Der Dorfplatz von Renascân (2)

  • "Ich wäre ein Narr, wenn ich behaupten würde, euch sagen zu können, was auf unserer Heimatinsel an Wesenheiten in manchem Winkeln wartet und was nicht. Zudem wäre es höchst vermessen, wenn ich euch solche Versicherungen wider besseren Wissens oder leichtfertig geben würde. Nur die Götter kennen unsere Schritte und wissen, wohin sie uns führen und was uns auf dem Weg begegnet. Dennoch sollten wir diese Wege gehen. Und ihr, Gerion, macht auf mich nicht den Eindruck, als würdet ihr einen Weg scheuen, weil dort etwas lauern könnte. Briganten, Söldner oder eine Feindarmee. Oder andere Bedrohungen von außen. Oder Missgunst. Haltet ihr Renascân für bedroht?"

  • "Momentan zwar nicht, aber ich glaube die ganzen Länder die ich bis heute im Dienste der Präfektur bereist habe, und in denen ein normales Leben nicht mehr möglich ist, haben das auch nicht gedacht ehe sie plötzlich in einem Alptraum hineingerutscht sind. Renascan ist, wenn man es ganau nimmt, eine kleine Stadt im Nichts und dieses Nichts verbirgt Bedrohungen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Aber wenn ihr ein Ja oder Nein auf eure Frage haben möchtet, dann wäre es ein ja das ich geben würde, Renascan ist bedroht."

  • "Ich verstehe, was ihr meint. Es ist das Gefühl, dass man auf einem kleinen Schiff verspürt, wenn man draußen auf dem Meer ist. Selbst bei ruhiger See wird man jede dunkle Wolke am Himmel mit einem unangenehmen Gefühl betrachten, könnte sie doch Vorbote eine Unwetters sein. Umso mehr, wenn man schon schwere Unwetter erlebt und deren Folgen geschaut hat. Und doch kommt nichts aus dem Nichts. Alles hat seinen Ursprung, auch Bedrohungen. Ich hörte von Unruhen, die es hier vor einiger Zeit gegeben haben soll?"

  • "Ja, Unruhen per Eilbote aus der Heimat. Es ging um Quellenfels oder Kwehenfelld. Ich hab keine Ahnung. Ein mann verbreitete hier Nachrichten über Gräultaten, Opfer und über das Aufflammen alter Rivalitäten in der Heimat. Nunja Gepaart mit ein paar Aufwieglern wurde es hier ganz schön unangenehm. Läden geplündert, ein paar Leute verprügelt. Doch die gade hatte dass dann schnell eingedemt und mit Hilfe aus der Akadamie konnte alles auch ohne Blutvergießen gelöst werden. Aber das ist das was ich meinte, wenn da nix dran gewesen sien sollte, dann wollte jemand einfach eine unruhe hier anstifften."


    "Und das mitd em aus dem Nichts, ich höhre immer wieder von einem Schwarzmagier der hier sein Unwesen treiben soll, er soll einige Gardisten und Späher getötet haben und immer noch im Umland von Renascan herumziehen. Was da jedoch dran ist, das weiß ich nicht."

  • "Queienfels. Ihr meint sicher Queienfels. Aufwiegler, Schlägereien und geplünderte Läden? Ja, auch davon wurde mir schon im Zaunkönig erzählt. Wobei die Einschätzung des Ausmaßes in den Berichten stark voneinander abweicht. Bisher hörte sich alles danach an, als sei es sehr nah an einer Katastrophe gewesen. Ein offenes Aufflammen alter Konflikte an einem Ort, an dem, wie soll ich sagen, alle fünf Provinzen auf engstem Raum zusammengepfercht sind, umgeben von der Wildnis, fern der Heimat, das klingt höchst gefährlich. Wurden die Aufwiegler und Unruhestifter hart bestraft? Gerade an einem Ort wie diesem sollte man dies doch annehmen dürfen, nicht wahr?"

  • "Ich bin ehrlich ich weiß nicht was mit ihm nach seiner Festnahme geschehen ist. Und Katastrophe, naja ich hab schon schlimmeres erlebt. Ja sie wollten sich an die Gurgel, doch die Garde hatte, als die Menschenmasse sich versammelt hatte, genug Gardisten vor Ort, als dass sie Handgreiflichkeiten, Prügeleien oder ähnliches Aufwiegeln sofort hätte unterbinden können. Es ging nichts in Flammen auf, kein Unschuldiger wurde ernsthaft verletzt. Bis auf ein paar Wunden und Materialschaden hab ich keine wieteren Folgen mitbekommen. Aber ich bin nur einfacher Spähe und alles andere als jemand der über alles bescheid weiß."


