Meanors Haus 3

  • Alanis wiegt den Kopf hin und her.


    "Nun ja, tatsächlich mache ich solche Dinge auch ziemlich oft - an einen Ort gehen, den ich nicht kenne und auf den ich kein Anrecht habe und mich dann dort einmischen. Die Tatsache, daß ich Priesterin bin und an diesen Orten meistens Dinge bekämpfe, die jeder ordentliche Landesherr gerne vertrieben sehen würde, ändert nichts an der Tatsache, dass ich an sich im Unrecht bin, manche Entscheidungen zu treffen."

  • "Du wirst von den Elementen geleitet und versuchst eine Gleichgewicht zu bewahren. Welches in Mythodea erst aus dem Gleichgewicht geraten ist, als die ganzen Menschen aufgetaucht sind."


    Damorg schüttelt den Kopf.


    "Ich selbst handle häufig auf die gleiche Art, doch wir haben einen guten Grund dazu."

  • "Unser guter Grund ist, dass Götter und Elemente uns führen." Diese Feststellung klingt ein wenig nachdenklich.Alanis nimmt noch einen Schluck Wein und stellt verdutzt fest, dass das Glas schon wieder leer ist. Sie hat eigentlich nicht vorgehabt, so viel zu trinken. Sie steht auf und holt einen Krug mit Wasser und zwei Becher an den Tisch. "Hm, mir schwirrt der Kopf."

  • Damorg muss leise lachen.


    "Ist nur die Frage ob wegen des Weins, oder wegen des Gespräches."


    Er grinste nur noch und schaute ihr in das Gesicht.


    "Naja, wohl doch eher der Wein."

  • "Naja", gibt Alanis gedeht zurück und zeigt mit Daumen und Zeigefinger an, wie betrunken sie ungefähr ist. "Ich bin vielleicht ein wenig angetrunken." Ironisch blitzt es in ihren Augen auf. "Aber es ist wohl wirklich ein Thema, bei dem man nicht auf Dauer nüchtern bleiben kann."

  • Damorg hob sein Glas und prostete ihr zu, dann setzte er das Glas an und leerte den Rest auf einen Zug.


    "Da hast du recht, aber das soll für heute auch genügen."

  • "Vom Wein oder vom Thema?" Alanis lächelt Damorg an und steht dann auf, um das Geschirr zusammenzuräumen. Inzwischen ist es ganz dunkel geworden und das Küchenfeuer ist ein wenig in sich zusammengefallen.

  • "Ich glaube ich habe von Beidem genug."


    Damorg stand auf und räumte die Flasche zurück in die Vorratskammer.


    "Muss noch etwas aufgeräumt werden?"

  • Es klappert leise, als Alanis das Geschirr in den Spülstein räumt.


    "Nein, das hier kann bis morgen früh hier stehenbleiben."


    Sie trinkt noch einen Becher Wasser und lehnt sich mit der Hüfte gegen den Tisch.


    "Gehst Du oder bleibst Du?" Die unvermeidliche Frage.

  • Damorg kommt aus der Kammer zurück und geht zu Alanis, legt ihr die Arme um die Schultern und schaut ihr in die Augen.


    "Was wäre dir lieber?"


    Seine Stimme hat einen leicht verfänglichen Ton angeschlagen, dem man eine gewisse Absicht entnehmen kann. Der Wein lockerte seine Zunge.

  • "Meinst Du Dein Rücken macht eine gemeinsame Nacht in einem Bett mit?" , fragt Alanis besorgt und widersteht der Versuchung, ihn heftig zu umarmen. So lässt sie die Hände auf seinen schmalen Hüften ruhen und blickt ihn, nach einer Antwort heischend, fragend an.

  • "Wie hast du es vor ein paar Wochen so schön gesagt, wir müssen eben vorsichtig sein."


    Er warf ihr ein schelmisches Grinsen zu.


    "Aber ich habe noch keine Antwort von dir."

  • "Ich kann auch hier bleiben und es passiert nichts heute Nacht. Aber immerhin wäre ich bei dir."


    Ob er seinen eigenen Worten glauben schenkte, konnte man seiner Stimme nicht entnehmen. Mit seiner linken Hand streichelte er Alanis über den Nacken.

  • "Oh, das ist so, als würde man jemanden in einen See werfen und sagen 'Schwimm nicht'." Alanis neigt ihren Nacken den streichelnden Fingern entgegen und schließt die Augen. Ihre Stimme wird merklich leiser. "Aber ich würde Dich nie im Leben wegschicken."

  • Damorg schürzte kurz verlegen die Lippen und hoffte das Alanis dies mit ihren geschlossenen Augen nicht gemerkt hatte. Er fühlte sich erwischt.


    "Ich bleibe hier."


    Damorg lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter und fuhr dann langsam mit seiner Wange an ihrem Hals nach oben, über ihre Wange bis er zu ihren Lippen gelangte und küssste sie.

  • Eine Gestalt näherte sich Meanor Haus. Es war Gitti, eine der Nachwuchswaschweiber und ihre Rundungen waren auch noch nicht zu hundert Prozent entwickelt, was sie mit weiter Kleidung etwas zu verbergen versuchte.


    Gitti hatte ein schlechtes gewissen. Zu lange hatte sie schon nicht mehr die Wäsche abgeholt aber Hochwürden Meanor war auch schon länger unterwegs.


    Vor der Tür stehend holte sie nochmal tief Luft. Die Gerüchte die man sich so erzählte waren leicht beunruhigend aber bisher waren alle in diesem Haus immer nett zu ihr gewesen.


    Sie klopfte an und wartete was passiert.

  • Irgendwo in den Kuss - hmmm! - mischt sich ein Pochen an der Tür - hm?. Schnell atmend, löst sich Alanis von Damorg und blickt ihn fragend und resigniert an.


    "Ich hasse späte Störungen." Sie seufzt abgrundtief. "Gehst Du schonmal vor?" Sie benennt ihm das richtige Zimmer und streift seine Lippen nochmal sachte mit den ihren.

  • Damorg nickt kurz und nimmt mit einer gewissen Enttäuschung die er nicht verbergen kann die Arme von ihren Schultern und wendet sich in die Richtung der Treppe.


    "Aber lass dich nicht zu lange aufhalten."