Die Taverne "Zum Zaunkönig" (5)

  • Morgaine schüttelt den Kopf über die beiden " Grazien"...sie säubert nochmal den Tresen und macht das essen fertig für die Gäste. Dann schnappt sie ihren Umhang und ihre Tasche " Bis morgen,Patuljak " grüssend nickt sie noch in den Schankraum und verlässt den Zaunkönig in Richtung Meanors Haus



    <<<< weiter in Meanors Haus<<<<

  • Seltsam still im Zaunkönig...keiner da...ein ungewöhnliches Bild...wobei, einer ist doch da: Patuljak steht hinter dem Tresen und wischt etwas unmotiviert an ein paar Stücken Geschirr herum. Als er die Gäste bemerkt wird er etwas munterer


    "Die Fünfe zum Gruße! Nur herein, Platz hat's genug!"

  • " Hallo Patuljak...ist der neue Schichtplan schon fertig? " begrüsst Morgaine fröhlich den Schankjungen " Und ich hätte gerne ein grosses Wasser und das Tagesessen..." mit Schwung setzt sie sich und öffnet ihre Haare und schüttelt kurz den Kopf um diese zu lockern " Und jetzt bin ich mächtig gespannt,Niro was Du zu erzählen hast...." mit vor Neugierde funkelnden Augen schaut Morgaine ihr gegenüber an

  • "Ach, ihr seid's!!! Hallo ihr zwei! Japppp...der Schichtplan ist soweit fertig. Hier isser! Wirst staunen, gibt was neues!"


    Er reichte Morgaine eine Tafel herüber, auf der mit Kreide die verschiedenen Tage vermerkt und mit mehreren Symbolen versehen waren


    "Die Schneeflocke, das bist du! Und das Grinsegesicht da, das bin ich. Namen draufschreiben, das kann ja jeder. Mal sehen, was Talinor davon hält...wenn er mal wieder zurückkommen würde."


    Er stellte das Geschirr beiseite


    "Tagesessen ist heute Eintopf mit Schwarte, ordentlich Kartoffeln drin. Mehr kann ich leider nicht bieten. Wird Zeit, dass der Winter langsam vorbei ist, ich hätte mal wieder Lust auf ordentlich frisches, knackiges Gemüse. Was nicht heißen soll, dass unser Eintopf nix is, also nicht falsch verstehen...ach...wem erzähl ich das eigentlich?"

  • "Ich riskiere den Eintopf", grinst Niro. "... und ein Wasser, bitte"


    "Die Anreise war völlig unproblematisch. In der Hafenstadt Caivanos, ging ich an Land und schaute mich auf dem Markt um. Ich fand einen wunderlichen Geschichtenerzähler mit zerlumpten, dessen Geschichte ich mir anhörte. Und die ging etwas so:


    Vor vielen tausend Jahren, da lebte in einer Wüstenoase ein mächtiger Kalif mit seinen wunderschönen Töchtern. Es war zu einer Zeit, da war Caivono noch ein geteiltes Land mit mächtigen Herrschern. Eine der Töchter aber war die schönste von allen. Ihr Name war...


    Und da geschah etwas seltsames. Ein Mann neben mir murmelte "Deria". Ich dachte erst, er hätte die Geschichte schon einmal gehört, aber es war anders, wie ich später erfuhr. Der Geschichtenerzähler fuhr fort:


    Deria. Alle Prinzen des Landes begehrten sie, aber sie hatte nur Augen für einen, dem ihre wahre Liebe galt, dem Wesir ihres Vater. Doch dieser war kein Adeliger, kein Prinz, sondern ein einfacher Bediensteter. Wie sollte er den Kalifen um die Hand der schönen Deria bitten? Er hatte kein Gold, keine Schätze - nur Wissen und Weisheit.


    Die Sonne brannte auf meinen Kopf und irgendwie wurde mir schwummerig, und ich setzte mich in den Schatten und schlief ein.


    Ich erwachte auf einem Friedhof...


    Hier macht Niro eine kleine, dramatische Pause...

  • Zufrieden mit ihrem Werk legte sie den Griffel beiseite und löschte die Tinte ab. Dann setzte sie den Deckel auf das Tintenfaß und erhob sich.