    Geriion lächelte freundlich, auch wenn ihm mal wieder bewusst wurde, was für ein kleines Licht er doch in den Dingen war, in welche er ständig verwickelt war.

  • "Die Obrigkeit hat also die Garde rasch und umsichtig eingesetzt, um Ruhe und Ordnung zu gewährleisten. Das zeugt von Entschlossenheit und Augenmaß. Was weiters zeigt, dass die Garde, die meines Wissens doch ebenso Mitglieder aus allen fünf Provinzen umfasst, ihren Dienst loyal getan hat. Offenbar steht der Treueschwur und die Kameradschaft über der Herkunft eines Gardisten und über der gewachsenen Feindschaft von Generationen. Auch wenn euer Clan nicht so sehr in den Bruderkrieg involviert war, so kann eure Herkunft doch nicht frei von der Vergangenheit sein. Und doch dienen an eurer Seite Tempturier und Taurier, und ihr an deren Seite. Wusstet ihr, dass in Taurien die Leibeigenschaft mitunter als wertvolles historisches Erbe angesehen wird, quasi als Charaktereigenschaft des taurischen Naturells?"

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Haku runzelte die Stirn. "Weiß du, wenn ich nicht von zu Hause weggegangen wäre, wäre ich jetzt bestimmt schon verheiratet."


    Sie zuckte mit den Schultern. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist einen Mann zu finden, der fest an deiner Seite steht und gleichzeitig frei mit dir durch die Länder reist. Das wäre natürlich großes Glück sojemanden zu finden. Sie lächelte bei dem Gedanken.


    Einen Moment später überkam Haku, wie ein kalter Windhauch, ein ungutes Gefühl. Sie bekam für einen kurzen Moment eine Gänsehaut. Sie blickte hoch zum Himmel, doch die Sonne schien. Dann musste sie plötzlich an ihre Heimat denken. Wie ging es wohl den Pakk und ihrer Familie in Montralur? , fragte sie sich. Sie wirkte nachdenklich.


    "Bilde ich mir das ein oder hast du das auch gespürt?" sie blickte fragend zu Dunja.

  • "Das mit der Leibeigenschaft wusste ich nicht. Abre ich weiß allgeimein nicht viel von den anderen Ländern in der Heimat. Und natürlich wiß ich um die Dinge die in der Verganenheit in Scorien passiert sind, dich wenn man soetwas nie miterlebt hat, dann sind es eben nur Vorurteike und ein jeder der sich dazuentscheidet hier seinen Dienst zu tun, hat es verdient dass man ihm vorurteilsfrei nach seinem "Jetzt" beurteilt. Die Meinung hab ich zu der Sache."

  • "Hmmm...dann wünsche ich euch, dass euer Gegenüber dies stets auch so handhaben möge. Für einen Scorier steht ihr diesem heiklen Thema, also jenem der Leibeigenschaft, sehr leidenschaftslos gegenüber. Viele eurer Landsleute schäumen über vor Wut, wenn es nur erwähnt wird, während die meisten Taurier noch nicht einmal verstehen, wo das Problem dabei liegt. Nun ja. Wisst ihr, ob es hier auch Leibeigene gibt? Schließlich wird ein Taurier kaum auf seinen, wie soll ich sagen, Besitz verzichten wollen, wenn er hierher kommt. Aber verzeiht, ich schweife ab. Ihr spracht von Missgunst und von einer Bedrohung durch einen, einen, dunklen Magier?"

  • "Um ehrlich zu sien ist liegt meine Leidenschaftslosigkeit gegenüber der leibeigenschaft daran, dass ich mich mit ihr noch nie auseinandergesetzt habe. Zuhause in meinem Clan war das mir gegenüber nie ein Thema gewesen. ich glaube die älteren Männer haben das eher unter sich getan, da ich noch zu jung war ehe ich abgereist bin, war ich einfach nicht dabi. Aber ja wir schweifen ab, was ja nicht schlimm ist, denn wir wollen uns ja einfach nur unterhalten."


    Gerion lächelte freundlich, doch als er zum neuen Thema ansetzte wich es von seinen Zügen.


    "Ja dieser Magier. Er soll einige Leben auf dem Gewissen haben und auch Magonier sein. Er gehört wohl zu der Sorte "Viel zu lang am Leben und nun viel zu Mächtig" ich glaube das ist etwas was sich mal ein Diener teldrons etwas näher ansehen sollte. Ich habe nämlich den Verdacht, dass das bisherige Scheitern, daran lag dass man ohne den Beistand teldrons auskommen musste."

