An Bord der Nebelfalke

  • Der Schiffsjunge verschwand dann und nur wenige Herschläge später kam Bedevere in die Offiziersmesse.
    "Werte Damen, welch Freude, euch hier willkommen heißen zu dürfen!"
    Er lächelte, verneigte sich dann vor den beiden und gab ihnen jeweils einen Handkuss.

  • Dunja hat sich erhoben, kaum, dass der kaozische Ritter eingetreten ist. Seine Begrüßung nimmt sie mit verlegenem Erröten und einer geziemenden Verneigung entgegen. Kurz scheint sie etwas unsicher, doch dann strafft sie ihre Schultern und beginnt vorsichtig,


    "Werter Herr Bedevere, ich hoffe, dass Euch meine Zeilen erreicht haben und möchte nun auch persönlich die Gelegenheit nutzen, mich bei Euch für den unschönen Zwischenfall heute Morgen zu entschuldigen! Es lag keinesfalls in meiner Absicht Euch zu verärgern!"


    Sie verneigt sich noch einmal in aller Form vor dem Ritter...

  • "Oh Lady Dunja, Ihr beschämt mich, erschienen mir meine Worte doch im nachhinein ein wenig unangebracht. Ich nehme Eure Entschuldigung also nur, wenn Ihr dies auch mit der meinen tut," antwortete der Ritter ruhig.

  • "Nun..."


    Dunja erinnert sich an Maries Rat und versucht es mit einem bezaubernden Lächeln, dass jedoch in erster Linie aufrecht erleichtert wirkt,


    "... ich glaube, das wird mir nicht wirklich schwer fallen, Herr Bedevere!"


    Erfreut schaut sie ihn an und nickt schließlich, während sie ihm die Hand hinhält,


    "Also, vergeben & vergessen!"


    Sie hält verlegen inne und wirft Marie dann einen hilfesuchenden Blick zu,


    "Das ist nicht üblich bei Euch oder..."

  • "Das ist absolut üblich!" meinte der Ritter grinsend und schlug ein.
    "Erledigt und vergessen. So ist mir das sowieso lieber als lange, komplizierte diplomatische Debatten."
    Er nahm bei den Damen Platz.
    "Bleiben die Damen als Gäste zum Mittagessen?"

  • Marie schaute zu Dunja, überlegte kurz und wendet sich dann an Herrn Bedevere:


    "Wir haben in den letzen Tagen so viel von Eurer kostbaren Zeit in Anspruch genommen, dass wir schon ein schlechtes Gewissen haben... Aber wenn es Euer Wunsch ist und es wirklich keine Umstände bereitet, würden wir sicherlich Eure Einladung annehmen und noch etwas in Eurer Gesellschaft verweilen, bevor Ihr weiterreisen müsst - denn wer weiß, wann wir uns wiedersehen. Ist denn Lady Anna zugegen? Wir würden sie gerne kennenlernen und vielleicht würde sie sich dann zu uns gesellen?"

  • Er nickte.
    "Ja, Lady Anna ist zugegen und wird auch am Essen teilhaben. Wenn Ihr also möchtet, so bleibt doch an Bord. Meine Zeit stehlt ihr sicherlich nicht, ganz im gegenteil, es wäre mir eien Ehre."

  • Marie lächtelte Herrn Bedevere an:


    "Dann nehmen wir doch gerne an und freuen uns, Lady Anna kennenzulernen!"


    Sie schaute zu Dunja herüber, die für einen kurzen Moment gequält aussah, wohl der Tatsache, noch einer weiteren Adligen zu begegnen. Sie zwinkerte ihr aufmundert zu. Das wäre doch gelacht, wenn Dunja nicht ihre Angst vor höfischen Geplänkel verlieren sollte, schließlich habe sie schon ganz andere Schlachten geschlagen. Und Marie fand es herrlich, noch Zeit mit zwei Menschen zusammen zu verbringen, die sie mochte. Und sie war sehr gespannt auf Lady Anna. Ob sie wohl freundlich war - oder auch eher so wie die Kapitänin?