    "Na komm schon, Dickerchen." sagte sie und streckte ihre Hand nach dem jungen Waschbären aus, der noch auf dem Bett in die Decke gekuschelt geschlagen hatte. Rasch griff er nach der Hand und wieselte den Arm hinauf bis er auf der Schulter der Layageweihten saß. WIe gewohnt krallte er seine kleinen Pfoten in die blonden Haare der Frau und war so zu jedem Höllenritt bereit.
    Miriel öffnete die Tür und ging runter in den Schankraum um dort noch etwas zu essen, bevor sie in der Präfektur vorsprechen wollte.


    Als sie am Fuße der Treppe steht, sehen die Anwesenden eine junge Frau, die nicht grade groß ist. Auffällig ist das freundliche Gesicht und die großen, grünen Augen, die stets schalkhaft zu blitzen scheinen. Eingerahmt ist das Gesicht von dunkelblonden Locken, die ihr bis in die Mitte des Rückens fallen und durch einen lockeren Knoten im Nacken zusammen gehalten werden. Ihre Statur ist nicht gerade schlank, jedoch sitzen die Pfunde an den richtigen Stellen, wo sie die weibliche Erscheinung wohlwollend untermalen. Derzeit trägt sie ein dunkelgrünes, schlichtes Wollkleid, das am Saum mit einem hellgelben Faden bestickt ist. Auf ihrer Schulter sitzt ein junger Waschbär, der mit schwarzen Augen neugierig alles betrachtet, was die Welt zu bieten hat.


    Zielstrebig geht sie zunächst auf die Theke zu. "Die Freundliche möge ihre Hand schützend über dich halten, mein Junge." sagt sie gutgelaunt zu Patuljak, der wahrscheinlich nicht wesentlich jünger ist als sie selbst. "Wärest du so gut mir etwas Käse und Brot zu bringen? Und etwas Haferbrei oder Rüben wenn du hast."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Patuljak hatte gerade das Wasser für Morgaine und Niro eingeschenkt, als Miriel den Schankraum betrat. Der Schankjunge grüßte freundlich zurück


    "Einen guten Tag, wünsch ich! Ja, damit kann ich dienen! Kriegen wir hin, kommt sofort! Bitte, bitte, nehmt Platz! Bin gleich zurück!"


    Dann verschwand er in der Küche

  • "Danke." meint sie und steuert dann auf den Tisch zu, wo die derzeit einzigen Gäste sitzen.


    "Seid gegrüßt. Darf ich mich setzen?" fragt sie nachdem sie eine Gesprächspause abgewartet hat und schaut fragend von Morgaine zu Niro und zurück.

  • "Gestatten, dies ist Morgaine", sagt Niro und zeigt auf Morgaine. "... und mein Name ist Niro Mythenreich. Ich bin Schriftgelehrter."


    Als sich Miriel gesetzt hat, fährt er fort:


    "... und es war Nacht auf dem Friedhof. Ungefähr 8 Reisende waren bei mir, die ebenfalls dem Geschichtenerzähler gelauscht hatten und nun an diesem Ort erwacht waren. Wir untersuchten kurz den Friedhof, wollten aber die Totenruhe nicht stören und liefen weiter auf ein rötliches Licht zu.


    Dort trafen wir andere Reisende, die bei einem magischen Portal erwacht waren. Sie erzählten, dass zwei Reisende das Portal betreten hatten und nicht wieder heraus gekommen seien. Kurze Zeit später, tauchten jene, dem Tode nahe, aus dem Portal auf. Sie erzählen von eine Art Thron und Geistern oder Wesen, die sie hinterrücks angegriffen und vertrieben hätten. Wir untersuchten das Portal von außen. 6 viereckige Säulen mit insgesamt 10 Zeichen pro Säule umgaben das magische Portal - von dem sich später herausstellte, dass es sich um ein Zeitportal handelte. Ich zeichnete alles ab.


    Wir zogen weiter in Richtung eines hell erleuchteten Palastes und wurden dort vom Kalifen willkommen geheißen. Auf dem Basar - die geschäftstüchtigen Händler öffneten ihn für uns trotz der späten Zeit wieder - gab es wunderliche Waren. Exotische Waffen, mächtige Zauberstäbe, leckere Süßigkeiten, exotische Nüsse, magischen Zeitsand und so manches andere.