  • "Da mögt ihr recht haben, wobei ich die Untstützung der vier Geschwister in keiner Weise herabwürdigen möchte. Ich nehme an, es geht dabei um diesen Magier, der die Krähe genannt wird, ich habe jedoch auch schon die etwas seltsame Phrase 'Der Namenlose' vernommen. Davon ist mir doch schon das ein oder andere zu Ohren gekommen, obschon manches etwas bizarr anmutete. Eine Frau erzählte mir, dass Geschichten herumgingen, dass dieser Magier sich in ein Geflügel verwandeln könne und in diesem Zustand nur durch Salz zu bekämpfen sei. Obskur geradezu, aber eine gewisse Verängstigung scheint sich doch festgesetzt zu haben. Es wurden doch sicherlich ausreichend Vorkehrungen getroffen, um dieses dunkle Gezücht von hier fernzuhalten und es so bald als möglich auszumerzen, nicht wahr?"

  • Gerion blickte zum Boden.


    "Das weiß ich nicht. Ich habe keine Kentnisse darüber, was gegen ihn unternommen wird oder was nicht. Aber dennoch glaube ich nicht, dass es ein guter Dauerzustand ist, das wir keinen Diener des Teldrons bei uns im Tempel haben. Und diese Krähe. Es ist ein Magier eben und ich habe bis heute mehr schlechte Magier als rechte gesehen. Sie Plustern sich ungemein auf, schwätzen den ganzen Tag und unternehmen nichts und die einzigen Angelegenheiten bei denen sie unabdingbar sind, wurden von anderen Magiern verursacht."


    Gerion scharte mit seinen schweren Stiefeln über den Boden

  • "In der Tat, und wenn es ein Dauerzustand auch in Zukunft wäre, so wäre dieser aufs Höchste beklagenswert. Dieser Ort muss von den Fünfen gesegnet sein, um Bestand zu haben, und diesem Segen muss gedankt werden indem ein Diener des Gerechten dauerhaft zugegen ist. Dann wird auch kein noch so dunkler Magier die Kräfte des Guten zu Boden zwingen können!"


    Zum ersten Mal zeigte der Priester eine Gefühlsregung, das Thema schien in in leichte Wallung zu versetzen


    "Warum man nicht schon früher dafür gesorgt hat ist mir nur bedingt verständlich. Ich werde mich darum bemühen, dass sich in dieser Angelegenheit etwas bewegt, sobald ich zurückgekehrt bin."


    Er kehrte wieder langsam wieder zu seiner gleichmütigen Ausstrahlung zurück


    "Was glaubt ihr, Gerion Felshang, welcher Dinge bedarf Renascân noch?"

  • "Ich glaube was Renascan noch fehlt ist ein Nachbarort. Ein Ort mit dem sich die Bewohner austauschen können und ein Ort zu dem man Reisen könnte. Die Leute sitzen hier zu lange aufeinander und Besuch von außerhalb findet man auch nur sehr selten."


    Gerion fing wieder an zu grinsen, als er das nächste nachsetzte.


    "Außerdem fehlt es uns an einer guten Brauerei, das Bier einschiffen zu lassen dauert manchmal einfach zu lang."


    Natürlich vielen ihm noch andere sachen ein, wie ein Bogner oder ähnliche praktische Dinge, doch man kam auch noch einige Zeit ohne diese Dinge aus.

  • "Was gespürt?"


    Dunja schaut die junge Pakk fragend an. Alles scheint unverändert und ruhig,


    "Haku? Alles in Ordnung?"


    Sie runzelt die Stirn und mustert ihre Begleiterin prüfend...

  • "Das klingt nicht gut!"


    Dunja muss an das Auftauchen der Gouldin denken,


    "Willst du zurück nach Montralur? Ich meine, glaubst du, du solltest zurück gehen?"


    Ihre Stimme ist ernst und auf deren Antwort wartend schaut sie Haku fragend an...

  • Haku überlegte "Ich bin ja kaum hier gewesen. Eigentlich ist das schade, denn ich habe noch nicht viel gesehen von diesem Land."


    "Aber dieses Gefühl gerade, dass habe ich mir ganz bestimmt nicht eingebildet... Ja, ich denke ich sollte zurück nach Montralur, wenn es möglich ist."


    "Und du, Dunja? Wohin bist du unterwegs?"