Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg

  • Mit wenigen Schritten ist die Soldatin bei Alanis und stützt sie. Ihren Helm hat sie auf einer Kommode im Vorbeigehen abgelegt.


    "Er weiß mit Sicherheit, dass seine Exzellenz da sein wird. Und ich. Möglicherweise hat er keine Überfahrt nach Renascân bekommen. Von Amonlonde ist es leichter als von woanders. Auch wenn du es ihm nicht gesagt haben solltest, ist es nicht abwegig dich dort zu treffen."


    sagt sie nachdenklich. Dann leicht tadelnd


    "Wohin? Setz dich erst mal. Du kippst ja gleich um."

  • "Können wir - runter?", bittet Alanis den Sergeanten leise. Sie hasst ihren gegenwärtigen körperlichen Zustand, akzeptiert ihn aber als Preis für den Hinweis, den sie erhalten hat. Ihr Blick irrt zu Tear'asel. Wenn sie nicht genau wüßte, dass Elben fähig sind, mit Tieren zu sprechen, dann hätte sie der Anblick in ungläubiges Staunen versetzt oder sie zum Lachen gereizt."Ich würde gerne - etwas trinken. Und mich hinlegen."


    Die neue Information, dass der Prokurator nach Amonlonde gehen wird, registriert sie, ohne sie zu kommentieren.

  • Moclin schaut nach rechts, nach links, verdreht die Augen beim Schielen nur um Tear nicht in die Augen schauen zu müssen. Ein vorsichtiger Blick und schon schaut er wieder weg.
    Ein leises Winseln ertönt und Moclin leckt sich nervös über die Schnauze. Unruhig tappelt er von einer Pfote auf die andere und winselt wieder.


    Aber zumindest die Igelfrisur hat er wieder abgelegt.

  • Die Stirn der Elbe legt sich kraus, dann lässt sie mit einer Hand los und krault über seinen Kopf und an der berühmt berüchtigten Stelle, hinter den Ohren, bei dem selbst Drachen in ein lautstarkes Schnurren verfallen und lahmfromm werden.


    "Ich verstehe kleiner Freund."


    Ihn zur Gänze loslassend, erhebt sie sich wieder und sieht zu den beiden Frauen hinüber, die gerade im Begriff waren nach unten zu gehen.


    "Bedauerlicherweise bin ich sehr konsequent, du hast unsere Abmachung gebrochen, somit bleibt dir die versprochene Belohnung verwehrt."

  • Ashaba zieht eine Augenbraue hoch.


    "Das heißt, ich soll dich runter schleppen damit du was trinken kannst und dich dann wieder hoch schleppen, damit du schlafen kannst? Wie wärs damit, wenn du dich jetzt hier hin setzt, ich hole euch beiden was zu trinken und du direkt schlafen gehst? Ohne die Treppe zwei Mal hinter dich zu bringen. Es wäre wenig hilfreich, wenn du mir auf der Treppe umkippst."


    kommentiert sie und greift sich theatralisch ans Herz.


    Mit einem leisen Hrrrmmmm reagiert Moclin auf den plötzlichen Abbruch von zärtlichem Körperkontakt und legt die Ohren schuldbewusst an. Etwas bedröppelt schaut er in die Runde.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Alanis Lippen zucken.


    "Das Schlafzimmer ist - unten, Ashaba. Neben der Küche. Da - wo's warm ist." Sie zieht eine Augenbraue hoch im Angesicht von Ashabas Kaspereien. Mit jedem Tag erfuhr sie mehr über den Sergeanten, was dazu führt, dass sie sie auch immer mehr schätzte."Du müsstest mich - nur einmal nach unten schleppen."

  • "Oh, in dem Falle. Natürlich." grinst Ashaba "Dann mal los."


    Die Erleichterung, dass die Nachrichten gut waren und scheinbar niemand nachhaltigen Schaden davon getragen hat, ist ihr deutlich anzumerken. Morgen wird sie fürchterlichen Muskelkater haben, weil sie sich derart verspannt hat während des Wartens.
    Vorsichtig schiebt sie ihre Schulter unter Alanis' Achsel und versucht sie so zu entlasten. Auf das Tempo der Priesterin achtend bewegen sie sich langsam die Treppe hinunter.


