Die Akademie zu Renascân (2)

  • Meanor frohlockte innerlich, das ging genau in die Richtung die er sich gewünscht hatte.


    Also bringen wir es nochmals auf den Punkt.
    Wichtig ist, dass ihr eine Entscheidung trefft und somit der Herr der Lage bleibt.
    Wenn ihr euch nicht entscheidet, beherrscht ihr die Situation nicht mehr sondern werdet beherrscht.
    Ob die Entscheidung nun richtig oder falsch ist, das wird sich hinterher zeigen, aber mit dem was ihr wisst, habt ihr für euch richtig entschieden.



    Der Priester setzte sich auf seinen Schreibtisch.
    Wer sagt aber, dass die eigenen Vorstellungen von Moral die richtigen sind?
    Und wieso sollten die eigenen Werte besser sein als die von anderen Leuten?


    Mehr nebenbei stand er wieder auf und marschierte zu einer der hinteren Reihen und nahm den Schülern einen Zettel ab, den sie rumreichten.
    Sein Blick sagte mehr als tausend worte und man witmete sich wieder dem Unterricht.


    Kommen wir doch nochmal auf den Krieger zurück. Wieso sollte es seine Pflicht sein für andere Leute, die er noch nie zuvor gesehen hat sein Leben auf das Spiel zu setzen?
    Kann er davon ausgehen, dass diese Leute dies auch für ihn tun werden?
    Würdest du es Niro?
    Was wenn er sich nur seiner Sippe verpflichtet fühlt und auch nur diese schützt?
    Kann er es verantworten der eigenen Truppe weniger aufmerksamkeit zu schenken damit er sich auch um andere Leute kümmern kann?
    Was wenn seinen Leuten deswegen etwas passiert?
    Könnte er mit der Schuld leben?


    Mitlerweile war Meanor wieder am Schreibtisch angelangt und legte das Papier sorgsam auf die linke vordere Ecke ohne es zu lesen.


    Du siehst, die Dinge sind oft viel komplexer als es den Anschein hat.
    Wichtig ist immer aber für sich selbst die Entscheidung zu treffen. Triff deine Entscheidung schnell wenn du musst und lass dir die Zeit die sie braucht wenn du kannst.

  • Taverne zum "Zaunkönig" ----------->


    Aalok ist nicht ganz klar ob er so schnell eine Principal in die Finger kriegt, darum wendet er sich an eine kleinere Gruppe von Studenten.


    "Tag zusammen. Ihr könnt mir nicht zufällig verraten wo ich einen der Principale mit Freizeit antreffen kann, hm?"


    Er versuchte bei seinen Worten möglichst diszipliniert und sachlich zu bleiben, konnte sich jedoch ein höflich amüsiertes lächeln nicht verkneifen. Nach außen hin wirkte einach sehr höflich doch in seinem Kopf sah es ein wenig anders aus. Alles potenzielle Brathähnchen, nur ein wenig Hokus Pokus muss daneben gehen.

  • Morgaine meldet sich und nachdem Meanor ihr zugenickt hat räuspert sie sich kurz " Ich meine kein Lebewesen sollte sich anmassen Herr über Leben oder Tod zu sein. Viele die leben verdienen den Tod,doch wer kann es ihnen geben? Sollte nicht im Vordergrund stehen,Leben zu erhalten wenn ich die Möglichkeit dazu habe? Ich weiss das viele Heilergilden in ihrem Codex stehen haben das Leben zu erhalten oder zu retten oberste Priorität hat und es dabei keine Rolle spielt ob Freund oder Feind " Morgaine presst kurz ihre Lippen zusammen " Ich glaube nicht das leben erhalten moralisch verwerflich ist,selbst einem Mörder gegenüber nicht...die Strafen für so jemand sollen die verhängen die die Position dazn innehaben und nicht jemand der über die Mittel verfügt Schmerzen und Not zu lindern "

  • Bei Morgaines Worten muss Alanis leicht lächeln, doch es ist keine frohe Regung. Wie oft hatte sie schon erlebt, dass ein solcher Kodex des Lebens und der Nächstenliebe keinen Sinn hatte? Und wie oft hatte sie sich selbst verflucht, dass sie ihm doch anhing?


