Hafenschänke "Zur Meerjungfrau"

  • Die Hafenschänke "Zur Meerjungfrau" entspricht so ziemlich sämtlichen Vorstellungen, die man von einer Hafenschänke haben kann. Der recht große Innenraum wird von einer kleinen Bühne und einer angrenzenden freien Fläche beherrscht, um die herum einfache Holztische & Bänke gruppiert sind. Gegenüber der Bühne findet sich eine Theke hinter der sich die Wirtin Karima, eine tempramentvolle, gut gebaute, schwarzhaarige Frau in mittleren Jahren und ihr Heer an Schankburschen & -maiden tummeln, immer darauf bedacht, die vielfältigen Wünsche der Kunden zu erfüllen.
    Die Wände der "Meerjungfrau" sind liebevoll mit diversen Dingen dekoriert, alte Fischernetze neben Dreizacken, Schiffslaternen, ausgestopften Möwen, unmengen von Muscheln, Seesternen, Korallenstücken... alles was das Herz begehrt und dem großen Raum das Flair einer 'echten' Hafenschänke verleiht.
    Meist ist es in der "Meerjungfrau" voll, morgens vielleicht etwas weniger als gegen Abend, aber Karima sorgt stets dafür, dass Barden & Sänger, Geschichtenerzähler oder Gaukler & Fahrende die Bühne bevölkern, so dass man dort nicht nur gut Essen & vor allem trinken kann, sondern wohl auch oft genug zum Tanz aufgespielt wird.
    Das Publikum, dass hier anzutreffen ist, besteht überwiegend aus Seeleuten aller Art aus aller Herren Länder, aus leichten Mädchen, die hier gute Geschäfte machen können, einer ganzen Reihe ausgedienter Matrosen & Kapitäne... kurz alles was sich auf dem Meer oder im Hafen an Volk eben so finden läßt...

  • Von der >Dorntal< durch den Hafen kommend, erreichen Marie Babette, Herr Bedevere, Dunja & Kapitän Bedwyr bald die Hafenschänke, wo Bedwyr mit einer auffordernden Verbeugung die Tür öffnet und den Anderen bedeutet, sie mögen eintreten.

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • Dunja kommt dieser Aufforderung direkt nach, betritt wie schon öfter, den großen Raum und läßt sich von dem vielfältigen Stimmengewirr gefangen nehmen. Sie geht einige Schritte weiter um nicht im Weg zu stehen und schaut sich erst einmal in Ruhe um.
    Auf der Bühne stehen & sitzen einige Musiker, die recht gekonnt eine flotte Tanzweise spielen, während sich ein gutes Dutzend Paare dazu auf der freien Fläche in der Mitte des Raumes drehen. Etliche Matrosen stehen am Rand und klatschen im Takt der Musik, hin und wieder löst einer einen Tänzer ab, was die anderen mit erfreuten Rufen und Gejohle kommentieren.
    Dunjas Augen glitzern, um wieviel lebendiger ist dies hier als alle Tanzbälle der Welt... niemanden scherrt es, ob alle im Rhythmus sind, niemand fragt danach welche Figur es als nächstes zu tanzen gilt. Sie lacht leise und spürt, wie so oft an Orten, wie diesem, dass ihr anderes Leben noch lange nicht vorbei ist... ja, vielleicht sogar niemals vorbei sein wird.
    Kurz wendet sie sich ihren Begleitern zu und weist auf einen freien Tisch in unmittelbarer Nähe der Tanzfläche,


    "Setzt Euch doch schon mal! Ich werde mal einen der Burschen suchen gehen!"


    Mit diesen Worten zwinkert sie Marie Babette noch einmal zu und verschwindet dann im Gewirr der Seeleute, den ein oder anderen erfreut grüßend, dem ein oder anderen lachend ausweichend...

  • Marie schaut sich mit offenen Mund im Raum um... ihre Augen leuchteten. So ein wildes Treiben hatte sie noch nie gesehen, obwohl sie aus einer Hafenstadt stammte, hätte ihr Vater es nie gestattet, dass sie sich jemals an einem solchen Ort aufhielte - aber es gefiel ihr. So viele unterschiedliche Menschen aus aller Herren Länder und alle haben sie miteinander Spaß und sind unbekümmert.


    Marie ging mit den beiden Herren zu dem Tisch, den Dunja gewiesen hatte.


