Innenstadt Amonlonde, Marktplatz: Reisende soll man nicht aufhalten

  • Endlich hatte sich das üble Wetter einigermaßen verzogen, doch auch trotz des wärmenden Sonnenscheins von oben fühlte sich die Reiserobe der Magierin irgendwie klamm an, irgendwie unangenehm. Wahrscheinlich würde dies noch einige Tage lang der Fall sein, bis der letzte Rest der Feuchtigkeit aus Umhang, Wollstoff und Stiefeln herausgetrocknet war, und sie hatte sich längst daran gewöhnt, dass dergleichen von Zeit zu Zeit nun einmal geschah. Dennoch musste es ihr nicht gefallen. Wenn man bedachte, welch übles Wetter jene Tage im Kampf gegen die Utilisten begleitet hatte, vermochte man leicht zu glauben, dass die technikversessenen Ahnen auch eine Maschine konstruiert haben mochten, um abenteuerhungrige Reisende richtig zu ärgern, aber zu genau wollte Enas von der Quelle über diesen Umstand auch nicht nachdenken. Während sie überlegte, wann ihre Socken wieder trocken sein würden, schritt sie eine der Straßen der Stadt Amonlonde entlang, jetzt wieder von Bürgern belebt, die ihrem Tagewerk nachgingen.


    Vielleicht gab es hier auch einen Händler, der ihr trockene Socken würde verkaufen können, überlegte Enas und schritt mit einem höflichen Kopfnicken zu einem reisenden Korbflechter, der seine Ware den Passanten anpries, am dazugehörigen Stand vorbei. Ein zwischen Irritation und Misstrauen schwankender Blick folgte ihr für einige Momente lang, aber sie verlor das Gefühl, angestarrt zu werden, recht schnell wieder, passierte einige andere kleine Läden und erreichte schließlich einen Platz, der offensichtlich das Zentrum der Stadt darstellte, gemessen am Aufkommen der Passanten und den vielen verschiedenen Ladenschildern.
    Im Grunde ist dies kein schlechter Ort zum leben, dachte sie sinnierend, aber eben einer von vielen. Nach einer gewissen Zeit des Reisens begannen sich die Städte zu ähneln, und sie entsann sich weit besser der Begebenheiten, die in fremden Ländern zum Eingreifen gezwungen hatten denn der Orte, die damit gerettet hatten werden sollen.


    Der Beherrschungszauber, unter dem sie einige Zeit gestanden hatten und der längst verdrängte Erinnerungen gewaltsam empor gezwungen hatte, stand ihr noch deutlich vor Augen. Was konnte dies nur für ein Land sein, in dem solches möglich war ... nein, niederlassen würde sie sich hier sicher nicht, aber es konnte nicht schaden, einige Informationen zu sammeln, bevor die Reise weiterging, nicht zuletzt, um ihrem Auftrag entsprechend zu handeln und die Magie anderer Länder zu erforschen. Dass es gerade Priestern schwer gefallen war, mit der Macht ihrer Götter zu handeln, verdiente Aufmerksamkeit, und sobald das Sockenproblem gelöst war, würde sie sich ein wenig umhören. Da erspähte sie auch schon einen passenden Laden, dessen Schild 'Bendehrs Nähstube' die Aussicht auf trockene Sochen verhieß, vielleicht auch noch eine wärmende, neue Hose. Perfekt, dachte Enas, und endlich wieder trockene Füße. Während sie in ihrem ledernen Beutel kramte, um einen groben Abriss ihrer augenblicklich vorhandenen Münzen zu erhalten, lehnte sie ihren Stab an ihre Seite und schien für einige Momente lang in diese Tätigkeit versunken.

