Malglins Haus 11

Und in ihrem Gesicht steht Unwissenheit.

"Nun gut, ich werde ihn verwahren, der alten Zeiten willen."

Mit diesen Worten steckt sie den Stein, noch immer vorsichtig umwickelt zu ihren anderen Gütern.

"Die Frage bleibt, zu was es gut sein soll. aber jede Frage wird irgendwann beantwortet werden. Da müssen wir beide wohl geduldig sein.
Apropos Geduld, kannst du mit Thirans Gebarden umgehen? Er ist sehr emotional und seine Gefühle sind wie Leuchtfeuer, wenn man ihn sucht. Ich habe ein wenig Sorge, dass er Grenzen überschreitet."

Während sie die Worte ihres letzten Satzes spricht, tippt sie sich leicht gegen die Schläfe und deutet dann zu Kassandra hinüber.

"Silias Geist war schon früher anfällig für die Dinge zwischen den Welten. Während du die Vorstufe bildest und ich den begehbaren Mittelweg ist sie ein Anlaufpunkt für jeden Lichtblitz in der Dunkelheit der Gezeiten."

Wieder nippt sie an ihrem Tee und sie scheint einen Moment zu überlegen.

"Wenn du möchtest, werde ich mich Thiran annehmen."

"Gut, dann soll es so sein... Wird er weiterhin hier wohnen oder gibt es andere Pläne für seine Unterbringung?"

Beiläufig holt sie aus ihrer Reisetasche einen kleinen Beutel heraus.

"Es kostete einige Mühe die Marktfrau zu überreden, so früh schon Geschäfte zu machen aber du liebst Trockenobst."

Mit diesen Worten schiebt sie ihr den Beutel hinüber.

Schmunzelt sieht sie Kassandra beim Kauen zu.

"Thiran braucht einen Rückzugsort, wenn ihm die Dinge über den Kopf wachsen. Solange er den hier weiß, bin ich beruhigt. Seine Wunden sind sicher bereits von dir versorgt wurden und somit schon geheilt, mae?"

Sie erhebt sich und macht Anstalten hochzugehen.

"Welches Zimmer hat er?"

"Ich wecke ihn nicht. Ich möchte mir den jungen Elben erst einmal ansehen. Der Schlaf verrät viel über einen," meint sie sanft und schon auf dem ersten Treppenansatz angelangt.

"Endúneath ist auf dem Weg hierher, nur dass du nicht zu überrascht tust, noch jemanden meines Volkes an der Türe zu haben."

Mit einem Schmunzeln geht sie die Treppe nach oben zu dem ihr gewiesenen Zimmer.

Thiran kommt die Treppe herunter. Unten angekommen sind seine Kräfte erst einmal zu ende und er sinkt auf die Knie.
Er stößt einen lauten und unhöflichen Fluch aus, als er versucht sich wieder aufzurappeln

Noch kurz dringt Lachen aus der Küche, kaum zu glauben, dass es sich dabei um eine Elbe und eine Menschenfrau handelt, doch es ist schnell verschwunden und Schritte nähern sich.

Vor dem sich aufrappelnden Elben kommt Tear'asel zum Stehen. Ihre Hand, die nach den Stunden ihrer Abwesenheit in Thirans Zimmer, kaum noch silbernen Linien zeigt, senkt sich dem Elben kraftvoll entgegen.

"Es wurde auch Zeit Sturmherz."

Er blickt auf und mustert Tear kurz, nimmt die Veränderungen auf und knurrt dann als er ihre Hand nimmt um aufzustehen.

Es schmerzt zu stehen und er muss sich schwer an der Wand abstützen. Als seine Beine wieder nachgeben stützt er sich auf Tear'asel

Wenn du das sagst... Schmerz trübt seine Stimme.

Als ein weiterer erstickter Schrei aus dem Gästezimmer neben ihm kommt macht er anstalten die Türe zu öffnen. Was war dort nur los? und warum half Tear'asel der Frau nicht?

"Ich fürchte, dass ist eine Angelegenheit, mit der du dich nicht auseinandersetzen wirst. Dort bekommt jemand ein Kind, kein Ort, an dem du als...Unbeteiligter...einen Platz hast."

Sie stützt ihn und es scheint mehr Kraft in der kleinen Elbe zu sein, als es den äußerlichen Anschein macht. Die andere Hand sorgt dafür, das die Klinke genau dort bleibt wo sie ist.

So nah an ihr kann Thiran den Geruch von Wildrosen ausmachen, der sie fast unmerklich umgibt.

Unvermittelt senkt Thiran den Kopf und atmet den Geruch tief ein.

Ein Kind? Anna?
Er blickt zur Türe und sieht kurz so aus als wolle er dennoch dort hinein.

Er wendet sich Kassandra zu und macht einen Schritt auf sie zu.
Ohne Tear'asel wäre er wieder gestürzt.

Der Geruch bewirkt eine gewisse Beruhigung, was jedoch ausschließlich an seinem Duft liegt, nicht an eventuellen Zaubern, die eingeflochten sind. Vorsichtig doch mit gewissem Nachdruck zieht sie den Elben in Richtung Küche.