    Trommelmusik mit Dudelsack, Gejauchze, springende Tänzer, hüftschwingende Tänzerinnen... soviele Dinge, die man auf einmal wahrnehmen musste... Marie wusste nicht, wohin sie zuerst schauen sollte...

  • "Oh, je..." Bedwyr hat das Glitzern in Dunjas Augen gesehen und blickt ihr nun einen Moment lang nach. So wie er die kleine Frau kannte, würde es eine Weile dauern, bis sie wieder auftauchte. Als er jedoch einen alten Bekannten in der Menge ausmacht, wendet er sich höflich an Marie Babette & Herrn Bedevere, "Entschuldigt mich einen Moment, ich bin gleich wieder da!" dann verschwindet er Richtung Theke.

  • Der kaozische Reichsritter schaut den beiden nach und wendet sich dann wieder an Marie-Babette.
    "Nun sind sie beide fort... ich fürchte, Ihr müsst nun mir meiner alleinigen Gesellschaft vorerst Vorlieb nehmen, Mylady."

  • "Und wer sagt, dass ich das bedauerlich finden würde," zwinkert Marie dem Herrn Ritter zu.


    "Wart Ihr schonmal hier?"


    Marie schaut auf eine dunkle Schönheit, die einige Schritte vor ihnen tanzt und mit ihrem Bauchnabel ganz fantastische Sachen machen kann. Marie fragt sich gerade, wie sie das wohl hinkriegt und ob sie...? Da kommt die Tänzerin auf sie zu. Wahrscheinlich hatte sie gemerkt, dass Marie sie ganz fazsinierend ansah.... Sie streckt ihre Hand nach Marie aus und sagt in einem merkwürdigen Akzent:


    "Kommen mit!"


    Marie schaut zu dem Ritter und sieht etwas verwirrt aus... Wie, mitkommen? Was hatte sie denn vor? Marie schüttelte unwillkürlich den Kopf.


    "Aäähhhh, nein.... ich.... nicht..."

  • Der Ritter lehnt sich kurz zurück, es ist ihm anzumerken, dass er eigentlich Marie aus dieser Situation zu retten wünscht, aber anscheinend ist er sich nicht sicher, vielleicht möchte sie ja.
    "Mögt Ihr es nicht probienen? Zumindest ein wenig mit den Herrschaften dort tanzen? Natürlich nur, wenn Ihr gerne möchtet..."

  • "Ohhh... ich bin kein mutiger Mensch wie Ihr! (?)"


    Eine Schankmaid kam an den Tisch mit einem Tablett, reich gefüllt an diversen Getränken, die sie auf den Tisch abstellte. Dunja hatte wohl schon bestellt. Die Maid schenkte gerade dem Ritter einen Becher voll Wein ein und setzte ihn vor ihm ab. Marie reagierte schnell, schnappte sich schnell den Becher, trank ihn in einem Zuge aus und entschuldigte sich bei Herrn Bedevere:


    "Verzeihung - das war unhöflich, aber nötig, um Mut zu fassen," zwinkerte sie ihm zu, stand auf und ließ sich von der fremdländischen Frau fortführen.

  • Der Ritter lachte leise und beobachtet dann, wie sich Marie-Babette von der fremdländischen Tänzerin fortführen lässt, um zu tanzen.
    Nun saß er alleine am Tisch.

  • Die fremde Frau spricht zu Marie:


    "Kommen weiter... Jetzt gehen in Knie etwas... Ja, ja, soo..."


    Die Frau stellt sich hinter Marie und legt ihre Hände auf Maries Hüften und drückt sie runter.


    "Junge Frau schaukeln mit Hüfte - hin und her."


    Die Frau bewegt mit ihren Händen Maries Hüften hin- und her.


    Marie bemerkt, dass es ihr gar nicht so schwer fällt, so zu tanzen, auch wenn es sehr ungewöhnlich für sie ist. Sie dreht sich zu der Frau um, versuchend immer noch im Takt zu bleiben. Die fremde Frau sagt zu ihr:


    "Nicht denken, fühlen! Trommeln hören und lassen treiben Körper und Seele."


    Marie musste lachen. Schloß die Augen und versuchte nur die Musik wahrzunehmen. Etwas unangenehm war es ihr... sie hatte das Gefühl, jeder würde sie beobachten. Sie hörte wieder:


    "Nicht denken, fühlen..."


