Bellarias Haus (2)

  • "Achja, Dankwart!", Glanwen nickte.
    "Er meinte, wenn er im Winterlager aufkreuzt, werden die Instrumente weggeschlossen, und es wird gelernt."


    Sie schnaubte, dann jedoch nickte sie: "Bellaria, ich bin ebenso einer der Träumer und ich bin es gern. Aber du hast Recht. Wir können nur handeln, um unsere Träume zu verteidigen. "
    Einen Augenblick schweigt sie, ehe sie fortfährt: "Ich werde nie wieder ein Schwert führen, das habe ich geschworen, aber mein Stab ist bereits in Arbeit."
    Sie sieht Bellaria eindringlich an: "Wenn Sonea am Wochenende kommt, lass uns Magie üben, soviel wir können."


    Dann wendete sie sich zu Lindain:
    "Und das wird auch für dich gelten. Du wirst von mir einen Aufgabenbloc erhalten, den du bis zum Winter bewältigen sollst!"

  • Sie sah Lindain fest in die Augen. Er machte ihr Hoffnung und doch kam das Licht in jenem Moment nicht an sie heran.


    Ich wünsche mir, dass du Recht hast, Lindain. Aber dennoch möchte ich vorbereitet sein und vor Allem möchte ich Ignatzio vorbereiten und schützen. In den letzten Wochen und Monaten sind wir einander näher gekommen. Ich bin nicht mehr nur seine Meisterin, wir sind Freunde geworden - Familie. Ich kann nicht zulassen, dass ihm - oder sonst jemandem, der mir wichtig ist - etwas geschieht.



    Dann wandte sie sich zu Glanwen.
    Ich habe nie ein Schwert in der Hand gehalten. Doch das wird sich ändern.
    Aber ja, auch auf meine Magie werde ich mich weiterhin verlassen und ich würde mich freuen, wenn Sonea, du und ich noch voneinander lernen könnten.

  • Glanwen nickte zu Lindains Worten, ehe sie sich wieder an Bellaria wandte:


    "Ich werde dir beibringen, was ich kann und weiß, wenn du mich lehrst, meine Stimme volltönend und laut erklingen zu lassen, ohne dabei mich andauernd zu verausgaben, wie ich es noch oft tue. Wir können viel lernen, Bellaria, Ich von dir, du von mir und Sonea von uns beiden, wie wir von ihr."
    Eienn Augenblick werden Glanwens Augen schmal und das Blau wird zu Eis.


    "Denn niemals werde ich zulassen, dass solcherlei meine Freunde berührt, wie Bahia und Bardenmord. Niemals wird meine Freunde ein Dolch ereilen, ohne dass nicht die Konsequenz folgen möge. Ich rede nicht von Rache, ich spreche von gerechtigkeit!"

  • Bellaria bewegten Glanwens Worte sehr. Sie sah auch ihr einen Moment tief in die Augen und nickte mit festem Blick. Dann senkte sie diesen wieder. Sie nahm einen Schluck Tee und Tränen liefen still ihre Wangen hinab. Der Besuch der Bardenakademie hatte sie so sehr aufgewühlt, ihre Schutzmauern völlig zum Einsturz und alle zurückgehaltenen Gefühle zum Vorschein gebracht. Sie war froh, dass sie in dieser Situation solch gute Freunde wie Glanwen und Lindain bei sich hatte.

  • "Lindain hat Recht", antwortete die Elfe und verscheuchte mit der Hand ein bisschen Glitzer, der ihr um die Nase wuselte. "Natürlich ist Bahia schrecklich, aber wenn ich an Aventurien denke, wo der Bannstrahlorden der Praioskirche am liebsten jede rothaarige Frau wegen Hexerei auf den Scheiterhaufen bringen will, ist das auch nicht besser. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, da hat Dankwart Recht. Und er hat es uns mal wieder deutlichst gesagt, damit wir es nicht vergessen. Aber mal ehrlich, wir wussten es bereits. Und wir waren erschütert, eben WEIL wir es vergessen hatten oder es zu vergessen drohten.", Sie strich Bellaria übers Haar und sah ihr ins Gesicht. "Mich hat der erneute Besuch der Akademie vieles gelehrt und ich bin froh, dass ich meinen Entschluss, sie zu verlassen, vollständig revidieren konnte."

