Das Südtor von Renascân

  • Das Südtor ist ein etwas größerer (aber dennoch kleiner) Zugang zu dem Gebiet von Renascân, welches von einer Palisade umgeben ist. Das Tor führt zur Oberstadt und ist beschützt von einem mittelgroßen Turm.


    Verlässt man das Tor, so gelangt man auf einen gut ausgebauten Weg, der sanft hinunter zu den Auen des Flusses Raken führt. Hier und vor allem unten finden sich einige Hütten und Scheuern von Bauern, zudem fruchtbare Felder und Wiesen.

  • Mal sehen wie "wach" die Wachhabenden hier sind. Hoffentlich sind sie mehr bei sich als die zwei Schluck Wasser in der Kurve an der Brücke!


    Narvi grinst belustgt vor sich hin. Mit solchen Gedanken läuft es sich schon viel unbeschwerter, trotz schmerzender Glieder. Ein Bad wäre jetzt genau das Richtige nach all den selbstauferlegten Strapazen.


    Während sie noch abwägt, ob sie sich zum Badehaus begeben sollte, ereicht sie das Südtor.

  • Drei Gardisten stehen vor dem geöffneten Tor. Einer sieht kurz zu den anderen beiden, nickt ihnen zu und stellt sich dann grimmig wirkend Narvi in den Weg


    "Das ist ja wohl nicht wahr. Dass ihr euch nochmal hierher traut...nach all dem. Ich glaub's ja nicht."

  • Überrascht und amüsiert zugleich weckt dieser Kommentar Narvis Interesse.
    Eine gewisse Freude über diese Reaktion kommt in ihr auf, denn selbst wenn hier eine Verwechslung vorliegen muss, so sind die Gardisten wenigstens mit allen Sinnen bei der Arbeit.


    Sie bleibt mit einem Sicherheitsabstand stehen, da sie befürchtet -aus welchen Gründen auch immer- als Störenfreid angesehen zu sein. Weshalb, wird sich sicher gleich herausstellen. Keiner Schuld bewusst und dennnoch auf der Hut setzt sie zur Antwort an, überlegt kurz und wählt den vorsichtigen Weg, um hinter diese Verwirrung zu kommen.


    Entschuldigt, ich komme nicht dahinter wovon ihr redet. Bitte klärt mich auf. Ich kann mich nicht entsinnen etwas Frevelhaftes getan zu haben.

  • "Ich fass es ja nicht!!! Wie betrunken müsst ihr eigentlich gewesen sein, letzte Woche im Zaunkönig! Hört ihr das? Sie kann sich nicht entsinnen"


    Ein zweiter Gardist blökt hinein


    "Sie kann sich nicht entsinnen. Heidewitzka."


    "Dann kann ich gerne helfen. Massiver Verstoß gegen Paragraph 5, Tafel der doppelten Fünf. Dämmert's?"

  • Ihr dürft gerne Klartext mit mir sprechen, ich vergeude meine Zeit ungern an Beschuldigungen, die mich nicht betreffen können. Ich war letzte Woche nicht im Zaunkönig. Ihr anscheinend schon. In eurem jenerzeit wohl angeheiterten Zustand könntet ihr jemanden mit mir verwechseln.
    Sprecht geraderaus, was es mit den Anschuldigungen auf sich hat!


    Selbstsicher sieht sie ihren nunmehr eher Kontrahenten als Kollegen in die Augen. Bei der offenen Konfrontation mit diesen drei Männern wird ihr jedoch kaum merklich flau im Magen. Sie hofft auf eine baldige Klärung der Angelegenheit. Ansonsten...hm...ansonsten muss ihr flink etwas einfallen.

  • Zwei der drei Gardisten lachten...etwas höhnisch.


    "Bei meiner Mutter, da müsst ihr ja wirklich ordentlich einen gepichelt haben."


    "Jaja. Wirklich ordentlich. Bei seiner Mutter."


    "Ich sagte es ja schon. Massiver Verstoß gegen Paragraph 5, Tafel der doppelten Fünf. Verunglimpfung der Obrigkeit. Dabei hattet ihr euch ein Kleidungsstück unter die Tunika gestopft, um damit einen, ja, also, um damit...naja...einen dicken Wanst darzustellen."


    "Aber jetzt erinnert ihr euch, oder?"


    "Und dann habt ihr dieses Lied gesungen und alle zum Mitmachen aufgefordert..."


    "Jaja, genau, dieses Lied. Ich muss schon sagen, ganz schön dreist, hier nochmal aufzutauchen. Einfach so."


    "Können wir natürlich nicht so durchgehen lassen. Da macht's leider keinen Unterschied, dass ihr wohl betrunken wart."


