Malglins Haus 10

Baul kommt aus dem Gästezimmer, und betritt die Küche. Er sieht erholt und gut gelaunt aus.

Doch haben die Ereignisse der letzten Wochen Spuren in seinen Zügen hinterlasssen.

Baul macht ein unentschlossenes Gesicht und reibt sich den Bauch

"Man unterschätzt doch immr wieder wie man in einem Bett unter dem Dach von Freunden schläft. In den letzten Wochen habe ich nie so gut und so lange geschlafen. Und Frühstück... dafür würde ich jetzt töten."

Er macht ein hungriges Gesicht und scheint Malglin abzuschätzen. Dann lacht er.

Das Geschrei der spielenden Kinder ist von draußen zu hören.
Am Herd steht eine junge Frau, die eifrig Gemüse schneidet. Bei Bauls Eintreten dreht sie sich kurz um und knickst.
"Kassandra hat mich angewiesen, euch etwas vom Frühstück aufzuheben", sagt sie freundlich und stellt die Reste des Frühstücks, die abgedeckt neben dem Herd standen, auf den Tisch.
"Mögt ihr Ei dazu? Ich kann noch rasch etwas in die Pfanne hauen."

Baul setzt sich sofort. Zu Malglin gewandt "Du erlaubst?", dann dreht er sich zu der jungen Frau:" Eier nehme ich, aber mach dir nicht die Mühe was zu braten, ich nehme sie auch so. Wie heißt du eigentlich mein Kind? Ich mag es zu wissen wer für mein leibliche Wohl verantwortlich ist."

Sie schaut etwas sparsam als er die Eier roh haben will, stellt sie ihm jedoch in einer Schale hin ohne weiter Frage zu stellen.
"Mein Name ist Jala", beantwortet sie eine Frage. "Ich helfe in der Küche aus. Ab und zu."

Er nimmt eines der Eier aus der Schale, "Angenehm Jala, ich bin Baul thar shar, Ko.." er bricht ab," einfach nur Baul meine Schöne." Dann öffnet er den Mund und piekt mit seinen Fängen oben und unten ein Loch in das Ei und schlürft es aus. "Besitzt du auch Land hier in Amonlonde?", fragt er vergnügt?

Sie versucht ihn und vor allem sein seltsames Gebiß nicht zu offensichtlich anzustarren, als er das Ei auf diese Weise ißt.
"Nein", beantwortet sie seine Frage etwas verspätet. "Aber meine Eltern haben ein Stück Wald. Mein neuer Vater ist Holzfäller"

Er lächelt ob ihrer Verlegenheit.

"Dein Neuer Vater? Was ist mit deinem Alten?"

Sie schaut ein wenig betreten zu Boden.
"Oh... der ist in Forlond geblieben als die Nymbra kamen", sagt sie. Einen Moment schweigt sie und versucht dann das Thema zu wechseln: "Mögt Ihr Tee trinken oder Kaff?"

"Ich nehme was du hast, keine Umstände. Der Tod, Jala, kommt zu uns allen. Manche holt er zu früh wie sicherlich auch deinen Vater. Mein Bruder starb kurz vor Forlond im Rabuntal, und man hat mich sogar meiner Rache beraubt, aber ein Mann der im Kampf stirbt sollte nicht lange betrauert werden. Er starb um dir dein Leben zu geben. Erinnere dich jeden Tag an ihn und sei froh und stolz das Er gefallen ist für all jene die Leben."

"Ich BIN stolz auf ihn", nickt sie und der Anflug von Trauer weicht Entschlossenheit. "Er war sehr mutig. Und er war ein guter Vater."
Sie stellt die Teekanne und einen Becher auf den Tisch, in den sie Tee eingießt. "Der Kaff läuft noch durch", sagt sie dabei.

Er lächelt und nimmt einen Schluck Tee.

"Wenn du nicht so fürchterlich jung wärest.", murmelt er und trinkt erneut.

Sie hört das und wird leicht rot. Doch immerhin war der Besucher bisher freundlich und so traut sie sich, keck zu fragen: "Was wäre dann, mein Herr?", während sie sich wieder ihrer Arbeit, dem zerkleinern von Gemüse für die Suppe, zuwendet.

Er verschluckt sich, er hatte wohl zu laut geredet, aber die Keckheit dieses Kindes schien ihn anzustacheln.

"Ich würde mich unbeliebt machen in diesem Haushalt, und wahrscheinlich in noch einigen anderen." sagte er grinsend, und der Ausdruck seiner Augen glich dem eines Wolfes auf seine Beute.

Jala schaut ihn an und wird tiefrot. Das Herz schlägt ihr auf einmal bis zum Hals und sie scheint sich nur mit großer Anstrengung aus dem Blick lösen zu können.
"Wie... meint ihr das?", fragt sie zögernd und unsicher. "Das solltet ihr vielleicht nicht tun..."

Er lacht laut, und donnergrollend auf.

"Angst vor der eigenen Courage? Keine Angst, ich habe weder vor mit dir meinen Speiseplan zu bereichern, noch dir etwas wegzunehmen. Wie ich schon sagte, du bist einfach zu jung."

Sie schrickt bei diesem Lachen sichtbar zusammen, doch sie nimmt ihren Mut zusammen um ihm zu antworten.
"Vielleicht bin ich zu jung", sagt sie fast trotzig. "Aber ich hab keine Angst." Und schafft es dabei fast nicht zu zittern.
"Und sich im Haushalt des Katschmarek unbeliebt zu machen -egal mit was- ist immer noch keine kluge Idee. Mein Herr", setzt sie hinzu, sich im letzten Moment daran erinnernd, daß er Gast und sie nur das Küchenmädchen ist.