missgelaunt, wie man den Bediensteten der Präfektur hin und wieder nachsagte, ganz im Gegenteil, er wirkte sogar recht lebendig.


    "Die Fünfe zum Gruße, so nehmt doch bitte Platz. Herr...äh..."


    Er warf einen Blick auf einen kleinen Zettel, der dem sehr ähnelte, mit welchem der junge Bursche entschwunden war


    "...Gimrid Eisenbieger. Siedlungsangelegenheit mit geplanter Geschäftstätigkeit, gemeinsam mit eurem Bruder. Ja. Jaja. Wir sind immer noch dabei, hier so einiges in den Abläufen zu verändern und zu verbessern, müsst ihr wissen, alles wächst, und längst sind die alten Abläufe nicht mehr...wie sagt man...effizient. Nur, bis die neuen Abläufe dann auch wirklich so tun, wie sie sollen, nun ja, aber damit möchte ich euch nicht langweilen. Also, äh...ja...der Name eures Bruders lautet? Und welche Geschäftstätigkeit strebt ihr an?"


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  • "Mein Clanbruder, der nicht die selbe Frau Mutter nennt wie ich, heißt Baranor Steinfaust. Ich selbst strebe an hier eine Werkstatt und Schmiede zu eröffnen, außerdem möchten wir prüfen ob es hier auf dem Festland erträgliche Bodenschätze gibt, die wir für unseren Clan erschließen können"


    Der Gimrid lies sich zwar nicht anstecken von der freundlichkeit, aber er antwortete bereitwilliger und keines Falls gelangweilt.

  • Der Schreiber machte sich Notizen, die teilweise länger auszufallen schienen, als die vom Zwergen getätigte Aussage


    ".......aaaaaaaaaaahja. Ja. Steinfaus...nicht leiblicher Bruder....Schmiede...aha. Aha, aha. Ja, schön!"


    Er machte eine kurze Pause und schaute den Zwergen an


    "Schön! Was Schürfrechte angeht bin ich allerdings nicht zuständig, aber eins nach dem anderen. Aaaaaaaaalso: Aaaaaaaaaaaaaaalso, es freut mich natürlich, dass ihr euch dazu entschlossen habt, hier in Renascân ansässig zu werden. Eine gute Entscheidung, denn wir sind ein aufstrebendes und interessantes Fleckchen Erde, das kann ich euch versichern.


    Ich nehme an, dass ihr für euer Vorhaben Grund und Boden benötigt. Häuser stehen derzeit in Renascân ohnehin nicht zum Verkauf, wir sind froh, dass wir die Neuankömmlinge von der Insel einigermaßen unterbringen können.


    Die Regelungen sind recht einfach, und noch dazu sehr günstig! Schließlich ist uns ja daran gelegen, dass die Siedlung wächst. Noch ist die Grundstückszuteilung im angemessenen Rahmen unentgeltlich. Solltet ihr ein Wunschgrundstück im Auge haben, dann kann ich dieses für euch reservieren. Nun reicht ihr eine Skizze des geplanten Hauses mit den nötigen Daten ein. Steine und Holz können in ausgewiesenen bereichen gehauen und geschlagen werden, ebenso unentgeltlich. Um die Arbeitskräfte indes müsst ihr euch selbst kümmern. Und jetzt...hoho..."


    Er zögerte kurz


    "...jetzt erkläre ich euch, wo der Haken ist, haha, nicht der Raken, der fließt unten im Tal, nein, es geht um den Haken. Diese Frage kommt immer, also sag ich's gleich: Der Haken ist, dass ihr das Haus fünf Jahre nicht veräußern dürft, zumindest nicht ohne Einwilligung der Präfektur. Ihr versteht, gegen Spekulantentum und solche hässlichen Dinge. Könnt ihr mir bis jetzt folgen? Fragen? Fragen irgendwelcher Art? Ja? Nein?"

    Thankmar Rhytanian
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