    Es kamen noch mehr Reisende, die in der Nähe eines anderen seltsamen, geschlossenen Tempels herausgekommen waren, welcher den sogenannten "Alten" geweiht war - allesamt keine freundlichen Zeitgenossen, wie wir wenig später herausfanden, denn sie stellten sich mit ihrem Gefolge nach und nach vor und unsere Kämpfer und Magier mussten sie zurückschlagen.


    Außerdem gab es zwei Harpien - von der Liebe enttäuschte Kalifentöchter, die sich in Wesen mit schwarzen Flügeln verwandelt hatten. Die eine hatte sich mit ihren Schicksal abgefunden, die andere hatte sich erst vor wenigen Tagen verwandelt und hing noch an dem Herz eines Händlers, der dann aber am nächsten Tag unglücklicherweise erschlagen wurde, so dass wir sie nicht mehr retten konnten.


    Der Geist einer jungen Frau mit Gedächtnisverlust suchte grüne juwelenartige Steine, die er verloren hatte. Jedes Mal, wenn man ihm einen gab, kehrte ein Teil seines Gedächtnisse zurück. Es stellte sich später heraus, dass die Frau eine Kaufmannstochter war, die auf einer Karawanenreise von Räubern überfallen und getötet worden war. Auf dem Friedhof gab es ein Grab von ihr. Wir konnten sie erlösen, aber scheiterten bei der zweiten Aufgabe: Es gab ein Ritual, mit dem sie im Tode wieder mit ihrer Familie vereint werden konnte.


    Der Kalif hatte eine mehr oder weniger frei zugängliche Schatzkammer mit soviel Gold - wie ich es noch nie auf einem Haufen gesehen habe. Ein paar Langfinger stellten schnell fest, dass es verflucht war.


    Aber noch viel kostbarer war eine große Bibliothek mit über hundertfünfzig, verbleibenden, frei zugänglichen Schriftrollen und Büchern, die von einer Abenteuergruppe tags zuvor - also vor 6000 Jahren unserer Zeit (aber ich greife vor) - verwüstet und geplündert worden war...

  • Du kannst Dir vorstellen, wie begeistert ich von der Bibliothek war. Später in der gesamten restlichen Nacht bis in die frühen Morgenstunden hinein brachte ich Ordnung und System in die Schriftrollen und legte, zusammen mit einem Elfen mit dem unaussprechlichen Namen Uthrul...", Niro verklemmt die Zunge bei dem 'th' seltsam zwischen den Zähnen, so dass es irgendwie nach einer Misching zwischen Pusten und Zischen anhört - wie ungefähr 'pfffdt'. "... einen Katalog an. Es war gigantisch: Lieder, Gedichte, magische Rituale, Beschreibungen und Zeichnungen von exotischen Tieren und Wesenheiten, Geschichten, Sagen, Märchen, Pflanzen... kurz: Alles Mögliche! Ein wahrer Schatz des Wissens!"


    "Aber davor fanden wir noch eine verglaste Statue einer Kalifentochter - sie war verzaubert. Bei den Bewohnern und an einigen Stellen fanden wir Kacheln oder Bruchstücke davon, auf denen jeweils ein Zeichen vom Tempel und eins vom Zeitportal abgebildet war. Es gab auch ein höheres Wesen, welches uns helfen wollte und für die Lösung eines Rätsels ein Drittel einer Kachel heraus rückte. Es hatte Hochkonjunktur und auch ich löste dort viele Rätsel."


    "Nachdem einige Meistermagier herausgefunden hatten, dass das rote Portal ein Zeitportal war, welches die Oase alle paar Tage in die Zeit schickt und tausende von Jahren weiter transportiert, wollten wir die Reise beenden. Wir ahnten, dass die Kacheln in das erwähnte Zeitportal eingesetzt werden mussten. Ca. 60 an der Zahl - vermutlich würden auch die Hälfte reichen, aber mindestens 5 Kacheln pro Säule. Wir hatten am Ende 43 Kacheln, aber es fehlte für eine Säule eine Kachel, so dass wir das Problem hatten noch fieberhaft in den letzten Minuten noch mindestens 3 weitere Puzzelsteine zu beschaffen und damit ebensoviele schwere Rätsel erfolgreich hätten lösen müssen!"


