Die Taverne "Zum Zaunkönig" ( 8 )

  • Die alte Frau lachte ein krächziges Lachen


    "Aber nicht doch! Ich verwechsel euch doch nicht! Pummelinchen und Molly! Ganz flauschig! Flischi-fluschi-flauschig! Wenn ich's euch sage! Oder glaubt ihr mir nicht?"

  • Sie tätschelte ihm auf die Schulter und lachte wieder


    "Na, ich will euch von Molly und Pummelinchen erzählen! Ihr habt sie doch schon so lange nicht gesehen, und die vermissen euch ganz bestimmt genauso, wie ihr sie auch vermisst! Schon so lange nicht! Die werden sich freuen, werden die sich! Meine gute Molly und das süße Pummelinchen! Groß sind sie geworden, ihr werdet sie kaum mehr wiedererkennen! Aber immer noch ganz flauschig und weich!"


    Sie hob ihren Krug und hielt ihn in Gorans Richtung, offenbar wollte sie mit ihm anstoßen

  • "Ich weiß es nicht", antwortet Kassandra, nur kurz von den Vorgängen drei Tische weiter abgelenkt.
    "Das Land... Es ist als ob sich etwas dunkles auf das Herz des Landes gelegt hat. Etwas... erwacht und Montralur zittert. Nicht die Bewohner, obwohl die das auch spüren..."
    Sie bricht ab als sie merkt wie wirr das klingt.
    "Es ist schwer zu erklären...", seufzt sie. "Und wenn man mir zuhört könnte man meinen daß ich zuviel Zeit mit Kristallkugeln und Karten verbringe... Aber Montralur ist nicht einfach nur ein Land. Malglin und Ancalima reden von etwas das 'Goldin' heißt. Frag mich nicht was das damit zu tun hat."

  • Feine Falten sind auf Alanis Stirn erschienen. Sie nimmt noch einen Schluck aus ihrem Becher und atmet tief durch. Ihre Mundwinkeln sind nach unten gerichtet, unzufrieden und grüblerisch.


    "So, wie Du das erzählst, hast Du also von Ancalima und Deinem Mann nur Bruchstücke und das Andere - aus Kugeln und Karten?" Einer der Mundwinkel zuckt nach oben, doch nur kurz. "Dunkelheit also -." Es klingt wie etwas, das sie zu sich selbst sagt.

  • Kassandra verzieht den Mund.
    "Ich kann mit Kugeln und Karten nichts anfangen. Ich bin Bardin. Aber ich habe eine Verbindung zu Ancalima", sie hebt die rechte Hand um deren Gelenk sich die Ranke schlingt, "und Ancalima hat eine Verbindung zu Montralur. Es war echt unschön. Und ich hab das nur gefiltert abgekriegt..." Sie starrt einen Moment vor sich hin, Erinnerungen zurückdrängend.
    "Und wenn ich jetzt so drüber nachdenke sieht Daynon ähnlich bescheiden aus..."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Alanis hebt die Schultern, eine seltsam gleichgültige Geste.


    "Daynon kümmert mich nicht, ich kenne dieses Land nicht." Es sollte sie zumindest nicht kümmern. Nicht jetzt, wo sich alles ineinander fügte und sie gerade dabei war, etwas richtig zu machen. Sie sollte nicht fragen, was dort geschah. "Was geschieht dort?"

  • "Khazura, die Chaosmaid, überrennt die Länder der Menschen. Was kein Wunder ist wenn Lucranis, der lichte Herr, ihr die Kämpfer vorwirft, die ihm nicht licht genug sind..."
    Mit den Spielereien der Götter hat Kassandra tatsächlich so ihre Probleme.
    "Das Land sieht entsetzlich aus, auf die andere Art."

  • "Hm", macht Alanis und legt die Neuigkeiten in irgendeiner gedanklichen Schublade ab, auf der "Bei Bedarf öffnen" stehen mag. "Unschön. Hast Du Freunde dort oder ist Daynon ein Bündnispartner von Amonlonde?"

  • "Beides", antwortet Kassandra. "Tear'asel kommt daher." Der Grund warum sie das Land überhaupt erst auf die andere Art gesehen hat als sie die Elbe für Enduneath suchte.
    Sie streicht noch einmal durch Ancales Haare, der Junge schläft mittlerweile.
    "Und sie haben vor ein paar Monaten eine Abordnung geschickt."

