[Westliche Wälder] die Pfade der Thumwölfe

  • Sie bläst ihre Wangen auf und atmet dann lautstark aus.


    "Ich treib sie also zur Eile an, so so."


    Ihre Hände finden den Weg zu ihrem Hinterkopf und sie verschränkt dort die Finger in einander.


    "Mal ehrlich Dural, was glaubst du käme dabei herum, nimmst du den fusslahmen Haufen, den du beim letzten Mal im festen eher volltrunkenen Glauben an Effizienz hier angeschleppt hast? Das Einzige, was ihr mit eurem müden Haufen an Leuten erreichen würdet, wäre ein Schönheitskampf, wer am Ende am besten untot wankt."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Der Waldläufer legt sich gemütlich nach hinten zurück und verschränkt ebenfalls seine Hände hinter seinem Kopf.


    "Kann schon sein, aber auf diese Freiwilligen kann man sich verlassen und sein Leben anvertrauen. Sie wollen eurem Land helfen, ohne Schätze anzuhäufen oder berühmt zu werden."


    Wieder ein Grinsen.


    "Entweder sind sie schon reich genug oder in ihrer Heimat berühmt, so dass die Barden Lieder über sie singen."


    "Hier bietet sich für euch die Chance etwas zu tun, dass eurem Leben Sinn geben könnte, über den täglichen Überlebenskampf hinaus. Zugegeben - die Gefahren sind groß, aber immer noch besser, als einem Troll als Nachtisch zu dienen!"

  • Jetzt schnellt sie mit ihrem Oberkörper nach vorne und wirft Dural über das Feuer hinweg einen weiteren wütenden Blick zu. Ihre Augen erscheinen jetzt durch den Schein des Feuers fast rot. Leise knurrt sie ihn an.


    "Was weißt du über uns? Was gibt dir das Recht zu entscheiden, was für uns hier Sinn hätte oder nicht, was besser oder schlechter ist. Wir sind Thum!"

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  • Dural nimmt die Hände wieder herunter und verschränkt sie vor seiner Brust. Wut baut sich in ihm auf und sein Gesicht verhärtet sich. Die Augen messen sich mit denen der Wölfin. Er hält ihrem wütenden Blick stand.


    "Was ich über euch weiß? Es scheint mir so, als wenn ihr euch hinter eurer - ach so schweren Aufgabe - Trolle zu jagen versteckt! Hast du dich schon einmal gefragt, warum die Wölfe hier aus den Wäldern solch einen schlechten Ruf im restlichen Reich haben? Drückeberger sind sie! Das sagen die Leute - willst du, dass sie Recht behalten?"


    Herausfordernd streckt er sein Kinn vor, sein Mund wird zu einem Strich. Seine Augen sind immer noch auf die Wöflin gerichtet. Sie kann erkennen, dass sein Körper angespannt und seine Atmung erhöht ist.

  • Luchs sieht ihn noch wenige Augenblicke lang wütend an, ehe sie sich zurückfallen lässt und breit grinst.


    "Netter Versuch."


    Nach ihrem Lederbeutelchen greifend, dreht sie sich eine Tabakrolle und steckt sie in den Mundwinkel.


    "Mir ist scheissegal, was die Leute über mich denken Dural. Es interressiert mich nicht, ob sie mich für einen Feigling oder einen Helden halten."


    Ein kleiner Zweig, der an einem Ende durch das Feuer glimmte, dient als Anzünde, dann qualmt der Tabak vor sich hin und verströmt einen angenehmen Duft nach Vanille.


    "Morgen wenn wir ausgeschlafen sind, zeige ich dir was, dass bringt dein versoffenes Hirn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück."

  • Sein Gesicht bleibt ernst und er lächelt auch nicht, so wie es Luchs vielleicht erwartet hätte. Stattdessen steht der Waldläufer auf und nimmt seinen Umhang an sich und geht aus dem Feuerkreis heraus.


    "Wir werden sehen..." murmelt er vor sich hin, dann verschluckt ihn die Dunkelheit.


    Er entfernt sich nicht weit vom Lager, nur so weit, dass er die Geräusche der
    Schlafenden und das Knacken des Feuers nicht mehr hört. Dann lässt er sich auf einen Baumstamm sinken. Wut knotet seinen Magen zusammen. Er schüttelt den Kopf und sieht durch die fallenden Blätter hinauf zum Nachthimmel, wo sich hin und wieder ein paar Sterne durch die Wolken mogeln.

  • "Trollkacke diese Heldennummer," murmelt die Halbelfe und sieht ihm nach, bis die Dunkelheit den Waldläufer zur Gänze verschluckt hat... selbst für ihre Augen. Es dauert eine Zeitlang, dann hat es auch der Tabak hinter sich und sie schnipst die Reste ins Feuer.


