Die Küche 7

    Kannst du mir jemanden empfehlen?


    Vielleicht ist es aber auch doch nicht ganz so leicht, denn etwas Verhandlungsgeschick sollte da sein. Und die Fähigkeit, Zusammenhänge zu begreifen. Wer weiß..

    Vittoria hat nur die Hälfte lesen können, so schnell kann sie die neue Sprache noch nicht erfassen. Aber . . . "Wenn du mir genug traust, könnte ich die Kinder nehmen. Im Moment hab ich nicht viel anderes zu tun," Sie verzieht halb gequält, halb scherzhaft das Gesicht. "wie man an dem Spielzeughaufen" Sie macht eine Geste zu den Kindern. "sehen kann."

    Ai lächelt und will gerade zu schreiben beginnen, als aus der Ecke ein gequältes Winseln ertönt, als säße mitten unter den Kindern ein junger Hund.
    Ai steht auf und geht mit ein, zwei schnellen Schritten hinüber, sicher greift sie mitten in den Kinderhaufen und hebt - tatsächlich - einen halbwüchsigen, schon nicht mehr gar so kleinen Wolf heraus. Mit ein paar geübten Handgriffen befreit sie das Tier von den Kleidungsstücken eines Kindes, in die es sich sehr effektiv verheddert hat, und krault ihm dann liebevoll den Kopf.


    Währenddessen tönt die kleine Sophie sehnsüchtig:


    "Oh bitte, Mama, wenn Magnus darf, will ich auch! Ich bin auch brav, versprochen!"

    Kassandra schmunzelt.
    "Komm, laß sie. Und laß sie ruhig raus. Der Sandhaufen dürfte sich mittlerweile weit genug abgekühlt haben. Schaut einfach mal nach ob er noch heiß ist..."


    "Ich will auch, ich will auch!!", schmollt Lina.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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    Sophie, die kaum das Nicken ihrer Mutter abwarten konnte, hat sich wie der Blitz aus Hemd und Hose gewunden und noch kaum fertig verwandelt stolpert sie schon auf allen vieren den anderen Kindern nach.


    Magnus in der Zwischenzeit findet den ganzen Trubel, der so plötzlich entsteht, nicht sehr einladend und verkriecht sich unter den Küchentisch, wo die Stiefel des Elben sofort eine ungeheure Faszination auf ihn ausüben. Vorsichtig beginnt er sie zu beschnuppern.

    Die Bewegung unter dem Tisch misstrauisch beäugend spricht der Mondelb zu dem Hundeartigen unter ihm: "Du magst in Erwägung ziehen davon Abstand zu nehmen."
    Damit wendet er sich fragend an Ai. "Nicht dass mich hier noch irgendetwas verwundern würde, aber sind sie... ?"

    Der kleine Wolf würde, wenn er könnte, unschuldig gucken. So tut er einfach, als hätte er nichts gehört und beißt versuchsweise in die Kappe des rechten Stiefels vor ihm.


    Ai, die gar nicht realisiert hat, dass Magnus unter den Tisch verschwunden ist, sieht Endúneath fragend an, ihre Rechte malt ein Fragezeichen in die Luft.
    Wer ist was?!

    Der Mondelb beschränkt sich vorerst darauf die Augen zu schließen.
    Vor ihm bildet sich eine Struktur im magischen Gewebe, die beginnt Schwingungen auszusenden, erst tief und leise, dann intensiver werdend - und sich zielstrebig dem Frequenzbereich nähernd mit dem sich wunderbar Wölfe im Wald vertreiben lassen.

    Der Welpe will gerade versuchen, Endúneath auf den Schoß zu hüpfen, als irgendwas ihn in den Ohren kitzelt. Er versucht es wegzuwischen, will sich gerade auf den Hintern setzen, um sich zu kratzen, als es noch stärker wird. Mit protestierendem Kläffen schießt der junge Wolf unter dem Tisch hervor, läuft etwas verwirrt zur Spüle und in die Spielecke, bevor er zur Küchentür hinausfegt.


    Ai sieht den Elben kritisch an. Für einen Moment hat sie sich sehr komisch gefühlt - sie schiebt den Gedanken beiseite, aber was war das nun? Hat der stille Mann ihren Sohn getreten?


    Sie schreibt Was war das nun? auf ihre Tafel und beugt sich über den Tisch, berührt ihn am Arm, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

    Sobald der Welpe von ihm abgelässt beendet Endúneath auch den Zauber.
    "Ich bevorzuge es wenn niemand auf meinen Schuhen herumkaut und... er? hat es verstanden. Aber um zu meiner Frage zurück zu kehren, sind sie... Menschen? Wölfe? Wandler?"

    Das ist ihr zu wenig, hat sie doch auch das hohe Pfeifen nicht gehört, also tritt sie die Frage und ihre Beantwortung mit einer Handbewegung an Kassandra ab und geht nach draußen, um nach ihrem Sohn zu sehen.

    Tear seufzt nur. Auch in ihren Ohren klingelt es gerade, so sehr, dass sie fast versucht war, Endús Zauber zu torpetieren aber da es so schnell geht, wie es gekommen war, bleibt sie wortlos sitzen und sieht Ai nur nach, wie diese nach draußen eilt.

    "Wandler", antwortet Kassandra also an Ais Stelle.
    "Er hat deine Schuhe angekaut?" Sie seufzt. "Die beiden kauen im Moment alles an..."
    Wenn man genau hinsieht lassen sich die Zahnspuren der Welpen auch deutlich an den Beinen von Tisch, Bank und Stühlen in der Küche ausmachen.

    Fast eine Spur zu energisch isst Tear'asel die nächste Erdbeere, nur ein kurzer Blick, gefolgt von einer hochgezogenen Augenbraue geht zu den zerkauten Tischbeinen.