Malglins Haus 11

Es ist früher Abend, als Baul das Haus erreicht. Er treibt das Pferd in den Stall und sattelt es ab. Er reibt es ab und richtet Futter her. Dann zieht er beschwingten Schrittes Richtung Haus.

Er läßt sich von dem Bratenduft Richtung Küche dirigieren.

Malglin kehrt sehr müde zurück aus dem Süden der Stadt zu seinem Haus zurück. Die letzten Tage, das Bauen des Artefakts und auch die Gäste im Sommerhaus waren sehr anstregend gewesen.

"Gottseidank. Erst mal wieder ein paar Tage Ruhe, bevor wir nach Mythodea aufbrechen."

Er macht leise die Tür auf und geht Richtung Schlafzimmer.

Langsam folgt er dem Geruch die Treppe hinauf. Am Absatz bleibt er noch einmal stehen, und wendet den Kopf nach rechts und links.

Die Tür des Gästezimmers, das er bewohnt, steht offen.

Er nähert sich der Tür noch einmal wittert er. Er saugt noch einmal die Luft ein. Er lächelt. vorsichtig späht er durch den Türschlitz.

Jala steht vor seinem Bett und legt seine gewaschene Kleidung sorgfältig auf den Stuhl daneben. Dann zieht sie die Decke glatt, schaut nach, ob noch Wasser in der Waschschüssel ist, geht zum Fenster und öffnet es einen Spalt.

Er schiebt die Tür leicht auf und gleitet hinein. Dann schließt er die Tür.

Sie hört die Tür und wendet sie sich um -und schrickt zusammen, als sie ihn vor der geschlossenen Tür stehen sieht.
Schuldbewußtsein ist in ihren Zügen zu lesen -und das, obwohl sie sich sicher ist, nichts Unrechtes getan zu haben.

Er sieht forschend in ihr Gesicht, seine Augen gleiten prüfend hierhin und dorthin um immer wieder in ihrem Gesicht zu ruhen. Sein Blick spiegelt keine Emotion wider.

Sie hält dem Blick stand, bewegt sich nicht. Der Anflug von Schuldbewußtsein weicht wieder von ihrem Gesicht. Sie ist sich sicher, daß sie nichts falsch gemacht hat. Sie ist sich auch sicher, daß sie nicht hier sein sollte. Doch den Weg nach draußen versperrt er. Also steht sie still und wartet. Die einzige Bewegung sind ihre Atemzüge, die ihre Brust heben und senken.

Er geht langsam auf sie zu, "Schön, klug und mutig. Was steckt da noch alles in dir?"

Sie muß lächeln. "Ich weiß nicht... was glaubt ihr?"

Er hat sich bis auf wenige Zentimeter angenähert. jetzt steht er dicht vor ihr und schaut ihr in die Augen. "Ich werde nachsehen müssen."

Arglos erwiedert sie den Blick. "Nachsehen?"

Er greift an ihre Taille und zieht sie näher. "Zuerst eine äusserliche Untersuchung?!"

Sie hält seinen Blick weiter fest, ein Funkeln in den Augen.
"Und was glaubt ihr zu finden?"

"Hexenmale?!"

Ihr Blick wird erstaunt. Verletzt?
"Wieso das?"