Am nördlichen Waldrand, das Lager der mondelbischen Delegation, nach dem Bean Shydhe-Zwischenfall

  • "Sie haben Lehrer", antwortet Kassandra. "Hier an der Akademie. Aber eben menschliche. Ischias kann ihnen noch einiges über die Kampfkunst beibringen, glaube ich. Ob Cordobayan da auf magischem Gebiet genau so erfolgreich ist wage ich anzuzweifeln. Und wie alt sie sind... das ist eine gute Frage. Real gesehen sind sie jünger als Ancale. Wären sie Menschenkinder würde ich sie auf ein Alter von ungefähr zwölf oder dreizehn Jahren schätzen. Ancalima sagte mal etwas von sechzig Jahren, wenn ich mich richtig erinnere." Sie zuckt die Schultern. "Such's dir aus."

  • "Um die Kampfkunst mache ich mir weniger Sorgen. Da dürften eure Lehrer für den Anfang sicherlich genügen. Das Problem ist eher das Folgende: Gib einem Menschen ein Schwert und sage ihm: Geh hin und töte Wesen. Dann wird er, so er dazu in der Lage ist, hingehen und Wesen töten," er macht eine ausladende Geste nach rechts.
    "Nun mach das selbe bei einem Elben. Er wird das Schwert nehmen und Wesen töten und eher über kurz als über lang auch sich selbst," dabei vollführt er selbige Geste nach links.
    "Es bedarf gründlicher Vorbereitung, besonderer Meditation und weiterer Dinge, wenn wir etwas ausüben möchten, das derart wider unserer eigentlichen Natur ist. Und das ist es, wozu eure Lehrer nicht in der Lage sein werden ihnen beizubringen."

  • Kassandra nickt. "Siehst du, und um über solche Dinge nachzudenken brauche ich euch. Nicht daß sich Ischias nicht der Verantwortung bewußt wäre, jemandem sein Handwerk beizubringen und die damit verbundene Verantwortung. Aber ich stimme dir zu, daß Elben in dem Fall vielleicht die besseren Lehrer wären."

  • "Nun, dann bleibt vorerst abzuwarten wie der Rat entscheidet."
    Endúneath entnimmt der Kanne den Beutel und füllt die drei Schalen bis zu einem Drittel mit dem stark duftenden Inhalt. Den Rest füllt er mit dem Wasser des zweiten Kessels, das ebenfalls die gewünschte Temperatur erreicht hat. Schließlich reicht er den beiden anderen jeweils eine der Schalen.

  • „Nur,“ antwortet die Elbe ruhig und nimmt die Schale mit Tee von Endúneath dankbar entgegen.


    „und ja es steht außer Frage, dass die Kinder meiner gwathel zu ihrem Volk kommen. Ich halte es sogar für sinnvoll sie in absehbarer Stadt hier hin zu bringen. Ancalima ist wie Endúendath die ja schon mitteilte, verreist und da ich im Augenblick jeglicher Aufgaben beraubt bin, werde ich mich um sie kümmern.“


    Ihre tiefblauen Augen mustern die Bardin irgendwo zwischen ihren schwarzen und feuerroten Haarsträhnen hindurch. Dann beginnt ihre Stimme einen belustigten aber nicht spöttischen Unterton anzunehmen.


    „Wir können auch mit den Übungen beginnen, die dich davon abhalten könnten, wie ein nasser Sack umzufallen, nur weil einige Langlebige Rassen einen etwas subtileren Kontakt mit dir suchen.“


    Ein leichtes Grinsen kann sie nicht unterdrücken und versucht es auch gar nicht.

  • "Um Enduneath seiner einzigen Unterhaltung, der Freude über das Unglück der Sterblichen, zu berauben?", schmunzelt Kassandra.
    "Im übrigen wüßte ich nicht, wann ich denn wie ein nasser Sack umgefallen wäre... Ich fluche nur leise vor mich hin, wenn solche Dinge passieren."

  • Schmunzelnd winkt sie ab.


    "Nur ein Vorschlag, meine liebe Freundin," doch dann wirkt sie nachdenklich, die ersten Worte der Bardin hatten mehrere Bedeutung und sie war sich nicht ganz schlüssig, was genau Kassandra ansprach.


    "Endúneaths einzige Freude?"

  • "Letztens?" Kassandra verdreht gespielt verzweifelt die Augen.
    "Enduneath, das ist ein halbes Jahr her! Wir sind in den Genuß eines Privatkonzerts in den Räumen des Handelshauses gekommen", erklärt sie Tear'asel.
    "Als selbst Baul danach sprachlos dasaß, klärte uns Endu darüber auf, daß" sie denkt kurz nach um den Spruch richtigherum zu zitieren, "Elben mitnichten nur auf Bäumen säßen und sich über das Unglück der Sterblichen freuen. Nein, sie spielen nämlich dabei Geige."

  • "Ich hoffe, ich kann mich auch bald wieder an deinem Geigenspiel erfreuen. Das letzte Ma,l so glaube ich hörte ich es beim amonlondisch-montralurischen Manöver und ehrlich gesagt, ist mir das ein wenig zu lange her."

  • Mit einem Mal wirkt er etwas unruhig."Dazu wird sich sicherlich noch Gelegenheit bieten. Doch zuerst gibt es noch anderes zu erledigen. Entschuldigt mich für einen Moment."
    Der Mondelb erhebt sich und begibt sich zu seinem Zelt.

  • Kassandra hebt die Augenbrauen.
    "Da wird nie ein Barde draus wenn er flüchtet sobald ihn jemand zum spielen auffordert..." Sie schüttelt den Kopf.
    "Ich wollte dich übrigens nicht veralbern", wendet sie sich dann etwas ernster an Tear'asel, "wegen deinem Übungsangebot. Ich finde die Idee sinnvoll und gut... wie hattest du dir das vorgestellt?"

  • Die Seherin kommt in Begleitung von Am'Anethra aus dem Wald zum Lager der Mondelben.


    Am Rande des Lagers bleibt sie stehen und verbeugt sich vor der anderen Elbe.


    "Ich werde direkt abreisen, verzeiht mir meine wenige Zeit, aber ..."


    Dann wendet sie sich mit einem freundlichen Gedanken an Kassandra
    *Ich werde jetzt aufbrechen, aber es gibt da noch etwas...*