Das Präfekturgebäude (3)

  • Er nickte bestätigend und begann seinen Vortrag so sachlich wie es ihm möglich war.


    "Der Name des Beschuldigten lautet JeMerik September, er ist Tempturier. Ich bin kein Magonier, darum würde ich gern bestätigt wissen das dieser Name nicht magonisch ist. Ich vermute in diesem Fall einen ... Falschnamen."


    Er wartet die Reaktion des Procurators ab, ließ ihm aber nicht genug Zeit verbal zu reagieren.


    "Er war im Zaunkönig einquartiert. Ich habe veranlasst das sein Zimmer geräumt wird und werde die Sachen abholen oder abholen lassen. Er hat sich im Zaunkönig politisch geäußert und scheint nur wenig für die Garde und unser verhalten in Fremdländern übrig zu haben."


    Hier beschließt er den Procurator seine Worte überdenken zu lassen und setzt zu einer Pause ein.

  • "Für mich klingt der Name durchaus magonisch, aber das will nichts heißen. Zum einen bin ich kein Gelehrter, der sich mit Namenskunde auskennt, weiterhin kann der Name natürlich falsch sein. Angeblich tempturisch...hmmm...beim Vornamen hätte ich eher auf einen Lorenier getippt, beim Nachnamen...hmmm...möglich. Aber bevor ihr weiter berichtet: Wer hat euch aufgetragen, die Unterkunft von diesem JeMerik räumen zu lassen? Und mit welchem Grund?"

  • Für einen Moment entgleistem ihm die Gesichtszüge und Überraschung war deutlich zu erkennen. Unsicherheit schlich sich in den Blick.


    "Nun, ich nahm an ... also.", dahin zu stottern war albern.


    Er pausierte und versuchte sich innerlich zu beruhigen. Es gab mehr als einen guten Grund die Habseligkeiten dieses Unruhestifters aus dem Zaunkönig zu entfernen. Seinen Gedanken zwang er die Ruhe auf und tatsächlich entspannten sich seine Gesichtszüge kurz darauf. Das leise, aber stete Schlagen war wieder zu vernehmen. Ein tiefer dunkler Ton, von angenehmer Länge, war es den er in den Ohren vernahm. Er wusste nicht was es war, aber in bestimmten Momenten schenkte es ihm Zuversicht.


    "Eigenverantwortliches Handeln. Der Unruhestifter wurde von uns fest gesetzt. Seine Habseligkeiten werden ihm zukommen. So trägt er keine weiteren Kosten für ein ungenutztes Zimmer und wir haben die Möglichkeiten einmal einen Blick darauf zu werfen."

  • Der Procurator verzog keine Miene, er behielt seinen ruhigen, leicht lächelnden aber dennoch förmlichen Gesichtsausdruck


    "Ich schätze es, wenn Gardisten ihren Dienst nicht einfach herunterspulen und eigenverantwortliches Handeln an den Tag legen, um ihr bestmögliches für Renascân zu tun. Ich nehme dies wohlwollend zur Kenntnis. In diesem Falle allerdings, Gardist, ist es angebracht, dem Sachverstand eures Korporals oder eures Sergeanten das nötige und angebrachte Vertrauen zu schenken. Ich bin sicher, man hat euch aufgetragen, Informationen einzuholen. Das Zimmer von diesem JeMerik räumen zu lassen schießt doch ein wenig über diese Aufgabe heraus, findet ihr nicht?"