    Sie lässt den Blick über die Klasse schweifen, neugierig, ob sich noch andere Schüler zu Worte melden. Als eine kleine Pause eintritt, meldet sie sich selbst und spricht in die Klasse hinein:


    "Was wäre nun in dem Fall, in dem Eltern ein kleines Kind zu Euch bringen und zur selben Zeit bringt eine alte Frau ihren Ehemann zu Euch. Beide leiden an derselben Krankheit, die noch im Lauf des Tages tödlich verlaufen wird. Ihr habt die Möglichkeit, einen von beiden zu heilen. Aber nur einen, aus welchen Gründen auch immer. Wie würdet Ihr entscheiden?"

  • Morgaine schaut zu Alanis und durch ihre Augen läuft ein kurzes gefährliches Funkeln...sie erinnert sich an ihre kleine Schwester und hört im Geiste ihr fröhliches Kichern...die kleine wurde damals nicht gefragt ob sie leben wollte oder sterben...Morgaine kneift ihre Augen zusammen und reisst sich zusammen...Alanis konnte nichts dafür und es schon gar nicht wissen..also nimmt Morgaine ein Lehrbuch in die Hand und blättert anscheinend interessiert darin um sich abzulenken...

  • Meanor hob die Hand.


    Was Alanis sagen möchte ist. Man hat nicht immer die Möglichkeit nur das Richtige zu machen, aber man muss sich für eine Seite entscheiden oder beide sterben lassen.


    Ich würde aber ungern ins Hypertetische abschweifen und mich auf den ursprünglichen Fall konzentrieren, bzw ihn abschließen.



    Der Einsatz von Magie ist nicht immer ratsam. Es könnte sein, dass der zu heilende darauf entwerder vom Glauben oder wegen vorheriger Heilungen nicht gut reagiert.



    Ich finde vom Vorgehen hat Niro es recht gut gemeistert.
    Schnell entschieden, Blutung gestopt und danach in Ruhe die Situation analysiert.


    Somit sind wir bereit für den nächsten Fall.



    Ihr wandert durch den Wald und spürt wie es plötzlich kälter wird und ein ungutes Gefühl kommt über euch. Die Kälte kommt aus einer bestimmten Richtung und als ihr der Richtung folgt kommt ihr an eine Lichtung auf der nichts wächst und ein runenüberzogener Alter steht, der Quelle des Bösen oder was ihr vermeint zu spüren.
    Der Altar ist Blutbefleckt und man kann die Magie aus Richtung des Altars förmlich spüren. Als ihr versucht die Lichtung zu betreten, hält euch eine magische Bariere auf.
    Was macht ihr.

  • Niro wunderte sich. Durch einen Zufall hatte er im vergangenen Herbst eine ähnliche Situation erlebt. Ein paar Hexen hatten eine gigantische Barriere um einen Kessel gelegt, in dem sie einen Einhornschädel kochten. Niros blaue Kristallkugel stammte von dort. Sie hatte zusammen mit insgesamt 5 Kugeln die Magie des Schutzkreises aufrecht erhalten. Niro hatte damals die Informationen zusammengetragen und die Puzzelsteine zusammengesetzt, so dass das Ritual sabotiert werden konnte, und die bösen Hexen statt eines Unsterblichkeitstrankes ein Gift gebraut hatten, an dem sie schließlich starben.


    Niro hatte eigentlich keine Lust zu antworten, denn er wollte das Lob von Meanor nicht gleich wieder kaputt machen, in dem er etwas Dummes erzählte. Aber die übrigen Studenten und Studentinnen blieben auch stumm.


    So sagte er schließlich:


    "Nun... wenn ich alleine reise, kann ich hier nicht viel tun. Ich informiere lieber schnell weitere, kampfkräftige und magiebegabte Leute und kehre dann zurück. Zumal die Gefahr besteht, dass das Wissen um diesen Platz verloren geht, wenn ich mich unnütz der Gefahr aussetze und vom Necromanten selbst geopfert werde. Diese Gefahr ist groß, denn wenn der Schutzkreis nicht abgeschlossen wurde, merkt er Necromant vermutlich meinen Eindringversuch. Wenn der Schutzkreis abgeschlossen wurde, kann ich mit einer zurückkehrenden Gruppe von Magiern oder Priestern versuchen, die Magie des Schutzkreises durch ein Gegenritual abzubauen. Oder ich finde eine Schwachstelle. Bei der Erschaffung einer Barriere muss man Bedingungen definieren, was abgehalten werden soll. Hält sie z.B. nur magiebegabte Personen ab, schickt man Krieger rein, die den Kreis von innen verwischen oder anders zerstören. Oder wenn jemand ein abgerichtetes oder vertrautes Tier hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Schutzkreis es möglicherweise durchlässt und das Tier den Job machen kann.