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  • "Ah." Die Elbin hatte Alanis schon länger nicht mehr gesehen, eigentlich nicht mehr seit der Richterwahl im vergangenen Jahr. Seit Tear'asel sie da so brüsk hatte am Tisch sitzen lassen. Lächelnd schüttelt Alanis den Kopf. Mochte einer diese Wesen verstehen -. "Nun, ich wünsche dem Land das Beste. Womit wird wieder bei Montralur wären." Eine kurze Pause. "Meinst Du ich sollte hinreisen? Braucht Arnulf die Einlösung meines Versprechens?" Sie blickt Kassandra in die Augen.

  • Kassandra erwiedert den Blick einen Moment stumm, dann nickt sie.
    "Ja. Ich glaube daß er das tut. Ich würde selber fahren, er hat mich darum gebeten... aber..." Sie blickt auf das Kind hinunter und man kann ihr die innere Zerrissenheit deutlich ansehen.
    "Ich kann nicht. Malglin würde mich da nicht hinlassen..." Sie seufzt.

  • "Scheint wohl wirklich kein guter Ort für Mütter mit Kindern zu sein." Alanis presst kurz die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen, dann atmet sie tief durch. "Kannst Du mir in irgendeiner Form zeigen, was Du durch das Band zu Ancalima gespürt hast?" Sie greift wieder nach ihrem Milchbecher und leert ihn mit einem großen Schluck.

  • Kassandra erstarrt einen Moment überrascht. Daß das jemand freiwillig sehen möchte...
    "Ich weiß nicht...", sagt sie unsicher. "Ich bin in diesen Dingen nicht besonders gut..." Sie nagt an der Unterlippe und überlegt.
    "Nicht ohne größeren Aufwand. Nicht mal eben nebenbei hier am Tisch", sagt sie dann. "Wie wichtig ist dir das?"

  • Alanis faltet ihre Hände auf dem Tisch.

    "Wenn Du mir - präzise beschreiben könntest, was dort wirkt, dann könnte ich vielleicht die Kraft erkennen, die dort wirkt. Wie Du das machst, ist nebensächlich. Ich würde ja auch eine mündliche Beschreibung vorziehen."


    Sie grinst kurz und humorlos. Die Priesterin trägt eine Bluse mit kurzen Ärmeln und für einen Moment stellen sich an ihren bloßen Unterarmen die Haare auf.


    "Es wäre nicht das erste Mal, dass ich Wesen begegne, die ganze Landstriche mit Dunkelheit und Chaos durchsetzen. Es könnte vielleicht etwas - Bekanntes sein."

  • "Hm", macht Kassandra. "Schwierig. Zumal ich es wie gesagt nur gedämpft abbekommen habe." Sie bräuchte ein Lied dafür. Aber das ließe sich improvisieren.
    "Es war nichts was ich erkannt hätte..." Nun gut sie hatte sich auch nicht so eindringlich damit beschäftigt.

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  • "Wenn Du nicht willst, dann wird es ohne Lied gehen. Einfach indem Du mir beschreibst, was Du gespürt hast. Wäre ungut, wenn Du mir hier aus den Latschen kippst." Alanis lächelt wieder, dieses Mal warm. "Ich habe nun einmal gerne Sicherheit - für mich, aber auch für die, die mich begleiten werden. Und so, wie es aussieht, reise ich von hier aus nicht alleine ab."

  • "Es war... Dunkelheit. Etwas sehr altes, mächtiges... magisches. Das Land selber litt Schmerzen." Sie zuckt die Schultern. "Sehr viel spezifischer ist es nicht geworden. Nur ein drängendes Gefühl von Unheil und Kälte. Ich hätte es jetzt nicht irgendeinem göttlichen oder dämonischen Ursprung zuordnen können. Es ist nichts was mir schon mal in dieser Form begegnet wäre..."

  • Die Priesterin hört interessiert zu.


    "Magisch, ja?" Sie stemmt die Ellbogen auf den Tisch und stützt das Kinn auf den gefalteten Händen ab. "Dann bin ich guter Hoffnung, dass man es wieder entfernen kann, wo es den Kreislauf stört. Weißt Du zufälligerweise, wer noch so bescheuert war, Arnulf Hilfe zu versprechen und anstatt einer kleinen Gefälligkeit direkt einen Batzen Probleme vor die Nase gesetzt zu bekommen?"

  • Kassandra lächelt.
    "Arnulf versucht alte Kampfgefährten um sich zu schaaren. Du dürftest sie vom Manöver her besser kennen als ich. Maglor wird es sich nicht nehmen lassen die flüssige Versorgung zu übernehmen. Wen du aus der Amonlonder Garde kennst weiß ich nicht..."