Amonlonder Marktplatz 2

  • Recht bald entdeckt sie die Frau auch, als sie um ein paar Ecken gebogen ist.
    Sie passt eine Parallelstraße ab und kommt so von vorne auf sie zu, just als Anna die Gasse des heimatlichen Hauses erreicht.


    "Sera....?" Noch kennt sie den Namen der Schwangeren ja nicht und spricht sie deshalb schlicht mit der höflichen Anredeformel an.

    Parchlim?
    "Ich knüpfe Netze und schwinge kein Schwert!"

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  • Ein Blick flirrt zu Annas direkter Umgebung. Dieser eigenartige Effekt wundert sie abermals, aber auf Anhieb kommt ihr nicht in den Sinn, wo sie das schon einmal gesehen hat.
    "Ich wollte richtig stellen, was ich eben fragen wollte."
    Die Elfe klingt sachlich, aber mit dem Anklang einer Entschuldigung.
    "In keinster Weise wollte ich euch mit einem Schädling gleich setzen, sondern nur wissen, wann es soweit ist, dass ihr euer Kind bekommt."
    Gerade rechtzeitig entsinnt sie sich an Kassandras Worte, dass man nicht von 'Jungen' oder 'Welpen', sondern von 'Kindern' oder 'Babys' spricht.

  • Ivoreth schüttelt kurz den Kopf. "Eure Reaktion ist vollkommen nachvollziehbar gewesen. Bis der Händler mich aufgeklärt hat war mir nicht bewusst, dass ich eine missgünstig klingende Formulierung genutzt habe. "
    Sie lächelt kurz und hebt etwas hilflos die Hände.
    "Darf ich die Antwort denn nun erfahren?"

  • "Weil ich, um ehrlich zu sein, noch niemals eine schwangere Menschin gesehen habe und mich schlichtweg interessiert, ob es gravierende Unterschiede zu meinem Volk gibt. Und ich mag Kinder."
    Letzteres sagt sie mit einem neuerlichen Lächeln.

  • Und wieder einmal darf die Mondelbe im Zusammenhang mit Menschen verwundert drein schauen. Aber sogleich bietet sie an:
    "Habt ihr jemanden, der sich um euch und euer Kind kümmert? Wenn man euch in irgendeiner Weise helfen kann, so werde ich euch gerne zur Hand gehen. Gerade bei dieser.. komplexeren Situation."
    Fachausdrücke, ja, das klappt. Aber alltägliche Gespräche, da hapern die Vokabeln.

  • Das Angebot scheint die Frau mehr als nur zu erstaunen.
    "Danke", sagt sie langsam und ganz plötzlich schwingt ihre Stimmung von Mißtrauen zu Belustigung. Erstaunlich wie viel heller die Gasse nun wirkt. "Ich bin gut versorgt. Mir wurde auch glaubhaft versichert, daß sie alle auf die gleiche Weise zur Welt kommen..."

  • Dazu hebt Ivoreth nun die Brauen, für einen Augenblick amüsiert.
    "Es wäre bedenklich, wenn es nicht so wäre."
    Sie seufzt dann einmal leise auf. Eigentlich wollte sie Gemüse besorgen.


    "Nun, ich mache mich besser auf den Weg. Nennt ihr mir noch euren Namen?"

  • Ein kurzes Nicken.
    "Gebt auf euch acht."
    Dann wendet auch die Mondelbe sich um und entschwindet in der immer dunkler werdenden Gasse, zurück in Richtung Marktplatz. Am heutigen Abend wird es wohl noch einige Lehrstunden in den Bereichen Nutzpflanzen und vor allem Gemüse geben.

  • Nach dem Abend mit Ai und ihren Kindern verlässt Alanis sehr früh am nächsten Morgen das Haus des Katschmareks, hinausgetrieben von der Unruhe, die sie bewegt, seit sie in Lupien beschlossen hat, gewisse Dinge in ihrem Leben auf eine andere Weise anzugehen, als sie er bisher getan hat.


    Es ist erstaunlich warm an diesem Herbsttag und so wählt sie nur ihr weißes Schultertuch, als sie durch die Straßen geht und auf den Marktplatz tritt. Das fröhliche Gewühle tut ihr gut. Sie bleibt mal hier, mal dort stehen und wechselt mit einigen Bekannten ein paar Worte. Amonlonde hat ihr gefehlt, wie sie festgestellt hat, auch wenn es einige Gründe gibt, die sie als Priesterin wohl stören mussten. Bedauernd verzieht sie bei dem Gedanken das Gesicht.


    Schließlich bleibt sie an einem Stand stehen, um sich einen Apfel zum Frühstück zu kaufen. Krachend hineinbeißend, schlendert sie, in Gedanken versunken, weiter in Richtung der Stoffhändlerin.

  • Gesten waren sie in Amonlande angekommen, er und die anderen Gardisten. Damorg war froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, der weg hier her hatte ihm bereits gut getan. Bei den anderen hatte er sich abgemeldet, seine Beine brauchten Bewegung. Da er bei seinem letzten Besuch hier nicht die Zeit hatte sich umzusehen, wollte er das nun nachholen. Er schlenderte über den Marktplatz. Als er seine Augen über die Auslage eines Standes schweifen lies, blieb er plötzlich stehen. Ihm stockte der Atem.
    Auf der Stelle drehte er sich um und schlug eine völlig andere Richtung ein.
    "Orks, Untote,Trolle,Oger, Kreaturen der Dunkelheit ihnen gegenüber stand er seinen Mann und vor einer Frau lief er davon. Was machte sie hier?"
    Damorg schluckte trocken. An einem Stand für Lederwaren blieb er stehen und musterte einen Gürtel scheinbar interessiert. Doch seine Gedanken kreisten weiter um die Frau mit den roten Haaren.

  • Alanis tritt an den Stand mit den Stoffen und feilscht eine kleine Weile müßig mit der Händlerin über ein Stück bronzebraunen Wollstoffs herum, bis sie sich schließlich nach erfolglosen Verhandlungen bedankt, der Händlerin zunickt und dann ihren Weg fortsetzt.


    Den Apfelbutzen in einen dem Marktplatz nahen Komposthaufen werfend, sieht sie sich um, ob sie nicht vielleicht Jala oder eine andere Bekannte erblickt. Sie hat sich fest vorgenommen, Bauls junger Gefährtin einen Besuch abzustatten - ihr Sohn musste inzwischen ein gesundes Kleinkind sein.


    Es dauert eine kleine Weile und ein zweites Hinschauen, um in dem bunten Markttreiben einen magonischen Wappenrock ausmachen zu können. Ihr Schritt stockt und eine junger Mann, der hinter ihr geht, rempelt voll in sie hinein. Sie stolpert einen Schritt vorwärts, murmelt eine Entschuldigung und bleibt wiederum stehen. Ihr Blick richtet sich auf Damorgs Hinterkopf. Das Gefühl zwischen Freude und Schuld, das in ihr hin und her wogt, übernimmt die Kontrolle über den Ausdruck ihres Gesichts, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen kann. Und doch kann sie ihren Füßen nicht befehlen, auch nur einen Schritt zu machen, so eingeschüchtert ist sie.