Weinkontor Bramante

  • Auch Sidonio betritt das Haus und läuft geradewegs zu Darius, als er diesen bei den Verletzten sieht


    "Na, war ja fast klar, dass ich dich hier treffe. Mein Wappenrock ist frisch gewaschen, und du tischst mir hier wieder blutige Kunden auf. Scheint dein neues Hobby zu sein!"


    Er kniete sich herunter, besah sich die Wunden an den Köpfen und fühlte bei beiden an einigen Stellen nach


    "...hmmm...also überstehen werden sie's. Beide. Den Jungen hier hat's sogar noch etwas härter erwischt als den Schnösel, aber ich glaub', der hält einfach weniger aus. Aber immer noch genug. Du bist besser, wenn du den Leuten die Nase brichst, Kamerad Darius. Irgendwie...effektiver."


    Er kramte in seiner Tasche, holte einen Holzspatel sowie ein Döschen mit einer grünlichen Paste heraus, die er auf den Kopfwunden verteilte.


    "So, jetzt müssen wir so drei, vier Augenblicke warten. Dann können wir's abwischen und erstmal verbinden, bevor wir die Burschen abtransportieren könnten...wenn wir wollen."


    Er stand auf und sah sich um


    "Aber mal im Ernst, wer hat denn hier die Sau rausgelassen?"

  • Narvi zeigte sich unbeeindruckt von dem Pomp und Tröpfchen des Hauses und ging schnurstraks zu Darius zurück. Sidonio und Dorian grüßte sie beim Ankommen mit einem kurzen Nicken und berichtete prompt:


    Im Rest des Hauses ist soweit niemand. Nur in der Schreibstube herrscht Chaos. Geldstücke und Dokumente liegen verwüstet umher. soweit ist unklar, wonach gesucht wurde oder ob etwas gestohlen wurde.
    Sie spricht leise in Richtung der Gardisten, damit der Erwachende nicht vor Panik einen Aufstand probt.

  • "Tja, als wir hier angekommen sind sahs hier schon so aus... Und ausser den beiden verletzten haben wir niemanden gefunden", sagt Dorian an Sidonie gerichtet. Die Erleichterung, darüber, dass die beiden am Boden liegenden anscheinend nicht schwer verletzt sind ist seiner Stimme deutlich anzumerken.


    "Aber ich habe da so einen Verdacht, wer sich hier ausgetobt hat." Dorian macht eine kurze Pause und schaut seine Kameraden in die Gesichter. "Erinnert ihr euch an die Leiche, die heute gefunden wurde? Das rot an den Hosenbeinen war kein Blut. Ich glaube, das war Wein! Bleibt nur die Frage, ob es einer alleine war, oder ob er noch Kumpanen dabei hatte."

  • Etwas erstaunt über diese Schlussfolgerung fiel Narvi die Kinnlade runter.


    Natürlich! Eine GUTE Schlussfolgerung, Dorian! Das könnte wirklich zusammenhängen. Wir sollten die Angelegenheit schnellstmöglich klären. Wer geht zu Wachgebäue am Hafen und überprüft die Vermutung am Leichnam und erstattet Bericht?


    Narvi wollte die Dinge schnell geklärrt wissen und hoffte, dass der Strang aufreibender Ereignisse bald abriss und man zur Ruhe kommen konnte - vor allem sie nach ihren etlichen Arbeits- und Trainingsstunden seit dem Vortag.

  • Bei dem Heiler der den Raum betrat musste Darius unwillkürlich lächeln. Wenigstens einer der sich auskennt.


    "Tja. Diesmal war ich es nicht, der die Sauerei gemacht hat."


    "Von der Leiche habe ich schon mal was gehört, aber ich habe sie mir noch nicht angesehen... Bzw. hatte auch noch keinen Grund dazu. Bist du dir sicher, dass sie Wein auf den Hosen hatte..., die Leiche?"


    "Aber wenn die beiden wach wären, bekämen wir schneller Informationen."


    Er schaute Sidonio an. "Kannst du da was machen?"

  • Der Heiler zuckte die Schultern


    "Kann ich schon, aber es wird nicht zur guten Laune von den beiden beitragen. Wobei..."


    Er warf noch einen Blick auf die Wunden


    "...ich glaube, die werden eh erstmal nicht Volkstänze aufführen wollen die nächste Zeit."


    Er kniete sich zu den Männern herunter und säuberte nun die Wunden, indem er die aufgetragene Paste vorsichtig mit einem Tuch wieder abwischte. Dann nahm er Verbände aus seiner Tasche und legte sie an. Als er fertig war, griff er sich ein weiteres Döschen, bei dessen Öffnen ein stechender Geruch strömte


    "Na, dann wollen wir mal!"