    Eine Pause, aber der Procurator schien jetzt noch keine Antwort zu erwarten


    "Gleichwohl, eure letzte Aussage geht dennoch in exakt die richtige Richtung. Wir werden das Zimmer im Zaunkönig nicht räumen lassen, schließlich entstehen dem Herren in seiner momentanen Unterkunft ja keine zusätzlichen Kosten, und für seine Kosten im Zaunkönig sind wir nicht verantwortlich, auch wenn es euch ehrt, dass ihr euch um seine finanzielle Lage sorgt. Was wir aber unbedingt tun sollten, ist einen Blick auf seine Habseligkeiten zu werfen, gerne auch zwei, gerne auch drei oder so viele eben notwendig sind. Und zwar so, dass es nicht auffällt, schon gar nicht ihm selbst, wenn er zurückkehrt. Erledigt das, und wenn nötig, zieht nach Rücksprache mit eurem Korporal oder eurem Sergeanten jemanden hinzu, der eventuelle Schriftstücke in Augenschein nehmen kann. Gut, berichtet weiter."

  • Er nimmt die Worte schweigend zur Kenntnis und nickt respektvoll als ein Kompliment heraus zu hören glaubt. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen, welches auch einer Erleichterung entspringt. Keine wirklich falsche Handlung getan zu haben und keine Strafe erwartend ist dies wohl verständlich.


    "Nun, ich sah die Räumung erst für morgen vor, daher dürfte das Zimmer noch im natürlichen Zustand sein. Allerdings bitte ich mich an dieser Stelle zu entschuldigen. Ich werde umgehend den Zaunkönig aufsuchen und meine Anweisung wiederrufen müssen."


    Er warf einen Blick zur Tür und war geistig schon im Sprint.


    "Ist es gestattet weg zu treten?"

    Vertrauen ist gut, die Garde ist besser.

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  • Er brach seine Gedanken in Richtung Zaunkönig ab und konzentrierte sich wieder auf das Gegenwärtige.


    "Nichts konkretes. Der Schankbursche Patuljak, aus dem Zaunkönig, hat derlei wohl am Rande mitbekommen. Ich bin mir nicht sicher ob seine Gesprächspartner hierzu noch festgestellt werden können."


    Er pausierte kurz und schien seine Gedanken abermals neu zu ordnen. Sein Kopf schreckt hoch, da war noch etwas, aber er durfte sich nicht überschlagen.


    "Patuljak stellte auch fest das Herr September wohl eine Neigung zur Gardistin Narvi Fenden hatte. Er schien ... unschön angetan von einem Gespräch zwischen Frau Fenden und dem Unruhestifter Alen, welcher im Wachgebäude der Unterstadt inhaftiert ist."


    Er ließ an diesem Punkt eine Pause, aber seinem Gesicht war deutlich anzusehen das weitere Informationen vorlagen.

  • "Läßt sich mit den bisherigen Informationen nicht eindeutig bestätigen, aber mir ist noch etwas eingefallen. Ich würde gerne die Berichte zu dem Toten Lorenier aus dem Hafenviertel lesen. Ich glaube mich zu erinnern das ich den Namen JeMerik September schonmal in diesem Zusammenhang gehört habe."

  • Emerald zog eine Augenbraue nach oben, nahm einen Schlüssel, schloss damit eine Schublade auf und gab einige Dokumente zu Aalok herüber.


    "Bitte. Dies ist der vorläufige Bericht, der mir von der Garde übermittelt wurde. Viel Erhellendes kam dabei ja bedauerlicherweise nicht heraus. Aber unser JeMerik hat den Toten gefunden, ganz recht. Glaubt ihr, er hat ihn auf dem Gewissen? Im Bericht heißt es, es sei nicht davon auszugehen..."

  • Aalok nimmt die Dokumente entgegen, scheintaber schon mit den Worten des Procurators zufrieden gestellt.


    "Ich kenne den Verdächtigen nicht und denke das man auf das Urteil der Garde vertrauen kann."


    Die Akte nur ein wenig überschauend ließt er sie nicht, erkennt aber an der Form einiger Worte erneut das seine Fähigkeiten zu lesen nicht so ausgeprägt sind wie sie es einmal waren.


    "Mir kam nur in den Sinn in welchem Zusammenhang ich den Namen schon einmal gehört habe."


