Die Küche 5

  • Kassandras Frage lässt die Elbe erneut aufblicken. Sie nimmt den Tee in ihren Händen mit sich und lehnt sich an die Wand, damit sie die Menschenfrau aber auch den Elben gut im Auge behalten kann.


    Ihr Blick richtet sich jedoch augenscheinlich auf Ciryon und ihre Augen sprechen Bände.

  • Ciryon sah Kassandra ernst an.


    "Ancalima war niemals bereit gewesen für diese Verbindung und hat dies nur zugelassen weil es ein Teil einer alten Profezeiung war die in beiden Sippen von Itholias vorkam. Sie kann und will es anscheinend auch nicht das ich ihre Sorgen teile oder erfahre was sie bedrückt.Und das Sie etwas bedrückt ist offensichtlich und das hat nichts mit dem Opfer Itholias zutun........ich denke das auf ihren Reisen etwas passiert ist das Sie beschäftigt.........Ich habe versucht mich zu dem zubekennen was ich bin und Ihr zugeben wonach sie sich sehnt.Doch all die Mühen waren vergebens.......ich kann Sie nicht halten auch wenn ich sie so sehr liebe das ich eher sterben würde,als das es so eine Ewigkeit weiter gehen sollte.......!"


    Ciryon`s Blick wanderte zu Tear`asel......


    ".......das was mir gesagt wurde hat mir vielleicht die Augen geöffnet oder es waren nur L.......wie dem aus sei Du hast nicht versagt als Hüterin dieser Verbindung.Ich weiß was ich Ihr angetan habe und es schmerzt mich ebenfalls.....ich bin wütend und zornig aber ebenso ist es mir im Moment egal ja sogar gleichgültig wie es weitergeht.........Sie ist in die Wälder gerannt ohne zu fragen wieso.......wieso ich diesen Schritt getan habe.Vielleicht fühlt sie sich nun frei und geht den Weg den Sie nicht mit mir gemeinsam gehen wollte.......!"


    Der Hüter ließ den Kopf sinken und sein Blick wanderte zu Boden.

  • "Hat sie nicht ein Heim im singenden Wald...ich denke das der Winter ihr nichts anhaben wird.Aber ich merke das es immer wieder nur um Ancalima geht........hat SIE mich gefragt ob ich das Opfer teile......nein das hat sie nicht.......Sie gab mir nur die Erinnerungen an Heimat Itholias und dann verschluckte sie das Meer.......Mitleid.....nein das habe ich nicht........!"


    Seine Stimme klang wütend und zornig.Ciryon war aufgebracht und ballte seine Hand zur Faust.

  • "Im singenden Wald herrscht Winter, genau wie hier."
    Auch Ciryons Zorn scheint Kassandra wenig zu berühren. Hatte sie nicht so ein ähnliches Gespräch mit einem anderen montralurischen Hüter führen müssen.
    "Ciryon, das sind alles gut verständliche Argumente. All das wußtest du aber, als du dich auf die Verbindung eingelassen hast. Deswegen verstehe ich nicht, warum es jetzt plötzlich dermaßen unerträglich für dich geworden ist, daß du ihr Leben damit riskierst, euer beider Leben, die Verbindung zu zerreißen. Dir fehlt nicht nur Mitleid, dir fehlt auch Geduld."

  • Die Elbe stellt den Becher mit Tee, der nur zu Hälfte leer getrunken ist auf dem Tisch und und hebt ihren Kopf in Ciryons Richtung.


    "Meine Worte sind niemals leer. Was ich dir gesagt habe, das meinte ich auch so. Wir Elben spüren die Kälte nicht auf diesen Wegen, der Kälte des Winters wegen wird sie nicht sterben. Wieviel Zeit Kassandra hätte noch vergehen müssen, bis dieses Urteil gefälllt worden wäre?"


    Damit wendet sie sich an die Menschenfrau neben dem Hüter Montralurs.


    "Es war zum Scheitern veurteilt, da ihre beiden Geister frei sein wollen und sich nicht einem Schicksal unterwerfen wollen, dass für sie nichts bereithielt. Er tat das einzig Richtige, wenn auch vielleicht nicht zur richtigen Zeit. Doch wir beide wissen, dass es so etwas wie richtige Zeitpunkte niemals gibt. Sie sagt sie ist stark, das betont sie immer... so werden wir in diesen Zeiten herausfinden, wie stark sie wirklich ist."

  • "Natürlich sagt sie immer, daß sie stark ist. Ihr wißt beide wie wenig das stimmt. Grade nach diesem Sommer..."
    Kassandra schüttelt den Kopf, dann läßt sie Ciryon gehen. Was soll sie auch sagen.
    "Ja, kein Problem. Ich kümmer mich um eure Kinder...", knurrt sie als er weg ist. "Verdammte Dickkopfelben..."

  • Auch Tear'asel machte keine Anstalten dem Elben nach Draußen zu Folgen. Sie hatten bereits lange miteinander gesprochen und alles was nötig gewesen war, war gesagt worden.


    "Du bist wütend... teile diese Wut mit mir. Ich bin der Verursacher des ganzen Übels," fordert sie Kassandra ruhig auf.

  • Sie bewegt ihren Oberkörper, bis sie Kassandra schließlich gegenübersitzt. Ihre Hände legt sie auf ihre Oberschenkel.


    "Ich habe mit Beiden gesprochen. Mit Ancalima viel früher als mit Ciryon. Bei ihr ging es immer nur um die Traditionen, die längst überholten Gutdünkel untergangener Zeiten. Sie sind beide noch sehr jung, doch Ciryon ist der abgeklärtere von beiden. Ihrer Wildheit und ihrem vorschnellen Urteilen jedoch ist er ebenso wenig gewachsen, wie der Liebe, die so unbedingt aus diesem Bündnis erwachsen sollte - und es nie tat."