  • Die Tür der Nähstube öffnet sich und Baul erscheint in der Öffnung. Den Rücken zur Straße scheint er noch immer in Verhandlungen vertieft zu sein. „Seide Bendehr, ich werde kein anderes Material akzeptieren.“ Die Stimme des Drogurim ist dunkel und befehlsgewohnt, dennoch versucht er sich einen Hauch von Wohlwollen zu geben. Der Schneider scheint wenig begeistert von dem Kunden, lässt es aber nicht an Freundlichkeit fehlen, wenn auch der geübte Hörer den rein geschäftsmässigen Ton erkennt. „Sehr wohl der Herr, reine Seide, eines in Rot, das Andere in Grün, und zwei Weiße. Es wird einige Zeit dauern bis die Seide hier ist.“ Der Mann winkt ab. „Kein Problem, es ist nicht eilig.“
    Er dreht sich im Türdurchgang und betritt die Strasse. Hinter ihm kommt ein Mädchen aus dem Laden. Sie ist kaum fünfzehn und noch nicht zur vollen Blüte gereift, aber jedem fällt auf das sie bereits jetzt eine Schönheit ist. Ihr braunes, gelocktes Haar umrahmt ihr sonnengebräuntes, herzförmiges Gesicht. Sie trägt die Kleidung einer Magd und sieht zu Boden wie eine Bedienstete. Er dagegen, hoch aufgerichtet und stolz, mehr als ein Krieger, aber ohne die Überheblichkeit des Adels. Er bleibt stehen und sieht über die Strasse, dann dreht er sich zu dem Mädchen um. Er senkt seinen Kopf neben ihr Ohr und ergreift ihre Hände. Seine Lippen bewegen sich und das Mädchen errötet leicht. Sie dreht ihr Angesicht zu ihm und küsst ihn. Ein Lächeln umspielt seine Lippen und er führt ihre Hände zu seinen Lippen und küsst sie, dabei blähen sich seine Nasenflügel auffällig. Er zögert kurz, seinen Augen zucken kurz ob eines Erkennens. Wieder bläht sich seine Nase, er dreht den Kopf von links nach rechts und schnüffelt. Das Mädchen bemerkt es und beginnt sich nervös umzusehen. Unvermittelt dreht er sein Gesicht Enas zu und lächelt. „Ich kenne deinen Geruch, du hast meine Wunden versorgt, nach der Schlacht.“

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  • Die Münzen glitten in ihren Beutel zurück (der aus ausgesprochen robustem Leder bestand und schon so manchem begehrlichen Diebesblick standgehalten hatte), als sie die Stimme vom Eingang der Nähstube vernahm und instinktiv einen Schritt zur Seite machte - es war weniger Höflichkeit als Gewöhnung, eine Magierin der Quelle war es gewohnt, nur dann herrisch aufzutreten, wenn es notwendig war, und in jenem Augenblick verspürte sie wenig Verlangen danach, mehr als üblich in einer Menge aufzufallen.
    Offensichtlich hatte sie gerade jene Stunden erlangt, in denen reiche Gönner ihren Geliebten Kleider schenkten, die Bestellung ließ auf eine anspruchsvolle Dame schließen, allerdings relativierten sich diese Eindrücke sehr schnell wieder, als der heraus getretene Mann und die deutlich jüngere Frau ihre Verbundenheit mit einem recht eindeutigen Kuss besiegelten. Die Magierin selbst registrierte dies nur oberflächlich. Letztendlich war diese Sparte des alltäglichen Lebens anderer für sie nahezu unwichtig geworden, und hätte sie nicht durch den Beherrschungszauber vor einigen wenigen Tagen diese alte Erinnerung wieder aufgezwungen bekommen, hätte sie es vermutlich gar nicht registriert, weder seine Körperhaltung noch ihr gerötetes Gesicht. Dann jedoch kehrte eine andere Erinnerung zurück, ein schwitzender Körper, blutüberströmt, ein verwundeter Arm, dann sein aufgerissener Rücken, wie von einem wilden Tier gänzlich zerfleischt. Und ja, etwas an ihm schien vertraut.


    "Ihr seid derjenige, von dem ich mehr gesehen habe, als ich eigentlich wollte. Vielleicht sollte ich Euch zur gesunden Farbe Eurer Eingeweide beglückwünschen?" versetzte die Magierin recht trocken, eine Braue empor ziehend - die lakonische Antwort eines Heilers, der Handlungen wie diese nicht zum ersten Mal vollführt hatte und nicht zum letzten Mal getan haben mochte. "Aber ich bin erfreut, Euch wohlauf und in guter Stimmung zu sehen, das ist dann doch ein angenehmerer Anblick als jener, den Ihr bei der Schlacht botet." Kurz hob sich einer ihrer Mundwinkel empor, ein Schmunzeln andeutend, dann neigte sie höflich den Kopf. Denn eine andere Sache hatte sie noch lange nicht vergessen.