    Nachdenklich reibt sie sich die Augen und schaut dann in den Himmel hinauf. Dann findet der Wein immer öfter ihre Lippen, bis sich der langvermisste Rausch einstellt. Ab und an hält sie dem Fiedler die Flasche hin, der dem Gespräch scheinbar bisher eher teilnahmslos gelauscht hatte.


    Ihre oberflächliche Kälte jedoch scheint Risse zu haben, immer mal wieder sieht sie dem nicht vorhandenen Pfad nach, den der Waldläufer genommen hatte, um sich zu entfernen.

  • Dural sitzt eine ganze Zeitlang da und schaut sich die immer wieder hinter den Wolken auftauchenden Sterne an. Die Geräusche der Nacht sind hier viel besser zu hören, als am Feuer. Als ihm kalt wird, zieht er den Umhang enger um sich. Kleine Atemwolken zeigen an, dass es empfindlich kalt geworden ist.


    Er denkt über all die Erlebnisse der letzten Tage nach, genauso wie der Traum, der ihn vor kaum zwei Stunden fand. Seltsam - warum gerade Luchs darin vorkam. Diese störrische, resolute aber auch dickschädelige Halbelbe mit den Manieren eines daynitischen Trolls. Zum Glück roch sie nicht wie einer. Er zuckte mit den Schultern und rieb sich die Hände. Genug gefroren.


    Langsam stand er auf und schaute zum Feuer hin. Die einzigen, die noch wach waren, schienen Lukash und Luchs zu sein. Der Fremde mit dem Namen Rahdjin schlief mit der Fiedel in seinen Armen. Er ging wieder zurück und ohne die beiden wachen Wölfe eines Blickes zu würdigen, machte er sein Nachtlager fertig. Als er sich dann hingelegt hatte, dauerte es nicht lange und Dunkelheit umfing ihn.

  • Luchs sieht ihm aus den Augenwinkeln nach und wartet. Erst als Durals eher gleichmäßigen Atemgeräusche auf Schlaf hindeuten, sieht sie zu Lukash, schmunzelt müde und erhebt sich dann.


    Nach einer Decke greifend, die aus mehreren Lederhäuten und Fell zusammengenäht war und im Winter besonders gut wärmte, geht sie zu dem Waldläufer hinüber und legt ihm die Decke über den Körper.


    Sie selbst legt sich nicht zurück zwischen ihre beiden Rudelmitglieder, sondern erklimmt einen Baum, um sich auf einen nicht all zu niedrigen Ast niederzulassen.


    Hier ist die Sicht gut, nicht sehr weit, aufgrund der Dichte der Wälder aber gut genug, um eine kommende Gefahr auszumachen. Luskash würde bald das Feuer so niedrig wie möglich brennen lassen, dass nur noch der Ansatz einer Glut Wärme schenken würde.


    Nur eine viertel Stundenkerze später liegt das Lager der Thum, mit ihren neuen und alten Weggefährten in fast vollständige Dunkelheit gehüllt da. Niemand hätte vermutet, dass hier eine kleine Horde schwer bewaffneter Krieger lagerte, die nur schlief, um morgen erneut gegen eine Übermacht von Trollen anzukämpfen - oder sich selbst.


    ***


    Nach sechs Stunden beginnt im Osten eine Sonne aufzugehen - zur Abwechslung mal nicht rot aber kalt und fahl durch die tiefhängenden Herbstwolken. Raureif hatte sich auf dem wenigen Gras der Lichtung gebildet.


    Luchs Kopf war ein wenig auf ihre Brust gesunken, ein Bein hing herab, doch eine ihrer Hände war um ihren Langdolch gelegt. Die Augen der Halbelfe waren geschlossen und verschwanden irgendwo unter Federn und dunkelbraunem Haar.

  • Mit dem Licht des neuen Tages wird der Waldläufer wach. Etwas verstört nimmt er war, dass eine schwere und warme Decke auf ihm liegt. Das Feuer ist inzwischen runtergebrannt und erkaltet. Langsam steht Dural auf und streckt sich leise. Er reibt sich den Rücken und nimmt seinen Rucksack auf, um dann einige Schritte abseits zu gehen und den Rest nicht zu wecken. Luchs ist nicht mehr im Lager, denn ihre schlafende Gestalt befindet sich nicht unter den schlafenden Wölfen.


    Er öffnet den Rucksack und nimmt einen Apfel, sowie einige Möhren heraus. Dann lässt er sich nieder und isst.

  • "Willst du nicht teilen?"


    Die murmelnde Stimme kommt von oben, nicht direkt vom Baum, neben dem Dural sein Rohkostfrühstück verspeist aber nicht unweit davon.


    Die Halbelfe sitzt noch immer bequem, mehr oder minder hängend auf dem Ast, hat jedoch ihre Hand vom Dolch genommen. Die Haare hängen ihr immer noch ins Gesicht, doch jetzt im Tageslicht sind die Tätowierungen links und rechts an der Schläfe wieder deutlicher zu sehen.

