Das Wachgebäude der Unterstadt (2)

  • Die Tür von Fredericos Schreibstube wurde aufgerissen und sein bekannt-blasses Gesicht schob sich heraus


    "Ja doch! Ihr müsst mir nicht gleich die Tür einrammen! Manche Dinge dauern halt!"


    Er blickte mehrfach zwischen Sidonio und Narvi hin und her


    "Was gibt's denn? Was soll das Geklopfe?"

  • Narvi lächelte Sinodio schief an.


    Und mir dann so nen Schrecken einjagen?! Jaja, ich dachte schon hier gibt´s gleich eine Rauferei...und im Wachgebäude vor Fredericos Tür macht sich das nicht SO gut. Eigentlich hab ich mir auf den Schreck einen Anteil verdient...oder ich lauf ihr hinterher und geb Bescheid, dass sie alles wieder zurück bekommt. Narvi grinste...


    Als Frederico die Tür öffnete wandte sie sich ihm kurz zu.
    Ja, da war jemand, aber die Person hat sich davon gemacht. Tut mir Leid für dich wegen der Aufregung...Ich kann dir leider auch nicht sagen wer sie war, denn ich kenne sie nicht. Grobe Art, zerzaust, einfache Bekleidung, leicht reizbar, dunkle Haare, Fellmütze, schartigen Eineinhalbhänder am Gürtel. Sagt dir das was?


    Narvi setzte einen ehrlich betroffenen Blick auf, um Frederico zu beschwichtigen.

  • Nuri stapfte schnellen Schrittes die Straße entlang, den Blick ins Leere gerichtet. Sie brabbelte etwas vor sich hin und wirkte angespannt. Auf halbem Weg zum Rakentor machte sie kehrt und stapfte in die Gegenrichtung...und wieder eine Wendung....wäre der Weg hier nciht gut befestigt, würde sie eine Furche rein laufen. Siesetzte ihr Laufen und Gebrabbel fort. In Sichtweite der Wachen am Rakentor stapfte sie ihres Weges hin und her und brabbelte...


    Lieber Wassergeist, mach dass ich mich zusammenreiß...mach dass ich mcih zusammenreiß... zusammen...reiß...

  • Einer der letzten schönen Herbsttage neigte sich dem Ende zu, als sich Xann zum Wachgebäude der Unterstadt begab. Wieder einmal war er erfolglos von der Jagd im Wlad in die Siedlung zurück gekehrt. Nur noch wenige Kupfermünzen verblieben in seinem kleinen Beutelchen und der Winter stand vor der Tür.


    Vor der Tür angekommen blieb er kurz stehen und seufzte leise, dann klopfte er. Ohne eine Antwort abzuwarten trat er ein und blicke sich um.

  • Frederico stand grade mit einem Stapel Papiere im Arm in der Tür zu seinem Zimmer. Etwas pikiert ob des rüden Eintretens, schaute er Xann über den oberen Rand seiner Brille an.


    "Ja..... bitte?" fragte er gedehnt.

  • Xann musterte den Schreiber einen kurzen Augenblick. Soweit er ihn erkenne konnte traff die Beschreibung die er bekommen hatte zu.


    "Ihr müsst Frederico sein. Genau zu euch wollte ich. Bei euch kann man sich doch für den Dienst in der Garde melden, oder?"

  • "Ja, das ist so." nickte Frederico und schob die Tür ganz auf.


    Mit einem Ächzen ließ der den Stapel Papier auf das Schreibpult plumpsen, suchte sich Griffel und Tinte sowie Papier und setzte sich auf seinen Stuhl. Erwartungsvoll sah er dann Xann an und wies auf den Stuhl auf der anderen Seite des Pultes.

  • Nach einem kurzen Zögern setzte sich der junge Mann auf den Stuhl.


    "Mein Name ist Xann und ich möchte gerne der Garde beitreten. Man hört ja nur Gutes."


    Der Jäger räusperte sich und nickte kurz um seine Worte zu bestätigen.

  • Wieder warf Frederico Xann einen sinnenden Blick zu, als sei er nicht sicher, ob sein Gegenüber das, was er sagte, so auch meinte.


    "Aha." kommentierte er deswegen nur wortkarg. "Also, Name.. haben wir. Nachname? Herkunft? Derzeitiger Wohnort?"


    fragte er und kritzelte auf seinem Papier herum.

  • "Nachnamen habe ich keinen. Und eigentlich komme ich aus Scorien, Thrymir. Allerdings bin ich schon seit ein paar Monden hier in der Siedlung, mit ein paar wenigen Ausnahmen. Wenn ich hier bin wohne ich meisten in der Herberge am Stieg."


    Er nickte erneut als Bestätigung seiner Worte.


    "Was brauchst du sonst noch?"

  • Nachdem der Wachposten am Nordtor ihm den Weg zum Wachgebäude gewiesen hatte lief er darauf zu und verharrte einen Moment vor der Türe. Zweimal hämmerte es kurz gegen die Türe ehe er ohne auf eine Aufforderung eintrat und sich umblickte.

  • Hinter der Tür sah sich Uriel einem Mann gegenüber, der wohl just in diesem Augenblick die Tür hatte öffnen wollen. Er war gut einen Kopf größer als der Neuankömmling und auch ohne große Rüstung nicht minder breitschultrig als er mit Rüstung. Finster starrte er auf Uriel herunter.


    "Wieso glaubt eigentlich jeder, hier einfach ungefragt rein stolpern zu dürfen?"


    grollte er. Seine Augen blieben dabei völlig unbewegt.


    "Los, raus!" setzte er hinzu und baute sich in der Tür auf.