  • Das Mädchen schlägt sich erschreckt die Hände vor den Mund und ihre geweiteten Augen starren zwischen Enas und Baul hin und her. "Sie hat die Farbe deiner Eingeweide gesehen? Was soll das heißen?" versucht sie ihm zu zu flüstern. Doch ihre Stimmung ist ein wenig zu aufgeregt um die Kontrolle über die Lautstärke behalten. Er legt ihr beruhigend die Hand an den Nacken und streicht mit dem Daumen über ihre Wange. Ruhe und Zärtlichkeit strahlen sowohl die Geste als auch sein Augen aus, als in ihr Gesicht blickt. "Nur ruhig Schäfchen, diese Maga hat mich wieder zusammen geflickt. Ihrer Macht und Kenntnis verdanke ich meine schnelle Genesung." "und nicht zuletzt mein Leben", fügt er in Gedanken hinzu. "Und im übrigen sah es wohl schlimmer aus als es war." Er wirft Enas einen scharfen Blick zu und sein Kopf nickt unmerklich


    Das Mädchen schaut ebenfalls zu ihr und lächelt sie offen an. "Dann muß ich euch dennoch danken. Ich weiß nicht was ih gemacht hätte wenn er nicht wiedergekommen wäre." Sie knickst vor Enas und senkt den Blick. Dann wirbelt sie herum. "Ich laufe hinüber Mutter und sage ihr, daß das Haus fertig ist und ich jetzt umziehe." Seine Brauen heben sich und dem eben noch finsteren Blick weicht einem amüsierten Lächeln. "Wie du meinst, sie wird sicherlich begeistert sein." Der ironische Unterton ist kaum zu überhören. Doch das Mädchen scheint ihn nicht wahrnehmen zu wollen. "Ich würde mich freuen wenn ihr mal vorbeikommt in Bauls Haus." Wieder schießt eine Hand vor den Mund und sie blickt sich zu Baul um. "Ich darf sie doch einladen, oder?" fragt sie kleinlaut. "Sicher, ich hätte nichts anderes getan." "Gut." stößt sie erleichtert hervor und springt in Richtung Marktplatz davon.

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  • Eindeutig Liebe, befand Enas im Stillen für sich, die junge Frau konnte ihre Gefühle kaum verhehlen, aber in diesem Alter geht es wohl den meisten Menschen so. Seltsamerweise fiel es ihr im Augenblick schwer, sich daran zu erinnern, wie sie damals gewesen war, die letzten Wochen, Monate in Freiheit. Es schien schon so unendlich lange her zu sein, ein ganz anderes Leben als jenes, das sie heute führte.
    "Nichts Lebensbedrohliches," sagte Enas gelassen und nun hatte das vage Schmunzeln ihre Lippen erobert. Ihr fiel die Lüge leicht - letztendlich verlor niemand etwas dabei, dass sie nicht ganz bei der Wahrheit geblieben war, und die junge Frau schien nicht zu jenen zu gehören, denen man die Schrecken des Krieges ohne Zaudern berichten konnte. Mit einem Krieger als Gefährten würde sie allzu früh aus diesen seligen Träumen aufwachen, eher früher als später. "Ich habe nur meine Pflicht erfüllt, wie er die seine tat." Die behandschuhte Rechte winkte leicht ab, auf diesen einfachen Grundsatz lässt es sich nun einmal reduzieren. Ohne den Schutz der Gerüsteten könnte kein Magier, kein Heiler sein Werk verrichten, und ohne Magier und Heiler gäbe es bald keine lebendigen Krieger mehr. Eine praktische Symbiose. Kurz bevor die junge Frau davon eilte, nickte ihr Enas langsam zu, wobei ihre Miene nicht verriet, ob sie die Einladung freute oder was sie dazu dachte. "Es wird mir eine Ehre sein, Euch zu besuchen."


