Die Wälder von Renascân (2)

  • Dunkelgrün schmiegen sie sich an die Hügel, die hinter dem Küstenstreifen aufsteigen, die Wälder von Renascân. Nur der Raken, ein Fluss von ansehlicher Breite, schneidet sich durch diese Hügel hindurch und mündet in der Nähe der alten Anlegestelle ins Kristallmeer. Ein kleiner Teil des Waldes befindet sich sogar innerhalb der Palisade.


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    Hier geht's zum gesamten Stadtplan von Renascân

  • Mit diesem Gedanken verschwand Narvi zwischen den Bäumen und schritt bedächtig und aufmerksam voran auf der Suche nach den ersten Spuren. Narvi erreichte nun die Wälder, spannte ihren Bogen, zurrte den Köcher fest und duckte sich unter die Äste der ersten Bäume. "Wozu Wege benutzen, wenn man den Tieren eh durchs Unterholz folgte?" dachte sie sich


    Bei Hablo hatte sie zwar einiges vom Färtenlesen udn Überleben in der Wildnis gelernt, doch es war eindeutig nicht so sehr in Fleisch und Blut übergegangen wie bei einem Scorier. Gerion würde sie in seiner Schnelligkeit und Ausdauer wphl nie erreichen, aber es war ihr daran gelegen sich in Form zu halten.


    Das magonische Ideal einer Frau - athletisch und dennoch filigran murmelte sie vor sich hin und schüttelte lächelnd den Kopf bei dem Gedanken an das gespräch mit Kjelw und die Tanzeinlage. "So hat jeder seine unerreichbaren Ziele...wie die Arroganz von Tarant. Die ist wirklich unerreicht. Seine Bogenkunst ist in aller Munde. Aber nur, weil er den seinen nicht zu bekommt..."


    Wieder Kopfschütteln, diesmal aber mit ernster Miene zu Tarants Eigenart. Er stand bei Narvi nicht gerade hoch im Kurs, aber sie wusste, dass Leistung mehr brachte als große Worte. Im Mittelpunkt zu stehen war eh nicht so ihrs...


    Bei diesem Gedanken kam sie zurück zu ihrem Vorhaben - Abtauchen ...und zwar im Wald. Ob sie das so konnte würde sie ja sehen, aber Hablo hatte sie ja gut belehrt, als sie einige Wochen mit ihm allein unterwegs war.


    "In Ordnung, Narvi, jetzt atme tief durch und leg los und lass die ganzen Gefühle und Gedanken hinter dir. das hindert nur im Wald."


    Mit diesem Gedanken verschwand Narvi mit bedächtigen Schritten zwischen den Bäumen und hielt Ausschau nach den ersten Spuren.

  • Narvi war mittlerweile schon eine Weile unterwegs und verfolgte Spuren eines Wildschweins. Es schein noch nicht ausgewachsen zu sein-was ihr nur Recht war, denn von den großen Hauern eines ausgewachsenen Ebers konnten sich ja nur Bäcker flüchten...Zumindest war das Depiors neueste "Weisheit". Naja, aber in Erster Hilfe hatte er ihr doch etwas beibringen können. Sie lächelte und brach ab, als sie ein leises Knacken des Geästs vernahm. An die 15 Schritt von ihr entfernt bewegte sich etwas im Unterholz.


    Narvi spannte den Bogen und schritt aufmerksam und langsam voran durch das Laub des herbstlichen Waldes.

  • Als Narvi sich langsam durch das Dickicht voran bewegte und der Nebel ihre übergezogene Gugel mit Feuchtigkeit benetzte, drang immer deutlicher ein Knistern und Grunzen an ihr Ohr. Als sie zwischen dem Blattwerk hindurch spähte, sah sie ein junges Wildschwein mit der Schnauze zwischen dem Laub wühlen. Andere Schweine nahm sie nicht wahr. So spannte sie den Bogen, peilte ihr Ziel an und ließ im scheinbar richtigen Moment mit einem ruhigen Ausatmen den Pfeil von der Sehen schnellen - geradewegs auf die Brust des Viehs zu.


    Narvi dachte daran wie einfach s doch war im Kampfgetümmel die unaufmerksamen Gegner zu treffen, doch Wild zu erlegen war für sie immer wieder eine Herausforderung, da seine Wahrnehmung geschärft und es flink in seiner Reaktion war. Sie hoffte dennoch es geschafft zu haben.

  • Der Pfeil surrt leise in der Luft und der Jährling horcht auf. Im gleichen Moment trifft ihn allerdings der Pfeil in der Brust und er geht quiekend zu Boden.