    Dann hebt sie ihren Arm, legt den Ellenbogen auf dem Tisch ab und stützt ihr Kind seitlich mit dem Handballen ab.


    "Im Grunde hat jeder seinen eigenen Weg beschritten. Ciryon als Hüter von Montralur und Ancalima...nun Ancalima ist immer noch eine Suchende...und wohin auch immer sich ihr Weg richtet, nach Itholias, bewegt er sich nicht. "

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Thiran hat sein Lied verklingen lassen und dem Gespräch gelauscht, dessen Bedeutung er nur am Rande erfassen kann. Unwillkürlich wandern seine Gedanken zu Anna, würde sie ihn auch stehen lassen, wenn es einmal schwierig aussah?


    Er verstand den Hüter nicht, aber er wusste auch nicht in welcher Situation die beiden sich befanden hatten. Dennoch, wenn es die Art Band war, von der er glaubte das es hier zerrissen worden war, so kam ihm das Gespräch nur hohl und leer vor. Warum war es wirklich zertrennt worden? Und wie konnten sie Ancalima, um sie musste es sich handeln, einfach alleine fort lassen? Er erinnerte sich gut an sie, als sie dort im Wald gelegen hatte.
    Gerade jetzt hätte er sie niemals alleine gelassen, schon gar nicht, wenn er sie so sehr lieben würde, wie dieser Hüter es von sich behauptete.


    Interessiert schaut er zwischen Tear und Kassandra hin und her und muss unwillkürlich lächeln, als Tear etwas von Traditionen und überholten Gutdünkel erzählt.

  • Kassandra schüttelt nur den Kopf.
    "Jetzt habt ihr schon so viel Zeit und trotzdem keine Geduld", sagt sie nur.
    Sie wendet den Kopf um Cirion durch das Fenster nachzuschauen.


    Durch die Dunkelheit und das Schneegestöber nähert sich eine weitere verhüllte Gestalt dem Haus.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • "Geduld?"


    Die Elbe begann dunkel zu lachen, doch lag keine Heiterkeit darin.


    "Mit Geduld hat dies nichts zu tun."


    Sie erhebt sich und geht zum Fenster, wo sie leicht versetzt hinter Kassandra zum Stehen kommt.


    "Wo keine Liebe sein soll, da wird auch keine entstehen. Sie sind sich näher, als sie es beide im Augenblick wissen, so nah, wie du es nur irgendwie erfassen kannst. Aber nicht die Liebe begleitet sie auf dieser Reise zueinander."


    Eine ihrer schlanken Hände legt sich auf Kassandras Schulter.


    "Weißt du warum er noch steht, wo ein jeder, der den Schmerz eines zerissenen Bandes fühlt, doch fällt?"

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  • "Weil dieses Band nicht in Liebe geschlossen wurde und ihm auch kein Erkennen vorangegangen ist. Die Seelennamen des jeweils anderen sind ihnen nicht bekannt."


    Ein wenig düster klingen ihre Worte, unheilvolle Boten ihrer eigenen Vergangenheit.


    "Und dies bedeutet, dass es auch keinen so tiefen Schmerz gibt, das sie ihn nicht überwinden können. Ciryons Verhalten ist das einfachste und gleichsam deutlichste Beispiel dafür. Hier ist kein Seelenband zerissen, hier ist eines der Traditionen und guten Vorsätzen zerschnitten wurden."


    Sie senkt ihre Hand wieder und sieht der ankommenden Gestalt nach.


    "Was Ancalima fühlt ist nicht nur der Schmerz des Verlustes, es ist der Schmerz völliger Einsamkeit. Nicht wegen Ciryon, sondern weil sie nun erkennt, dass die Weisheit und das Wissen um alles, nur Wind war, der jetzt, da er verweht ist, ihr eigentliches Sein freigelegt hat und das ist verkümmert und unwissend wie ein Neugeborenes...weil sie sich das wenigste von dem, was sie dachte zu sein, selbst erarbeitet hat."

  • "Aber sie ist gar nicht alleine", widerspricht Kassandra.
    "Jedenfalls nicht mehr, als sie das mit Ciryon war... Ich werde sie auf keinen Fall zu lange da draußen rumlaufen lassen."


    Die Küchentür öffnet sich und Anna kommt herein. Daß Gäste da sind sollte sie wenig überraschen, doch ihr Schritt stockt kurz als ihr Blick auf die Elben fällt.
    "Guten Tag...", sagt sie leise.
    Schneeflocken haben sich in ihren schwarzen Haaren verfangen. Sie trägt schwere dunkle Kleidung und ein Bündel, das sie jetzt ein wenig besorgt öffnet. Heraus schaut ein rosiges Babygesicht.

  • "Ich achte so gut auf sie, wie ich kann, im Augenblick weiß ich genau wo sie ist, auch wenn ich bald ruhen muss, da ich sie nicht die ganze Zeit so...offen...fühlen darf."


    Als Anna die Küche betritt und sich das kleine Kindergesicht offenbart, verschwindet die Dunkelheit fast augenblicklich aus ihren Zügen.
    Doch der aufgehellte Gesichtsausdruck verschwindet schnell, als sie kurz nach einem anderen Gefühl, das durch den Raum schwingt, Annas Besorgnis aufnimmt.


    Fragend hebt sie eine Augenbraue in Richtung der dunkelhaarigen Menschenfrau.