    "Aber ich greife wieder vor... Unterbrecht mich ruhig mit Euren Fragen", sagt Nrio, als er eine Pause in seiner Erzählung macht. Sein Hals ist trocken vom vielen Reden und er würde ein Glas Wasser gut vertragen können - oder auch ein Bier. Gierig trank er den Becher in einem Zug leer.

  • Wachgebäude der Unterstadt -------->


    Aalok betritt den Zaunkönig. Sein Gesicht wirkt verkniffen und die Art wie er sich bewegt lässt auf eher dienstliches Hiersein schließen. Er nickt dem einen oder anderen bekannten Gast zu und geht direkt an den Thresen.


    Gelassen lehnt er sich gegen diesen. Seine Stimme ist kein flüstern, doch leise genug ferner kaum wahrgenommen zu werden.


    "Tach, sag mal habt ihr einen JeMerik September hier untergebracht?"


    In seinen Worten klingt etwas mit. Hat er vielleicht noch ein Hühnchen mit diesem Mann zu rupfen?

  • Niro wirft dem Gardisten kurz einen Blick zu - aber er kennt keinen JeMerik. September ist ein seltsamer Nachname, denkt er. Möglicherweise ist er im September geboren?


    Dann erzählt er weiter.


    "Während wir die Bibliothek katalogisierten fielen Uthrul und ich plötzlich in Schlaf - genauer gesagt in einen Alptraum. Ein humanonides, unheimliches Wesen klopfte uns auf die Schultern. Wir hatten natürlich keine Waffen und es hätte vermutlich auch nichts genutzt. Das Wesen stellte uns Fragen - ganz subtil. Ich durchschaute das sofort und versuchte Uthrul zu warnen. Es war der Dschinn. Er versuchte uns dazu zu bringen einen Wunsch zu äußern.


    Ihr habt Angst, nicht wahr? Wollt Ihr zurück?, sagte der Dschinn.
    Nichts sagen!, warnte ich Uthrul.
    Ihr wollt also nicht zurück?, fragte der Dschinn.
    Nichts sagen!, warnte ich Uthrul abermals.
    Aber wir müssen doch..., begann er.
    Wir haben gar nichts gesagt!, erklärte ich dem Dischinn.


    Da brach er mir einfach die Beine!!! Welche Schmerzen! Ich schrie!


    Willst Du, dass Dein Freund keine Schmerzen mehr leidet?, fragte der Dschinn listig Uthrul.
    Nein, antwortete er.
    Dann willst Du also das er weiter leidet, dass er stirbt?, fragte der Dschinn.


    Und Uthrul, dieser Idiot, sagte: Ja.


    Niro macht eine dramaturgische Pause und fragt Patuljak nach seinem Eintopf. Dann schaut er Morgaine an.


    "Hmmm. Ich sehe, ich langweile Dich. Das tut mir leid. Was beschäftigt Dich?"

  • Ein Scharren und Kratzen kommt aus dem unteren Bereich hinter dem unbesetzten Tresen, schließlich tappst eine Katze hervor, die es sich wohl in irgendeiner dunklen Ecke bequem gemacht hatte und nimmt da Platz wo vor einigen Augenblicken noch Patuljak gestanden hatte. Mit vorwurfsvollem Blick schaut sie Aalok an...mit mehr Antworten auf Aaloks Frage möchte das Tier offensichtlich gerade nicht dienen.


    Empfindsame oder aufmerksame Zeitgenossen hätten fast die Gedanken im Kopf des Tieres lesen können...fast...


    "Meint der mich? Was will DER denn von mir? Und dafür bin ich jetzt aufgestanden? Miau."

    Make it idiot-proof and someone will build a better idiot

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  • Niro sieht die Katze und grinst:


    "Hat der ein Glück, dass der Gardekö... Ähem... ich meine, Moclin nicht da ist!"


    Er hält sich den Mund zu, als ihm klar wird, dass ein Gardist anwesend ist und es vielleicht nicht so lustig findet, wenn man das Maskotchen der Garde so betitelt, wie es ihm eben beinahe herausgerutscht wäre.