    Narvi hielt noch die Sinne geschärft in alle Richtungen, um nicht von einem tobsüchtigen Eber überrascht zu werden. Doch nichts war zu vernehmen. So legte sie sich den noch gespannten Bogen überm die Schulter, zog eines ihrer Messer aus der Scheide und sprang zum röchelnden Eber hinüber, um ihn zu erlösen. Sie mochte es nicht Tiere leiden zu sehen. Alles sollte im Fluss sein, ein Geben und Nehmen der Natur, doch Leid müsste Narvis Meinung nach darin nicht in übermäßiger Zahl vorkommen.


    Als das leblose Tier vor ihr lag, nahm sie ihren Pfeil wieder an sich, wischte ihn kurz ab und band mit einem Stück Seil das Wildschwein an den Läufen zusammen, um ihn gut transporteren zu können.


    Narvi blickte zum Himmel, um die Tagesstunde zu erkennen. Es war fortgeschrittener Nachmittag und die ersten Schatten des Abends zogen heran, um bald die Sonne mit sich zu reißen. So sputete Narvi sich, um rechtzeitig in der Siedlung anzukommen. Sie war stolz auf ihre Jagd, auch wenn die Ausbeute nicht mächtig groß war. "Jung und zwart ist auch ein Vorteil" dachte sie sich schmunzelnd und dachte an ihre Errungenschaften in Sachen Männern


    Und so schritt sie bald auf das Osttor zu...

  • Wärend Narvi richtung Osttor ging hörte sie noch im Wald etwas sehr schnell auf sie zukommen.Als sie dieses realisierte, rante der Alte Eber sie auch schon fast um.
    Im gleichen Augenblick sprang Wusel über Narvi hinweg.
    Stürtzte sich auf den Eber, drückte das Tier auf den Boden nahm seinen Kopf und brach ihm das Genick.


    Wusel stand auf, schaute Navi an dann Ihr Beute und wieder auf den Eber.


    Er lechelte und warf ihr den Eber vor die Füße.


    "Für dich.Such neuen."


    Drehte sich um und verschwand wieder im Wald.

  • >>> vom Nordtor


    Weit im Norden des Gebiets von Renascan.


    Einige Tage war der Zug, bestehend aus diversen Gardisten, Pferden, einem Maultier und einem Lastkarren mitsamt zweifelhafter Fracht, bestehend aus dem verurteilten Hexer, unterwegs in Richtung Norden. Die Rasten waren kurz, die Rationen karg, aber ausreichend. Vor einiger Zeit hatte man die letzen vorgeschobenen Grenzposten hinter sich gelassen, als man schließlich Halt machte. Einige Gardisten, bewaffnet mit Bögen und Armbrüsten, bezogen taktisch klug Stellung, als der Hexer von Wagen befördert wurde.


    Das Maultier wurde in einiger Entfernung nordwärts an einen Baum gebunden. Die Taschen hatte man sorgfältig durchsucht, um ggf. die auferlegte Strafe zu begleichen - hatte es nicht ausgereicht, so fand sich dort ein Schreiben, dass zur Begleichung der Geldstrafe aufforderte.


    Rannug wurde zum Maultier gebracht, dann wurden seine Fesseln durchtrennt und die Gardisten zogen sich auf das Gebiet von Renascân zurück.


    "So, das war's. Bei den Göttern, jetzt geht eures Weges."


    "Und dankt ihnen für euer Leben."


    "Lasst euch hier nicht mehr blicken!"


    Wurde ihm zugerufen

  • Narvi hatte ihre kleinen scharfen Dolche dabei, die sich sehr gut zum Schneiden von Kräutern eigneten. Sie hatte ihre an die Hose angepassten Sammeltaschen angeschnallt und war dabei einen Hang hoch zu klettern, um an den Steinklee zu kommen. Dieser wächst nur an Felshängen. Deshalb wagte sich Narvi nur an das Sammeln heran, wenn es länger nicht geregnet hatte, sonst könnte sie sich gleich selbst die Beine brechen, denn die Felshänge wurden spiegelglatt bei Nässe.


    Sie blinzelte auf halbem Wege in die Höhe gegen die Sonennstrahlen an und kletterte sicher weiter. Zum Glück war die Wand nciht wirklich steil, man musste seine Schritte nur behende setzen und kam gut voran. Narvi freute sich abermals über die Zeit mit Hablo in den Wäldern, wo er ihr viel über das Leben in der Natur beigebracht hatte. Auch wenn sie sich in Städten immernoch besser zurecht fand und lieber in Menschenmassen untertauchte, als sich stundenlang ins hohe Gras zu legen, um zu jagen.


