Das Hospital von Renascân

  • "Du willst mich nur loswerden, weil ich furchtbar aussehe", mosert sie leise und ein wenig unwillig, aber ihr denoch deutlich anzumerken, dass das Reden sie anstrengt. Daher liegt auch ein Hauch Dankbarkeit in ihren Augen, wenngleich sie jede Trennung von ihm hasst. "Du siehst übrigens nicht gut aus. Schlaf auch etwas. Bitte. Und sorge Dich nicht, ich bin in guten Händen."

  • "Ja das werde ich machen, aber ich musste zuerst wissen wie es dir geht. Etwas Ruhe kann uns beiden nicht schaden. Ich komme bald wieder."


    Damorg streicht ihr erneut kurz über die gerötete Wange und erhebt sich dann vom Hocker.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • Alanis schluckt kurz.


    "Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist." Ihr Blick irrlichtert durch das Hospital, das einfach zu hellhörig und zu leicht überschaubar ist. Mit den Fingerspitzen wischt sie sich über die warme Stirn und streicht ein paar Haarsträhnen zur Seite. Sie meidet seinen Blick.

  • In diesem Moment kommt einer der Gehilfen durch den Raum gelaufen und bleibt kurz wie angewurzelt stehen, als er die beiden sieht. Was er genau mitbekommen hat ist fraglich, jedoch macht er sich schnellen Schrittes wieder auf den Weg zu seinen Angelegenheiten und scheint peinlich berührt.

  • "Wie du meinst."


    Er lässt kurz seinen Blick durch den Raum hinter sich schweifen um zusehen wo die Schritte herkommen, als er dann eine Person entdeckt, wirkt er erschrocken und wendet sich rasch wieder zu Alanis um.


    "Jetzt sollten wir uns wohl besser garnicht mehr zusammen sehen lassen."


    Er hatte die Stimme gedämpft.

  • "Ich -." Alanis blickt zwischen Damorg und dem Ort, an dem der junge Mann verschwunden ist, hin und her. Eine Mischung zwischen Fassungslosigkeit und offenem Zorn zeigt sich auf ihren Gesicht. Schließlich schüttelt sie einfach den Kopf. Ihre Kiefer mahlen und das zeichnet sich auch auf ihren Wangen ab. "Geh jetzt", sagt sie und es klingt resigniert. Den Blick von ihm abwendend, starrt sie auf die Bettdecke, wo sie ihre Finger miteinander verschränkt hat.

  • Damorg sagte kein Wort mehr ging rasch zur Tür, als er sie hinter sich zuschlug war das Knalle wohl im ganzen Gebäude zuhören. Nach schlafen war ihnm nicht mehr zu mute.

  • Alanis zuckt sichtlich zusammen, als sie die Tür knallen hört.


    "Kindskopf!", murmelt sie und zieht die Knie unter der Bettdecke an, lehnt die Ellbogen darauf und birgt den Kopf in den Händen. Ihre Finger graben sich an beiden Seiten ihrer Schläfen in die Haare, die lang neben ihrem Gesicht herunterfallen. Wenn sich der junge Heiler seine Gedanken gemacht hatte, mochte wohl das Knallen der Tür das Thema "Streit unter Liebenden" noch einmal unterstrichen haben. Frustration vibriert in ihrem Körper, ihre Schulter schmerzt und alle Gedanken sind aus ihrem Kopf gefegt.

  • Am nächsten Morgen betrat Meanor in aller Frühe das Hospital.


    Seine Kapuze des dunklen Umhangs war tief ins Gesicht gezogen, so dass man ihn auf den ersten Blick nicht erkennen konnte.
    Er setzte sich stumm neben Alanis, die noch die Augen geschlossen hatte und wartete, bis sie diese öfnnen würde.


    Was hatte sie dazu verleitet es so weit kommen zu lassen?
    Wieso war sie nicht früher zu ihm gekommen?
    Der Priester war enttäuscht, dass sie ihm anscheinend nicht so vertraute.

  • Dass wieder jemand bei ihr ist, registriert Alanis erst nach einer kleinen Weile. Die Erkenntnis sickert in den unruhigen Schlaf, der sie festgehalten hat und so schlägt sie irgendwann die Augen auf und blinzelt müde im Angesicht der dunklen Gestalt neben ihrem Bett. Augenblicklich setzt ihr Fluchtinstinkt ein und sie setzt sich abrupt auf, was mit einem Schmerzenslaut verbunden ist.


    "Was-?" Ihr Puls geht hoch, doch dann begreift sie nach einem Moment, wer bei ihr ist. "Meanor. Du hast mich erschreckt!"

  • Alanis nickt lediglich leicht und lässt sich wieder in die Kissen zurückfallen. Ihr Gesicht hat sich verschlossen, dennoch liegt ehrliches Bedauern in ihren Augen, als sie sagt:


    "Ja, ich weiß. Es tut mir Leid, dass ich Dich erschreckt habe. Das war ganz und gar nicht so geplant."

  • Weißt du Alanis, was ich nicht verstehe ist das Warum.
    Trauer lag in seinen Worten.


