Malglins Haus 9

  • Kassandra zuckt die Schultern.
    "Keine Ahnung. Aber wenn ich sie nicht frage finde ich's nicht raus. Ich wollte es nur noch nicht versuchen ohne mit dir... naja, am besten mit euch dreien darüber gesprochen zu haben. Ich weiß nicht was uns erwartet. Sie sind Waldelben, sie sind recht scheu. Ich habe die Vermutung, daß sie mit den Celesti verwandt sind, über deren... Ritualkreis und... Erinnerungen wir vor ein paar Wochen gestolpert sind. Ich hoffe sehr, daß es Leute sind, denen man Kinder anvertrauen kann... Wie gesagt, wir wissen so gut wie nichts über sie. Die Republik ist jung und wir waren in den 5 Jahren so beschäftigt mit uns selber, daß wir versäumt haben uns unseren Nachbarn vorzustellen."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • "Noch nie was von Türschildern gehört, wie?"knurrt der kleine Mann, der davor steht. "Naja, was ist von so nem Nest schon zu erwarten. Jedenfalls," er übergibt eine verschnürte Briefrolle. "da. Damit ist das erledigt. Tschüss." Er dreht sich um und geht in Richtung Hafen.

  • Ellemir schaut ihm verwundert hinterher.
    "Aber...", bringt sie dann hervor, als der Mann schon nicht mehr zu sehen ist, "da steht doch 'Malglin'... Außerdem weiß doch jeder wo der wohnt."
    Kopfschüttelnd geht sie zurück ins Haus um Kassandra die Rolle zu bringen.

  • Innen steht: Hallo, Kassandra. Als ich von meinem Besuch bei euch zurück nach Hause kam, war Fellis, mein kleiner Sohn schwer krank. Er hat sich trotz bester Pflege nicht erholt. Nikodemus meint, eine Kur am Meer könnte ihm helfen. Gibt es bei euch einen Ort, wo ich mit zwei Kindern - der größere fängt auch schon an zu husten - für ein oder zwei Wochen wohnen könnte? Viel Geld haben wir nicht, aber ich würde mich natürlich nützlich machen und könnte auch ein ganzes Sortiment an Heil- und Würzkräutern zum Tausch anbieten. Wenn du antworten willst, schreib deine Antwort auf das zweite Blatt Papier und verbrenne es in einem Buchenfeuer, dann werde ich es erfahren. Frag mich nicht, wie das geht, aber der Druide hat garantiert, dass es klappen würde - ich glaub, der will uns nur loswerden, er ist sonst nie so hilfsbereit. Bitte antworte bald, liebe Grüße, Vittoria.
    Ein zweites Blatt Papier, umgeben von verschlungegen Zeichen, liegt bei.

  • Kassandra liest den Brief gründlich und nickt dabei. Dann wendet sie sich wieder Ancalima und ihren Kindern zu.


    Später, nachdem sie das Gespräch mit Ancalima beendet hat, der Gast für die Nacht versorgt ist und bevor sie zu Bett geht, wird sie eine Antwort auf dem zweiten Blatt verfassen:


    Liebe Vittoria,
    Es tut mir leid zu lesen, daß deine Kinder krank sind. Natürlich kannst du mit ihnen herkommen und hier so lange wohnen wie du magst. Entweder am Hafen selber oder in einer der Fischerhütten.
    Mach dir um Bezahlung keine Sorgen. Vielleicht möchte Nikodemus sein Wissen ja auch unserer Akademie zur Verfügung stellen.
    Laß mich wissen wann du kommst.
    Kassandra


    Das Schreiben wird sie im Kamin ihres und Malglins Schlafzimmers auf zwei Buchenscheiten, die der Holzstapel nach längerer Suche hergibt, verbrennen.

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  • Ancalima ließ Kassandra den Brief zu ende lesen und antwortete dann :" Nun...ich weiß nicht ob es dir bekannt ist das meine Sippe zu den Waldelben unserer Insel zählte...wir allerdings waren recht "offen" was den anderen Wesenheiten gegenüber angeht...allerdings trafen nicht viele bei uns ein. Aber ich kann die Reaktion der hiesigen Elben nachvollziehen..es ist...sagen wir ein Schutzwall denke ich. Ich finde wir sollten dieses Volk gemeinsam aufsuchen wenn es dir recht ist...ich denke es macht kein gutes Bild wenn die Kinder einer Waldelbin nicht von ihr selbst sondern einem Menschen vorgestellt werden...verzeih mir dies soll keine negative Aussage sein, aber ich glaube du weißt was ich damit meine. Ausserdem möchte ich sehen ob sie den Prinzipien meiner Sippe nachgehen bevor wir sie fragen ob sie dort lernen dürfen. Aber deine Idee finde ich vom Grunde hervorragend.

