"Beruhige dich, alter Freund..." bemerkte Aldhayn leise. Seine Stimme klang schwach, nicht so durchdringend und kräftig wie die letzten Stunden.
Ein Blick auf sein Gesicht verriet Schweiß, einer auf sein Bein, die Ursache.
Eine weißgelbliche Masse, durchsetzt von klarer Flüssigkeit bahnte sich quälend Langsam den Weg aus der Stelle, die vor kurzem noch eine rasche Heilung, genährt von den körpereigenen Kräften verhieß. Das ekelerregende Gewaber bildete einen Hügel über der nun rot und braun schimmernden Wunde, deren Ausläufer sich wie Feuermale das Bein hinauf und hinab schlängelten.
Der Krieger hatte Recht behalten. Sein Körper versuchte das Gift hinauszueitern.
"Die Zeit ist gekommen herauszufinden, ob ich dem Göttlichen schon so nahe bin, wie ich glaubte. Ich will dich wissen lassen, daß ich dir verzeihe, ich habe lang über deine Beweggründe nachgedacht, und auch wenn ich sie nicht gutheißen mag, so kann ich sie zumindest verstehen.
Mein alter Lehrer, mein Herr, mein Freund..."
Aldhayn ergab sich nach diesen Worten dem Fieber, und hoffte, daß Jene die er unterwiesen hatte, wie mit ihm zu verfahren sei, sich auch daran halten und nicht eigene Experimente unternehmen würden.
Der Krieger verspürte Angst, dies war kein Gegner den man mit Muskel- oder Verstandeskräften niederringen konnte, dies war Siechtum und Krankheit, das größte Unheil für einen Kämpfer.