    Als sie auf ein paar Schritt Entfernung den Steinklee sprießen sah, war sie etwas enttäuscht. Im letzten Jahr z dieser Zeit war er bereits voll ausgewachsen, nun sprossen erst einige Triebe. Der harte WInter und der kühle Jahresbeginn hatte den Wuchs verzögert. Sie entschied sich, einige Pflanze stehen zu lassen udn später wieder zu kommen. Stattdessen nahm sie nur einige weiter gewachsene Pflanzen mit und machte sich an den Abstieg.


    Auf dem Rückweg nahm sie noch vom Waldrand einige Mondveilchen mit, um das Zusammenwirken der Pflanzen ausprobieren zu können. Seit sie die Grundlagen der Kräuterkunde soweit beherrschte, als dass Esme ihr immer mehr die Anwendung an Verletzten beibringen wollte und nicht mehr auf Wirkungen negativer Natur einging, widmete sich Narvi immer mehr auf eigene Faust dem Erlernen von Alchemie und dem Herstellen von Pasten, Salben, Ölen, Pulvern und Tränken. Die Alte hatte ihr viel beigebracht, aber ihr war auch aufgefallen, dass Narvi immer mehr Interesse bei gefährliche WIrkungen als beim Heilen und Versorgen von Verletzten gezeigt hatte. Dies hatte sie in den letzten Wochen immer verschwiegener werden lassen. So kam Narvi nicht weiter und hatte sich in ihrer Kammer kleineren Experimenten, wie dem Herstellen von benebelnden Salben gewidmet. Daudi hatte ihr ans Herz gelegt alles an sich auszuprobieren, was sie anderen zufügen würde. Und so kam es, dass Narvi öfter nach einer Nachtwache ein Elixier oder eine Salbe in geringer Dosierung an sich ausprobierte. Brechreiz, Haluzinationen, tiefer sofortiger Schlaf und auch öfter Fieber waren die Folge.Es war auch schon ein paar Gardisten aufgefallen, dass sie öfter gesundheitliche schwächelte. Dass diese Auswirkungen -mehr oder weniger- gewollt und beabsichtigt waren, ahnten sie nicht. Bevor sie im Lernen weiterkommen konnte, musste Narvi sich neue Quellen verschaffen. ...und einen sicheren Platz für ihre Versuche...


    Ihren Gedanken nachhängend ging sie weiter...

  • Schon ein paar Tage war Gerion in den Wäldern fern ab der Siedlung unterwegs, er hatte den ersten Außenposten schon abgearbeitet und machte nun einen laaaangen Umweg in Richtung des Zweiten.


    Immer wieder stellte er sich die Fragen die ihm schlaflose Nächte bereiteten. Ob alles was man tat ohnehin umsonst in der Willkür der Götter war. Ob Grausamkeit ein Bestandteil des Lebens sein musste. Oder einfach warum sich kein Magier der verdammten Akademie angeboten hatte den armen Kerl zu Heilen.


    Und als er so tagelang unterwegs war entwickelte er einen unbändigen Hass für all die Willkür die Magie und Götter auf die Menschheit losließen.


    Als es schon einige Zeit Dunkel war suchte sich Gerion einen Schlafplatz. Er war müde und blindlings vor Zorn zu lange unterwegs gewesen, als dass er sich im Hellen hätte noch einen Schlafplatz suchen können. Da sich aber nun ein Bächlein mit dem typischen Plätschern ankündigte, beschloss er an Ort und Stelle zu bleiben, um nicht Gefahr zu laufen ins Wasser zu fallen.


    Er zündete sich eine kleine Kerze an, so wie er die letzten Nächte auch tat und las den Brief, der all diese Gefühle in ihm hervorgebracht hatte. Und wie die Nächte zuvor hallten die Worte in seinem Kopf nach, als er einschlafen wollte.
    Doch der segenreiche Schlaf lies auf sie warten und Gerion verfiel wieder in den tagträumerischen Zustand in dem Gedanken und Fantasie zu einer Welt verschmolzen.


    Er sah sich auf den Friedensinseln und er war nicht allein Konrad stand vor ihm er trug die Muschel in der Hand die er ihm geschenkt hatte. Doch als er auf Gerion zulief war sein Gang aufrecht und kraftvoll.


    "Dir gehts ja wieder gut." Jubelte Gerion Konrad entgegen und lief auf ihn zu.


    "Sollte es doch auch da ich jetzt den Platz gefunden hab an den ich hingehöre." Diese Worte gingen bei Gerion immer unter. Doch jetzt bemerkte er, dass es eher grausam war seinen Kameraden an einen ort zu wünschen, an dem er glaubte nicht hinzugehören. Genau als er im Begriff war das zu verstehen, brach abermals die Klippe weg und mit Gefühl ins Bodenlose zu fallen, schreckte er aus seinem Halbschlaf auf.