  • Dural sieht hoch, war aber nicht überrascht, als er Luchs' Stimme hört.


    "Wie wollt ihr hier in den Wäldern überleben, wenn ihr nicht jagen geht, sondern einfache und unbedarfte Waldläufer mit eurem Hunger überfallt?"


    Er macht einen Schritt von seinem Rucksack weg.


    "Hier, bedien dich."


    Mit diesen Worten geht er in Richtung des Rinnsals, dass die Wölfin am Abend schon als Waschplatz gewählt hatte. Dort füllte er seine Wasserflasche auf und wusch sich durch das Gesicht und den Nacken.

  • Die wenigen Handgriffen und einem fast lautlosen Sprung war die Halbelfe neben dem liegen gelassenen Rucksack. Allerdings sagten ihr scheinbar weder Möhren noch Äpfel wirklich zu. Mit mißmutiger Miene verstaut sie alles wieder.


    "Wir jagen schon... aber ich bin nicht dran, sondern Finn und der leidet gerade noch unter feuchten Träumen fürchte ich."


    Sie grinst und nichts scheint mehr an das gestrige Gespräch zu erinnern.

  • Dural prustet als das kalte Wasser in seine Kleidung rinnt. Er schaut kurz zur Halbelbe auf und erfrischt sich wieder mit dem eisigen Wasser.


    "Da müssen irgendwo im Rucksack Würstchen sein. Genauso wie ein Kohlrabi. Musst nur suchen!"


    Als er genug vom Wasser hat, nimmt er seinen Mantel und trocknet sich damit ab. Dann geht er zurück zu Luchs und seinem Rucksack.

  • Beim zweiten Versuch wird sie fündig, bedient sich mit zwei Würsten und einem halben Kohlrabi, den sie mit ihrem kleinen Stiefeldolch teilt.


    Auf Dural wartend, isst sie und scheint den Geschmack zu genießen. Als er sich nähert, sieht sie auf und schluckt.


    "Wenn du dann fertig bist, können wir los."

  • Dural geht zu seinem Lager und hebt seinen Gürtel mit seinem Schwert auf. Er gürtet ihn, packt seinen Rucksack, verstaut den Mantel darauf und schultert ihn. Dann nickt er Luchs zu als Zeichen bereit zu sein.


    "Welche Richtung?"

  • "Meine Richtung, was glaubst du denn?" Sie grinst breit, schultert ihren Bogen und streift dann einen noch dicht belaubten Ast zur Seite, hinter dem sich, nur für das geübte Auge eines Waldläufers erkennbar, ein kleiner Pfad auftat, der tiefer in die Wälder hineinführte.


    Eine seltsame Veränderung aber für Kinder des Waldes nicht ungewohnt ging in Luchs vor und war auch gut für Dural sichtbar. Von einem Moment auf den anderen, verlangsamten sich ihre Bewegungen unmerklich, kaum, dass sie die Lichtung um den Bachlauf hinter sich gelassen hatte und ins Innere der Wälder trat und ihre Bewegungen erinnerten mehr und mehr einer lauernden Wildkatze, die auf Beute aus war.


    Jeder gegangener Meter wurde akribisch betrachtet, jeder morsche Zweig und jede größere Ansammlung von Laubblättern wurde umgangen.

  • Dural nimmt seinen Bogen auf, spannt ihn und legt einen Pfeil ein, dann folgt er Luchs den fast unsichtbaren Pfad entlang. Genauso wie die Wölfin passt der Waldläufer auf den Untergrund auf und versucht so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Ebenso wandert sein Blick nach links, rechts und hinten, um mögliche Gefahren schnell genug zu erkennen und darauf reagieren zu können. Er hält gut drei Mannlängen Abstand zu Luchs.

  • Es vergeht mehr als eine Stunde, in denen sie wortlos und versetzt wandern, bis nichts der Umgebung mehr vertraut erscheint - jedenfalls nicht für Dural. Luchs geht unbeirrt weiter.


    Plötzlich bleibt sie stehen, hebt ihre Hand und berührt ein spinnenwebenartiges Gewebe an einem nicht unbedingt niedrigen Zweig. Es wirkt grünlich, hebt sich jedoch eindeutig vom Rest des Waldes ab... hatte ein Auge dafür. Sie wartet bis Dural aufgeschlossen ist.

  • Der Mensch wandert die Stunde still in sich gekehrt hinter der Halbelbe her und nimmt den Wald immer mehr in sich auf. Er horcht auf die Tiere im Unterholz, die Vögel in den Baumwipfeln und kann je nach Geräuschkulisse bestimmen, ob sie besonders leise oder laut den Pfad entlang gehen.


    Als Luchs stehen bleibt, schaut der Waldläufer sich noch einmal um, damit sie in keine Falle laufen. Als er nichts sieht, nähert er sich der Wölfin. Er macht eine eindeutige Kopfbewegung, die Luchs bedeutet zu erklären, als er das Netz erkennt.