Die Brücke über den Raken

  • Eine kleine Brücke, die einige hundert Schritt vor dessen Mündung über den Fluss Raken führt. Von hier steigt ein recht gut ausgebauter Weg sanft zum Südtor von Renascân an.


    Ein kleines Wachgebäude steht am nördlichen Kopf der Brücke, dieses ist jedoch nur mit einer kleinen Wachmannschaft besetzt, die zudem meist (wenn überhaupt) nur eine oberflächliche Kontrolle durchführt. Aus dem Süden kommen ohnehin nur selten Reisende zu Lande, so dass die Brücke fast ausschließlich Bauern benutzt wird, die auf den Auen und an den Hängen ihre Felder bestellen. Auch der ein oder andere Jäger freut sich, trockenen Fußes in die Wälder südlich des Raken zu gelangen, wo man, so sagt man zumindest, besonders fette Beute machen kann.

  • Narvi atmete die frische Luft des Waldes und der nun beginnenden Felder nochmals tief ein und versuchte ihre müden Glieder zu entspannen.


    Sie grüßte gelassen einige ach-so-harmlose Bauern, die ihr eintöniges Tagewerk verrichteten. Welch trauriges Dasein. Welch eintöniges Dasein. Zu ihrem Glück entzog sie sich seit nunmehr einem Jahr diesem festgeschriebenen Dasein. Sicher konnte sie die Kenntnisse ihrer Zieheltern was die Gerberei betraf imer wieder anwenden und sich ein paar Kupfer sparen oder verdienen, jedoch würde dies nie ihre Passion sein.


    Nein, diese beziehe sich eher auf das Schleichen und Verstecken. Dass es so wenigen Leuten eingefallen war, was man aus dieser Kunst für Vorteile schlagen konnte, war ihr schleierhaft. Doch ihr war ebenfalls bewusst, dass genau in diesem Umstand ihr Vorteil lag: In einem eingefahrenen Tagesablauf, in Routinen und Gewohnheiten wiegten sich die Leute nur zu gern in Sicherheit, wodurch sie nur allzu leicht zu überlisten waren.


    Ein verspieltes Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht, welches jedoch auer Sichtweite der Bauern oder der Wache war, die sich um sie herum befanden.


    So schritt sie selbstbewusst und wie selbstverständlich auf das Wachgebäude an der Brücke zu. In der Erwartungen wieder mal unauffällig ihres Weges gehen zu können. Schließlich erkannte man ihr Gesicht immer öfter, seit sie an der Garde teilhatte.

  • Ein Gardist und ein Milizionär standen etwas gelangweilt am Wachhäuschen herum, warfen einen flüchtigen Blick auf Narvi und winkten sie mit einem ebenso gelangweilten


    "Bidde...dangge..."


    durch

  • Na, wie erwartet! dachte Narvi bei sich und schritt gelassen weiter.
    Die beiden sind auch voll in ihrem Trott. Dies wird ihnen einen gewissen Schutz vor übermäßigem Denken geben, aber sie liefern sich allzu leicht aus in ihrer Unachtsamkeit.


    ---> weiter beim Südtor


  • SL SL SL SL


    >>>>Zeitanpassung



    Seit dem aufrührerischen Vorfall war einige Zeit vergangen. In Renascân war es, abgesehen von einigen kleineren und kaum erwähnenswerten Reibereien, erstaunlich ruhig geblieben.


    Mittlerweile hatte der Herbst Einzug gehalten. Die Tage wurden kürzer, das Wetter nasser und kälter.


    Wir befinden uns mittlerweile im elften Mond des Jahres 408 n.Dj., kurz vor dem berühmten Kartoffelfest.

  • Alanis macht das, was Moreta ihr zeigt, einige Male nach, bis sie schließlich in Gelächter ausbricht und so lange lacht, bis ihr die Tränen in den Augen stehen.


    "Ja - geht" , japst sie schließlich und hält sich die Seiten. "Und Du bist sicher, dass das im Wasser hilft?"