    Die beiden schauten Narvi finster an, während der dritte recht unbeteiligt etwas abseits stand und das ganze beobachtete

  • Narvis gelassene Fassade bröckelte allmählich als ihr klar wurde, dass die Gesellen es ernst meinten. Doch sie konnte es unmöglich gewesen sein. und wenn doch, dann nur unter einem Zauber, der sie von Sinnen gemacht haben musste - und damit ist nicht Alkohol gemeint, denn den gönnt sie sich wirklich nur in geringen Mengen, um den Überblick über das geschehen zu behalten, was ihr sehr wichtig ist. Wichtiger als Trunksucht.


    Wozu diese fühen kann sieht man ja am Beispiel dieser Szenerie. Nun war es daran ihre Unschuld zu beweisen, bevor es zu Ausschreitungen kam.


    Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren souverän rüber zu kommen, doch die finsteren Blicke der zwei Kerle behagten ihr nicht.


    Sie streckte ihre Handflächen beschwichtigend den Gardisten entgegen


    Bei den Fünfen!! Ich würde so etwas wirklich nciht tun!


    Also so dermaßen dem Alkoholgenuss fröhne ich nun wirklich nicht. Und ich kann mich beim besten Willen leider nicht erinnern die Obrigkeit beleidigt zu
    haben. Ich selbst bin doch bei der Garde und unterstütze mit meinen Diensten die Obrigkeit, wie ihr es tut.
    Da ich nicht auf Ärger aus bin, meine Herren, schage ich vor jemand von euch begleitet mich in den Zaunkönig zu Morgaine und wir fragen sie danach. Sie wird bestätigen können, dass ich es nicht war, die auf dem Tisch tanzte und ...was war es noch gleich?... sang?


    Narvi legte die Handflächen offen dar und machte ein Angebot:


    Nun, lasst uns die Angelegenheit doch einfach schnell klären. Ich verüble keinem die Anschuldigung und ich möchte auch nicht, dass Ihr -im schlimmsten Falle- getadelt werdet mich ungerechtfertigterweise eines solchen Vergehens angeklagt zu haben.

  • "Jaja, ich weiß, wir sitzen bei der Garde ja irgendwie alle in einem Boot. Umso schlimmer, was da passiert ist!"


    "Ja, mehr als schlimm! Wundert mich eh, dass man euch nicht gleich eingekastelt hat!"


    "Ist ja auch nicht gerade ein Kavaliersdelikt. So was darf nicht passieren. Gardisten schon gar nicht! Wenn man weiß, dass man nicht so viel verträgt, dann ist man doch besonders vorsichtig!!! Soll das heißen, ihr könnt euch noch nicht mal an das Lied erinnern, das ihr da zum besten gegeben habt?!???"


    "Und die ganze Zeit habt ihr mit dem künstlichen Bauch rumgewippt!"


    "Ja, und dann habt ihr dieses Lied gesungen!"


    "Also, DARAN müsst ihr euch doch erinnern können!"


    "...oder...etwa...nicht?!?????"

  • Fast schon gelangweilt von den ewigen Wiederholungen reisst sich Narvi nochmals zusammen und bietet an:


    Ihr scheint euch ja sicher zu sein, dass ich das war, aber ich erinnere mich nicht. Ich tue sowas nicht.
    So lasst uns doch zur Klärung des Ganzen in den Zaunkönig gehen. Ich bin wirklich interessiert daran dieses offensichtliche Missverständnis aufzuklären.

  • "Jetzt mal eins nach dem anderen. Euch muss ich doch nicht erzählen, wie das läuft. Wir sind zwar nicht dieselbe Kompanie, aber Wache ist Wache, Vorschrift ist Vorschrift, Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps."


    "Eben. Schnaps ist Schnaps."


    "Also. Bevor hier irgendjemand irgendwohin geht, muss erstmal geklärt sein: Erinnert ihr euch an das Lied, das ihr da gewanstet im Zaunkönig vorgetragen habt und mit dem ihr gegen §5 der Doppelfünftafeln von Renascân verstoßen habt, ja oder nein?"

  • Narvi "ergibt" sich der stupiden Vorgehensweise und akzeptiert das begrenzte Auffassungsvermögen ihres Gegenübers.


    Hätten diese nur einen Funken Verstand, hätten sie schon registriert, dass eine unschuldige Person sich nicht im Geringsten an etwas erinnern kann, was sie begangen-oder gesungen haben soll.


    Nichts läge ihr ferner als unnötig auf sich aufmerksam zu machen. Das ist nunmal nicht ihre Art. Dazu gehört auch, dass sie nicht gegen die Gesetze verstoßen würde, aber das schienen die "lieben Kollegen" nicht zu verstehen.


    Wie gern würde sie diese fahrlässigen Dummbeutel hinter sich lassen. Doch dies würde ihr nicht ohne einen Fluchtversuch gelingen - der wiederum gegen die Gesetze Renascans verstoßen und Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde...Da kam ihr ein Gedanke, der ihr wohl gefiel: Alchemisten und Zauberer haben de Möglichkeit sich solchen Situationen zu entziehen. MIt Hilfe ihrer Fähigkeiten -sei es nun Gift oder Magie- können sie ihr Ziel in einen Schlaf versetzen und ihm das Gedächtnis rauben. Ja, solch Fähigkeiten sind sicher hilfreich.