    Und fort war die Kleine - seltsamerweise fiel es Enas schwer, von der jungen Frau anders zu denken, sie erfüllte das Klischee einer beschützenswerten, gerade erwachenden jungen Frau so perfekt, dass es fast unmöglich war, sich im Gedächtnis zu behalten, dass sie an der Schwelle zum Erwachsensein stand.
    "Es ist immer gut zu sehen, dass ein Kämpfer einen Grund hat, zurück zu kehren," bemerkte die Magierin, während sie noch der jungen Frau nachsah. "Es macht einem den Heilprozess so viel leichter, wenn man nicht gegen den Willen des Verletzten ankämpfen muss. Bei Euch fiel es mir sehr leicht, alles wieder in Ordnung zu bringen, bei anderen habe ich es auch schon anders erlebt." Ihr Blick kehrte zu ihrem Gegenüber zurück, dann zuckten die Mundwinkel amüsiert. "Aber ich habe mich noch nicht vorgestellt. Enas von der Quelle, Elementaristin der Luft und reisende Magistra." Abermals neigte sie den Kopf, mit der Rechten den mannshohen, aus dunklem Holz geschnitzten Stab wieder fester umfassend.

  • Sein Blick kehrte ebenfalls gerade wieder von Jala zurück als Enas sich vorstellt. "Ich bin Baul thar shar, Koro.." Er bricht ab. Sein Blick gleitet kurz nach unten. "Einfach nur Baul thar shar. Und ja, ich kann mich nach so langer Zeit glücklich schätzen wieder etwas gefunden zu haben wofür sich Kampf und Überleben lohnen. Du bist nicht von hier, weder dein Gesicht noch dein Geruch sind mir bekannt." Er betrachtet die große Frau abschätzend. Nicht auf jene Art wie Männer eine Frau abzuschätzen pflegen, eher wie ein Mann der eine mögliche Gefahr abschätzt. "Was führt dich nach Amonlond?" Der Ton ist lapidar, die Worte bewußt gerade heraus. Seine Linke ruht auf dem Gürtel, während die Rechte sein Kinn massiert.

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  • "Angenehm, Herr ..eh ... thar shar," erwiederte die Magierin, kurz überlegend, welcher Teil seines Namens nun als Familienname gelten mochte, und hoffte, sich richtig entschieden zu haben. Es war doch immer dasselbe, egal wohin man reiste - andere Namensgebungsbräuche machten die essentielle Höflichkeit meist komplizierter, als es sein musste.
    "Ein Auftrag führte mich hierher, ich habe das Neunzehnte Haus der Nova Unitas nach Amonlonde begleitet, welches die hiesigen Einwohner im Kampf gegen die Utilisten unterstützte - erfreulicherweise erfolgreich, wie das Leben in der Stadt vermuten lässt. Zudem habe ich einen Reisebericht gelesen, der mich neugierig auf dieses Land gemacht hat, das sollten zwei gute Gründe für eine Reise sein." Sie blickte ihn direkt an, ohne Scheu, ohne Furcht, ohne seinem Blick auszuweichen, ein klarer Blick aus blaugrünen Augen. "Und ich habe einige interessante Entdeckungen gemacht. Beispielsweise, dass nicht ein jeder wie ein Krieger aussehender Herr ein Krieger sein muss." Ein kleiner ausgelegter Köder, und vielleicht auch ein Weg, ihn aus der Reserve zu locken. Aber im Grunde hatte sie es nicht eilig.

  • "Baul... Das ist zwar nicht korrekt, aber in diesem Land ist es fast schon unhöflich mit Rängen, Titeln und steifen Umgangsformen um sich zu werfen, und ich habe mich daran gewöhnt." Er scheint amüsiert und erwidert ihren Blick voll Freundlichkeit. "Ah, die Nova Unitas..., ich hatte ,ausser mit deiner reizenden Bekanntschaft, nur wenig Gelegnheit mit Ihnen, euch zu sprechen. Ich... nun ja, hatte viel zu tun. Und um ehrlich zu sein, selbst in der Schlacht war vieles so unübersichtlich, daß ich nicht mal beschwören könnte an welcher Seite der Stadt die Nova Unitas gekämpft hat." Er lächelt um Entschuldigung heischend. "Aber in einem gebe ich dir Recht. Nicht jeder der wie ein Krieger aussieht ist auch einer." Nun lächelt er eher verschlagen und hebt eine Braue. "Da sind jene die glauben ein Schwert am Gürtel macht einen Krieger. Da sind die Anderen, die glauben wilde Entschlossenheit macht einen Krieger. Und einige wenige wie mich, die in langen Jahren lernen mußten, das ein Schwert in manchen Stunden eine gute Argumentationshilfe sein kann." Seine Ton wird wieder ironisch und sein Gesicht strahlt die faulige Süße eines falschen Pfaffen aus. Dann blickt er sie wieder freundlich an und fährt fort. "NAtürlich weiß ich was du meinst, ich habe dir meine Macht geliehen als du meinen Arm gerichtet hast. Nun Tatsächlich bin ich eine Magus, doch habe ich meine Arkanen Forschungen in eine eher wissenschaftliche Bahn gelenkt. Auf dem Schlachtfeld taugen Beschwörungen und komplizierte Rituale nicht. Da müssen handfestere Argumente her. Deshalb habe ich mich vor langer Zeit entschlossen auch dieses Handwerk zu erlernen."