  • "Hoffentlich sieht mich niemand dabei - ich sehe ja aus-", brummelt Alanis, doch dabei lacht sie noch immer. Nach einigen Übungen mit Moreta nickt sie schließlich. "Und dann beides gleichzeitig im Wasser? Oder nacheinander?"

  • "Gleichzeitig...und das Atmen nicht vergessen..."


    sie grinst, puhlt sich die Hose aus und geht zum Wasser. Sie hält vorsichtig den Fuß hinein...
    "uih...äh....mh...lässt sich vielleicht noch aushalten..."


    sie schaut Alanis an und wartet ab

  • Alanis zuckt mit den Schultern und streift ihr Kleid ab. Dann tritt sie noch ihre Schuhe von den Füßen und geht in Mieder und Unterrock zum Ufer hinüber. Als sie den Fuß ins Wasser hält, verzieht sie das Gesicht.


    "Puh - ja, vielleicht."


    Kurzentschlossen watet sie ins Wasser, bis sie hüfthoch drinsteht. Mit ein paar Handgriffen bindet sie ihe Haare zu einem Knoten am Hinterkopf, dann lässt sie sich nach einem tiefen Luftholen fallen. Das Wasser ist eisig kalt und treibt ihr fast sofort alle Luft aus den Lungen. Eilig versucht sie sich an den Schwimmzügen, die Moreta ihr gezeigt hat, taucht hilflos prustend unter und kommt dann wieder, mit den Beinen rudernd, auf die Füße.


    "Wie lange - dauert das - sagtest Du?" , fragt sie, vor Kälte außer Atem.

  • Moreta ist ganz schnell hinter Alanis kurz ins Wasser getaucht und taucht nun auch wieder auf


    "Eigentlich recht schnell...also bei uns im Clan war das so...Wir Kinder haben es gezeigt bekommen und dann wurden wir ins Wasser geschmissen..."
    sie hebt die Schultern
    "Wir mussten einfach schwimmen...."


    sie grinst
    "Los...bewegen, bevor wir doch festfrieren..."
    sie lässt sich nach vorne fallen und schwimmt einige Züge,


    "Du musst es ruhig und gleichmäßig machen...bleib am Rand...dann kann Nichts passieren"

  • Alanis betrachtet, was Moreta macht und lässt sich schließlich zurück ins Wasser gleiten. Die leichte Strömung, die ihr entgegenkommt, verunsichert sie für einen Moment, als sie erneut unter Wasser gerät, doch dann diszipliniert sie sich und versucht sich daran zu erinnern, dass Wasser eigentlich die Eigenschaft hat zu tragen. Ihre nächsten Schwimmzüge sind immer noch zu schnell, doch immerhin schafft sie es, ihren Kopf über Wasser zu halten.

  • Meanor schaut sich alles aus sicherer Entfernung vergügt an.


    Er hat sich eine seichte Stelle gesucht und liegt bis zum Kopf im Wasser.
    Von Zeit zu Zeit schließt er die Augen und genießt den Fluss der Strömung.

  • Just in dem Moment bekommt Alanis einen Schwall Wasser in den Mund, schluckt ihn, hustet und geht strampelnd unter - nur um einen Augenblick später mit den Füßen Grund zu finden und wieder in den Stand zu schießen.


    "Sagtest Du was?" , bringt sie neben einem kräftigen Husten hervor und schüttelt sich das Wasser aus den Ohren.

  • "Ach, quatsch, ist doch herrlich." Alanis Zähne klappern aufeinander und ihre Lippen, die noch immer zu einem Lächeln verzogen sind, sind ein wenig blau. Die nasse Kleidung klebt an ihrer Haut und sie zieht sie mit einer kleinen Grimasse davon weg. "Ein bisschen geht noch." Sie beginnt einen weiteren Versuch, der jedoch aufgrund schwindender Körperkraft schnell beendet ist und schüttelt sich dann schließlich. "Gut, Du hast Recht, lass uns rausgehen. Hast Du etwas zum Abtrocknen?" Sie stakst zum Ufer.