Eine Lichtung im Wald

  • Alanis überlegt für einen Moment, als Lucandriel sie fragt.


    "Danke, aber ich glaube, es wird gehen." Sie blickt auf ihre Hüfte hinunter, so als könne sie sehen, welcher Schaden angerichtet worden sei. Doch aus Erfahrung weiß sie, dass diese von Magie geschlagene Wunde wohl eher einem stumpfen Trauma entsprechen wird, auch wenn ihr Rock an der Stelle, wo sie die Entladung getroffen hat, etwas angekohlt erscheint. "Es ist nicht wirklich schlimm, nur die Stelle ist ungünstig. Ein bisschen Ruhe und das wird wieder." Ihre Augen ruhen auf der Elbin und ein Lächeln kehrt auf ihr Gesicht zurück. "Vielen Dank."


    Dann wendet sie sich zu der anderen Frau, um zu sehen, wie weit sie mit dem Magier ist. Als das Klatschen der Ohrfeige dumpf durch die Höhle schallt, verzieht sie nicht einmal das Gesicht.

  • Alanis tritt näher und blickt auf den jungen Mann hinunter, der gefesselt auf dem kalten Boden liegt.


    "Erkläre Dich" , sagt sie kühl und unbewegt. Die Aussicht auf Dinge, die geschehen würden, wenn er es nicht tat, liegen in ihrer Stimme.

  • Ree rückt ein wenig von dem Magier ab, lässt ihn aber nicht aus den Augen und wartet ab, was er denn sagen wird.


    Nervös guckt der junge Mann zwischen den Frauen hin und her.
    "Ich ... ich ... ich... "
    Sein Blick bleibt an Lucandriel heften und wird seltsam verlangend.
    "Sie ist genau das was ich brauche... sie ist alles was ich brauche..."

  • "Aber... aber"
    der junge Mann ist plötzlich voller Eifer und will sich aufsetzen, was ihm aber aufgrund des groben Schubsers, den Ree ihm gibt, und den gebundenen Armen nicht gelingt.


    Kurz schaut er irritiert zu Ree, doch er wendet den Blick schnell wieder ab.


    "Wisst ihr, ich habe da ein Buch gefunden. Es ist einfach toll. Darin stehen einfach unglaubliche Dinge. Seht nur, was ich damit geschafft habe."
    Er deutet mit dem Kinn auf die Kugel
    "Das war unter dem Buch begraben und mit beiden Sachen kann man einfach unglaubliche Dinge tun. Nehmt nur mal die Warpbiester,die ich gerufen habe, damit sie euch zu mir bringen. Waren sie nicht großartig? Und ich konnte ihnen Befehlen!"
    Ein wahnsinniger Glanz ist in seine Augen getreten.
    "Jetzt da ihr hier seid, können wir fortfahren.
    Ihr müsst euch nur auf den Stein dort legen, dann können wir das Ritual beginnen. Die anderen Frauen müssen natürlich raus gehen, denn das Feenblut ist nur für mich bestimmt.
    " Seine Stimme wird leiser, er redet zu sich selbst, als er darüber faselt was er für das Ritual braucht, das anscheinend als zentralen Bestandteil hat jemanden mit Feenblut, gemein ist wohl Lucandiel, an den Stein zu ketten und langsam ausbluten zu lassen. Das Blut wird aufgefangen und der Ritualmeister, in diesem Fall der nun schon fast sabbernde Trottel mit den zusammen gebundenen Händen am Boden vor den drei Frauen, trinkt das Blut und nimmt so Magie und Lebensenergie der Fee in sich auf.


    Als er beginnt die Vorteile zu preisen, die das für ihn bringt, schnellt Ree hervor und presst ihm eine Hand auf den Mund. Mit vor Anstrengung zitternder Stimmte presst sie hervor
    "Darf ich ihn jetzt töten?"

  • Alanis hört zu und schweigt. Jedes einzelne Gestammel hört sie sich an, beobachtet, wie sich der Junge immer mehr in den Wahn redet. Als Ree am Schluss spricht, zuckt sie ein wenig zusammen.


    "Das ist, denke ich, ihre Entscheidung." Sie verschränkt die Arme und blickt zu der Waldelbin. Was sie selbst denkt, sagt sie nicht, aber der Glanz in ihren Augen ist kalt wie Eis. In den letzten Stunden haben sich tiefe Falten darunter gegraben, die von Schmerz, Erschöpfung und Zorn zeugen.

  • Lucandriel hat den Worten des jungen Mannes mit zunehmneder Abscheu zugehört.
    "Ja", nickt sie Ree dann zu und bleibt mit auf die beiden gerichteten Blick stehen. Wenn es schon nur ihre Stimme ist, die ihn das Leben kostet und nicht ihr Dolch hat sie zumindest die Verpflichtung dabeizubleiben.