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  • "Es ist etwas befremdlich, dass einen hier jeder auf Anhieb zu duzen scheint - bei allem Respekt den Bürgern dieses Landes gegenüber, den man als Gast empfinden sollte, so sollte es doch auch für die Bürger dieses Landes verständlich sein, dass man nicht jede ihrer Sitten sofort adaptiert oder adaptieren will," entgegnete die Magierin und schmunzelte etwas. Gerade, wenn man aus einer so von Standesgrenzen bestimmten Gesellschaft wie Cytrais entstammte, musste das System von Amonlonde seltsam wirken, und sie hatte mit stillem Vergnügen die mitreisenden Adeligen dabei beobachtet, wie sie ihre ersten Schritte in einer Republik taten.
    "Nun, wenn ich bedenke, wieviel gleichzeitig zu erledigen war, um die Bürger Amonlondes zu retten, bin ich nicht erstaunt, dass Ihr die Nova Unitas nicht gesehen habt. Einmal hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mit einigen der unseren und anderen Abenteurern in die Tiefen eines Schabenbaus vorzustoßen, und dieses Erlebnis möchte ich ungern wiederholen - indes, die meisten Mitglieder der Nova Unitas haben gekämpft und Wache gestanden, wenn ich es recht noch weiß, ich war nicht stets mit ihnen unterwegs, für einen Magier gab es anderes zu tun." Zudem, für das Wache stehen waren Enas' Meinung nach die Soldaten zuständig, nicht die Magier. Man studierte schließlich nicht jahrelang, um sich dann in der Kälte die Beine in den Bauch zu stehen. Irgendeinen Vorteil musste es schließlich haben.


    "Ihr habt mich in jenen Momenten durchaus erstaunt, selten findet man einen ... nunja, magischen Selbstbedienungsladen vor, wenn man jemanden zusammenflickt. Aber es war günstig, und hat mir erlaubt, meine eigenen Kräfte zu sparen, um anderen zu helfen. Ich nehme an, dass Euer Rücken wieder einwandfrei verheilt ist? Ab und an gibt es Nebenwirkungen, vor allem, wenn die Nutzung des arcanen Flusses sich bei beiden Anwendern sehr unterscheidet." Ihr Blick glitt kurz über seine Gestalt, seinen Gesundheitszustand oberflächlich abschätzend, bevor er wieder in sein Gesicht zurückkehrte. "Es schadet, denke ich, nicht, wenn man beide Seiten kennt, je nachdem, wieviel Talent man für beide besitzt. Ich wäre mit einem Schwert in der Hand mehr als nutzlos auf dem Schlachtfeld, und bin daher bei den Heilern besser aufgehoben, um sie im Notfall auch zu schützen, wenn es sein muss - aber diese Dualität kann sich auch positiv auswirken. Gerade zwischen Kriegern und Magiern gibt es so manche Missverständnisse, denen jemand, der beides kennt, abhelfen kann."

