An Bord der Nebelfalke

  • "Ich auch," sagte Marie und schaute etwas bedauernd dem Händler hinterher... hätte sie bloß ihre Geldbörse mitgehabt... so schöne Ohrringe... naja, vielleicht würde sie ihn nochmal in den nächsten Tagen wiedersehen; sie könnte ja auch einmal alleine - nur ganz kurz... wer weiß, wann Dunja wieder da ist.

  • Bedevere war gerade dabei, die Bestandslisten durchzugehen, als er Marie in die Stadt laufen sah. Kurz war er versucht, Ihr nachzugehen, ließ es aber dann doch bleiben.
    Kapitän Fernandez kam zu ihm.
    "Herr, schaut, die Dame hat ihren Schal liegen lassen."
    Bedevere nickte der Frau zu, sie zog sich wieder zurück, nachdem sie ihm den Schal gegeben hatte. Er blickte zur >Dorntal<.

  • Marie fand es ratsamer, die Kaputze hochzunehmen. Wer weiß, wer noch unterwegs war.


    Oben angekommen vertraten Jan und ihr ein Wachmatrose den Weg. Marie fragte diesen:


    "Verzeihung, ist Herr Bedevere an Bord und noch zu sprechen?"


    Der Wachposten musterte sie von oben bis unten mit einem verschmitzten Lächeln. Nur Ihr Anlitz war im Mondschein zu erkennen: "Na, na, Hübsche, wat willste denn von dem Herrn?"


    Jan stellte sich schnell vor Marie und machte sich groß und stemmte die Hände in die Hüften. Er sagte zu dem Wachposten: "Ey! Mal ein wenig mehr Respekt der Lady gegenüber! Ist der Herr nun da oder nicht?"


    Marie legte ihre Hand auf Jans Schulter. "Schon gut, Jan." Ihr war es unangenehm, wie der Matrose sie musterte... und schluckte. Es war eine wirklich naive Idee gewesen, im Dunkeln hierher zu kommen.

  • "Eilon, was ist da los?" hörte man eine Frauenstimme, Kapitän Fernandez kam dazu und musterte Marie.
    "Oh, Lady Marie. Was kann ich für Euch tun?" und sie funkelte böse den Matrosen an, der sich etwas verkrümelte.

  • "Oh, Kapitän Fernandez! Ich freu mich Euch zu sehen," und sie musterte triumphierend den Wachtposten an.


    "Verzeiht die Störung. Ich wollte eigentlich zu Herr Bedevere, ihm etwas übergeben. Aber vielleicht wäret Ihr so freundlich und könntet ihm diesen Korb mit einem 'Dankeschön' von mir übergeben."


    Marie hielt der Kapitänin den Korb hin, die sie und den Korb musterte. Da die Frau einige Augenblicke nichts sagte, sagte Marie wiederum:


    "Ich... also, wenn Ihr ihm den geben könntet. Ich weiß, es ist spät und er wird sicherlich beschäftigt sein. Danke." Marie war das alles sehr unangenehm. Anscheinend hielt die Kapitänin nicht viel von ihr...


    Marie drückte schnell der Kapitänin den Korb in die Hand und drehte sich um. Jan folgte ihr. Nach einigen Schritten sagte sie zu Jan:


    "Das war wohl nichts," und zuckte traurig mit den Schultern. Jan tat es ihr gleich, holte aus seiner Tasche die Tüte mit den roten Bonbons raus und bot Marie einen an, die ihn dankend annahm. "Ich würde noch nicht zurück wollen zur 'Dorntal'. Was hältst Du davon, wenn wir etwas im Hafen spazieren gehen. Vielleicht ist irgendwo Musik, die uns gefällt."


    Jan war begeistert, durfte er sonst nie solange abends von Bord sein. Gemeinsam schlenderten sie die Straße entlang - der Musik entgegen.

  • Fernandez brachte Bedevere den Korb, dieser schaute sich ihn durch.
    "Ist sie noch da, Kapitän?"
    "Nein , sie gegangen und ich sol Euch Danke ausrichten!"
    Die Kapitänin verlässt die Kajüte.
    Kurz entschlossen nimmt Bedevere den Schal Maries und eght zur Dorntal.

  • Wieder an Bord, kümmerte sich Bedevere noch um einige Dinge, die seiner Aufmerksamkeit bedurften. Schließlich zog er sich zu einem kurzen Gespräch mit Kapitän Fernandez zurück. Nachdem er die Offiziersmesse verlassen hatte, ging er in seine Kabine. Es war ein langer Tag gewesen und der Ritter war nun müde. So schrieb er noch ein paar Sachen in sein Tagebuch nieder und ging dann zu Bett.

  • Jan legt die wenigen Meter zur >Nebelfalke< rasch zurück und meldet dem wachhabenden Seemann höflich,


    "Jan, Schiffsjunge der >Dorntal<! Die Lady... ähm, Lady Dunja schickt mich, dem Herrn Bedevere auszurichten, dass sie ihn zum Frühstück auf die >Dorntal< einläd!"


    Er richtet sich stolz zu seiner vollen Größe auf, während er auf die Reaktion des Matrosen wartet.

  • Der alte Seebär nickte, warf dem Jungen eine Orange zu.
    "Ich werde es ihm ausrichten, Junge! Warte hier so lange..."
    Und er verschwand in Richtung Unterdeck.


    Einige Augenblicke später kam er wieder.
    "Ich soll bescheid geben, dass Herr Bedevere sich freuen würde, an Bord der >Dorntal< zu kommen, besten Dank an Lady Dunja."
    Und er nickte dem Schiffsjungen zu.

  • Dieser hatte die Frucht mit einem erfreuten Lächeln geschickt gefangen und verneigt sich nun höflich vor dem Seemann,


    "Besten Dank auch! Werde es ausrichten!"


    Dann trollt er sich zügig wieder zurück zur >Dorntal<

  • Aus der Stadt kommend, wendet sich Dunja höflich an den wachhabenden Offizier der >Nebelfalke<,


    "Verzeiht die Störung, ich hätte gerne gewußt, ob es wohl möglich wäre mit Herrn Bedevere zu sprechen!"


    Sie lächelt freundlich...

  • Der Matrose musterte die beiden Frauen und meinte dann.
    "Natürlich, ich lasse ihm gleich bescheid geben!"
    Er winkte nach dem Schiiffsjungen, der gleich auch angerannt kam.
    "Geh los und sage dem Herrn Ritter, dass die beide Damen von der >Dorntal< ihn zu sprechen wünschen."
    Der Junge nickte und kam nach einigen Augenblicken zurück.
    "Sie können gerne an Bord kommen!"
    Der Matrose nickte und führte die beiden Damen unter Deck in die Offiziersmesse.
    "Bitte, die Damen, nehmt Platz. Ich denke, Herr Bedevere kommt gleich!"
    Und er verschwand aus dem Raum. Der Schiffsjunge kam jedoch sogleich hinein und brachte ein Tablett mit Getränken und Knabbereien.