    Mit dem Holzspatel nahm er eine kleine Menge und schmierte sie beiden Männern direkt unter die Nase. Es dauerte nicht lange, da fingen beide an, zu brummeln, zu stöhnen und vollführten ungelenk einige Bewegungen. Schließlich öffneten beide die Augen


    "Was...wo...Lumpenhund...wann...Operette....ja, Vater, den Rosé, nicht den Weißen...an den Werften..."


    ...gab der Schnösel ziemlich unzusammenhängend und augenverdrehend von sich.

  • "Kommt zu Euch! ICh bin Darius von der Garde und das hier sind Narvi, Dorian und Sidonio. Ebenfalls alles Gardisten."


    Er zeigte jeweils auf die angesprochenen Personen. Dann wartete er ein paar Augenblicke, bis der Schnösel sich wieder beruhigt hatte und begriff, dass er in Sicherheit war.


    "Sagt was vorgefallen ist und zwar zügig wenn ich bitten darf."

  • Der Mann verdrehte immer noch eine ganz Zeit lang die Augen und sah etwas verwirrt immer wieder zwischen den Gardisten hin und her, bis er sich schließlich wohl etwas zusammenreißen konnte


    "Es...wir...es...Räubergesindel und Mörderpack! Sie haben uns überfallen! Es waren Horden, blutrünstig und skrupellos! Bei den Göttern! Sind wir wirklich noch am Leben?"

  • Auch der andere Mann kam jetzt zu sich


    "Es waren drei. Sie kamen hier rein...kurz nachdem man uns eine Fensterscheibe eingeworfen hatte. Sie haben...sie haben uns niedergeschlagen. Ab dann weiß ich nichts mehr..."

  • Leonidas griff sich unter die Nase, rieb ein wenig und schaute dann verstört auf seine Hand


    "...ach du liebe Güte, das ist ja ein grässlicher Geruch. Man hat uns auch noch vergiftet! Wie lange...wie lange werden wir noch leben? Sprecht, wackere Gardisten!"

  • Narvi musste sich stark beherrschen, um bei dem gerede des schnösels nicht loszuprusten. "Nunja, so hat jeder seine Eigenarten" dachte sie und entgegnete den beiden Herren gleichermaßen freundlich und direkt.


    Sie wurden beide niedergeschagen und haben Wunden davon am Hinterkopf. Der strenge Geruch...
    Narvi musste just in dem Moment davon husten...
    ... stammt von der Paste, die Sidonio Euch zum Erwachen unter die Nase gereicht hat. Verzeiht dieses Vorgehen, wir wollten Euch lediglich wecken.


    Sie fuhr fort


    Die Eindringlinge sind fort. Das Haus wurde durchsucht. Ihr seit demnach jetzt in Sicherheit.


    Nach einer kurzen Pause..


    Sagt, kanntet ihr die Männer? Habt ihr Feinde, die man hinter solch einer Tat vermuten kann, denn leider - .... - Sie machte eine Pause, um die Herren - aber noch mehr sich selbst auf das Folgende vorzubereiten, denn sie vermutete eine nervtötende Reaktion des Weinhändlers, die sie noch kurz herauszögern wollte.
    ...leider....wurden einige Flaschen lorenischen Weins zerschlagen. Seht ihr irgendwelche Zusammenhänge??


    Innerlich auf ein Getobe eingestellt wartete sie angespannt ab. Äußerlich die verständnisvolle Ruhe selbst.

  • "Feinde? Jemand wie ich hat keine Feinde! Man liebt uns für unsere Wohltaten und die Lebenskultur...diese Schmerzen...diese elenden Barbaren..."


    Er ließ sich mit dem Rücken gegen die Wand sinken


    "Nur unwissende Barbaren können uns das angetan haben! Ein Verbrechen an der gesamten Zivilisation! Ihr müsste dieses Lumpenpack ergreifen und ihnen das Herz herausreißen!!!"


    Er stöhnte und seufzte gleichzeitig


    "Sie haben Flaschen zerschlagen! Ja, ich erinnere mich! Ein ganzes Regal haben sie umgestürzt, bevor sie uns hinterrücks niedergeschlagen haben! Feinster Wein aus Lorenien! Solch ein Frevel gegen Edelmut!!! Es ist...das waren Untiere! Untiere waren das!"

  • Narvi war erleichtert um die wenig hysterische Reaktion. Seine Aufregung konnte sie allemal verstehen.


    Also ich fasse zusammen: 3 Leute -waren es Männer oder?- warfen das Fenster ein, kamen herein - durch das Fenster oder die Tür? - und warfen Regale um, die mit lorenischem Wein gefüllt waren. - Nur solche mit lorenischem Wein? Und haben die Eindringlinge darauf geachtet welche Regale sie umwarfen oder war es ein wahlloses randalieren? Was war Euer Eindruck?


    Narvi wandte sich Leonidas wie auch seinem Assistenten gleichermaßen zu, da dieser bisher gefasster war und eindeutigere Antworten zum Besten gegeben hatte.