    Wie sie selbst die Nachtwache überleben soll, ist ihr grade nicht ganz klar. Vielleicht sollte sie sich Pupillen auf die Augenlider malen.


    Unten angekommen tritt sie gegen einen der Stühle, der auch in die gewünschte Position rutscht. Darauf platziert sie Alanis.

  • Dankbar legt Alanis kurz eine Hand auf Ashabas Arm, als diese ihr an den Tisch hilft. Sie angelt nach der Teekanne und schenkt sich eine Tasse ein - in weiser Voraussicht steht noch sauberes Geschirr auf dem Tisch, das sie nach dem Spülen nicht weggeräumt hat. Mit einem erleichterten Geräusch trinkt sie eine ganze Tasse, stürzt das Getränk vielmehr hinunter, ohne Zucker, wie sonst üblich - immerhin müßte sie sich dafür bewegen und das machen Kopf und Körper schlicht nicht mit.


    "Wann - hast Du Deine Passage nach Amonlonde?", erkundigt sie sich bei Ashaba. Der Hintersinn der Frage, dass sie unbedingt mitkommen will, ist klar in ihrem blassen Gesicht und ihren Worten zu erkennen.

  • "In vier Tagen." antwortet Ashaba und schaut zur Treppe, ob Tear erscheint.


    "Auf der Hammelkiel ist sicherlich noch genug Platz für einige Passagiere mehr." sagt sie. "Und außerden ist die wesentlich komfortabler als so manches andere Schiff."


    verspricht sie und schöpft sich einen Becher klaren Wassers aus dem Eimer.

  • Die Elbe genießt den Moment der Abwesenheit der Sterblichen. Einen Spalt breit öffnet sie das Fenster und lässt die kalte Luft herein.


    Ihre erschöpften Augen schließen sich und als sie sich mit den Händen am Rahmen festhält und den reinen klaren Sauerstoff in ihre Lungen zieht, überspringt sie den kurzen Moment des Zusammensinkens.
    "Nur weil wir uns ähnlich sehen, Mensch und meine Art, weil wir die selbe Sprache sprechen können und wir Freundschaften und Liebschaften bilden, gar gemeinsame Kinder in diese Welt entlassen... ist all das nur oberflächlich. Durchstößt man die Maske...sind Menschen so fremdartige Geschöpfe... so wunderbar wild... so schrecklich verstümmelt."


    Die Augen wieder öffnend sieht sie hoffend das er noch war zu Moclin hinab.


    "Ihr seid die ehrlichsten Geschöpfe dieser Welt... ihr kennt die Lüge nicht, nur den Moment. Leben, um des Leben willen...eure Gedanken sind wie Honig, ihre wie ein dorniges Labyrinth."

  • Alanis brummt leise und schüttet sich noch einen Tee ein. Die Beine zieht sie an, so dass die blanken Füße auf dem Stuhl ruhen. Nachdenklich mustert sie Ashaba.


    "Ich wäre froh, wenn ich mit Euch reisen könnte", sagt sie dann ruhig, und reibt die rechte Hand, an der noch immer Blut klebt, gedankenverloren am Stoff ihres Kleides, der sich über ihren Knien spannt.

  • Den Kleinen erneut kraulend, wendet sie sich nach ordnungsgemäßen Schließen des Fensters, dem Flur und schließlich der Treppe zu, die sie nach unten führt und liefert sich trotz ihrer Erschöpfung einen Slalomlauf mit Moclin, der ebenfalls nach unten lief.


    "Und ich ebenso, denke ich," fügt die Elbe hinzu, welche die letzten Wortfetzen mitbekommen hat. Neben Alanis lässt sie sich auf den Stuhl nieder und nimmt ebenfalls etwas Wasser zu sich. Etwas gedankenverloren sieht sie auf den Grund ihres erdenen Bechers hinab.