  • Ja, da habt ihr Recht.


    Sie verharrte noch eine ganze Weile in den Armen der Freunde, nachdenkend und stumm Tränen vergießend. Nach einer ganzen Weile löste sie sich sanft aus der Umarmung.


    Der Tee wird kalt.


    Verlegen tupfte sie sich die Spuren der Tränen weg und nahm einen Schluck Salbeitee. Auch ihre Stimme war etwas heiser. Sie wunderte sich, wo Ignatzio steckte.

  • Lindain nahm einen Schluck Tee und sah milde lächelnd, wie seine Seelengefährtin einen Löffel Zucker nach dem Anderen im Tee versenkte


    "Ich bin zwar kein ausgebildeter Schwertkämpfer, bringe aber inzwischen einige Jahre an Erfahrung im Schwertkampf mit. Wenn dies also die Waffe deiner Wahl sein sollte, dann zeige ich dir gern, was ich kann und weiß."

  • Ignatzio begab sich schweren Schrittes auf das Haus zu, er hatte gerade Holz gesucht, denn auch wenn es immer heißer wurde, kochte sich das Essen nicht von selbst, und da er allen Anschein weiterhin allein bleiben musste kümmerte er sich eben selbst um alles anfallende.


    Leider kam er erst immer recht spät am Tag dazu die Arbeiten zu erledigen, da er sich tagsüber in der Akademie aufhielt um wie geheißen zu lernen.


    Also näherte er sich fröhlich pfeifend dem Haus, lief am Fenster vorbei und direkt in den Garten. Momentan bemerkte er vor lauter Unachtsamkeit nicht einmal, dass jemand angekommen war.

  • Danke, Lindain. Ich werde auch Ashaba bitten, mich zu unterrichten, wenn ich hier in Renascân bin.


    Sie nahm noch einen Schluck Tee. Nachdem Glanwen ausgesprochen hatte, fiel auch Bellaria das Pfeifen auf. Grinsend wartete sie darauf, dass sich die Tür öffnen und Ignatzio eintreten würde.

  • Ignatzio lies im Garten das Bündel Holz fallen, schnappte sich einige Stücke und wandte sich an die Tür. Mit einem beherzten Ruck öffnete er sie trat ein und in dem Moment, als sich seine Augen n das fahle Licht gewohnt hatten, fiel ihm das Holz aus den Händen vor Schreck.
    Dann erkannte er die Ankömlinge und lächelte freudig.

  • Bellaria stand auf und ging auf ihren Schüler zu. Sie umarmte ihn herzlich. Sie hätte ihn lieber auf den Reisen dabei gehabt, anstatt ihn hier zurück zu lassen.


    Ich sehe, es hat sich nichts verändert.


    Grinsend bückte sie sich, hob einen Teil der Holzscheite auf und brachte diese zum Feuer.



    Wie geht es dir, Ignatzio?
    Setz dich doch, es ist noch Salbeitee da.

  • Ignatzio erwiederte die Umarmung und hob den Rest des Holzes auf. Dann folgte er ihrer Einladung und setzte sich. Dabei Grüßte er Glanwen und Lindain, die er schon eine lange Zeit nihctmehr gesehen hatte ehe er antwortete.


    "Mir geht es gut Meisterin, ich habe in der Akademie schon viel gelernt."


    Er war wohl sehr erpicht darauf seiner Meisterin zu zeigen, dass er fleisig war.

  • Ignatzio nippte etwas an seinem Tee.


    "Ja alles beim Alten geblieben, lediglich die garde scheint wohl den ein oder anderen Auftrag außerhalb der Stadt zu haben, zumindest bekomme ich das von den anderen Studenten gesagt, die das eine oder andere so aufschnappen."