  • "Nun ja, die offiziellen bedienen sich gerne den Höflichkeitsfloskeln, oder dem was sie dafür halten. Aber der größte Teil des Volkes stammt aus Aelm-Arthosia, soweit ich weiß ein Land mit Adel und all seinem Pomp. Sie sind hierher gekommen um all dies abzuschütteln und hinter sich zu lassen. Es gibt hier keine Leibeigenschaft und so auch weniger Standesunterschied. Keine Ritter oder Gutsherren, keine Kirchenfürdten. Jeder Mann und jede Frau kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu ansehen und Wohlstand kommen." Er hebt die Hand und vollführt mit ausgestrecktem Arm einen Halbkreis während er spricht.
    Schließlich läßt er den Arm wieder sinken und legt die Fingerspitzen vor dem Bauch zusammen. "Ich selbst komme von woanders her, und fand die Idee einer Republik sehr befremdlich. Doch mittlerweile sehe ich einige Vorteile darin. Leider aber auch viele Pferdefüsse die es noch zu beseitigen gilt. Aber ich will dich nicht mit Politik langweilen. Die Schaben sind ein anderes Problem. Wenn man weiß wie man sie angehen muß, geht es einfach. Aber das ist wohl mit allem so. Wir arbeiten an einer Lösung für dieses Problem. Zumindest in der Nähe der Ansiedlungen. Zu der Sache der Heilung und meiner Macht, die ich dir schenkte, es war das mindeste das ich tun konnte. Beim zweiten mal war ich leider nicht in der Verfassung mich erkenntlich zu zeigen. Mit den Magi und den Kriegern ist es für mich ein doppeltes oder auch ein geteiltets Problem, wie man es nimmt." Seine Hände scheinen etwas abzuwägen. "Beide Seiten akzeptieren mich solange sie nicht von miener anderen Seite wissen. Danach ist es dann eher so das ich jeweils zur anderen Seite gehöre." Seine Augen drehen sich zum Himmel und eine leicht angesäurte Miene tritt auf sein Gesicht. Offenbar gab es dieses Problem so häufig, daß es schon zu einer Gewohnheit wurde.

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  • "Das System an sich klingt nicht uninteressant, aber ich fürchte, mit all den Würdenträgern wird es nicht handlungsfähiger, es hängt sich irgendwann am anderen Ende auf - beispielsweise mag es durchaus Richter geben, aber wenn diese nicht bereit stehen, um einen tatsächlichen Rechtsstreit zu schlichten, sondern sich so sehr auf eine andere Aufgabe verbeißen, dass es wenig anderes gibt, was sie um sich wahrnehmen, sollte man sich nicht wundern, dass es Zweifel am System gibt. Und dies ist kein an den Haaren herbeigezogenes Beispiel, ich habe dies selbst erlebt - zweifelsohne einer der Pferdefüße, die Ihr nanntet. Ich halte es nach wie vor eher mit einem System, das wenigen die Macht in die Hände legt, es ist klarer, wen man ansprechen muss, wenn ein Problem besteht." Ihr Blick war auf ihm liegen geblieben, ohne zu forschend zu wirken - interessiert durchaus, aber von jenem Interesse, welches man einem Gesprächspartner gegenüber hegt, der ein vielseitiges Thema angestoßen hatte, nichts sonst. Überhaupt schien der Modulation wie auch den Verhaltensweisen der Magierin vieles von dem zu fehlen, was kecke junge Frauen wohl getan hätten, um sich der Aufmerksamkeit eines Mannes zu versichern. Sie hingegen stand nur ruhig da, hielt ihren Stab mit einer Hand und diskutierte.


    "Politik ist durchaus interessant, wenn man das zugrundeliegende System ein bisschen kennengelernt hat - in sofern könnt Ihr mich damit nicht langweilen. Wegen der zweiten Heilung genügt mir Euer Dank und das Wissen, dass es Euch zurückgebracht hat, mehr bedarf es nicht, letztendlich kann ich mich auch nicht für jeden Schwerthieb bedanken, der für meine Sicherheit fällt, und doch ist auch dies nicht selbstverständlich. Jeder sollte tun, was er vermag, und wenn es dann gut ausgeht, sollte man nicht vergessen, wieso dies der Fall war." Seine Miene sprach Bände, und das ließ Enas kurz deutlicher schmunzeln, welcher Magier kannte nicht das ewige Problem des immer gleichen Streits mit Kriegern? Dass ein Mann, der beide Seiten kannte, auch gleichermaßen zweierlei Vorurteilen begegnen musste, war allerdings weniger erfreulich.
    "Ich halte es stets so, dass ich dem mit Respekt entgegen trete, der ihn auch mir erweist, und wer mich schlecht behandelt, dem vergesse ich dies nicht leicht. Dabei ist es nicht wichtig, welchen Standes man zugehörig ist - oftmals erweisen einem die einfachen Menschen viel mehr Freundlichkeit als jene, die es eigentlich besser wissen sollten."