    So sinnierte sie über die Möglichkeiten Anderer, bis ihr gewahr wurde, dass sie nun handeln musste, sonst würden die allzu leicht provozierbaren Gardisten sie afs Korn nehmen und abführen - trotz Unschuld.


    So nahm sie ihre Geduld zusammen und erwiderte in wenig gereiztem Tonfall:


    Nein, ich erinnere mich nicht. Dasmag damit zusammenhängen, dass ich es nicht wahr.

  • "Puuuuuuuuuuuh, dann war das wirklich ein ordentlicher Aff. Ich schätze mal es war das scorische Dunkle. Sie erinnert sich also nicht an das Lied."


    "Ihr kennt das Lied, das ihr lauthals gesungen habt, also nicht?"


    "Das Lied...es ging so....Ritter Emerald hatte sieben Knappen..."


    "...sieben Knappen hatte Ritter Emerald..."


    "...und sie hatten Hunger, und sie hatten Durst..."


    "...und sie hatten überhaupt kein Geld."


    Die Gardisten nickten alle drei und schienen fest davon überzeugt zu sein.


    "Ja, genau das habt ihr gesungen. Und jetzt zum letzten Mal: Kennt ihr dieses Lied WIRKLICH nicht?"

  • Narvi grinst breit....seeehr breit vor sich hin.


    Na JETZT schon, da ihr es gesungen habt.
    Wenn ihr mit diesem Aufmarsch hier nur versucht habt über den werten Prokurator zu witzeln, dann ist es euch hiermit leider gelungen, aber das wird Konsequenzen haben!


    Sie baut sich vor ihnen auf.


    Ich klage euch hiermit an gegen Paragraph 5, Tafel der doppelten Fünf verstoßen zu haben!!

  • Ein Gardist schaute noch finsterer drein und wurde ganz schön laut


    "WAS?!?!???? Ihr wollt uns wohl veralbern! Das ist ja...also DAS...DAS ist ja..."


    Schon brachen die beiden anderen Gardisten in lautes Gelächter aus


    "....ja, wenn, dann ist das unsere Aufgabe!"


    Der dritte Gardist, der immer etwas abseits gestanden hatte, krümmt sich für Lachen, greift in seine Tasche und drückt dem ersten ein paar Münzen in die Hand


    "Da, die Wette geht wohl an dich!"


    Mehr prustend als redend wird Narvi durchgewunken


    "Verzeiht, aber das konnten wir uns nicht verkneifen..."


    "Und solltet ihr das Lied nicht kennen...."


    "Dann solltet ihr es lernen!"


    Wieder schallendes Gelächter

  • Leicht verwundert über die plötzliche Wende und durchaus amüsiert verfogt sie den Dialog der Gardisten mit.


    Sie geht ein paar Schritte an ihnen vorbei, dreht sich dann behende um und fragt interessiert:


    Um was genau ging denn jetzt die Wette? Und mit welchen lustigen Kumpanen hab ich es denn eigentlich hier zu tun?

  • Die Gardisten amüsierten sich immer noch köstlich und hoben die Hand zur Vorstellung


    "Wenzel..."


    "Ruben..."


    "Jaron...einfach zu gut...es ging darum, ob ihr vor uns kuscht oder nicht...gut gemacht, Kamerad, gut gemacht!"

  • Narvi grinste belustigt und verständnisvoll.


    Naja, bei ner Wache kann einem schonmal langweilig werden, da kann ich euch gut verstehn. Macht´s gut! Man sieht sich, ihr Witzbolde!


    Mit diesen Worten machte sie kehrt und marschierte schnurstracks in Richtung Renascân.



    ---> weiter auf dem Dorfplatz


  • SL SL SL SL


    >>>>Zeitanpassung



    Seit dem aufrührerischen Vorfall war einige Zeit vergangen. In Renascân war es, abgesehen von einigen kleineren und kaum erwähnenswerten Reibereien, erstaunlich ruhig geblieben.


    Mittlerweile hatte der Herbst Einzug gehalten. Die Tage wurden kürzer, das Wetter nasser und kälter.


    Wir befinden uns mittlerweile im elften Mond des Jahres 408 n.Dj., kurz vor dem berühmten Kartoffelfest.

  • Schon von fern war der einsame Wanderer mit dem schwarzen Schlapphut weithin sicht- & hörbar, wie er sich - ein fröhliches Wanderlied auf den Lippen - den Weg vom Ufer des Raken herauf zum Südtor bahnt.


    "... mir jede Stelle, wo ich find mein End, seh ich nur Wolken ziehen, ruhlos am Firnament." Das Lied endet und leise vor sich hin pfeifend betrachtet der Reisende die Palisade und das kleine Tor sowie den darüber Wachenden Turm.


    "Die Götter zum Gruße - Männer der Wache! " schallt der Gruß des Fremden zum Wachturm hinauf...