  • Als Narvi beginnt die beiden gerade eben erst erwachten Männer zu verhören zucken Dorians Mundwinkel leicht nach oben. "Jaja, blos keine Zeit verlieren", grinst er in sich hinein.


    Obwohl er kein Wort sagt hört er dem Bericht des Weinhändlers und den Fragen Narvis sehr genau zu. Vielleicht gibt es doch noch den ein oder anderen Hinweis.

  • "Lumpen, die Gewänder primitiver Arbeit fernab des Feingeistes! Ich erinnere mich kaum, wir waren gerade beschäftigt, uns um diesen feigen Anschlag zu kümmern, da standen sich auch schon vor uns! Drei Männer, Gesindel! Derb und unkultiviert! Pöbel! Es ging alles so schnell!!!"


    Er erhob sich unsicher und sah um die Ecke in den Verkaufsraum, wo sich ihm ein Bild der Verwüstung darbot


    "NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!!!!!! Diese Unholde! Wie können sie nur diese Geschenke der Götter so dahinschlachten!!!! NEEEEEEEEEEEEEEEIN!!!!"


    Er wankte zurück, wobei sein Blick in die ebenso verwüstete Schreibstube fiel


    "Und selbst hier, selbst hier haben sie gewütet! Selbst hier! Diese Tobsucht! Dieser Frevel! Diese Sünde an mir aufrechtem Mann! Dieses Vergehen an einem strahlenden Vorbild feiner Lebensart!!! NEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!!!"


    Er sank wimmernd zusammen, griff in die Tasche seines Gehrockes, um dort ein Spitzentüchlein herauszuziehen und sich damit immer wieder im Gesicht herumzutupfen

  • Narvi verollte die Augen- da war der erwartete Anfall. Bei einem solch feinen Herrn konnte man ruhig länger warten, um genauere Ausunft zu bekommen - wenn er überhaupt noch etwas mehr zum Geschehen sagen konnte.


    Narvi atmete tief durch.


    Werter Herr Bramante - dies ist doch euer Name, nehme ich an?!
    Würdet ihr uns kurzzeitig zum Wachgebäude am Hafen begleiten, um die Geschehnisse genauer zu besprechen? Dies dürfte in eurem INteresse liegen, denn nur mit genauen Informationen wird der Garde ermöglicht die Missetäter schnell ausfindig zu machen.


    Sie wendete sich dem gefassteren Gehilfen Bramantes zu.


    Auch auf Eure Aussagen ist die Garde angewiesen.


    Zu beiden.


    Würdet Ihr uns begleiten? Danach bleibt sicher genug Zeit, um sich dem Wiederaufbau dieses vortrefflich gestalteten Weinkontros zu widmen.

  • Der Bedienstete sah Narvi ziemlich ausdruckslos an


    "Cicero. Mein Name ist Cicero. Ich diene dem werten Herrn Bramante. Er hat zu entscheiden, wie wir verfahren wollen."


    Er zögerte einen Augenblick


    "Erst flog der Stein durch das Fenster und traf das Regal an der Wand. Dann dauerte es etwas, und dann kamen sie herein. Sie haben sich nach Wein aus Lorenisch-Vinagy erkundigt. Dann stürzte einer ein Regal um, mit Weinen aus dieser Region. Und dann spürte ich einen dumpfen Schlag..."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Narvi verstand. Cicero war -aus welchen Gründen auch immer- bemüht seine intelektuelle Überlegenheit seinem Herrn gegenüber nicht zur Geltung kommen zu lassen. Keine leichte Aufgabe, wie sie fand.


    Während Hr. Bramante sich noch voll Inbrunst das Geischt tupfte hatteCicero die hilfreiche Beschreibung abgegeben und sie nickte ihm dankend zu.


    Sie wandte sich an die anderen Gardisten und sprach leiser.


    Ich schlage vor wir erstatten so schnell als möglich Bericht beim Wachgebäude am Hafen und überprüfen die vermeintlichen Weinspuren an den Beinkleidern der Leiche. Sidonio, du verstehst dich aufs Versorgen der Wunden: Würdest du die Herren betreuen bis sie erholt genug sind?...naja...Duw irst schon wissen was ich damt meine..sie grinst ihn an.


    Da Rolf, Dorian und ich auf Patrouille gesandt wurden müssten wir diese bald fortsetzen. Also würdest du beim Wachgebäude berichten, Darius?


    Sie wartete ab was die anderen zu entgegnen hatten.

  • "Ein Stein?"


    Darius ging im Raum umher und fing an diesen Stein zu suchen. Natürlich wird das nur ein gewöhnlicher Stein sein... Aber es wäre wenigstens ein Indiz...


    "Könnt Ihr erkennen ob irgendetwas fehlt?" Diese Frage stellte er eher Cicero. "Natürlich ausgenommen der Dinge die zerstört sind."