Auf den Straßen Montralurs - Teil 2

  • "Ich denke mal, dass die ständige Überzeugungsarbeit einer kleinen Gruppe, zu der auch mein Vater gehört, endlich Früchte getragen hat. Und der Grund, den Du anführst, ist sehr treffend. Es wurde endlich erkannt, dass Torog Nai nicht nur eine Gefahr für die Menschen Trawoniens ist, sondern für alle freien Völker."

  • Xanthia zog sich, als alle zum Feuer zurückgekehrt waren zum Sitzen hoch und erwiderte Feenas Morgengruß, zwar immer noch ein wenig verschlafen, aber nicht desto trotz freundlich.
    Schließlich kümmerte sich erst ein mal um Frühstück.

  • "Ich? Einfluss?" Corridiel lachte.
    "Nein, nicht wirklich. Mein Vater ebenfalls nicht - man hört seine Stimme, doch man hört nicht auf sie. Er war schon lange der Meinung, dass sich unser Land nicht länger unterm Stein verstecken kann. Allerdings hat er keine offizielle Funktion, insofern war seine Meinung niemals relevant, genausowenig wie meine. Ich komme aus einer einfachen Familie..."

  • Unterm Stein ?
    Xanthia horchte nun interessiert auf und legte die Stirn in Falten. Das erinnerte sie doch an was. Amatyrill.....die dunklen Steine.....natürlich....


    Sie wand sich an den großen Elfen
    Mag sein, dass ich mich irre, aber ist es nicht so dass Euer Land von einem Ring alter Obelisken behütet wird? Bilden sie nicht eine Art magischen Schutz, so das kein Wesen ungefragt Amatyrill betreten kann ? "


    Wieder grübelte sie kurz nach und meinte dann weiter:


    "Wie wurden sie noch gleich genannt ? Es war irgendwas mit M und etlichen i´s ....


    Xanthia blickte Corridiel mit Interesse an

  • Der große Elb schaute Xanthia wissend an und sagte schließlich:
    "Und wenn es so wäre, könnte ich Dir nichts darüber sagen, Xanthia..."

  • So?“ Xanthia blickte Corridiel unverwandt an. Eine leichte Herausforderung lag in ihren Augen. „ Wie Schade ! Ich hatte gehofft ihr hättet mir diesbezüglich ein paar Dinge erklären können." Die Art und Weise, wie sie ihre Worte betonte, war zwar nach wie vor ausgesucht höfflich, lies aber auch keinen Zweifel daran, das sie sich Corridiels vertrauliche Anrede verbat.


    " Nun, so werden also weiterhin einige meiner Fragen unbeantwortete bleiben müssen. Aber, seid beruhigt Corridiel, ich frage nicht weiter. Ihr seid mir gegenüber schließlich zu keiner Antwort verpflichtet."
    Fügte sie nun wieder mit der alten Freundlichkeit hinzu und fuhr dann fort Dinge wie Brot, Käse und Dörrobst auf einem Tuch aus zu breiten.

  • Corridiel zuckte etwas zusammen - Xanthia hatte er bisher nicht mit Du angeredet und es einfach vergessen.
    "Es tut mir leid, dass ich Euch nicht weiterhelfen kann, Xanthia," begann er entschuldigend.
    "Aber wenn es um Erklärungen in diesem speziellen Fall geht, wäre ich bestimmt nicht der richtige Ansprechpartner. Nur soviel, es ist Fremden durchaus möglich nach Amatyrill zu gelangen, Teile unsere Waldes brannten auch, als die Horden Torog Nais sich vor einiger Zeit zurückziehen mussten."

  • Xanthia unterdrückte ein Grinsen, als sie Corridiels Reaktion bemerkte.
    Sie war fertig, die Dinge aus zu packen, die sich ihrer Meinung nach für ein Frühstück eigneten und lud daher nun die Reisegefährten mit einer Geste ein, sich zu bedienen. Sie selbst nahm sich nichts. Dafür war es ihr und ihrem Magen noch zu früh.


    Auf Corridiels weitere Erklärung hin, sah sie den Elfen zunächst nur an, ehe sie ein Stück zur Seite rutschte und das Gespräch von neuem begann.


    Ich weis, ich sagte gerade, ich würde nicht weiter nachfragen, doch machen mich Eure Worte jetzt erneut neugierig, Corridiel.“ Sie hob ihrem Stab vom Boden auf und lehnte ihn, so wie schon am gestrigen Abend, an ihre Schulter.


    Wenn ihr mir die Frage gestattet, aus welchem Grund seid ihr in diesem speziellen Fall nicht der richtige Ansprechpartner?


    Wieder zeigte sich ehrliches Interesse in ihren Augen.

  • Feena schaute erstaunt zu Xanthia, als diese etwas über Corridiels Heimat zu wissen schien. Sie verkniff sich weitere Fragen und hörte stattdessen interessiert den beiden anderen zu.


    Sie nahm sich etwas von Brot und Käse und lies sich am Feuer nieder. Genüsslich vor sich hin knabbernd beobachtete sie die Gesprächspartner.