  • "Er lauscht ihren Worten interessiert. Nach dem sie endetlegt er den rechten Zeigefinger an die Nase. "Nun du hast recht. Kompetenzgerangel ist eines der Probleme hier. Aber eher von der Anderen Sorte. Meißt rangelt man darum wessen Aufgabengebiet es ist um es nicht selbst machen zu müssen." Er schmunzelt. "Ausser Wulfbain, du hast ihn sicherlich kennengelernt. Er war der einzige offizielle am Ort in jenen Tagen und hat viel Amonlondisches Geld verschleudert beim anwerben von Söldnern. Er neigt eher zum blinden Aktionismus. Er ist Richter hier und nimmt seine Aufgabe sehr ernst." In seinem Gesicht zeigt sich eine traurig Belustigung, aber auch Zuversicht. "Ich hoffe hier einiges bewegen zu können. Ich... Ach lassen wir das. Nun wie sind deine weiteren Pläne?"

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  • "Wulfbain war der einzige Offizielle? Ich dachte, auch die Hexen-Dame, die Richterin ist, gehöre ebenfalls zu den Offiziellen?" Etwas fragend sah sie ihr Gegenüber an, zuckte dann aber die Schultern - letztendlich war die Katastrophe schließlich abgewendet worden, da musste man nicht nach anwesenden oder auch nicht anwesenden Amtsträgern schauen. Wenngleich gerade der Genannte nicht den besten Eindruck gemacht hatte.
    "Zumindest ist ein Mann, der sich für seine Heimat einsetzt, besser als einer, der nichts tut, auch wenn Fehler geschehen können," gab Enas zu bedenken, im sicheren Wissen, dass es nicht ihre Gelder waren, die Wulfbain ausgegeben hatte - wäre das der Fall gewesen, hätte sie sicherlich weniger Seelenruhe bewahrt. Dann deutete sie auf das Ladenschild des Gebäudes, vor dem sie sich befanden, und schmunzelte. "Eigentlich war ich gerade im Begriff, etwas für Amonlondes Wirtschaft zu tun - seit den letzten Tagen ist meine Kleidung mehr als durchweicht und ich wollte meine Reisegarderobe um ein paar trockene Sachen ergänzen. Seidenkleider ..." das fügte sie mit einem amüsierten Blitzen der Augen an, "...sind da eher weniger mein Begehr, die kann man sich nur leisten, wenn man nicht reisen muss."

  • "Arkana," er schmunzelt, "ja, sie ist Richterin. Aber sie mischt sich nicht in Staatsgeschäfte. Bendehrs Warenangebot ist ausgezeichnet. Für jeden Geldbeutel und jede Gelegenheit." wieder schmunzelt er. Wohlwissend worauf sie anspielt. "Ich habe ein paar Kleider in Auftrag gegeben die der Mode meiner Heimat entsprechen. Man benötigt weiche, fliessende Stoffe dafür. Was läge also näher als Seide? Hast du keine Bleibe? Darf ich dich wirklich in mein Haus einladen?"

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  • Ein kurzer Blick der Magierin geht wieder zur Türe des Ladens, dann nickt sie leicht. "Mir scheint, die Politik Amonlondes hat ihre Haken und Ösen, je näher man sie zu betrachten versucht. Aber das macht ein solches System wohl auch interessant." Nun heben sich auch ihre Mundwinkel ein wenig an, während ein kurzer Wind aufkommt und ihre Robe etwas um den Leib flattern lässt, ein erster Vorbote des sich nähernden Herbstes (falls man nach dem sintflutartigen Regenfall der letzten Zeit noch irgendwelche Zweifel gehegt haben sollte).
    "Es wäre mir eine Freude, bei Dir und Deiner ... eh ..." eine kurze Pause entsteht, in der sie das wohl passende Wort sucht, Konkubine und Geliebte scheinen ebensowenig wirklich zu passen wie Buhle oder Gemahlin, "... Liebsten eine Nacht unterzukommen, wenn ich Euch nicht zur Last falle. Mein Zelt ist derzeit mit der Nova Unitas unterwegs und ich habe mir für diese Nacht noch kein Zimmer gesucht, das wäre der nächste Punkt auf meiner Liste gewesen." Zudem, es würde einige Münzen sparen, die sie andernorts für den Erwerb einiger gelehrter Schriften mehr auf Vorrat haben würde, man musste schließlich auch immer den praktischen Teil eines solchen Angebots realisieren. Bei einem Mann, der so offenkundig verliebt war wie ihr Gegenüber, würde wohl auch kaum Gefahr bestehen, dass er mit dem Codex der Quellmagier Schwierigkeiten bekommen würde, geschweige denn sich daraus Probleme ergeben.