    Es war schon hell und die Frühlingssonne brach kraftvoll durch die noch kahlen Baumwipfel. Auf dem Boden hinterließ sie dabei ein Glitzerteppich aus Tautropfen. Als er sich nun im Hellen umsah entdeckte er einen kleinen Bachlauf umsäumt von sämtlichen Frühblühern, die auf dem tristen eintönigen Braun des Bodens eine bunt schimmernde Liegestatt aus Blüten bildeten.
    Und da wurde Gerion bewusst, dass es Orte geben musste zu welchen die Götter einen erst führen mussten.

  • Es war ein sonniger Morgen. Die Morgensonne erreichte mit ihren Strahlen eine kleine Lichtung und sie wurden in den Tautropfen gebrochen. So erschien es als wenn die Büsche und Sträucher auf der Lichtung mit Edelsteinen behangen seien.


    Dann plötzlich formte sich ein glitzernder Wirbel und in ihm erschien eine Gestalt.


    Nach dem Alexandre aus dem Wirbel getretten war, lößte sich dieser so plötzlich auf wie er sich gebildet hatte.


    Alexandre ortientierte sich kurz und ging dann Zielstrebig nach Süden und kam nach kurzer Zeit auf die Straße, die zum nördlichen Tor von Renascân führte.

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


    Wir sind Schatten , Schemen der Nacht
    Wir sind Geister , die unerkannte Macht

  • ----> vom Haus der Späher


    Mira atmete tief ein, als sie mit Gerion den Wald erreicht hatte.


    "Und hat sich deine Schießkunst verbessert, nachdem du im Zaunkönig das Ziel nicht getroffen hast?", fragt sie ihn zwinkernd.


    Es war seltsam mit Gerion jetzt allein zu sein. Seltsam, aber dennoch irgendwie auch befreiend.

  • "Naja, besser wird man net von Heut auf Morgen. Ich werd weiter üben und irgendwann treff ich das winzige Loch beim zaunkönig auch mal."


    Gerion hörte sich zwar beim reden spaßend an, aber in seinen Augen blitze der Ergeiz.


    Der Weg führte die beiden am Rrand des Waldes entlang immer im Spiel zwischen Schatten und Sonne.

  • Mira lachte leise.


    "Oh, ich bin mir sicher, dass du bald treffen wirst!"


    Schweigend beobachtete sie die Licht- und Schattenspiele in Gerions Gesicht.


    "Hast du eigentlich ein Ziel, wo du mit mir hin willst, oder laufen wir einfach dahin, wo die Füße hin wollen?"

  • "Naja, wie du möchtest und wie weit du gehen willst."


    Gerion hüpfte wie nebenbei über eine Wurzel.


    "Es gibt einige Stellen in diesem Wald, die noch viel schöner sind als andere und außerdem hatte ich di on einer Stelle erzählt die ich dir gern zeigen würde."

  • "Das habe ich nicht vergessen. Ich weiß auch noch genau, wann das war."


    Mit gemischten Gefühlen dachte sie an diesen Tag zurück, wobei am Ende ja alles gut geganngen war und sie mit Gerion am Lagerfeuer sitzen konnte.


    "Ich habe Zeit. Zeig mir die Stellen, die du mir zeigen möchtest. Ich komme überall hin mit dir mit.", sagte sie und schaute ihm dabei fest in die Augen.

  • Die beiden liefen gerade paralell zu einer Reihe junger Buchen, die ihr neues Grün zu einem dichten Geflecht aus zweigen und Blättern ineinander gerankt haben.


    Als Mira Gerions Hand nahm und leichte drückte, schloss auch er seine Hand fester, mit einem Zwinkern machte er dann einen energischen Schritt in die Buchenhecke, bahnte sich einen Weg und zog Mira hintersich her.


    Dahinter Herrschte der kühle Schatten des Waldes und der alte Laubwald aus Buchen und Eichen barg fast kein anderes Gestrüpp, was den Marsch durch ihn erschweren könnte.


    Durch dieses Waldstück führte Gerion sie nun einige Zeit, schlenderte neben ihr her und schaute ab und dann in Miras Richtung.

  • Mira genoss den kühlen Schatten und die Abgeschiedenheit in dem dichten Waldstück. Immer wenn sie aus Renascân rauskam, merkte sie wie sehr ihr Wald und Wiesen fehlten.


    Hin und wieder verfluchte Mira sich, einen Rock anstelle einer Hose angezogen zu haben, da sie immer wieder an irgendwelchem Gestrüpp hängen blieb.


    Wärend sie neben Gerion herlief, feste seine Hand haltend, schaute sie gelegentlich in seine Richtung, wodurch sich ihre Blicke ab und an trafen.