  • Aldhayn war kalt, er fröstelte, die Eiternde Wunde leuchtete rot in der Morgensonne. Bis dato hatte niemand nach ihm gesehen, also war den meisten die Verschlimmerung seines Zustandes verborgen geblieben und keiner hatte sich an seine Weisung gehalten, einfach die Wunde herauszuschneiden.
    Nun machte ihm das Fieber schwer zu schaffen


    Als Talris auftauchte, erwachte er, wie wenn er die Nähe seines alten Herren spüren konnte. Als dieser ihm nahe war, und sich über ihn beugte um nach ihm zu sehen, packte er ihn im Revert und zog ihn an sein Ohr.
    Bewaffnet nur mit der Kraft seines Herzens brüllte er ihm ins dieses, doch heraus kam nur ein Flüstern: "Herausschneiden! Du mußt es Heraussschneiden! Es tötet mich!"


    Dann wurde sein Griff schlaff und er sackte ermattet wieder in sich zusammen.

  • Noch ehe Corridiel ihr Antworten konnte, legte Xanthia plötzlich den Kopf schief und lauschte. Ihre Hände fassten das Holz ihres Stabes fester und sie zog hörbar die Luft ein.
    Sie sah zu Aldhayn, der offensichtlich erwacht war und dessen zitternder Arm sich in den von Talris verkrampfte. Sie hatte dessen leise Worte nicht verstanden, doch musste sie das auch nicht, um zu wissen, wie es um den Ritter stand. Sie hätte nicht ein mal zu ihm hinsehen müssen.



    Xanthia hatte mit ihren Befürchtungen von gestern recht behalten. Das schlechte Blut begann den Körper zu zerstören. Welche Kräfte Aldhayn auch immer zur Verfügung gestanden hatten, sie waren nicht ausreichend gewesen.


    Noch ein mal sah sie zu dem Mann hin, ihr Gesicht seltsam ausdruckslos. Seine Worte waren klar gewesen, er wünschte ihre Hilfe nicht, ob ihr das nun gefiel oder nicht.


    Unwillkürlich wanderten ihre Augen von Aldhayn fort, hin zu jenem Ort, den sie in der Nacht schon des öfteren betrachtet hatte. Und entweder verlor sie sich darauf hin in Gedanken und starrte deshalb unentwegt auf einen Baum in Adhayns Rücken oder irgendetwas war dort, was jedoch den Blicken der anderen verborgen blieb.


    Xanthias Augen wurden schmal und verloren mit einem mal jegliches sichtbare Gefühl.

  • Ohne zu zögern griff er nach seinem Elbendolch an seiner Gürteltasche die er am Rücken trug.
    Hell glänzte die scharfe Klinge des elbischen Metalls. Er ging zum restlich brödelnden Feuer und wärmte die Klinge noch einmal auf. Dann kehrte er zu Aldhayne zurück.
    Aus seiner Tasche holte er noch eine Beißwurzel heraus und steckte sie quer in Aldhayns Mund. Dann säuberte er noch einmal die Wunde mit Wasser, in dem er zuvor desinfizierenden Kräutern hineingab. Dieses Kräuterwasserbad brannte auf der Haut. Beseitigte aber jede Art von Infektionsgefahren. Wenn Aldhayne bei Bewusstsein war, würde er jetzt wieder vor brennen aufwachen. Hierzu sollte ihm die Beißwurzel jedoch schmerzabschaffung geben.
    Er setzte den Schnitt oberhalb der eiternden Wunde an. Fein säuberlich trennte er das zersetzte Fleisch von seiner Stelle. Um sicher zu gehen, dass er alles infizierte herausschnitt, kontrollierte er die Wunde nach jedem millimeter auf seine Farbe und das Blut, das herausquoll. Er verbrauchte an die 20 saubere Wundverbände nur um keine Infektion an der Wunde auszulösen. Jedesmal wenn er das eiternde Blut abwischte, schmiss er die blutbeschmirte Mulbinde ins Feuer und nahm eine neue heraus.


    Nach einiger Zeit war er fertig und er beeilte sich die offene Wunde zu schliessen. Der Eiter verschwand aus seinem Blut, das gab Talris das sichere Zeichen, dass die eiternde Wunde beseitigt war. Nun musste noch die frische jedoch bald gesund heilende Wunde wieder geschlossen werden. Er nahm seine Verbandstasche und zog eine Nadel und einen Faden heraus. Mit 6 Stichen nähte er die Wunde zu, nahm eine heilende Salbe aus einer anderen Tasche, strich etwas auf die vorletzte zusammengefaltete Binde und legte diese auf die Wunde. Dann nahm er die letzte Binde und wickelte einen leichtfesten Verband um die Wunde.


    Die Salbe sollte seine Schmerzen lindern und die Heilung auf natürlichem Wege einleiten.

  • Feena hatte sich umgewandt als Aldhayn erwachte. Als Talris sich um ihn kümmerte, wandte sie sich wieder ab. Es gab Dinge, die musste sie nicht sehen.