    Der Mann hatte bereits graue Schläfen und war auf etwa Mitte vierzig zu schätzen. Unter seinem Wappenrock trug er einen Gambeson. Der blauschwarz gevierte Wappenrock hatte einen Stehkragen mit silbernen Knöpfen sowie eine goldenen Kordel an der Schulter. An seinem Gürtel baumelte ein Schlagstock und ein Helm neben dem Schwertgehänge. Seine Körperhaltung verriet, dass er es gewohnt war, dass seinen Anweisungen Folge geleistet wurde.

  • "Blut." meinte Frederico mit unbewegtem Gesicht. Dann grinste er "Ne, kein Blut natürlich. Einfach nur ein Zeichen."


    Er schob Xann den Wisch hin und gab ihm die Feder.


    "Vorsichtig mit dem Ding. Das ist empfindlich." sagte er mit einem Nicken zum Schreibgerät.


    "Im Zeughaus kannst du dir deine Ausrüstung abholen. Das heißt heute eine Decke und die Essensration. Den Rest die Tage, wenn die Anträge durch sind."


    Er reichte Xann noch ein Papier mit der Anweisung an den Zeugwart.


    "Unterkunft ist im Schlafraum, den Gang runter. Hinten rechts sind noch Pritschen frei. Welche Waffengattung? Irgendwelche Sonderfertigkeiten? Oder völlig unausgebildet? "

  • Fast schon Provokativ ruhig blickte er seinen gegenüber an und schien einen Moment abzuwägen ob er der Anweisung folge leisten sollte oder einfach stehen bleiben und es darauf ankommen lassen was der Alte den so konnte. Sein blick glitt einen Moment abwärts auf die Schneiden der Axt, ehe er sich dann doch mit einem nicken Wortlos umdrehte um das Wachgebäude wieder zu verlassen. Der Mann war sicher Offizier oder ähnlich hoch seinem Aussehen zu Urteilen und es war sicher Unklug sich bei diesen Unbeliebt zu machen. Schließlich wollte er in der Garde dienen und nicht Krawall stiften. So blieb er dann draußen zwei Schritte entfernt von der Tür wieder stehen und drehte sich zu dem Offizier um, um möglicherweise auf eine neue Anweisung zu warten?, oder darauf das er die Tür wieder schloss und Uriel erneut eintreten konnte diesmal allerdings würde er auf aufforderung warten.

    Laß den Glauben deinen Geist schützen und Metall dein Fleisch

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  • "Geht doch." brummelte der Mann und hängte einen Daumen in den Gürtel.


    "Also, was gibts? Wohin des Wegs?"


    Dabei blieb er weiterhin in der Tür stehen und machte keinerlei Anstalten beiseite zu treten. Sein Gesichtsausdruckwar nun eher neutral bis fragend. Man konnte aber erahnen, dass die tiefen Falten um seine Augen nicht unbedingt vom griesgrämigen Dreinschauen kamen.

  • Er blickte seinen gegenüber ruhig an, er war sich nun sicher das es sich wohl um einen Offizier handeln musste, und vermutlich einer der alten Schule. Erfahren, er stürzte sich nun nicht wieder direkt um scharfen Ton auf Uriel sondern schien eher ruhig. „Mein Name ist Uriel, man hat mich vom Nordtor aus hierher verwiesen. Ich komme aus Tempturien um mich der Garde anzuschließen.“ einen Moment Musterte er ihn. Die Hände auf dem Axtkopf vor sich faltend.

  • "Aha." nickte der Mann. "Damit können wir arbeiten. Dann mal: Willkommen in Renascân, Uriel. Mein Name ist Timos. Ich gehe davon aus, dass wir uns öfter begegnen werden, wenn du dich bei dem Sauhaufen hier verdingen willst."


    Bei den Worten grinste er breit. Ganz selbstverständlich nutzte er das du. Er trat einen Schritt beiseite und machte eine einladende Geste.

    "Dann mal rein mit dir. Frederico ist grade noch beschäftigt, also wirst du dich ein wenig gedulden müssen."

  • „Ich danke euch, dann sage ich mal auf bald Timos“ schmunzelte Uriel und ging dann an dem Sergeanten vorbei „Ich habe es nicht eilig er kann sich ruhig Zeit lassen“ immerhin kannte er hier niemanden und wusste auch nicht wohin er sonst gehen sollte. So ging er nun in das Wachgebäude und ließ seinen blick einen Augenblick schweifen ehe er sich neben der Türe aufstellte und abwarten würde bis Frederico fertig war.

  • "Naja, zuhause war ich Jäger und hier hab ich mich damit auch einige Zeit durchgeschlagen. Also kann ich ganz gut mit dem Bogen umgehen. Mit dem Haumesser und dem Schild brauchts wohl noch etwas Übung."


    Er war bereits dabei seinen Stuhl etwas nach hinten zu schieben um aufzustehen.


    "Dann mache ich mich gleich mal auf den Weg."

  • "Na wunderbar. Dann erst mal Grundausbildung und dann schauen wir weiter."


    Insgeheim teilte Frederico Xann schon halb den Spähern zu. Als Xann aus der Tür zu Fredericos Raum trat, hielt Timos selbige direkt fest.


    "Hey, Frederico. Ich hab hier noch mehr Frischfleisch für dich."


    sagte er und schlug Uriel eine Pranke auf den Rücken, dass es schepperte. Dann zu Uriel


    "Jetzt kannst dus dir noch mal überlegen. Wenn du da drin bist, ists rum."


    Uriel konnte durch die Tür einen recht dürren, schmallippigen Kerl mit blassblonden Haaren und Brille hinter einem viel zu großen und viel zu vollen Schreibpult sitzen sehen, der ihm etwas gelangweilt entgegen sah.