    Das Thema scheint für ihn damit beendet.


    "Des weiteren hat sich Herr September in der Akademie eingeschrieben. Principal Meanor wusste wohl um den Status dieser Person."

  • Der Procurator nimmt die Dokumente wieder entgegen


    "Ja, das ist richtig. Es ist wohl vorgesehen , dass er, falls er aus der geschätzten Obhut unserer Garde entlassen wird, ein Studium an der Akademie antreten möchte. Gibt es noch weitere Informationen? Etwas, das darauf hindeuten könnte, ob er eine falsche Identität benutzt? Freunde, Bekannte, Leute, mit denen er sich trifft? Ansonsten sollte man natürlich noch die Gardistin Narvi befragen."

  • "Tut, was ihr für notwendig haltet. Hinsichtlich des Zimmers im Zaunkönig ist ja alles soweit geregelt. Für euren abschließenden Bericht wendet euch an Sergeant Ashaba, sie wird dann alles weitere in die Wege leiten. Allerdings sollten wir uns etwas sputen...nicht, dass sich der werte Herr September daran gewöhnt, Speis, Trank und Unterkunft auf Kosten der Präfektur zu erhalten. Gut, Gardist, ich bin dann soweit im Bilde. Wenn es nichts mehr weiteres berichtenswertes gibt, könnt ihr wegtreten."

  • SL - Zeitanpassung - SL - Zeitanpassung - SL


    Frühling läßt sein blaues Band
    Wieder flattern durch die Lüfte
    Süße, wohlbekannte Düfte
    Streifen ahnungsvoll das Land
    und rosa Wölkchen flüstern sanft...
    ...wir schreiben den vierten Monat im Jahre 409 n.Dj.


    ...es ist der Tag, an dem Aalok das Präfekturgebäude betreten hatte.


  • "Nichts weiter zu berichten."


    Mit diesen Worten und einem nicken trat er weg.


    Vor dem Präfekturgebäude beschleunigte er seinen Gang und war in Richtung Zaunkönig schnell außer Sichtweite.


    ---------> Taverne "Zum Zaunkönig"

  • Nachcdem Glanwen und Bellaria, diesmal in begleitung von Sonea, nach Renascán zurückgekehrt waren, hatte sich die Bardin, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es Lindain gutging, für einige Stunden verabschiedet, um sich in der Stadt, genauer gesagt, im Präfekturgebäude, einigen wichtigen Dingen zu widmen.


    So trat sie in den Empfangssaal und erkundigte sich nach der Zuständigkeit für Bauangelegenheiten.
    Einige Minuten später klopfte sie an die richtige Tür.

  • Vor dem Eingang des Präfekturgebäudes war Glanwen von zwei Gardisten überprüft worden, und kurz hinter der Eingangstür, hinter der nochmals Gardisten positioniert waren, tat sich ein breiter Korridor auf. Außerdem saß zu Beginn ein Bediensteter an einem Tisch, der Schreibutensilien, Listen und Dokumenten gefüllt war. Dieser notierte sich einige Daten und schickte Glanwen dann zu der besagten Tür.


    Auf ihr Klopfen folgte eine sonores "Herein!" und kurz danach fand sich Glanwen in einer nicht allzu großen Schreibstube wieder, die jedoch ganz ordentlich aussah und an deren Fenster sogar einige Pflanzen ein wenig Grün ins Braun der Möbel brachten. Hinter dem Schreibstisch saß ein Mann mittleren Alters mit Bart und einem freundlichen Lächeln, der schon eine Feder und ein Dokument bereit hielt. Der Schreiber war offenbar nicht vertrocknet-missgelaunt, wie man den Bediensteten der Präfektur hin und wieder nachsagte, ganz im Gegenteil, er wirkte sogar recht lebendig.