    Marie fühlte, wie sie fortgeführt wurde, weiter in die Mitte der Tanzenden... die Tänzerin zog Maries Arme in die Höhe und bewegte sie in Schlangenbewegungen. Marie öffnete die Augen. Die fremde Frau lächelte ihr aus den tiefschwarz umrandeten dunklen Augen entgegen. Ihr Haar war ebenfalls schwarz und schimmerte im Kerzenschein über ihr. Sie hatte überall an ihrem Oberteil und Rock klimperde Münzen hängen, die bei jeder Bewegung Geräusche entlockten.
    Marie hatte nie eine schönere Frau gesehen. Wäre sie ein Mann, würde sie sich wahrscheinlich von ihr angezogen fühlen.

  • Bedevere beobachtete das Treiben und trank hin und wieder einen Schluck Wein. Marie-Babette schlug sich bestens, wie unschwer zu erkennen war, sie und die fremde Frau tanzten sich in die Mitte der Gäste.

  • Die Musiker hörten auf zu trommeln und abrupt endete die Trance, in die Marie gefallen war. Sie stand mitten auf der Tanzfläche und wusste für einen kurzen Moment nicht, wo sie war, wo sie hin wollte. Doch da stupste sie auch schon die fremdländische Frau an und zeigte in eine Richtung.


    "Ihre Richtung, da lang," sagte sie zu Marie und Marie ging in diese Richtung.


    Herr Bedevere saß noch immer am Tisch, am Wein nippend und sah zu ihr.


    "Puuhhh.. mir ist vielleicht warm geworden!" sagt Marie zu dem Herrn Ritter, der sie schmunzelnd ansah. "Ist noch was zu trinken da? Wo ist überhaupt Dunja - und der Kapitän?" Marie schaute sich im Raume um, sah die beiden vor lauter Leuten aber nicht.

  • Der Ritter war aufgestanden, als Marie-Babette an den Tisch gekommen war und hatte ihr den Stuhl zurecht gerückt. Nachdem sie Platz genommen hatten, schenkt er ihr einen Becher Wasser ein und stellt ihn ihr hin, dazu auch noch ein Glas Wein.
    "Bittesehr, Lady Marie, Ihr müsst wahrlich Durst haben. Wo Dunja und Kapitän Bedwyr sind, kann ich Euch leider nicht sagen, sie haben sich wohl kurzzeitig unter die anderen Gäste gemischt."

  • "Vielen Dank! Das brauche ich wirklich. Ich hoffe, ich habe meine liebe Freundin nicht vergrellt wg. dem Gespräch auf dem Schiff."


    Marie schaute sich nochmal um und gab es dann auf, nach Dunja zu schauen...


    "Sie wird schon noch wieder kommen. Mir gefällt es hier. Ich war noch nie in einer solchen Taverne - ganz schön voll hier!"

  • "Oh, ich denke, das habt Ihr nicht, Lady Marie."
    Auch er schaut sich in der Schenke um.
    "Ja, es ist voll hier, dies spricht für diese Taverne. Und Ihr ward wirklich noch nie in solch einem Gasthaus?"
    Er schaut sie fragend an.

  • "Mein Vater hätte das nie erlaubt. Wie gesagt bin ich im Kloster aufgewachsen und habe die Welt hier draußen erst vor vier Jahren kennengelernt. Es wurde penibel darauf geachtet, dass ich mit solchen "Umgebungen" nicht konfrontiert werde - selbst auf Reisen nicht. Ich kenne nur bessere Gasthöfe, in denen vielleicht mal Musik zum Essen aufgespielt wurde, aber eine Taverne - nein, wirklich nicht."


    Und da war es wieder, das Gefühl, als wäre sie schon immer wie eine "Puppe" behandelt worden, eine kleine, leicht zerbrechliche hohle Puppe...


    Marie kaute wieder auf ihrer Unterlippe, wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte oder ihr unbehaglich war.


    "Es war sehr freunldich von der fremdländischen Frau, mich zum Tanzen aufzufordern, auch wenn ich es noch nie von einer Frau zuvor getan wurde *lach! Ich tanze so gerne! Auch wenn ich manchmal zwei linke Füße zu scheinen habe *lach. Tanzt Ihr gerne, Herr Bedevere?"