  • Der Ritter nickte.
    "Ich denke, sie wird jeden Augenblick hier eintreffen. Ich hatte die Freiheit bessesen, ihr mitzuteilen, dass wir Besuch an Bord haben."
    Kaum waren die Worte auch ausgesprochen, öffnete sich die Tür und eine mittelgroße Frau in eleganter Kleidung betrat den Raum. Sie war Gestalt her ein wenig unscheinbar und eher zierlich gebaut, schaute aber die Anwesenden aus klugen Augen an. Bedevere stand und verneigte sich und die Dame meinte dann:
    "Seid willkommen, werte Damen. Darf ich mich vorstellen - Anna Mergentheim ist mein Name. Es freut mich, die Damen kennen zu lernen."
    Sie lächelte und neigte kurz ihr Haupt.

  • Auch Marie knickste vor ihr und sagte zu Ihr:


    "Sehr erfreut, Lady Anna - es ist schön, Euch endlich kennenzulernen. Das ist Lady Dunja Fuxfell und mein Name ist Marie Babette de Moriba."


    Marie musterte die zierliche Frau vor ihr und fand, dass sie etwas Besonderes hatte - wahrscheinlich waren es ihre ausdrucksvollen Augen, die so klar und deutlich auf ihr ruhten.

  • Dunja erwidert die Verneigung Lady Annas und überläßt es dankbar Marie sie vorzustellen. Sie beschließt spontan dieser sowieso das Gros der Unterhaltung zu überlassen, lieber mochte sie als schweigsam oder zurückhaltend gelten als noch einmal einen Fauxpas wie am Morgen begehen. Also lächelt sie freundlich und beläßt es dabei...

  • "Bitte, die Damen," meinte Lady Anna dann. "Ich würde vorschlagen, wir setzen uns an Deck an den Tisch und genießen eine Tasse Tee, wenn es genehm ist. Mit dem Essen dauert es noch ein wenig... Und Herr Bedevere wird uns doch sicherlich begleiten?"
    Der Ritter nickte zustimmend, so dass Lady Anna wieder die Damen erwartungsvoll ansah.

  • Marie lächelte erst Lady Anna zustimmend zu und dann galt ihr Lächeln Herr Bedevere, der ihr den Arm hinhielt, den sie annahm und sich bei ihm einhakte. Sie drehte sich noch kurz um und zwinkerte der ungewöhnlich ruhigen Dunja aufmundernd zu.


    War doch alles bestens gelaufen. Wenn sie ein wenig die Konversation übernahm, würde Dunja sicherlich sicherer werden und Lady Anna und Herrn Bedevere einschätzen können und sich sodann ins Gespräch mit einbringen.


    Komisch, dachte Marie. Wie sie hier so anders war, als auf den letzten Hofhaltungen. Woran das wohl lag? Vielleicht, weil Marie es gewohnt war, dass Flora ständig die Führung übernahm und sich deshalb im Hintergrund hielt. Marie bewunderte Flora für ihr Selbstbewusstsein - genauso wie Dunja... und nun musste sie feststellen, dass auch eine Dunja ihre Schwachpunkte zu haben schien und plötzlich wurde Marie bewusst, dass sie sich gar nicht verstecken musste, weil sie sich auf dem gesellschaftlichen Parkett so unsicher fühlte - denn andere waren es auch! Sie fühlte sich wie erleuchtet und viel mutiger als je zuvor.

  • Gemeinsam gingen die Herrschaften an Deck der >Nebelfalke<, welches von der Sonne in ein warme Licht getaucht wurde. Wo Marie auch mit Bedevere das Frühstück eingenommen hatte, wurde nun auch der Tee gereicht, dazu gab es Plätzchen. Der Ritter eilte sich, um jeder Dame den Stuhl zu rücken und nahm dann auch Platz, Kapitän Fernandez kam hingegen nicht dazu.

  • Marie fand diesen Platz einfach schön. Von hier aus konnte man in den Hafen schauen und ebenso aufs Meer... Die Sonne gönnte den Erdenbesuchern heute noch etwas Wärme im Gegensatz zu gestern.


    Marie nahm Platz und ließ sich Tee einschenken. Sie schaute sich um. Zum Glück war die Kapitänin nicht zu sehen - und so entspannte sie sich noch mehr. Dunja war immer noch sehr ruhig.


    "Ich habe vernommen, Sie und Herr Bedevere, sind unterwegs nach Trawonien, Lady Anna. Sie sind sicherlich froh, wieder in die Heimat zu kommen..."