    Vor allem weil du genau weißt, dass es in meinen Fähigkeiten liegt, dass du jetzt schon ohne Schmerzen das Hospital verlassen könntest.
    Der Priester zuckte mit den Schultern, jedoch mehr aus Verzweiflung.


    Traust du mir nicht oder traust du den Elementen nicht?
    Nun ist es auf alle Fälle zu spät.

    Enttäuschung klang jetzt noch in seiner Stimme mit.

  • Alanis verschränkt die Arme. Der dicke Verband, den sie um die Schulter trägt, zeichnet sich deutlich unter dem weißen Nachthemd ab, das sie trägt und dessen Farbe sich ihr Teint in den letzten Tagen beunruhigend angenähert hat. Sie schüttelt wieder den Kopf, sachte, dieses Mal.


    "Ich wußte nicht, ob Du überhaupt in der Stadt bist. Also beschloss ich, da ich eh zum Markt wollte, in's Hospital zu gehen. Das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun. Sondern der Wahrscheinlichkeit, einen Arzt zu finden."

  • Du hast es nicht einmal versucht Alanis.
    Und auch dass du in die Herberge bist, und nicht bei mir angefragt hast.

    Meanor säufzte erst und sah dann Alanis schon fast belustigt an.


    Ich kenn dich, was ist der wahre Grund?

  • "Ich dachte wirklich, dass es mit einem Schnitt, ein bisschen Salbe und Ruhe getan ist. Und für den Fall, dass es schlimmer werden sollte, hatte ich die Herbergsmutter gebeten, herauszufinden, ob Du das bist und Dich im Notfall zu holen. Du siehst also - Vertrauen in Dich ist da." Die Priesterin lehnt sich ein wenig zurück, das Kissen in ihrem Rücken so verschiebend, dass sie gerader sitzen kann. Die folgenden Worte sind ein wenig kühler, als man es von ihr gewohnt ist. "Und mangelndes Vertrauen in die Elemente lasse ich mir nicht unterstellen. Ich habe um Besserung gebetet, doch sie haben sie mir nicht gewährt. So ist das und ich habe es akzeptiert. Ehrlich gesagt - weiß ich immer noch nicht, wieso sich die Wunde derart verschlimmert hat." Sie runzelt die Stirn und versucht, sich an den Eingriff an ihrer Schulter zu erinnern. Ja, wieso eigentlich?

  • Meanor ignorierte Alanis Frage fürs erste.


    Was mich zu der Frage bringt, wie ist das überhaupt passiert. Du hast dir die Wunde sicherlich nicht in Renascân zugezogen.

  • Alanis ist froh, Meanor von seiner ursprünglich gestellten Frage, was eigentlich los sein, abgebracht zu haben - zumindest vorerst. Sie seufzt leise.


    "Nein, die Verletzung ist schon ein paar Monate alt. Sie stammt von einer dämonischen Bestie, deren glühendheiße Krallen mich aufgeschlitzt haben. Die Verletzung war fast überall kauterisiert, daher habe ich ihr zunächst wenig Beachtung geschenkt. Zuhause in Dargaras habe ich die noch offenen Stellen säubern und nähen lassen und ich hatte lange keine Probleme damit. Doch auf der Hinfahrt drang Wasser in die Bilge des Schiffes ein und der Kapitän verpflichtete alle fassbaren Personen, mit Wasser zu schöpfen. Als danach die Schmerzen begannen, dachte ich zunächst, die Muskeln würden sich beschweren - die sind sicherlich nicht wieder perfekt zusammengefügt. Dann kam die Entzündung dazu und das Fieber und deswegen bin ich in's Hospital. Das ist die ganze Geschichte. Denke ich."

  • Meanor zog eine Augenbraue hoch.


    Mit dämonischen Kreaturen sollte man nicht spaßen. Du wärst nicht die erste der Klauen oder Hörner wachsen würden, weil man die Verletzung nicht ernst genommen hat.
    Er rückte seinen Stuhl näher an das Bett.
    Der Grund für die Entzündung war ein stück verkohlter Stoff in der Wunde.
    Das hat zu dem Eiter geführt aber so extrem hätte es mit der Tinktur aus dem Hospital nicht werden sollen.

    Wie sollte Meanor die Frage am besten stellen um eine ehrliche Antwort zu bekommen.
    Was hast du hier in Renascân gemacht, dass dein Körper so geschwächt war?

  • Erkenntnis sickert in Alanis Gesicht durch.


    "Stoff, sagst Du? Hm, könnte gut möglich sein, dass sich das Ding wegen der schweren Arbeit auf dem Schiff entzündet hat. Eine derartige Belastung habe ich der Schulter seit der Verletzung nicht mehr zugemutet."


    Auf Meanors Frage hin verengen sich ihre Augen kurz, doch dann entspannt sich ihre Miene wieder etwas.


    "Ich hier gemacht - nun, nichts, was gesundheitsschädlich ist. Ich vertrage keine Schiffsreisen, ich mag die Dunkelheit und Enge nicht. Daher schlafe ich auf Schiffen so gut wie gar nicht, weswegen ich jedes Mal, wenn ich glücklich wieder an Land bin, ziemlich schlecht dran bin. Was die Tinktur angeht, so habe ich es im wahrsten Sinn des Wortes schlichtweg verschlafen, sie zu nehmen."