    "Aber bitte Meisterin erzählt mir von Euren Reisen."

  • Augenblicklich schlug Bellarias Stimmung um. Sie wurde wieder ernst, aus ihrem Blick schwand die Wärme.


    Nun, auf der Insel Atvia traf ich Glanwen, Sonea und ein paar andere bekannte Gesichter. Wir fanden eine verlassene Taverne, die mit einem magischen Schloss gesichert war. Hätten wir sie doch lieber nicht geöffnet... Diese Taverne war eine Art Seelenfalle. Jeder, der etwas des Taverneninventars mit hinaus nahm, dessen Seele wurde gefangen. Darius und Maglor waren unter den ersten Opfern. Sie wurden daraufhin lethargisch und es ging ihnen von Stunde zu Stunde schlechter. Darius flüchtete sich ins Gebet, aber es schien, als ob die Götter seine seelenlose Gestalt nicht erreichen konnten. Letztendlich konnten wir herausfinden, wer die Seelen gefangen hatte und die Seele jedes Einzelnen zurück geben. Nein... nicht jedes Einzelnen...


    Sie kramte in ihrer Tasche und holte ein Fläschchen heraus, das mit orange-farbenem Sand und Muscheln gefüllt war.


    In dieser Flasche ist die Seele eines Bauern gefangen. Sein Körper war schon so weit verwest, dass man Körper und Seele nicht mehr zusammen führen konnte. Ich werde Damorg bitten, die Seele zu befreien und ins Licht zu führen.


    Sie betrachtete das Fläschchen kurz und steckte es dann wieder in die Tasche.



    Dann gab es dort eine weiße Statue, mit der eine helle und eine dunkle Seele verbunden waren. Später stellte sich heraus, dass die Statue eine gebannte Fee war, die dafür bestraft worden war, weil sie zwei Menschenmänner liebte. Diese Menschenmänner waren besagte Seelen. Der Helle konnte nur in der Nacht agieren, der Dunkle nur am Tage. Nachdem wir die drei mit Hilfe eines Rituals, das das Vollmondlicht eingefangen konnte, befreit hatten, entschied sich die Fee für den Hellen und der Dunkle wurde von Sonea und Glanwen mit einem Feenfluch ins Zwielicht gebannt.


    Außerdem hat Maglor - woher auch immer - unwissentlich Echseneier gekauft und daraus Rührei gemacht und diesen an alle möglichen Leute verfüttert. Keine Stunde später standen auch die anderen Echsen vor der Tür und haben angegriffen. Es gab ein paar Kämpfe, doch schließlich waren sie bereit zu verhandeln. Sie wollten uns in Ruhe lassen, wenn...


    und genauso schlagartig war die Kälte und der finstere Blick in Bellaria wieder verschwunden, als sie an die folgende Geschichte dachte.


    wenn derjenige, der die Eier verfüttert hatte - also Maglor - nach dem alten Sprichtwort "Auge um Auge, Ei um Ei" für sein Vergehen büßen würde. "Maglor, du willst doch eh keine Kinder haben, oder?" - "Doch, eigentlich schon." - "Maglor, du solltest keine Kinder haben!!" So haben ihm die Echsen also seine die Bardin räusperte sich Eier abgeschnitten. Sonea hat sich dann erbarmt und eine Wiederkehr auf Maglor gesprochen. Er ist also weiterhin zeugungsfähig. Aber vielleicht hätte das nicht ausgerechnet eine Fee machen sollen...


    Bellaria fing an, lauthals zu lachen und hörte auch erst mal nicht mehr auf...

  • Lindain kannte die Geschichte bereits und konnte sich hier eines Lächelns nicht ganz erwehren. Besonders dann nicht, wenn er daran dachte, wie zutreffend der Begriff "Glocken" nun für das war, was Maglor nun zwischen seinen Schenkeln trug...