    Hat man eine aktiv aufrecht erhaltene Barriere vor sich, so hilft es, die Quelle der Magie abzuschneiden. Falls der Necromant sie selbst aufrecht erhält, wäre es möglicherweise sehr effektiv, auf der Lauer liegende Bogenschützen einen Pfeil abschießen zu lassen oder mit Kriegern gegen ihn vorzugehen. Falls die Quelle z.B. ein Opfer ist, dem Lebensenergie entzogen wird, muss man das Opfer befreien. Das ist ohnehin eine Sache, die rasch angegangen werden muss, um akut bedrohte Leben zu retten und dem Necromanten Kraft zu entziehen, die er in einem Ritual würde umsetzen können.


    Hat man den Schutzkreis durchbrochen, muss dann noch der Altar und der Ort mit einem Ritual gereinigt werden..."


    Einigen anderen Studenten und -innen stand der Mund offen. Was erzählte Niro da? Woher wusste er das alles? Oder hatte er den Punkt, auf den Menaor hinauswollte, völlig verfehlt?

  • "Aber was, wenn der Kreis dazu da ist den Altar einzuschließen, dass keiner dran kommt?" fragte Eléna. "Oder es handelt sich um einen Opferaltar eines einheimischen Volkes, den sonst niemand benutzen soll. Bei dem Blut muss es sich nicht mal um menschliches handeln. Ich würde erst einmal einen Blick in den Astralraum werfen um herauszufinden, ob Altar und Kreis überhaupt zusammen hängen."

  • Eléna hat vollkommen recht.


    Alleine das offensichtliche reicht nicht aus, um bei Magie eine Entscheidung zu treffen.
    Was hindert einen daran erst eine Untersuchung zu tätigen?
    Es gibt kein Grund hier überstürzt zu handeln.


    Würde man die Barriere untersuchen würde man feststellen sie ist aus neutraler Magie, was einen schon mal stutzig machen könnte.

  • Ich Idiot, dachte Niro. Warum hast Du nur den Mund aufgemacht. Pluspunkte verspielt... Vielleicht lag es daran, dass die letzten beiden Male, als ich einer Barriere begegnet bin, einige Magier für eine Stunde blind geworden waren wegen der Blendung auf der Astralebene.


    "Die Barriere ist also eingerichtet wurden, um das Böse drin zu halten und niemanden damit in Berührung kommen zu lassen. Möglicherweise, weil das Böse jemanden beflecken kann, der damit in Berührung gerät. Oder jemand mit mächtigen Kräften will verhindern, dass z.B. Naturvölker weiter dem bösen Gott dort opfern", murmelte Niro in seinen Bart.

  • Um genau zu sein ist in diesem Bespiel die Bariere der Schutz des Altars. Der Altar ist ein siegel, das mit Blut verstärkt wurde, damit es das Böse im inneren halten kann.


    Ein lauter GONG ertönte und läutete das Ende des Unterrichts ein.


    Meanor beendete seinen Unterricht mit einer letzten Ermahnung.
    Denkt immer daran, überlegt bevor ihr handelt und nehmt euch die Zeit die ihr habt.
    Solltet ihr jedoch keine Zeit haben trefft sofort eine Entscheidung. Oft kann man eine falsche Entscheidung wieder richten, aber keine Entscheidung zu treffen kann vielmals tödlich enden.

  • Gerald Bourkelaan hob die Hand, sich offenbar wenig daran störend, dass sich die ersten Studenten schon im Aufbruch befanden


    "Alles schön und gut, aber wenn ich nicht feststellen kann, ob es gut oder schlecht ist? Da wurde Blutmagie gewirkt, und wenn man genau ist, kann man selbst ein Blutopfer eines primitiven Volkes dazu zählen, das hier seiner falschen Gottheit gehuldigt hat. Wenn ich die Macht habe, es zu zerstören und nicht sicher bin...dann zerstöre ich es doch lieber, oder?"



    ********************
    Währenddessen weiter unten. Die Gruppe von Studenten schaute den Gardisten etwas irritiert an, schließlich rang sich einer zur Antwort durch


    "Also, Principal Superior hat gerade keine Vorlesungen, so viel ich weiß."