  • "Vier Tage sind eine gute Zeit", murmelt Alanis und muss lächeln. Genug Zeit, um zu schlafen, zu beten, zu waschen und zu packen. Und zu hoffen, dass es Damorg gut gehen würde. Die vergangenen Stunden und Tage hatten sich wie Melasse auseinandergezogen, angefüllt mit brennender Sorge. Abzusehen, dass das auf Sicht enden würde, war eine gewaltige Erleichterung. Dann wendet sich Alanis wieder an Tear'asel. "Tear'asel, noch einmal: brauchst Du etwas, das ich Dir geben kann? Dann sag das bitte."

  • "Ja eine Sache durchaus." Die Elbe stellt ihren Becher ab und beugt sich leicht nach vorne, die Unterarme auf die Tischplatte abgestützt. "Nenn mich nicht so... ich heisse Tear." Dann lächelt sie. "Und ich benötige ein Bad, eine Mahlzeit und werde deinen Baum bis zur Abreise nach Amonlonde annektieren. Fall du einen Krieg anfangen willst... den werde ich gewinnen." Noch einmal lächelt sie, es ist schon ein breites Grinsen, dass die Müdigkeit aus ihern Zügen weichen lässt.

  • "Also gut, Tear." Alanis legt leicht den Kopf zur Seite und grübelt nach. "In's Badehaus hier kann ich Dich wohl kaum schicken - also bleibt nur die Kupferwanne, der Eimer und ein paar Gänge zum Brunnen hinter dem Haus." Sie deutet auf einen großen Bottich, der unter dem Arbeitstisch steht, und in dem man wohl eher stehen als sitzen kann. "Mahlzeit? Bekommst Du. Sogar mehrere. Wenn meine Hände aufhören zu zittern. Aber Essen ist genug im Keller zu finden, ich habe für den Winter eingelagert. - Den Baum kann ich Dir nicht überlassen, da mußt Du ihn fragen, er war vor mir da."


    Auch sie grinst nun, wirkt erlöst, auch wenn ihre kalkige Blässe, auf der noch rote Stellen unter den Augen davon sprechen, dass sie geweint hat, eigentlich ein anderes Signal sendet.

  • Alanis lächelt kurz.


    "Ich schlafe ziemlich fest. Wenn etwas sein sollte, weck mich einfach. Und wenn Du etwas brauchst - meine Tür ist offen. Bedien Dich einfach."


    Ihr Blick wandert zum Sergeanten hinüber.

    "Kann ich die Passage auf der Hammelkiel selbst buchen? Oder muss das über die Prokuratur laufen?"

  • Ashaba winkt ab.


    "Lass mich das machen. Ihr habt sicherlich besseres zu tun." sagt sie.


    Dann legt sie das Schwertgehänge wieder ab und lässt sich leicht vornüber gebeugt das Kettenhemd über den Kopf rutschen, das klirrend auf dem Boden landet. Testweise rollt sie die hebt sie die Schultern und stellt fest, dass die verletzte die zugegebenermaßen nur relativ kurze Belastung recht gut überstanden hat.

    "Es kann aber wie gesagt sein, dass dieser Adjudant noch mal wieder kommt und sich erkundigen will, ob du noch lebst."
    warnt sie Alanis grinsend vor.


    "Er hat sich aber faszinierend leicht abwimmeln lassen."


    Während sie das sagt, verstaut sie das Rüstzeug wieder in dem Sack.

  • "Ah, Jean-Michel." Jetzt erst kommt die Information bei Alanis an. "Er war hier?" Ihre Augen runden sich ein wenig. "Du - hast ihm gesagt ich hätte Frauenprobleme?"


    Die Priesterin birgt das Gesicht in einer Hand und beginnt zu kichern.

  • Ashaba schaut kurz auf.

    "Ehm.. ja. Ich dachte mir, dass das die einfachste Art wäre ihn loszuwerden. Und irgendwie ists ja auch nicht gelogen: Du bist eine Frau und hast Probleme. Frauenprobleme."


    Sie zuckte mit den Achseln und schob den Eisenhut in den Sack.