  • Kassandra lächelt.
    "Es wäre mir sehr recht dich dabei zu haben", sagt sie.
    Dann steht sie auf.
    "Laß uns morgen weiter darüber reden. Allmählich wird es Zeit, schlafen zu gehen. Wollt ihr beiden eurer Mutter eure Zimmer zeigen?", fragt sie Estolad und Falas.
    "Ich richte ihr derweil ein Zimmer... Du bleibst doch über Nacht?"

  • Die beiden Jungen blickten sie in freudiger Erwartung an..."Nun ja...sicher..*ihr Blick fiel aus dem Fenster auf die düsteren Herbstwolken"...ich denke es wird langsam zu kalt draussen auf dem Baum zu übernachten...Ich danke dir für deine Mühe" Sorgsam legte sie Estolad und Falas die Arme um die Schultern..."Wie wäre es wenn ich euch die Geschichte erzähle bei der ich einer Horde Orks die Waffen abgenommen habe..." *Sie zwinkerte Kassandra zu* Die Kinder und Ancalima suchten regen Gespräches das Zimmer der Kinder auf...

  • Kassandra schaut Ancalima erst verblüfft hinterher und muß dann lachen.
    "Aber maulen, daß Gedron Drachen tötet", murmelt sie zu sich selber und geht Decken und Nachtgeschirr für das freie Zimmer holen.
    Die beiden Knaben führen ihre Mutter derweil bis ins Dachgeschoß, wo vergangenen Sommer zwei Zimmer ausgebaut worden sind, die die Elben jetzt bewohnen. Die Nähe zum Schornstein gibt den Zimmern Wärme und die Dachfenster erlauben einen freien Blick auf den Sternhimmel über Amonlonde.

  • Am nächsten Mittag klopft es an die Tür. "Kassandra? Ich bins, Vittoria. Bist du zuhause? Bitte mach auf, wir sind auf dem Weg hierher in Regen gekommen und die Kinder sind ohnehin schon krank."

  • Kassandra öffnet die Tür.
    "Du liebes bißchen... Aus welchem Fluß hat man euch denn gezogen...? Kommt rein, kommt rein."
    Sie nimmt Vittoria eines der Kinder ab und bringt die Besucher in die warme Küche. Dort sitzen in der Fellecke neben der großen Küchenbank vier Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren und schauen die Neuankömmlinge mit großen Augen an.
    "Tinda", sagt ein kleiner blonder Knabe und steht auf um den größeren der beiden Söhne Vittorias zu begrüßen.
    Kassandra und eine kleine dunkelhaarige Frau, die Kassandra als ihre Cousine Ellemir vorstellt, helfen Vittoria sich und die Kinder aus den nassen Klamotten zu pellen, abzutrocknen und bugsieren sie dann auf die Bank am Küchentisch. Ellemir setzt einen Kessel mit Apfelsaft auf den Herd um den Besuchern einen warmen Begrüßungstrank anbieten zu können.
    "So schnell hab ich mit dir nicht gerechnet", sagt Kassandra entschuldigend. "Ihr seid ziemlich naß geworden... Magst du in den Zuber um dich aufzuwärmen?"

  • "Ich nicht, danke, aber Fellis würde ich gerne baden." Vittoria zaust dem Baby die paar Haare. Das Baby niest lautstark, dann strampelt es lachend, bis Vittoria es runtersetzt. Wie der Blitz ist der Kleine abgehauen - auf allen Vieren Richtung Feuer. Vittoria hechtet hinterher. "Oh nein, kleiner Mann, das tut weh wenn dus anfasst." Sie lacht Kassandra an. "Wir haben ein Holzgitter im Halbkreis vorm Feuer, damit er nicht drankommt. Ich glaub, sowas muss ich schnellstmöglich wieder bauen. Ich dachte, warum soll ich mit den Kindern weiter im Regen sitzen - im Sichelwald regnets seit zwei Wochen - wo hier so schönes Wetter ist." Sie verzieht das Gesicht. "Tja, so kanns gehen."
    Der ältere Sohn - etwa 2 1/2 Jahre alt - hat sich den anderen inzwischen als 'Sanda' - "Alexander", lächelt Vittoria- vorgestellt und sich begeistert ihrem Spiel - was auch immer das ist - angeschlossen.