    Ein Gong ertönte


    "Und die Vorlesung von Prinicpal Meanor endet gerade...die findet dort hinten statt. Die anderen Prinicipales, hm...versucht es doch mal in deren Schreibstuben, oben."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • "Da drüben?" Sein Blick folgte der angegebenen Richtung. "Alles klar. Danke." er nickte noch einmal bestätigend in Richtung der Studenten und verschwand.


    Dort hinten schien ihm im Augenblick der kürzeste zurück zu legende Weg und von daher entschloss er sich sich an Principal Meanor zu wenden. Seine Schritte waren zügig und rbachten ihn schnell zu dem Lehrsaal.


    "Principal Meanor?" er wandt seine Stimme einfach in die anzunehmende Richtung. Er wusste wie Meanor in etwa aussah, hatte aber relativ wenig mit der Akademie zu schaffen und so hoffte er schlicht das richtige Gesicht im Kopf zu haben und den gesuchten zu erkennen. Eigentlich würde er sich ja an dem Mann in der Robe orientieren, aber dieser Gedanke ging dieser Orts völlig ab.

  • Meanor seufzte


    Ach Gerald, Blutmagie ist nicht generell etwas schlechtes.
    In diesem Fall wurde niemandem geopfert sondern das Siegel nur verstärkt, damit der Dämon der an dieser Stelle gebannt wurde nicht mehr die Möglichkeit gegeben ist durch den Riss im Raum Zeit Fenster zurückzukommen.
    Das Blut verstärkte den Zauber der nun aber wieder langsam am auslaufen ist und eigentlich erneuert werden sollte.

    Meanor packte weiter seine Sachen zusammen.

    Die Bariere ist dazu da, dass nicht jeder den Altar berühren kann und alles zunichte machen.


    In dem Moment hörte er seinen Namen.


    Entschuldigt mich. Erleichtert nicht wieder diese Diskussion mit einem schon alles besser wissenden Schüler führen zu müssen verließ er das Zimmer.
    Eigentlich war Gerald schon sichtlich besser geworden musste er auf dem Weg nach draußen zugeben.


    Er sah den Gardisten zog eine Augenbraue hoch und rief ja bitte?

  • Hier war Aalok also richtig. Der Principal entsprach nicht ganz dem Gesicht das ihm vorschwebte, aber er hatte reagiert und darum würde er es wohl sein. Aalok nahm Haltung an und war offensichtlich bemüht Respekt zu zeigen, woher diese Einstellung stammte war ihm selbst nicht so ganz klar. Er räusperte sich und bemühte sich anscheinend um möglichst höfliche Umgangsformen.


    "Principal Meanor, mein Name ist Aalok und es ist meine Aufgabe Informationen über den inzwischen unter Arrest gestellten Störenfried JeMerik September zu sammeln. Können wir reden?"

  • Meanor zuckte kaum merklich zusammen.
    Na also das nennt man diskretes vorgehen und das in einem Haus in dem sogar die Wände Ohren haben könnten und das im wahrsten Sinne des Wortes.


    Geht doch bitte schon mal in mein Büro vor. Es befindet sich die Treppe runter und dann links. Ihr könnt es nicht verfehlen, der Name ist angeschrieben. Bitte entschuldigt mich, ich muss gerade noch ein Gespräch beenden und hab dann sofort für euch Zeit.


    Er nickte Aalok kurz zu und verschwand dann wieder im Klassenzimmer.
    Gerald, kannst du bitte Alanis zeigen wo die Bibliothek ist? Danach kannst du sofort in deinen Unterricht. Wenn du dich beeilst, schaffst du alles rechtzeitig, ich hab eine Besprechung.
    Alanis, es dauert nicht lange, ich hoffe es ist für dich in Ordnung, wenn du in der Bibliothek auf mich wartest.

    Wieso wollten immer alle Leute gleichzeitig etwas von ihm?
    Es wurde echt Zeit, dass er mal wieder aus der Stadt kam und vielleicht sollte er auch Niro mitnehmen. Bisher konnte er das Thema Schutzkreise mit ihm nicht weiter verfolgen und seine Vorstellung von den Pflichten von Kriegern war noch etwas blauäugig.

    Make it idiot-proof and someone will build a better idiot

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  • Gerald nickte und stand kurz darauf schon neben Alanis


    "Wenn ich bitten darf..." dann trottete er, sich versichernd, dass Alanis ihm folgte, los. Es dauerte nur wenige Schritte, da konnte er seine Neugier nicht mehr zügeln


    "Principal Meanor scheint ja große Stücke auf euch zu halten. Ihr verfügt sicherlich über mächtige arkane Kenntnisse!"