  • Mit einer schnellen Bewegung zieht Ree ihren Dolch und zeigt ihn dem jungen Mann.


    Schreckerfüllt weiten sich seine Augen, deren Licht kurz darauf erlischt, als Ree ihm den Dolch ins Herz gestoßen hat.


    Langsam wischt sie den vergifteten Dolch an seinen Sachen ab.


    "I'm no beast, i won't kill for joy! Even if you deserved it."
    sagt sie leise zu sich selbst. Dann steht sie auf.
    Durch den Riss in ihrem Hemd kann man sehen, dass der Verband um ihren Bauch mit Blut durchtränkt ist.

  • Alanis blickt auf den Toten hinunter, erstaunlich mitleidlos, selbst in ihrem eigenen Empfinden. Einen kleinen Moment hängt sie ihren Gedanken nach, dann blickt sie auf und sieht die Zwiegespaltene an, deren Verbände offenkundig zeigen, dass die Anstrengung für ihre Wunde zuviel war. Der Blick aus ihren grünen Augen wandert zu Lucandriel.


    "Würdet Ihr Euch um sie kümmern? Ich kümmere mich um ihn."


    Sie kniet sich neben die Leiche. Zunächst durchsucht sie die Leiche, um Wertvolles oder Gefährliches aus seinen Taschen zu fördern. Dann schließt sie seine Augen, legt seinen Körper gerade hin und spricht einen Segen über ihn, ernst und unbewegt.

  • Lucandriel nickt. Sie nötigt Ree sich hinzusetzen und geht dann zu deren Pferd, um ein weiteres Mal das Kästchen mit den Tränken zu holen. Doch bevor sie der Söldnerin einen davon gibt versucht sie, sich die Wunde noch einmal genau anzuschauen.

  • Alanis findet in den Sachen des Toten nichts besonderes, ausser einem Knäuel Haare und ein paar Flusen sind da nur noch eine tote, halb verweste, kleine Ratte und ein rundes Kästchen mit toten Fliegen.


    Ree folgt Lucandriels Anweisungenund setzt sich. Als die Elbe draussen ist, öffnet sie ihr Hemd und zieht es aus.
    Missmutig betrachtet sie den Schaden bevor sie es zur Seite legt.

  • Alanis legt alles, was sie findet, auf den Opferstein, den der junge Magier vorbereitet hatte. Sie ist froh, Handschuhe angezogen zu haben, dann als sie in einer Tasche die halbverweste Ratte findet, die dementsprechend riecht, zuckt sie dann doch zusammen. Auch die Ritualgegenstände sammelt sie ein und legt sie auf die Platte.


    Dann geht sie zu den beiden Frauen hinüber.


    "Wenn Ihr nichts dagegen hat, dann zerstöre ich diese Kugel. Ich weiß zwar nicht, wo das Buch ist, aber das eine kann ja nicht ohne das Andere - was denkt Ihr?"

  • Im hinteren Teil der Höhle wird Alanis fündig. Das Buch entpuppt sich als handschriftliche Notitzensammlung, die, eingeschlagen in einen dunklen Stoff, auf einer ledernen Tasche liegt.
    Zeichnungen zieren die Notitzen und die Handschrift und Formulierungen des Autors lassen eine mindestens ebenso instabile geistige Verfassung vermuten wie die des verblichenen Anwenders.
    Unter dem Buch in der Tasche findet sich eine Geldkatze, schwer und abgegriffen.


    Lucandriel richtet noch einmal Rees Verband, dann reicht sie ihr eines der Fläschchen mit dem Heiltrank.

  • Alanis blättert müßig durch das Buch, hin und wieder hält sie inne, um eine Notiz zu lesen oder flüchtig ein Bild zu betrachten. Schließlich nimmt sie die Geldkatze hervor, um hineinzusehen - von diesem Geld konnte man sicherlich die Zwiegespaltene bezahlen. Sie erhebt sich wieder und bringt die Schriften wie auch den Beutel zum Tisch.


    "Hier ist es. Ich denke ich werde es verbrennen."


    Dann öffnet sie erst einmal den Beutel, um das Geld zu zählen.

  • Alanis legt eine Hand auf das Buch, das sie auf der steinernen Opfertischplatte abgelegt hat und erbittet das Feuer, um das Werk des Ketzers zu vernichten. Sekunden später schlagen kleine Flammen unter ihrer Hand auf, die sie langsam wegzieht.


    Dann wendet sie sich den beiden Frauen zu und wartet geduldig, bis die Behandlung abgeschlossen ist.