    Stattdessen beobachtete sie nun aufmerksam Xanthia. Ohne den Kopf zu bewegen, folgte sie deren Blick hin zu jenem Baum und wieder zurück. Sie sagte nichts, sah Xanthia aber unverwandt an, eine unausgesprochene Frage im Blick.

  • Corridiel hatte gerade antworten wollen, als Aldhayn in sich zusammensackte. Besorgt sah der Elb zu, wie Talirs sich um den Ritter kümmerte und überlegte fierberhaft, was er tun konnte.
    "Wenn Ihr meine Kräuter braucht, Talris, sagt einfach bescheid!" bot er an.

  • Talris wusch sich das Blut von den Händen und bat Xanthia zu sich herüber um über den Zustand des Ritter zu urteilen.


    "Xanthia habt ihr einen Augenblick? Ich bin mit der Versorgung des Verletzten soweit fertig, würde aber gerne eure Meinung dazu hören..."


    Er würde abseits von Aldhayne mit ihr sprechen.

  • Es dauerte einige Zeit, ehe Xanthia ihren Kopf drehte und zu Talris sah. Und noch immer glich der Ausdruck in ihren Augen mehr dem eines Toten, denn eines Lebendigen. Doch dann atmete sie ein zwei mal tief durch und das Leben kehrte in ihr Gesicht zurück. Mit einem entschlossenen Nicken rappelte sie sich hoch und ging zu Talris, ihren Stab noch immer fest in einer Hand.

  • Talris warf einen prüfenden Blick auf Xanthia ob alles in Ordnung mit ihr sei.


    Fuhr anschliessend vorsicht fort: "Aldhaynes Wunde hat sich wie erwartend nicht gebessert. Jedoch waren die Anzeichen jene von einer Wundvergiftung, als eine besondere Art des nymbrischen Giftes.


    Ich habe die Wunde gereinigt, und anschließend das eiternde Gewebe mit einem gereinigten Dolch entfernt. Die Wunde habe ich weiterhin mehrmals von Unreinheiten gesäubert bis das Gewebe vollständig entfernt wurde, dass von der Infektion betroffen war.


    Anschliessend habe ich die Wunde genäht und mit Heilenden Kräutern und einem Verband gefestigt.


    Offen bleibt nun die Frage, ob das Gift weiter in seinen Körper gelangt ist. Ich denke den Auslöser und das Nest seiner Infektion habe ich beseitigt.
    Jedoch kann immer noch Gift in seine Blutbahnen gelangt sein, oder nocht schlimmer bereits sein Herz erreicht haben.


    Ich kann durch die Gabe meines Volkes prüfen ob noch Gift in seinen Wunden ist, anschliessend müssen wir Urteilen wie wir das restliche Gift aus seinem Körper bekommen. Entweder magisch, was ich nicht kann, oder auf natürlichem Wege. Für eine natürliche Regeneration dürfte das Gift jedoch nicht sein Herz erreicht haben, da die Genesund einige Zeit in Anspruch nimmt.


    Was meint ihr dazu Xanthia?"


    Noch einmal prüfte er ihren Zustand kritisch...

  • Xanthia hörte Talris aufmerksam zu, Die Augen zunächst zu Boden gerichtet und seine fragenden Blicke ignorierend. Nachdem er geendet hatte, meinte sie einfach.


    Alles, was ihr tun könnt, um mehr über seinen Zustand zu erfahren, das tut, Talris.


    sie sah ihn nun an. Ruhig, sachlich aber nichts desto trotz sehr aufmerksam.


    Ich glaube auch nicht, dass es mit dem Reinigen der Wunde getan ist. Zuviel Zeit ist seit der Infektion vergangen. Und das Gift wirkt schon zu lange in seinem Körper. Ich bin mir ehrlich gesagt eh gar nicht sicher, dass wir ihm hier, unter diesen Umständen überhaupt noch auf normalen Wege helfen können - sollte er nicht noch über besondere Kräfte verfügen....“ Sie brach ab und sah nachdenklich zu Aldhayn. Wand sich dann aber wieder Talris zu und meinte weiter:


    Daher solltet ihr mit dem beginnen, was ihr vorgeschlagen habt, Talris. Ich versuche gerne zu Helfen, aber wir haben nun mal nicht viele Möglichkeiten.“ Sie zuckte mit den Schultern „Welches Vorgehen danach angebracht ist, wird sich zeigen.

  • Feena war mit ihrem Blick weiterhin Xanthia gefolgt und hatte zugehört, was Talris ihr berichtet hatte und diese darauf antwortete. Für sie klang das alles einleuchtend. Wenn Talris feststellen würde, dass das Gift auf Aldhayns gesamten Körper übergegriffen hatte, würden sie vor einem neuen Problem stehen. Es sei denn...


    Sie erhob sich ebenfalls und trat zu Corridiel.


    "Bist du in der Lage Gift aus einem Körper zu entfernen, Corridiel?"


    Sie sah den grossen Elben fragend an und deutete, wie zur Unterstreichung ihrer Worte mit dem Kopf Richtung Aldhayn.