  • Kassandra lächelt schief.
    "Normalerweise reicht es die Herdklappe zuzumachen, damit die Kinder nicht ans Feuer kommen. Wenn Ancale nicht in der Küche ist, dann bleibt sie sogar zu."
    Ellemir nickt zu. "Ich mach das mit dem Bad... Das Wasser sollte schnell fertig sein..."
    Kassandra nickt zustimmend und die kleine Frau verläßt die Küche.
    Dann stellt sie die Kinder in der Fellecke vor, die Alexander sofort in ihr Spiel aufnehmen. Ancale, der kleine zweijährige Blondschopf ist ihr eigener Sohn, die Zwillinge Hagen und Lina, beide 2 1/2 Jahre und die 3 1/2 Jährige Thyra gehören zu ihrer Cousine Ellemir.
    "Es sind noch drei weitere Babies im Haus. Ais Jüngster schläft grade und die beiden größeren hat sie mit zum Neubau genommen."

  • "Na, da sollte 'Sander ja versorgt sein, bei so vielen Kindern." Vittoria lächelte. "Sind wir zu schnell gekommen, um eine Unterkunft zu kriegen? Wir können uns erst mal im Brennenden Tisch einquartieren, bis wir irgendwo in einem Haus unterkommen. Nikodemus kommt in ein paar Tagen nach und ich muss dann noch mal zurück in meinen Wald. Danach kan ich auch Kräuter und so was auf Bestellung mitbringen - als Bezahlung zum Beispiel. Auf dem Weg hierher hab ich gesehen, dass da ein kleiner Wald ein Stückchen von der Küste weg ist. Daneben war eine halb verfallene Hütte. Das Dach ist kaputt, aber die Wände und der Kamin noch in Ordnung. Das wäre eigentlich ideal für uns. So'n Dach hab ich ruckzuck ersetzt, wenn ich zwei Bäume fällen und Schilf ernten darf. Weißt du, wem die Hütte gehört und wen ich da um Erlaubnis fragen muss wegen der Materialien?" Sie räuspert sich. "Ich bin wieder zu voreilig, oder? Naja, so bin ich eben. Ich hab ein Sortiment an Kräutern und zwei Ausgaben meines Kräuterbüchleins mitgebracht und alles, was ich an Kupfer und Silber habe. Ich könnte als Bezahlung auch einen Kräutergarten anlegen - hier wäre die Akademie dafür der Ansprechpartner, oder?"

  • Kassandra muß lachen, als Vittoria sich als voreilig bezeichnet.
    "Du erledigst Dinge gerne direkt, hm? Das ist schon in Ordnung. Ich glaub ich weiß welche Hütte du meinst, aber wem die jetzt gehört kann ich dir aus dem Kopf auch nicht sagen. Einer der Fischerfamilien... Ich kann mal den Hafenmeister fragen."
    Sie nimmt den warmen Apfelsaft vom Herd und füllt einige Becher, die sie auf den Tisch stellt.
    "Jetzt wärmt euch erst mal auf. Wenn du magst kannst du auch warme Ziegenmilch für den Kleinen haben..." Sie setzt sich dazu und verteilt Apfelsaft an alle Kinder.
    "Ein Zimmer hab ich für dich frei, und wenn Alexander mag kann er bei Thyra und den Zwillingen schlafen. Und so lange du in meinem Haus bist bist du natürlich mein Gast. Obwohl das Kräuterbuch mich schon interessiert. Und der Kräutergarten sicherlich eine Erweiterung vertragen könnte..."

  • Vittoria lacht. "Hab extra unsere Ziege mitgebracht, weil ich doch keine Milch mehr hab für Fellis. Und weil sie Gepäck tragen kann." Sie nippt am heißen Apfelsaft, seufzt genießerisch und lehnt sich zurück. Fellis grapscht wieder nach dem Feuer, Vittoria hält ihn aber mit ihrem Fuß außer Reichweite. "Für dich hab ich übrigens eine fast fertige Version des Küchenkräuter-Almanachs, wie Nikodemus ihn nennt, mitgebracht. Sobald wir uns eingelebt haben, komme ich bestimmt dazu, die letzten Kräuter und ihre Anwendung zu beschreiben. Nur so, als Dankeschön. Fellis, nicht in meinen Fuß beißen, das ist kein Kauknochen." Sie wühlt in ihrer Umhängetasche und fördert schließlich etwas zu Tage was aussieht wie ein fingerdicker, knotiger Ast. Sie gibt es dem Baby, das begeistert "Whia" jauchzt und es in den Mund steckt. "Gereinigte, getrocknete Sehne vom Reh," erklärt Vittoria," die liebt er heiß und innig."