  • "Du hast mir in der Not beigestanden, es ist das mindeste dir Obdach zu gewähren." Er verbeugt sich leicht und weist mit der ausgestreckten Rechten Richtung Norden. "Erwarte allerdings nicht zuviel Luxus. Die Möbel sind noch nicht alle fertig, bzw. eingetroffen und auch das Bad ist nicht vollständig einsatzbereit. Aber es ist trocken, warm und Jala ist eine vorzügliche Köchin. Soll ich auf dich warten, während du deine Besorgungen erledigst? Oder sollen wir uns irgenwo wieder treffen wenn du fertig bist?"

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  • Enas lag auf der Zunge, ihm abermals zu sagen, er müsse sich nicht bedanken - aber es war ihr durchaus auch klar, dass es dieses Mal ebensowenig Sinn hatte wie schon zuvor, dass er es genau eben so lange erwähnen würde, wie ihm danach war. So schmunzelte sie nur und behielt den Gedanken für sich. "Wenn Ihr mir sagt, wie ich Euer Haus finden kann, müsst Ihr nicht auf mich warten, ich denke, ich finde den Weg dann auch allein - ich weiss nämlich nicht, wie lange ich hier brauchen werde, und es gibt angenehmeres Wetter als das heutige, um sich die Beine in den Bauch zu stehen. Und macht Euch keine Gedanken ob eventuell fehlenden Luxus. Ich bin das Reisen gewöhnt und stelle keine großen Ansprüche außer vielleicht trockene Füße." Eine warme, gekochte Mahlzeit war zudem nichts, worauf sie heute verzichten wollte, vor allem eine, die kostenlos sein würde. Was wollte man schon mehr?

  • Theodorik streifte auf dem Markt umher um bei dem einen oder anderen Händler noch Notwendigkeiten oder Werkzeuge einzukaufen als sich plötzliche seine Nackenhaare aufstellten.
    Ungewollt schlich sich ein Knurren aus seiner Kehle.


    Irgendetwas stimmte nicht. Jemand hier stimmte nicht.
    Beinahe gehetzt sah er sich um, konnte in der Menge jedoch niemanden ausfindig machen, der Ihn beobachtete.


    Es war schon lange her, dass er das letze mal dieses Gefühl hatte. Konkurrenz? Aber da war noch etwas anderes....

    Daß am Ende der Tage, um das Maß an Schuld und Geschick grauenvoll zu erfüllen, der Fenriswolf losbricht mit schnaubender Wut, zertrümmernd das heilige Reich der Götter und die Welt erzittert im flammenden Aufruhr des Untergangs.

  • Er lacht als Enas von trockenen Füßen spricht. "Gut, es ist ganz einfach. Du folgst der Straße nach Norden, in Richtung Flußhafen. Etwa nach einer knappen Stunde...", er stockt, beginnt zu schnüffeln, Sein Kopf bewegt sich von rechts nach links. Stockend spricht er weiter, sieht sie aber nicht mehr an, seine Augen wandern an ihr vorbei und durchpflügen die Menschen auf den Straßen. " geht links ein Weg in den Wald. Er ist oft benutzt, und Karrenspuren sind gut zu sehen. Ein paar hundert Schritt weiter öffnet sich der Wald. Du wirst mein Haus sehen."

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  • Hjaldir und Diandra schlendern über den Marktplatz, hier und da bleiben sie stehen und füllen die Reiserucksäcke mit Essen und Leckereien.


    "Hmmm. Das sieht alles sehr gut aus. Fehlt uns noch was?"