    "Die Fünfe zum Gruße, so nehmt doch bitte Platz. Ich nehme doch stark an, dass ihr in Siedlungsangelegenheiten zu mir kommt, ansonsten müsste ich draußen das ein oder andere strenge Wort fallen lassen. Momentan ändern wir hier so einiges in den Abläufen, müsst ihr wissen, alles wächst, und längst sind die alten Abläufe nicht mehr...wie sagt man...effizient. Nur, bis die neuen Abläufe dann auch wirklich so tun, wie sie sollen, nun ja, aber damit möchte ich euch nicht langweilen. Also, ihr seid wer und was kann ich für euch tun?"

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Die Elfe nahm Platz und schaute dem Schreiber vor sich offen ins Gesicht.
    "Ich bin Glanwen Himmelslied, Meisterbardin zu Atvia, Großmeisterschülerin der Bardenakademie Airikas Traum. Ja, ihr habt richtig angenommen, ich komme in Siedlungsangelegenheiten."
    Einen Augenblick sah sie sich um, hielt inne, ehe sie fortfurh:
    "Ich falle gleich mit der Tür ins haus, ich möchte Grundbesitz hier in Renascán erwerben, um mir ein Zuhause schaffen zu können. Meine Feenschwester Sonea baut hier und sie schwärmte mir vor, was mich dazu bringt, ich wünsche, wenn möglich, neben ihr zu siedeln."


    Nach ihren Worten blickte sie den Schreiber abwartend an.

  • Der Schreiber sah Glanwen einen Augenblick prüfend an, dann machte er seine Notizen


    "Aaaaaaaaaaah ja. Meisterbardin, das ist ja erfreulich, da wird Bellaria auch ihre Freude haben, vielleicht könnt ihr ja ein wenig mit ihr musizieren, falls ihr sie kennt..."


    Ohne aufzusehen und eine Antwort abzuwarten, machte er weitere Notizen, dann kramte er eine Karte, offenbar der Plan der Siedlung, hervor und suchte ihn, abgleichend mit einer Liste, die er nebenan positioniert hatte, ab


    "Sonea, Sonea, Sonea, Sooooooooooooneeeee.........ah, ja, hier!"


    Er legte seine Feder beiseite und sah Glanwen an


    "Aaaaaaaaaaaaaaalso, es freut mich natürlich, dass ihr euch dazu entschlossen habt, hier in Renascân Grund und Boden zu erwerben. Eine gute Entscheidung, denn wir sind ein aufstrebendes und interessantes Fleckchen Erde, das kann ich euch versichern. Neben der Dame Sonea, das wird möglich sein, ja. Ein Bau also. Gute Entscheidung. Häuser stehen derzeit in Renascân ohnehin nicht zum Verkauf, wir sind froh, dass wir die Neuankömmlinge von der Insel einigermaßen unterbringen können.


    Die Regelungen sind recht einfach, und noch dazu sehr günstig! Schließlich ist uns ja daran gelegen, dass die Siedlung wächst. Noch ist die Grundstückszuteilung im angemessenen Rahmen unentgeltlich. Ein Wunschgrundstück gibt es ja schon, sehr schön. Das kann ich auch gleich für euch reservieren, falls ihr möchtet. Nun reicht ihr eine Skizze des geplanten Hauses mit den nötigen Daten ein. Steine und Holz können in ausgewiesenen bereichen gehauen und geschlagen werden, ebenso unentgeltlich. Um die Arbeitskräfte indes müsst ihr euch selbst kümmern. Und jetzt...hoho..."


    Er zögerte kurz


    "...jetzt erkläre ich euch, wo der Haken ist, haha, nicht der Raken, der fließt unten im Tal, nein, es geht um den Haken. Diese Frage kommt immer, also sag ich's gleich: Der Haken ist, dass ihr das Haus fünf Jahre nicht veräußern dürft, zumindest nicht ohne Einwilligung der Präfektur. Ihr versteht, gegen Spekulantentum und solche hässlichen Dinge."